Beiträge: 4, Mitglied seit 8 Jahren |
Beitrag Nr. 2244-1
16.04.2016 19:01
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
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Beitrag Nr. 2244-2
16.04.2016 20:46
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Clocky schrieb in Beitrag Nr. 2244-1:Wo ist der Bezugspunkt auf die sich die menschliche Zeitwahrnehmung gründet?
Beiträge: 4, Mitglied seit 8 Jahren |
Beitrag Nr. 2244-3
16.04.2016 21:31
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
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Beitrag Nr. 2244-4
17.04.2016 05:58
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Clocky schrieb in Beitrag Nr. 2244-3:Wenn dann die Wahrnehmung immer nur im Jetzt stattfindet (wann sonst auch anders?)
Zitat von Clocky:Das bedeutet im Endeffekt, dass jeglichem Taktgeber eine Zeitwahrnehmung vorausgehen muss.
Beiträge: 4, Mitglied seit 8 Jahren |
Beitrag Nr. 2244-5
17.04.2016 15:10
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2244-4:Ich glaube, das "Jetzt der Wahrnehmung" ist nicht ein Zeitpunkt (die theoretische Gegenwart), sondern umfasst immer einen gewissen Zeitraum.
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren |
Beitrag Nr. 2244-6
18.04.2016 12:20
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Clocky schrieb in Beitrag Nr. 2244-5:Hallo Claus,
Aber ich meine auch die praktische subjektive Gegenwart ist sehr kurz, wenn man sie gleichsetzt mit dem kleinsten noch wahrnehmbaren Zeitintervall. Trotzdem kann diese Strecke (denke an Zeitpfeil) nicht als Teilkomponente oder Konstruktionsbaustein der Zeitwahrnehmung dienen, da diese Strecke ja schonwieder eine Zeitwahrnehmung ist. Also wie erklärt man das Zustandekommen von Zeitwahrnehmung ohne auf Zeitwahrnehmung zurück zu greifen?
Aber in jedem der aufgezählten Fälle sind Strecken auf dem Zeitpfeil gemeint, also Zeitintervallen. Und die darf ich nicht nehmen, um das Zustandekommen von Zeitwahrnehmung zu erklären, da ich dann Zeitwahrnehmung benutze um Zeitwahrnehmung zu erklären.
Ebenso darf man wohl auch keine Strecken in der Argumentation benutzen, um das Zustandekommen von Raumwahrnehmung zu erklären.
Und trotzdem wachen wir jeden morgen auf und haben Zeitwahrnehmung und Raumwahrnehmung.
Vermutlich berührt das alles auch die Grenzen der physikalischen SI-Basiseinheiten, wo häufig dem zu Messendem ein willkürlicher Maßstab gegenüber gestellt wird. Also z.B. Höhe des Kölner Doms und "Meter". Genau so gut könnte man die Länge eines Meters mit Hilfe des Kölner Doms bestimmen (= 1/157 K.D.).
Ich bin ja kein Physiker, aber ich habe mich schon ein paar mal gefragt, ob es nicht sinnvoll wäre der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum willkürlich den Wert 1 zuzuweisen und dann das ganze System der SI-Basiseinheiten neu zu stricken?
Beiträge: 4, Mitglied seit 8 Jahren |
Beitrag Nr. 2244-7
18.04.2016 23:40
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Beruhigend. :-)Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2244-6:Um mit deiner letzten Anmerkung anzufangen: Es ist ja durchaus üblich, den fundamentalen Naturkonstanten, also z. B. der Lichtgeschwindigkeit den Wert „1“ zuzuweisen, was dann viele Berechnungen vereinfacht. Siehe dazu „Planck-Einheiten“.
Also ich finde dass sich wissenschaftliche Erkenntnis und subjektives Empfinden qualitativ nur dadurch unterscheiden, dass das Zweite deutlich fehleranfälliger ist. Auch wissenschaftliche Erkenntnis beruht ursprünglich auf subjektiver Wahrnehmung. So ist es in jedem Fall möglich für mich rein subjektiv festzustellen, dass ich mich mit dem Boot flussabwärts bewege, wenn ich das Ufer sehen kann. Dazu benötige ich keinen Einstein.Zitat:Ich denke, man sollte genau aufpassen, worum es geht. Die Erkenntnis, dass Bewegung relativ ist – also nur in Bezug eines Objektes zu einem anderen Objekt festgestellt werden kann – ist ja etwas Anderes als das subjektive Empfinden von Bewegung. Das eine ist sozusagen naturgegeben, das andere aber ein psychologischer Effekt.
Ja, aber die Festlegung erfolgte dadurch, dass ich Zeit über Zeit definierte, bzw. eine zeitintervalle über eine andere Zeitintervalle, und eine Strecke über eine andere Strecke. Genausogut könnte ich ein audiobiotrophes Bidominalfeld postulieren und mit einem anderen audiobiotrophem Bidominalfeld geringeren Umfangs erklären. Der einzige Unterschied ist, dass Zeit und Strecke rein subjektiv irgendwie eher eine Entsprechung in dem zu haben scheinen, was wir die Wirklichkeit nennen, als ein audiobiotrophes Bidominalfeld. Was ist wenn Zeit und Strecke nur aufgrund einer fehlerhaften Konstruktion der Wahrnehmung selbst entstehen. So kommt es mir vor als ob das eine nicht ohne das andere existieren kann. Das trifft aber auch für jedes Gegensatzkonzept zu. Also z.B. hell, dunkel, - gut, böse usw.. Ob uns das mal nicht in das Reich der Konzepte verweist???Zitat:Den Wert für eine Bewegung – seine Geschwindigkeit – hat man natürlich erst einmal willkürlich festgelegt, weil Zeiteinteilung und Längen willkürlich festgelegt waren, siehe z. B. Stunden und Ellen.
Aber auch bei der Atomuhr wird das Zeitintervall, das wir Sekunde nennen nur über ein anderes Zeitintervall definiert. Wenn sich das in der physikalischen Berechnungs-Formel so gestaltet, dass sich das Wort Zeitintervall rauskürzt, weil es im Nenner und im Zähler eines Bruches auftaucht, was machen wir dann?Zitat:Aber heute sind Sekunde und Meter über äußerst regelmäßige und präzise natürliche Vorgänge definiert (Übergang Hyperfeinstruktur Cäsium usw. usw. und Lichtgeschwindigkeit etc.). Damit sind Sekunde und Meter zwar immer noch willkürlich weil definiert, aber über exakt sich wiederholende, natürliche Vorgänge, die überall und immer als Bezug dienen können.
Im einfachsten Fall definiert sich eine Sekunde über zwei Ereignisse (Anzahl) UND die Zeit dazwischen, die darf man nicht unter den Tisch fallen lassen. Also vorausgesetzt es wäre legitim Zeit über Zeit zu definieren.Zitat:Eine Sekunde ist also – grob gesagt - über eine Anzahl definiert, und diese Anzahl ist für jeden Ort und für jede Zeit im Kosmos gleich, denn eine „Eins“ ist immer eine „Eins“ und darauf und dem ganzen Vielfachen davon basieren Anzahlen.
Aber ist nicht jedes physikalische Messen nichts anderes als eine Wahrnehmung mit technischen Hilfsmitteln (Brille)? Das Einzige was ich hier wirklich relevant finde ist meiner Meinung nach der Unterschied, ob ich eine echte unmittelbare Wahrnehmung habe oder ob ich den Inhalt des Ultrakurzzeitgedächtnis (Arbeitsspeicher) bereits für die Wirklichkeit halte. Ich vermute dass dadurch einige unschöne Anomalien generiert werden, welch das herkömmliche Leben ziemlich beeinträchtigen (z.B. Egoismus).Zitat:Ich denke, es ist etwas Verschiedenes, ob ich von „Wahrnehmung“ einer Dauer rede oder von „Messen“ einer Dauer.
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Beitrag Nr. 2244-8
19.04.2016 10:56
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Beitrag Nr. 2244-9
02.05.2016 08:01
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Was Du hier beschreibst ist m.E. Zeitmessung. Messen bedeutet immer Vergleichen, und zwar mit mehr oder weniger willkürlich gewählten Maßeinheiten. Indem man Maßeinheiten schafft, werden die Dinge mathematisch erfassbar, indem man sie zählen kann.Clocky schrieb in Beitrag Nr. 2244-7:Ja, aber die Festlegung erfolgte dadurch, dass ich Zeit über Zeit definierte, bzw. eine zeitintervalle über eine andere Zeitintervalle, und eine Strecke über eine andere Strecke.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.