Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Unendlicher Platz für vollkommene Ordnung

Thema erstellt von Stueps 
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
Struktron {2195-100}]Wenn wir nun aber eine stabile Ordnung (von vier Kugeln) in einem Kasten wünschen, brauchen wir etwas, was das erzeugt. Das können nur Kräfte (oder eine Kraft) sein. Im Universum bietet sich dafür die Gravitation an, bei unserer direkten Umgebung vor allem die elektromagnetische Wechselwirkung und im ganz Kleinen die starke Wechselwirkung.

Hallo Struktron,

Ich weiß nicht... es wird immer wieder behauptet, die gesamte Bildung von Struktur - etwa in der Embryogenese - sei ausschließlich "Tertiärstruktur" und damit Folge elektrostatischer Wechselwirkung - und das trotz aller Fehlversuche a la Stanley Miller. Ich sehe das nicht ein.

Dass die Information über dir Struktur irgendwo liegt (DNS) und dass sie schließlich irgendwo konkret und organisiert ausbildet, z.B. Zellorganelle/ Zelle, sind für mich zwei wesentlich verschiedene und vor allem ungeklärte Dinge.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 233, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Claus,

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-101:
Zitat:
Struktron {2195-100}]Wenn wir nun aber eine stabile Ordnung (von vier Kugeln) in einem Kasten wünschen, brauchen wir etwas, was das erzeugt. Das können nur Kräfte (oder eine Kraft) sein. Im Universum bietet sich dafür die Gravitation an, bei unserer direkten Umgebung vor allem die elektromagnetische Wechselwirkung und im ganz Kleinen die starke Wechselwirkung.


Ich weiß nicht... es wird immer wieder behauptet, die gesamte Bildung von Struktur - etwa in der Embryogenese - sei ausschließlich "Tertiärstruktur" und damit Folge elektrostatischer Wechselwirkung - und das trotz aller Fehlversuche a la Stanley Miller. Ich sehe das nicht ein.

Dass die Information über dir Struktur irgendwo liegt (DNS) und dass sie schließlich irgendwo konkret und organisiert ausbildet, z.B. Zellorganelle/ Zelle, sind für mich zwei wesentlich verschiedene und vor allem ungeklärte Dinge.

An Überlegungen zu solchen komplizierten Strukturen traue ich mich noch nicht heran. Höchstens eine Liste immer komplizierter werdender Objekte wie sie im Rahmen der zeitlichen Ordnung der Evolution aufgestellt werden kann, könnte uns da vielleicht weiter helfen. Wenn da aber eine Struktur existiert, die zwar einfach ist, aber vorher die Existenz von etwas Kompliziertem voraus setzt, müsste die wohl in der Reihe weiter oben angeordnet werden? Beispielweise setzt der Kühlschrank, der zwar einfacher als der Mensch ist, erst einmal die Intelligenz von Konstrukteuren, Arbeitern,... voraus. Wo soll der eingeordnet werden?

Für mich beginnt die Überlegung deshalb bei den Elementarteilchen. Weil alle stabilen, unsere Materie bildenden, Elementarteilchen den Spin 1/2 besitzen, sehe ich einen Ansatz bei einer Art von Drehung oder Verwirbelung. Diese könnte durch die Überlagerung aller an einem Ort wirkenden Felder (das sind im Prinzip alle) oder durch die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen an einem Raumzeitpunkt hervorgerufen werden. Dadurch müsste zuerst die Erzeugung und Stabilität der bei einem Stoßversuch entstehenden Systeme im Vakuum verursacht werden.

MfG
Lothar W.
Signatur:
http://struktron.de
Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-1:
Das bedeutet allerdings, dass es partiell möglich ist, größtmögliche Ordnung zu schaffen, solange das Universum genügend Platz für resultierende Unordnung bietet.

Hallo Stueps,

ich vermute, du hast irgendeinen Mechanismus im Sinn, der diese partiell größtmögliche Ordnung schaffen könnte. Was soll das sein?

Denn nach den derzeit bekannten Naturgesetzen verhält sich das Universum entropisch. Das heißt, das Universum vermeidet es permanent, irgendwo größtmögliche Ordnung zu schaffen. Selbst wenn eine partiell größtmögliche Ordnung mal durch einen höchst unwahrscheinlichen Zufall entstehen könnte, wäre diese Ordnung infolge des entropischen Verhaltens des Universums im nächsten Augenblick sofort wieder zerstört.

Wenn eines Tages alle Sonnen des Universums ausgebrannt sind und alle Sonnen-Partikel weit verstreut sind, dann befindet sich das Universum in einem Makrozustand, der die maximalen Anzahl der möglichen Mikrozustände aufweist.

M.f.G. Eugen Bauhof
Signatur:
Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 24.02.2015 um 14:24 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-1:
Das bedeutet allerdings, dass es partiell möglich ist, größtmögliche Ordnung zu schaffen, solange das Universum genügend Platz für resultierende Unordnung bietet.

Hallo Stueps,

ich vermute, du hast irgendeinen Mechanismus im Sinn, der diese partiell größtmögliche Ordnung schaffen könnte. Was soll das sein?

Denn nach den derzeit bekannten Naturgesetzen verhält sich das Universum entropisch. Das heißt, das Universum vermeidet es permanent, irgendwo größtmögliche Ordnung zu schaffen. Selbst wenn eine partiell größtmögliche Ordnung mal durch einen höchst unwahrscheinlichen Zufall entstehen könnte, wäre diese Ordnung infolge des entropischen Verhaltens des Universums im nächsten Augenblick sofort wieder zerstört.

Wenn eines Tages alle Sonnen des Universums ausgebrannt sind und alle Sonnen-Partikel weit verstreut sind, dann befindet sich das Universum in einem Makrozustand, der die maximalen Anzahl der möglichen Mikrozustände aufweist.

M.f.G. Eugen Bauhof

Das ist doch mein Reden! Das ist Entropie auf die Gesamtheit des Universums bezogen, und vorausgesetzt, das Universum als Gesamtheit ist geschlossen, wird nichts mehr geschehen außer, dass sich die Teilchen sinnlos umgruppieren, und zwar lansam, sehr langsam, weil die Temperatur des Alls dem absoluten Nullpunkt zustrebt. Zur Erzeugung von "Ordnung" gibt es keine verfügbare Energie mehr, und von außen kann keine hereinkommen, weil es kein "Draußen" gibt.

In diesem Sinne ist das Beispiel mit den Legosteinen gut, denn es zeigt genau auf, was sein wird - Teilchen, die eine endlose Wahl an sinnlosen Möglichkeiten haben. Zur Strukturbildung gehören nicht nur Teilchen, sondern wirkende Kräfte.
Signatur:
Das Leben ist zu ernst, um es nur ernst zu nehmen.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 24.02.2015 um 15:54 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:
Hallo Stueps,

ich vermute, du hast irgendeinen Mechanismus im Sinn, der diese partiell größtmögliche Ordnung schaffen könnte. Was soll das sein?

Hallo Eugen,

nein habe ich leider nicht. Ich glaube eben, dass es vielleicht möglich ist. Natürlich ist mir inzwischen bewusst, dass ich den Ordnungsbegriff höchstwahrscheinlich nie genau zu fassen bekomme. Aber ich kann mir eben vorstellen, dass eben maximale Anzahl von Möglichkeiten lokal größte Ordnung schaffen könnte, was immer das auch ist.
Ich denke z.B. an uns, die wir im Gegensatz zum Rest m.E. schon sehr durchstrukturiert sind, und weit entfernt von maximaler Entropie.
Das halte ich für ein starkes Indiz, welches meine Vermutung stützt.

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:
Denn nach den derzeit bekannten Naturgesetzen verhält sich das Universum entropisch. Das heißt, das Universum vermeidet es permanent, irgendwo größtmögliche Ordnung zu schaffen.

Hm, wir schreiben immerhin darüber. Ich glaube nicht, dass dies eine Plasmawolke hinbekommt.
Insgesamt gesehen stimme ich dir natürlich zu. Da nimmt die Entropie zu.

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:
Selbst wenn eine partiell größtmögliche Ordnung mal durch einen höchst unwahrscheinlichen Zufall entstehen könnte, wäre diese Ordnung infolge des entropischen Verhaltens des Universums im nächsten Augenblick sofort wieder zerstört.

Ja, auf universelle Zeitmaßstäbe betrachtet. Aber wir sind mindestens ein höchst unwahrscheinlicher Zufall. Und: Deine Behauptung müsste streng genommen auch erst einmal bewiesen werden.

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:
Wenn eines Tages alle Sonnen des Universums ausgebrannt sind und alle Sonnen-Partikel weit verstreut sind, dann befindet sich das Universum in einem Makrozustand, der die maximalen Anzahl der möglichen Mikrozustände aufweist.

Also dann, wenn auch alle schwarzen Löcher zerstrahlt sind.
Aber auch da wäre ich vorsichtig:
Wir wissen beinahe nichts über dunkle Materie und dunkle Energie. Wir können momentan solche Vorhersagen nur für unsere Materie und Energie treffen. Und es sind Vorhersagen, keine bestätigten Tatsachen.

Hallo Struktron, hallo Claus,

werde die nächsten Tage auf eure Beiträge eingehen, im Moment fehlt mir hierfür die Konzentration.

Beste Grüße
Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
[Gäste dürfen nur lesen]
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Thomas,

Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2195-99:
Hier habe ich eine gelungene Darstellung der Begriffe Information / Exformation / Emergenz gefunden, weil das sind die Begriffe,
bei denen wir bisher nicht wirklich tief geworden sind.
Youtube: "Vera F. Birkenbihl Komplexität"

Die redet aber auch viel, wenn der Tag lang ist... Gibt es eine besonders interessante Stelle oder muss ich mir die ganzen 1:50h reinziehen?
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Leute, ick fall die nächsten Tage aus:

Grippe.

Mitlesen werd ick natürlich, werd ja Zeit haben.

Beste Grüße
Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.733, Mitglied seit 16 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-106:
Gibt es eine besonders interessante Stelle oder muss ich mir die ganzen 1:50h reinziehen?

Sorry, dachte das kommt alles in den ersten 15 min., ist nicht so.
Ca. Minute 20-35 sind die Kernaussagen.
Mir gefällt die Integration der abstrakten Begriffe.
Signatur:
Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 24.02.2015 um 23:49 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 233, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Thomas,
danke für den guten Tipp.

Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2195-108:
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-106:
Gibt es eine besonders interessante Stelle oder muss ich mir die ganzen 1:50h reinziehen?

Sorry, dachte das kommt alles in den ersten 15 min., ist nicht so.
Ca. Minute 20-35 sind die Kernaussagen.
Mir gefällt die Integration der abstrakten Begriffe.

Mir erscheint der Wunsch nach tiefem Verständnis (logische Tiefe) verbunden mit dem Wunsch nach größtmöglicher Sicherheit wesentlich.
Interessant ist auch das Diagramm mit links Ordnung = Tod, in der Mitte Komplexität = Leben und rechts Chaos = Unvorhersehbarkeit.

MfG
Lothar W.
Signatur:
http://struktron.de
Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.246, Mitglied seit 10 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-105:
Hm, wir schreiben immerhin darüber. Ich glaube nicht, dass dies eine Plasmawolke hinbekommt.
Insgesamt gesehen stimme ich dir natürlich zu. Da nimmt die Entropie zu.
Hallo alle zusammen,
ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß es auch noch andere neuere Theorien gibt, die anstatt einer zunehmenden chaotischen Struktur des Universums davon ausgehen, daß statt eines Urknalls ein Urfrost existiert hat, der bei der zeitlichen Entwicklung (keine räumliche Inflation) mit Abnahme der Temperatur zur 3-Dimensionalität geführt hat. Diese Theorie kann u.a. erklären, warum die Hintergrundstrahlung mit der selben Temperatur (einschließlich Schwankungen) aus allen Richtungen des Raumes kommt.
Diese neuen Theorien beschreiben die ART mittels Graphen, d.h. einem Netzwerk anstelle von Lokalitäten.
Die Entropie kommt in diesen Theorien nicht vor (soweit ich weiß).
Gruß, Otto
Beitrag zuletzt bearbeitet von Otto am 26.02.2015 um 11:11 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2195-110:
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-105:
Hm, wir schreiben immerhin darüber. Ich glaube nicht, dass dies eine Plasmawolke hinbekommt.
Insgesamt gesehen stimme ich dir natürlich zu. Da nimmt die Entropie zu.
Hallo alle zusammen,
ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß es auch noch andere neuere Theorien gibt, die anstatt einer zunehmenden chaotischen Struktur des Universums davon ausgehen, daß statt eines Urknalls ein Urfrost existiert hat, der bei der zeitlichen Entwicklung (keine räumliche Inflation) mit Abnahme der Temperatur zur 3-Dimensionalität geführt hat. Diese Theorie kann u.a. erklären, warum die Hintergrundstrahlung mit der selben Temperatur (einschließlich Schwankungen) aus allen Richtungen des Raumes kommt.
Diese neuen Theorien beschreiben die ART mittels Graphen, d.h. einem Netzwerk anstelle von Lokalitäten.
Die Entropie kommt in diesen Theorien nicht vor (soweit ich weiß).
Gruß, Otto

Es gibt zahlreiche alternative Theorien, das ist sicher richtig. Häufig haben sie aber das Problem, eine Antwort zu geben auf Kosten anderer, die von der vorherrschenden Theorie - z. B. unter Annahme eines Urknalls - besser beantwortet werden. Noch problematischer ist, wenn sie auf Annahmen beruhen, die wir aller Wahrscheinlichkeit nach niemals überprüfen können, siehe Baby-Universen, Viele-Welten-Theorien.

Wie z. B. erklärt denn diese "Urfrost-Theorie" eine Abnahme von Temperatur, wo doch die Bezeichnung "Frost" auf eine minimal Themperatur hinweist?

Ach so, und weshalb sollte es nach dieser Theorie keine Entropie geben?

Aber ich wusste doch, dass mir die Sache irgendwie bekannt vorkam, so neu scheint mir die Theorie nicht zu sein, jedenfalls was die Netzwerke angeht, siehe Schleifenquanten-Gravitation, unter anderem nach Lee Smolin, ist empfehlenswert als Autor. Auch die Vorstellung, dass die Raumzeit nicht kontinuielich, sondern gequantelt sein könnte, ist nicht neu, ist sogar ziemlich alt, siehe Raumzeit als "Quantenschaum". Neu scheint mir die Möglichkeit, einen Nachweis zu erbringen.
Signatur:
Das Leben ist zu ernst, um es nur ernst zu nehmen.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 26.02.2015 um 13:13 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.246, Mitglied seit 10 Jahren
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-111:
nter anderem nach Lee Smolin, ist empfehlenswert als Autor. Auch die Vorstellung, dass die Raumzeit nicht kontinuielich, sondern gequantelt sein könnte, ist nicht neu, ist sogar ziemlich alt, siehe Raumzeit als "Quantenschaum". Neu scheint mir die Möglichkeit, einen Nachweis zu erbringen.

Hallo Henry-D,
Ja, das Buch lese ich gerade und war beim Kapitel 15 "Die Entstehung des Raumes" angekommen. Das Buch hatte mir Henry (ohne D) im Dezember 2014 empfohlen. Anlaß war der Beitrag Nr. 2170-147 einschließlich der vorhergehenden Konversation.
Lee Smolin ist sehr sachlich und äußert sich stets auch zu offenen Problemen bzw. Grenzen der Theorien (u.a. auch zu Quantenschaum).
Ich bin sehr beeindruckt von diesem Buch und kann es nur empfehlen.
Das Wort "Urfrost" bezieht sich hier nicht auf die Temperatur, sondern den Zustand des Netzes am Beginn seiner Entwicklung mit vielen direkten nicht-lokalen Verbindungen zu anderen Knoten (wie verschränkte Photonen) anstelle räumlicher Gitter, die nur sehr wenigen unmittelbaren Nachbarknoten (6 für einen dreidimensionalen Raum) haben. Die Einschränkung auf drei Dimensionen ist eine extreme Einschränkung der Freiheit eines Netzes, ist aber die Ursache von Lokalität, wie wir sie erleben. Meines Erachtens ist unsere Erlebniswelt nur eine Illusion der Wirklichkeit.
Zur Entropie äußert sich Lee Smolin nicht in diesem Zusammenhang.
Aber ich kann auch keine Verbindung zwischen Graphen und Entropie erkennen. Das wäre ein interessantes Thema.
Gruß Otto
Signatur:
Traue nie Deinen Sinnen.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 233, Mitglied seit 11 Jahren
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-111:
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2195-110:
...
ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß es auch noch andere neuere Theorien gibt, die anstatt einer zunehmenden chaotischen Struktur des Universums davon ausgehen, daß statt eines Urknalls ein Urfrost existiert hat, der bei der zeitlichen Entwicklung (keine räumliche Inflation) mit Abnahme der Temperatur zur 3-Dimensionalität geführt hat. Diese Theorie kann u.a. erklären, warum die Hintergrundstrahlung mit der selben Temperatur (einschließlich Schwankungen) aus allen Richtungen des Raumes kommt.
Diese neuen Theorien beschreiben die ART mittels Graphen, d.h. einem Netzwerk anstelle von Lokalitäten.
Die Entropie kommt in diesen Theorien nicht vor (soweit ich weiß).

Wie z. B. erklärt denn diese "Urfrost-Theorie" eine Abnahme von Temperatur, wo doch die Bezeichnung "Frost" auf eine minimal Themperatur hinweist?

Gefrieren ist wie Kristallisierung oder Kondensierung mit kleineren inneren Durchschnittsgeschwindigkeiten verbunden, als im umgebenden Medium.
Das Vakuum diktiert für die Ausbreitung von Störungen die Lichtgeschwindigkeit c. Diese ist viel höher als die thermischen Geschwindigkeiten in kondensierter Materie. Sollte nach Energie- und Impulserhaltung nicht eine durch Kräfte (auch Gravitation) verursachte Ansammlung (Verdichtung) von Materie, welche wir allgemein als Kondensation beschreiben könnten, die also mit niedrigerer Durchschnittsgeschwindigkeit verbunden ist, zu einer Erhöhung von Durchschnittsgeschwindigkeiten in der Umgebung führen?
Was spricht außer dem Postulat der konstanten Lichtgeschwindigkeit dagegen?

MfG
Lothar W.
Signatur:
http://struktron.de
Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2195-112:
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-111:
nter anderem nach Lee Smolin, ist empfehlenswert als Autor. Auch die Vorstellung, dass die Raumzeit nicht kontinuielich, sondern gequantelt sein könnte, ist nicht neu, ist sogar ziemlich alt, siehe Raumzeit als "Quantenschaum". Neu scheint mir die Möglichkeit, einen Nachweis zu erbringen.

Hallo Henry-D,

Zur Entropie äußert sich Lee Smolin nicht in diesem Zusammenhang.
Aber ich kann auch keine Verbindung zwischen Graphen und Entropie erkennen. Das wäre ein interessantes Thema.
Gruß Otto

Für die Prozesse im Universum ändert sich nichts, es gibt immer noch den Zeitpfeil, alles läuft auf Unordnung hinaus, das ist doch Entropie.
Signatur:
Das Leben ist zu ernst, um es nur ernst zu nehmen.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-113:


Gefrieren ist wie Kristallisierung oder Kondensierung mit kleineren inneren Durchschnittsgeschwindigkeiten verbunden, als im umgebenden Medium.
Das Vakuum diktiert für die Ausbreitung von Störungen die Lichtgeschwindigkeit c. Diese ist viel höher als die thermischen Geschwindigkeiten in kondensierter Materie. Sollte nach Energie- und Impulserhaltung nicht eine durch Kräfte (auch Gravitation) verursachte Ansammlung (Verdichtung) von Materie, welche wir allgemein als Kondensation beschreiben könnten, die also mit niedrigerer Durchschnittsgeschwindigkeit verbunden ist, zu einer Erhöhung von Durchschnittsgeschwindigkeiten in der Umgebung führen?
Was spricht außer dem Postulat der konstanten Lichtgeschwindigkeit dagegen?

MfG
Lothar W.

Ja, aber der springende Punkt ist, dass Raum und Zeit erst durch die "Kristallisation" entstehen, und c bezieht sich auf eine Bewegung IN der Raumzeit. Es ist ja keine Materie, von der hier die Rede ist, sondern von einem Zustand, aus dem unser Universum erst hevorgeht.
Signatur:
Das Leben ist zu ernst, um es nur ernst zu nehmen.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 233, Mitglied seit 11 Jahren
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-115:
...
Ja, aber der springende Punkt ist, dass Raum und Zeit erst durch die "Kristallisation" entstehen, und c bezieht sich auf eine Bewegung IN der Raumzeit. Es ist ja keine Materie, von der hier die Rede ist, sondern von einem Zustand, aus dem unser Universum erst hevorgeht.

Was spricht eigentlich dagegen, die Kristallisation, wie in einem großen Wasserbehälter unter den geeigneten Bedingungen, an vielen (auch unendlich vielen) unterschiedlichen Raumzeitpunkten stattfinden zu lassen?

In Quantengravitationsmodellen und auch der Urfrost-Idee wird von der Vorstellung ausgegangen, dass es einen Urknall gab. In Wirklichkeit kennen wir aber nur Phänomene (Rotverschiebungen, Elemententstehung,...) welche uns das kosmologische Standardmodell als Erklärung empfehlen.
Bei der Veröffentlichung der australischen Forscher erkenne ich keine Beschränkung auf einen Raumzeitpunkt, wo das alles begonnen haben muss. Der ursprüngliche Zustand kann an vielen Raumzeitpunkten vorgeherrscht haben und würde so die Kristallisationskeime für viele Galaxien,... liefern.

MfG
Lothar W.
Signatur:
http://struktron.de
Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-116:
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-115:
...
Ja, aber der springende Punkt ist, dass Raum und Zeit erst durch die "Kristallisation" entstehen, und c bezieht sich auf eine Bewegung IN der Raumzeit. Es ist ja keine Materie, von der hier die Rede ist, sondern von einem Zustand, aus dem unser Universum erst hevorgeht.

Was spricht eigentlich dagegen, die Kristallisation, wie in einem großen Wasserbehälter unter den geeigneten Bedingungen, an vielen (auch unendlich vielen) unterschiedlichen Raumzeitpunkten stattfinden zu lassen?

In Quantengravitationsmodellen und auch der Urfrost-Idee wird von der Vorstellung ausgegangen, dass es einen Urknall gab. In Wirklichkeit kennen wir aber nur Phänomene (Rotverschiebungen, Elemententstehung,...) welche uns das kosmologische Standardmodell als Erklärung empfehlen.
Bei der Veröffentlichung der australischen Forscher erkenne ich keine Beschränkung auf einen Raumzeitpunkt, wo das alles begonnen haben muss. Der ursprüngliche Zustand kann an vielen Raumzeitpunkten vorgeherrscht haben und würde so die Kristallisationskeime für viele Galaxien,... liefern.

MfG
Lothar W.

Im Link, den du gepostet hast, steht eindeutig: Das Weltall begann... . Und der Bezug ist sowohl der Urknall wie auch der Urfrost. Das ist, was ich dort erkenne. Aber ich mag mich täuschen und überlass es dir, anderer Ansicht zu sein.
Signatur:
Das Leben ist zu ernst, um es nur ernst zu nehmen.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 233, Mitglied seit 11 Jahren
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-117:
Im Link, den du gepostet hast, steht eindeutig: Das Weltall begann... . Und der Bezug ist sowohl der Urknall wie auch der Urfrost. Das ist, was ich dort erkenne. Aber ich mag mich täuschen und überlass es dir, anderer Ansicht zu sein.

Ich lese es auch nicht anders, nur mag, wer damit weiter arbeiten möchte, es so interpretieren, wie es in sein Konzept passt. Auch einen Beginn an unterschiedlichen Raumzeitpunkten kann man dabei in Betracht ziehen. Um ein Konkurrenzmodell zum Urknall zu entwickeln, ist wahnsinnig viel Arbeit erforderlich, wofür vielleicht die Australier Partner begeistern können.

MfG
Lothar W.
Signatur:
http://struktron.de
Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
[Gäste dürfen nur lesen]
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Thomas der Große,

schrieb in Beitrag Nr. 2195-99:
hab's mir anders überlegt.

Ich sehe das gar nicht so anders als in Beitrag Nr. 2195-69 vorgeschlagen: Um Entropie abzubilden, muss Bewegung aus einem geordneten Bereich in Richtung Chaos erfolgen. Das ist eigentlich banal und so verstehe ich auch Struktron:

Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-91:
Um die Kugeln von einem Kasten in einen anderen zu bekommen, muss es Bewegung geben.

Die Frage ist nur, wie kommt es, dass der Zwischenbereich zwischen Ordnung und Chaos1 offensichtlich stabil und erfindungsreich (emergent) ist?

1 vielleicht interessiert hierzu auch Werner Ebeling, Frank Schweitzer: "Zwischen Or...
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 233, Mitglied seit 11 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-119:

Ich sehe das gar nicht so anders als in Beitrag Nr. 2195-69 vorgeschlagen: Um Entropie abzubilden, muss Bewegung aus einem geordneten Bereich in Richtung Chaos erfolgen. Das ist eigentlich banal und so verstehe ich auch Struktron:

Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-91:
Um die Kugeln von einem Kasten in einen anderen zu bekommen, muss es Bewegung geben.

Die Frage ist nur, wie kommt es, dass der Zwischenbereich zwischen Ordnung und Chaos1 offensichtlich stabil und erfindungsreich (emergent) ist?

1 vielleicht interessiert hierzu auch Werner Ebeling, Frank Schweitzer: "Zwischen Or...

Mich hat Vera Birkenbihl auf die Idee gebracht, dass es einen natürlichen Verlauf vom Chaos über die Komplexität zur Ordnung geben sollte. Dadurch könnte der Zeitpfeil in ihrem Diagramm von rechts nach links zeigen.
Betrachten wir einfache wechselwirkende Objekte, hängt die Häufigkeit der Wechselwirkung von der Dichte dieser Objekte im betrachteten Raum ab und von deren Geschwindigkeit. Bei einer Ausdehnung des Universums kommt es zu immer weniger Möglichkeiten der Berührung. Solange viele solcher Berührungen erfolgen, kann sich die Komplexität erhöhen. Irgend wann einmal vielleicht nicht mehr.

MfG
Lothar W.
Signatur:
http://struktron.de
Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben