Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2195-101
24.02.2015 04:06
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Zitat:Struktron {2195-100}]Wenn wir nun aber eine stabile Ordnung (von vier Kugeln) in einem Kasten wünschen, brauchen wir etwas, was das erzeugt. Das können nur Kräfte (oder eine Kraft) sein. Im Universum bietet sich dafür die Gravitation an, bei unserer direkten Umgebung vor allem die elektromagnetische Wechselwirkung und im ganz Kleinen die starke Wechselwirkung.
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Beitrag Nr. 2195-102
24.02.2015 10:00
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-101:Zitat:Struktron {2195-100}]Wenn wir nun aber eine stabile Ordnung (von vier Kugeln) in einem Kasten wünschen, brauchen wir etwas, was das erzeugt. Das können nur Kräfte (oder eine Kraft) sein. Im Universum bietet sich dafür die Gravitation an, bei unserer direkten Umgebung vor allem die elektromagnetische Wechselwirkung und im ganz Kleinen die starke Wechselwirkung.
Ich weiß nicht... es wird immer wieder behauptet, die gesamte Bildung von Struktur - etwa in der Embryogenese - sei ausschließlich "Tertiärstruktur" und damit Folge elektrostatischer Wechselwirkung - und das trotz aller Fehlversuche a la Stanley Miller. Ich sehe das nicht ein.
Dass die Information über dir Struktur irgendwo liegt (DNS) und dass sie schließlich irgendwo konkret und organisiert ausbildet, z.B. Zellorganelle/ Zelle, sind für mich zwei wesentlich verschiedene und vor allem ungeklärte Dinge.
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Beitrag Nr. 2195-103
24.02.2015 14:06
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-1:Das bedeutet allerdings, dass es partiell möglich ist, größtmögliche Ordnung zu schaffen, solange das Universum genügend Platz für resultierende Unordnung bietet.
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Beitrag Nr. 2195-104
24.02.2015 15:47
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-1:Das bedeutet allerdings, dass es partiell möglich ist, größtmögliche Ordnung zu schaffen, solange das Universum genügend Platz für resultierende Unordnung bietet.
Hallo Stueps,
ich vermute, du hast irgendeinen Mechanismus im Sinn, der diese partiell größtmögliche Ordnung schaffen könnte. Was soll das sein?
Denn nach den derzeit bekannten Naturgesetzen verhält sich das Universum entropisch. Das heißt, das Universum vermeidet es permanent, irgendwo größtmögliche Ordnung zu schaffen. Selbst wenn eine partiell größtmögliche Ordnung mal durch einen höchst unwahrscheinlichen Zufall entstehen könnte, wäre diese Ordnung infolge des entropischen Verhaltens des Universums im nächsten Augenblick sofort wieder zerstört.
Wenn eines Tages alle Sonnen des Universums ausgebrannt sind und alle Sonnen-Partikel weit verstreut sind, dann befindet sich das Universum in einem Makrozustand, der die maximalen Anzahl der möglichen Mikrozustände aufweist.
M.f.G. Eugen Bauhof
Stueps (Moderator)
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Beitrag Nr. 2195-105
24.02.2015 19:18
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:Hallo Stueps,
ich vermute, du hast irgendeinen Mechanismus im Sinn, der diese partiell größtmögliche Ordnung schaffen könnte. Was soll das sein?
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:Denn nach den derzeit bekannten Naturgesetzen verhält sich das Universum entropisch. Das heißt, das Universum vermeidet es permanent, irgendwo größtmögliche Ordnung zu schaffen.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:Selbst wenn eine partiell größtmögliche Ordnung mal durch einen höchst unwahrscheinlichen Zufall entstehen könnte, wäre diese Ordnung infolge des entropischen Verhaltens des Universums im nächsten Augenblick sofort wieder zerstört.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2195-103:Wenn eines Tages alle Sonnen des Universums ausgebrannt sind und alle Sonnen-Partikel weit verstreut sind, dann befindet sich das Universum in einem Makrozustand, der die maximalen Anzahl der möglichen Mikrozustände aufweist.
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2195-106
24.02.2015 20:26
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2195-99:Hier habe ich eine gelungene Darstellung der Begriffe Information / Exformation / Emergenz gefunden, weil das sind die Begriffe,
bei denen wir bisher nicht wirklich tief geworden sind.
Youtube: "Vera F. Birkenbihl Komplexität"
Stueps (Moderator)
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Beitrag Nr. 2195-107
24.02.2015 20:35
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Beitrag Nr. 2195-108
24.02.2015 23:46
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-106:Gibt es eine besonders interessante Stelle oder muss ich mir die ganzen 1:50h reinziehen?
Beiträge: 233, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 2195-109
25.02.2015 14:01
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2195-108:Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-106:Gibt es eine besonders interessante Stelle oder muss ich mir die ganzen 1:50h reinziehen?
Sorry, dachte das kommt alles in den ersten 15 min., ist nicht so.
Ca. Minute 20-35 sind die Kernaussagen.
Mir gefällt die Integration der abstrakten Begriffe.
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Beitrag Nr. 2195-110
26.02.2015 11:09
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Hallo alle zusammen,Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-105:Hm, wir schreiben immerhin darüber. Ich glaube nicht, dass dies eine Plasmawolke hinbekommt.
Insgesamt gesehen stimme ich dir natürlich zu. Da nimmt die Entropie zu.
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren |
Beitrag Nr. 2195-111
26.02.2015 11:54
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2195-110:Hallo alle zusammen,Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2195-105:Hm, wir schreiben immerhin darüber. Ich glaube nicht, dass dies eine Plasmawolke hinbekommt.
Insgesamt gesehen stimme ich dir natürlich zu. Da nimmt die Entropie zu.
ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß es auch noch andere neuere Theorien gibt, die anstatt einer zunehmenden chaotischen Struktur des Universums davon ausgehen, daß statt eines Urknalls ein Urfrost existiert hat, der bei der zeitlichen Entwicklung (keine räumliche Inflation) mit Abnahme der Temperatur zur 3-Dimensionalität geführt hat. Diese Theorie kann u.a. erklären, warum die Hintergrundstrahlung mit der selben Temperatur (einschließlich Schwankungen) aus allen Richtungen des Raumes kommt.
Diese neuen Theorien beschreiben die ART mittels Graphen, d.h. einem Netzwerk anstelle von Lokalitäten.
Die Entropie kommt in diesen Theorien nicht vor (soweit ich weiß).
Gruß, Otto
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Beitrag Nr. 2195-112
26.02.2015 14:55
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-111:nter anderem nach Lee Smolin, ist empfehlenswert als Autor. Auch die Vorstellung, dass die Raumzeit nicht kontinuielich, sondern gequantelt sein könnte, ist nicht neu, ist sogar ziemlich alt, siehe Raumzeit als "Quantenschaum". Neu scheint mir die Möglichkeit, einen Nachweis zu erbringen.
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Beitrag Nr. 2195-113
26.02.2015 15:03
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-111:Otto schrieb in Beitrag Nr. 2195-110:...
ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß es auch noch andere neuere Theorien gibt, die anstatt einer zunehmenden chaotischen Struktur des Universums davon ausgehen, daß statt eines Urknalls ein Urfrost existiert hat, der bei der zeitlichen Entwicklung (keine räumliche Inflation) mit Abnahme der Temperatur zur 3-Dimensionalität geführt hat. Diese Theorie kann u.a. erklären, warum die Hintergrundstrahlung mit der selben Temperatur (einschließlich Schwankungen) aus allen Richtungen des Raumes kommt.
Diese neuen Theorien beschreiben die ART mittels Graphen, d.h. einem Netzwerk anstelle von Lokalitäten.
Die Entropie kommt in diesen Theorien nicht vor (soweit ich weiß).
Wie z. B. erklärt denn diese "Urfrost-Theorie" eine Abnahme von Temperatur, wo doch die Bezeichnung "Frost" auf eine minimal Themperatur hinweist?
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Beitrag Nr. 2195-114
26.02.2015 15:13
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2195-112:Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-111:nter anderem nach Lee Smolin, ist empfehlenswert als Autor. Auch die Vorstellung, dass die Raumzeit nicht kontinuielich, sondern gequantelt sein könnte, ist nicht neu, ist sogar ziemlich alt, siehe Raumzeit als "Quantenschaum". Neu scheint mir die Möglichkeit, einen Nachweis zu erbringen.
Hallo Henry-D,
Zur Entropie äußert sich Lee Smolin nicht in diesem Zusammenhang.
Aber ich kann auch keine Verbindung zwischen Graphen und Entropie erkennen. Das wäre ein interessantes Thema.
Gruß Otto
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Beitrag Nr. 2195-115
26.02.2015 15:17
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Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-113:
Gefrieren ist wie Kristallisierung oder Kondensierung mit kleineren inneren Durchschnittsgeschwindigkeiten verbunden, als im umgebenden Medium.
Das Vakuum diktiert für die Ausbreitung von Störungen die Lichtgeschwindigkeit c. Diese ist viel höher als die thermischen Geschwindigkeiten in kondensierter Materie. Sollte nach Energie- und Impulserhaltung nicht eine durch Kräfte (auch Gravitation) verursachte Ansammlung (Verdichtung) von Materie, welche wir allgemein als Kondensation beschreiben könnten, die also mit niedrigerer Durchschnittsgeschwindigkeit verbunden ist, zu einer Erhöhung von Durchschnittsgeschwindigkeiten in der Umgebung führen?
Was spricht außer dem Postulat der konstanten Lichtgeschwindigkeit dagegen?
MfG
Lothar W.
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Beitrag Nr. 2195-116
26.02.2015 18:04
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-115:...
Ja, aber der springende Punkt ist, dass Raum und Zeit erst durch die "Kristallisation" entstehen, und c bezieht sich auf eine Bewegung IN der Raumzeit. Es ist ja keine Materie, von der hier die Rede ist, sondern von einem Zustand, aus dem unser Universum erst hevorgeht.
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Beitrag Nr. 2195-117
26.02.2015 19:39
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Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-116:Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-115:...
Ja, aber der springende Punkt ist, dass Raum und Zeit erst durch die "Kristallisation" entstehen, und c bezieht sich auf eine Bewegung IN der Raumzeit. Es ist ja keine Materie, von der hier die Rede ist, sondern von einem Zustand, aus dem unser Universum erst hevorgeht.
Was spricht eigentlich dagegen, die Kristallisation, wie in einem großen Wasserbehälter unter den geeigneten Bedingungen, an vielen (auch unendlich vielen) unterschiedlichen Raumzeitpunkten stattfinden zu lassen?
In Quantengravitationsmodellen und auch der Urfrost-Idee wird von der Vorstellung ausgegangen, dass es einen Urknall gab. In Wirklichkeit kennen wir aber nur Phänomene (Rotverschiebungen, Elemententstehung,...) welche uns das kosmologische Standardmodell als Erklärung empfehlen.
Bei der Veröffentlichung der australischen Forscher erkenne ich keine Beschränkung auf einen Raumzeitpunkt, wo das alles begonnen haben muss. Der ursprüngliche Zustand kann an vielen Raumzeitpunkten vorgeherrscht haben und würde so die Kristallisationskeime für viele Galaxien,... liefern.
MfG
Lothar W.
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Beitrag Nr. 2195-118
26.02.2015 20:20
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2195-117:Im Link, den du gepostet hast, steht eindeutig: Das Weltall begann... . Und der Bezug ist sowohl der Urknall wie auch der Urfrost. Das ist, was ich dort erkenne. Aber ich mag mich täuschen und überlass es dir, anderer Ansicht zu sein.
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2195-119
26.02.2015 21:33
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schrieb in Beitrag Nr. 2195-99:hab's mir anders überlegt.
Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-91:Um die Kugeln von einem Kasten in einen anderen zu bekommen, muss es Bewegung geben.
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Beitrag Nr. 2195-120
26.02.2015 23:18
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2195-119:
Ich sehe das gar nicht so anders als in Beitrag Nr. 2195-69 vorgeschlagen: Um Entropie abzubilden, muss Bewegung aus einem geordneten Bereich in Richtung Chaos erfolgen. Das ist eigentlich banal und so verstehe ich auch Struktron:
Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2195-91:Um die Kugeln von einem Kasten in einen anderen zu bekommen, muss es Bewegung geben.
Die Frage ist nur, wie kommt es, dass der Zwischenbereich zwischen Ordnung und Chaos1 offensichtlich stabil und erfindungsreich (emergent) ist?
1 vielleicht interessiert hierzu auch Werner Ebeling, Frank Schweitzer: "Zwischen Or...
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.