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Verschränkte Teilchen und schwarze Löcher

Thema erstellt von Skeptika 
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-53:
Die Platonische Form. Der Unprozess. Das ewig Seiende. Die Raumzeit.

Hm - sagt ein Agnostiker.
Gruß, Otto
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.513, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo zusammen,

ich konnte leider die letzten Beiträge nicht mehr verfolgen.
aber ich will jetzt mal meine wilde Spekulation den "Wölfen zum Fraß vorwerfen".

zuerst die wilde Spekulation:

Schwarze Löcher sind zweidimensional.

Sie sind als 2-Sphäre im dreidimensionalen Raum eingebettet.

Welche Probleme würde diese Annahme zum Beispiel lösen:

- CFT-AdS Korrespondenz: sämtliche Korrespondenz wird überflüssig, da ein SL dann kein drei- oder höherdimensionaler Raum mehr ist, sondern ein zweidimensionales Gebilde, welches allein durch eine Quantenfeldtheorie beschrieben werden kann.
- Sämtliche Singularitäten "innerhalb" des SL lösen sich in Wohlgefallen auf - es gibt ja kein Inneres. Die ARTler dürften aufatmen ;-).
- Der von Okotombrok angemerkte Konflikt der "doppelten Information" (einmal auf der Oberfläche, einmal kurz hinterm Ereignishorizont) verschwindet: die Information liegt ausschließlich auf der "Oberfläche" vor.
- Die "Dichteformel" von SL: der Radius eines SL nimmt proportional mit der Masse eines SL zu. Heißt, dass ein SL mit doppelter Masse nur noch ein Viertel der Dichte hat. Dies passt nach meiner Intuition sehr gut zu einem zweidimensionalen Gebilde. So kam ich vor vielen Jahren zum ersten Mal auf die Idee der Zweidimensionalität. Hängt euch vielleicht hieran nicht zu sehr auf, ist eher Intuition.

Ich las neulich in einer Ausgabe von "Spektrum der Wissenschaft" ein oder zwei Artikel, wo Wissenschaftler dem Verdacht nachgehen, dass Raum und Zeit emergente, und nicht grundlegende Eigenschaften unseres Universums sind. Diese Annahme würde m.E. bei vielen Gedankengängen helfen.

Fragt sich für mich: was kann Dimensionen erschaffen/verschwinden lassen?
Es müsste eine Theorie sein, die die nette Eigenschaft hat, ART und Quantenfeldtheorien einzubetten, und eine in die andere übergehen zu lassen. Kommt mir irgendwie bekannt vor. :rofl: .

Beste Grüße
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 23.01.2023 um 12:51 Uhr.
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Hallo Otto,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2150-49:
Hallo Okotombrok,

Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2150-43:
Ich will jetzt an dieser Stelle nicht Weizsäckers Ur-Theorie aus dem Keller hervorholen, aber sein Ansatz, Materie und Energie seien lediglich mögliche Manifestationsformen der Information gerade im Hinblick auf die Quantenfeldtheorien und deren Interpretationen interessant und diskussionswürdig.

Da bin ich mir nicht sicher, ob das so richtig ist.

Was ist der Unterschied zwischen einem Döner und einer Kaffeetasse?
Beides besteht aus Up- und Downquarks und Elektronen.
Der Unterschied besteht lediglich in der Information darüber, wie diese Elemente angeordnet sind.
Fermionen wie Bosonen können in der Quantentheorie keine Individualität zugesprochen werden. Sie besitzen keinen Realstatus.
Ein Elementarteilchen kann verstanden werden wie ein Knoten in einem Seil.
Der Knoten an sich existiert nicht, sondern stellt nur die Struktur des Seils dar.
Entsprechend stellt ein Elementarteilchen eine Anregung eines Quantenfeldes dar,
besser gesagt, Überlagerung verschiedener Quantenfelder.
Bei Elementarteilchen handelt es sich also eher um ein Ereignis als um ein Ding an sich im ontologischem Sinn.

Wie sind dann aber die Quantenfelder ontologisch zu verstehen?
Omnipräsente Quantenfelder können als reine Potentialitäten, also als reine Möglichkeiten von Strukturenbildung gesehen werden.
Wobei den Strukturen und nicht der Materie ein Realstatus zugesprochen werden kann.
Träger dieser Strukturen sind uns empirisch wie epistemisch verschlossen und man mag darüber sinnieren, ob sie überhaupt existieren.

Aber zurück zum Begriff der Information in der QT.
Unter Information kann jetzt das verstanden werden, was diese Strukturen ausmachen.
Beispiele die den Unterschied zum klassischen Begriff der Information zeigen:
Quanteninformationen können unabhängig vom Raum miteinander korreliert sein – Verschränkung.
Quanteninformationen können komplementär sein.
Die Information über den Weg bei Interferenzversuchen und Interferenz schließen sich gegenseitig aus. Dabei muss die Information über den Weg eines Teilchens weder messtechnisch ermittelt noch gewusst werden. Es reicht lediglich die Möglichkeit es wissen zu können aus, um Interferenz zu verhindern.
Delayed Choice Experimente zeigen, dass Quanteninformationen auch zeitlich Nichtlokalität zeigen.

Ich denke grundsätzlich, dass der Begriff der Information in der QT eine viel größere, fundamentalere Bedeutung zukommt, als in der KM.
Siehe dazu vielleicht auch Publikationen von Anton Zeilinger. Hat übrigens letztes Jahr einen Nobelpreis erhalten.
mfg okotombrok
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2150-56:
Es reicht lediglich die Möglichkeit es wissen zu können aus, um Interferenz zu verhindern.

Hallo Okotombrok,

Das ist eine interessante Formulierung. Es muss nicht mal Wissen sein, es reicht nur das Wissen zu können um Etwas zu verhindern. Das heißt allein die „gespeicherte“ Information kann verhindern auslösen.


Erst wenn Daten eine Bedeutung erhalten wird daraus Information. Auf der Basis von Informationen entsteht, durch deren Vernetzung, schließlich Wissen. Wissen ist also, wenn Menschen mit Informationen arbeiten, diese bewerten, vergleichen und vernetzen.

Kann Quanteninformation manipuliert werden? Und was ist Quanteninformation die keine Zeit und Raum "kennt"? Information bedarf Speicherung.

MfG H.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Haronimo am 23.01.2023 um 19:14 Uhr.
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2356-78:
Man Isoliere ein Quantensystem und beobachte innerhalb der Isolierung einen Quantenzustand. Ein Faktum wird geschaffen, die Wellenfunktion bricht zusammen.

Nun achte man fein auf die intakte Isolation, vernichte den Beobachter und - voila: Der Quantenzustand ist wieder unbestimmt und die Wellenfunktion ist wieder da.


Hallo Claus,

auch ein Interessante Formulierung. Da muss der Beobachter Einfluss auf die Quantenzustände(Informationen) haben. Oder bringt es erst die Informationen "hinein"?

MfG H.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Haronimo am 23.01.2023 um 19:25 Uhr.
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Hallo,


Daten vermitteln und verarbeiten ist Information.
Zustände vermitteln und verarbeiten ist Information.

Darüber Etwas zu wissen, bedeutet Information.
Die Information die daraus resultiert, hat ein Maß(Entropie) an Informationsgehalt (Wahrheit darüber).

Also, Realitästaufbau, dass nichts Anderes ist als ein „Konglomerat“ an Fundamentalen Größen (Gesetzten, Regeln usw.) dieses Universums, und damit die daraus resultierenden Strukturen durch Information in- Form (wie Claus schon anmerkte) gehalten(aufbauen) werden müssen.

So wird der Weltaufbau betrieben. Energieerhaltung, Expansion, Lichtgeschwindigkeit und Inertialsystemen werden damit (durch Information), nach der Definition im Rahmen der Gesetzten, streng kontrolliert.

Also, die Information als Kontrollorgan, hat schon das sagen über die Welt. Ohne Information keine Kontrolle über die Welt möglich. Die Welt kontrolliert sich, und baut sich, selbst über die Information.

Die Realität ist, im Rahmen der universalen Gesetzten, immer 100%. Die Strukturen sind aber in diesen Rahmen, nur kleine Einheiten die das Ganze nicht überschauen können.
Die Strukturen sind aber verschränkt mit der Realität. Die Strukturen sind nichts anderes als "Käfige" in dessen Rahmen die Realität stattfindet. Außerhalb dieser "Käfige" ist alles "diffus".



Meintest du, das die Information auch das ist, Claus?

MfG H.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Haronimo am 23.01.2023 um 20:08 Uhr.
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Claus (Moderator)
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Hallo Haronimo,

Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-58:
Da muss der Beobachter Einfluss auf die Quantenzustände(Informationen) haben. Oder bringt es erst die Informationen "hinein"?

Jedenfalls muss eine Beziehung zwischen beiden bestehen. Infomation gibt es nicht "an sich". Information ist immer Information für jemanden.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2150-55:
Schwarze Löcher sind zweidimensional.


Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2150-55:
Fragt sich für mich: was kann Dimensionen erschaffen/verschwinden lassen?


Hallo Stueps,

Das könnte es heißen das die SLs die "Papier" Blätter(2-dimensional) sind, auf der das Universum seine Geschichte aufschreibt(kodiert). Das(Universum) ist ein „Buch“ in der die Blätter mit der Zeit verschwinden und gleichzeitig immer neue Blätter entstehen. Was meinst du, werden wir irgendwann mal dieses Buch lesen können.

Der Mensch hat viel Erfahrung mit kodieren (aufschreiben auf 2-dimensionales) und dekodieren (lesen was geschrieben wurde) also, Informationskunst beherrschen.
Ich nehme deine These sehr ernst, und versuche nur ein bisschen menschliches „touch“ hineinzubringen, “touch“ der dadurch vielleicht uns die „Augen" öffnet für das wofür die SLs eine Bedeutung, in das gesamte Kontext, haben könnten.

Also, fangen wir von vorne an: Was für eine Aufgabe könnten die SLs haben und wenn, dann aus welcher Sicht?
Schon mal vorab, aus der ART Sicht sind SLs „Schluchten“ die sich, durch ihre dichte(schwere) Maße, in der Raumzeit „graben“. Das heißt, die Materie „buddelt“ ein Loch in
Raumzeit, und macht das Licht aus. Black Holes!

Warum zum Teufel will Materie sich verstecken und nehmt, zu dem noch, alle ihre Geheimnisse mit? Oder doch nicht, sie bleiben auf ein Blatt "Papier"(ein 2-dimensionale SL) geschrieben.


MfG H.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Haronimo am 23.01.2023 um 23:10 Uhr.
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Claus (Moderator)
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Hallo Stueps und Haronimo,

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2150-55:
zuerst die wilde Spekulation:
Schwarze Löcher sind zweidimensional.

Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-61:
Ich nehme deine These sehr ernst, ...

Mein erster Gedanke war: "Kann ja nicht, weil ein SL ja schließlich von allen Seiten zugänglich ist."

Nun jedoch denke ich an die Möglichkeit, dass das SL ein in sich gekrümmtes zweidimensionales Gebilde ist, welches in unseren 3D-Raum eingebettet1) ist.

Und: In der Tat, so muss es m.E. aus der Sicht unseres Universums2) sein, denn aus eben dieser Sicht kann ja nichts den Ereignishorizont jemals erreichen.

1) Insoweit könnte ein SL ein Analogon eines endlichen, aber unbegrenzten Raumes sein, etwa so wie man sich den Raum des Universums vorstellt, falls er positiv gekrümmt wäre.

2) Das schlösse die Existenz einer weiteren, uns allerdings unzugänglichen Sicht, nämlich der des Inneren des SLs, nicht aus.
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2150-56:
Bei Elementarteilchen handelt es sich also eher um ein Ereignis als um ein Ding an sich im ontologischem Sinn.
Wie sind dann aber die Quantenfelder ontologisch zu verstehen?
Omnipräsente Quantenfelder können als reine Potentialitäten, also als reine Möglichkeiten von Strukturenbildung gesehen werden.
Wobei den Strukturen und nicht der Materie ein Realstatus zugesprochen werden kann.
Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-59:
Daten vermitteln und verarbeiten ist Information.
Zustände vermitteln und verarbeiten ist Information.
Darüber Etwas zu wissen, bedeutet Information.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-60:
Information gibt es nicht "an sich".

Moin, moin,
Die Anzahl der Mikrozustände, ganz gleich ob 2 oder 3 (wie bei der QM), beschreibt nur mögliche Zustände, aber gibt keine Information über tatsächliche Ist-Zustände.
Erst die Datenverarbeitung (in Bit-Einheiten), das heißt das Programm, liefert eine Zustandsänderung.
Das ist m.E. dann erst eine Information.

Haben wir zum Verständnis von Information überhaupt in dieser Diskussionsrunde verschiedene Auffassungen?
Ich sehe keine Diskrepanzen.

Gruß, Otto
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-62:
Insoweit könnte ein SL ein Analogon eines endlichen, aber unbegrenzten Raumes sein, etwa so wie man sich den Raum des Universums vorstellt, falls er positiv gekrümmt wäre.

Moin Claus,
das ist der übliche Trick in den RTn, den mathematisch problematisch unendlichen Raum als endliche "Raumzeit" mathematisch zu behandeln.
Einfach formuliert, eine unendliche 2-dimensionale Fläche wird auf einer Kugeloberfläche abgebildet. Zenit und Nadir entsprechen dann ∞.
Ich bin mir nicht sicher, ob das für SL angewendet werden sollte. Möglich ist es.
Gruß, Otto
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Stueps (Moderator)
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Hallo Leute,

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-62:
dass das SL ein in sich gekrümmtes zweidimensionales Gebilde ist, welches in unseren 3D-Raum eingebettet1) ist.

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2150-64:
den mathematisch problematisch unendlichen Raum als endliche "Raumzeit" mathematisch zu behandeln.
Einfach formuliert, eine unendliche 2-dimensionale Fläche wird auf einer Kugeloberfläche abgebildet.

Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-61:
Das könnte es heißen das die SLs die "Papier" Blätter(2-dimensional) sind

Ja, so ist es gemeint.

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-62:
Das schlösse die Existenz einer weiteren, uns allerdings unzugänglichen Sicht, nämlich der des Inneren des SLs, nicht aus.

ich würde dies gern ausschließen. Also in dem Sinne, dass dieses 2-dimensionale SL noch einen 3D-Raum umschließt. Vorstellen kann man sich das wohl nicht, mir würde allerdings eine widerspruchsfreie mathematische Darstellung reichen.

Auf der einen Seite gefällt mir diese 2D-Idee wirklich, weil sie meiner Meinung nach die meisten grundlegenden Probleme unseres Verständnisses von SL (und sehr viel weiterreichenden Problemen) auf einfachste Art löst: wenn du nicht weiter kommst, kürze eine Dimension raus.
Wie schon angemerkt: unsere (vierdimensionale) Raumzeit könnte eine emergente Eigenschaft sein, die sich aus noch grundlegenderen Eigenschaften ergibt. Dann fällt das Herumspielen mit Dimensionen (wie schon in der Stringtheorie üblich) auch nicht mehr so schwer.
Auf der anderen Seite bin ich mir auch sehr sicher, dass es Argumente gibt, die diese Idee ad absurdum führen - wenigstens auf den ersten Blick.
Die würde ich gern wissen.

Beste Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 24.01.2023 um 08:56 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2150-65:
Auf der anderen Seite bin ich mir auch sehr sicher, dass es Argumente gibt, die diese Idee ad absurdum führen - wenigstens auf den ersten Blick.
Die würde ich gern wissen.


Hallo Stueps,

Prinzipiell stellt ein SL, ein existierendes Objekt dieses Universums dar. Und das ist aus "dessen" Sicht 3-dimensional.
Da die Gravitation aus alle Seiten wirkt, und ein SL ein Gravitationsmonster ist, dann kann es nur eine Kugelförmige „Ausdehnung“ haben.

Das Ereignishorizont ist die 2-dimensionale Oberfläche dieser Kugel. Und das kann täuschen das ein SL eine 2-dimensionale „Objekt“ sein soll.

Wiederum soll ein SL, auf der 2-dimensionale Oberfläche des Universums, ein 2-dimensionales „Objekt“ darstellen. „Dort“ ist es berechtigt, als solches angesehen zu werden.


MfG H.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Haronimo am 24.01.2023 um 21:28 Uhr.
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Hallo Haronimo,

Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-66:
Das Ereignishorizont ist die 2-dimensionale Oberfläche dieser Kugel. Und das kann täuschen das ein SL eine 2-dimensionale „Objekt“ sein soll.

ich bin mir nicht sicher, ob wir uns eben genau andersherum täuschen: wir gehen davon aus, dass ein SL ein dreidimensionales, massives Gebilde ist. Hier resultieren eine Menge Probleme: ART und Quantenmechanik koexistieren normalerweise friedlich nebeneinander, wo das eine nicht funktioniert, nimmt man das andere. Beim SL knallen diese beiden Bereiche dann aufeinander, funktionieren nicht zusammen. Bis sich ein Ereignishorizont ausbildet, funktioniert die ART prima, danach gibt es gute Quantenfeldtheorien, jedenfalls im Ansatz. Wenn man rechtzeitig eine Dimension rauskürzt (bei Bildung des Horizontes), vermeidet man eben grundlegende Probleme (z.B. die im obigen Beitrag genannten), weil die ART für die vierdimensionale Raumzeit konzipiert ist (obwohl es sicherlich Lösungen für niederdimensionale Raumzeiten gibt). Vielleicht ein guter Ansatz, um komplett neue Wege zu gehen.
Was mich allerdings an meiner Idee zweifeln lässt:
Sie ist so dermaßen simpel, dass da mit Sicherheit schon eine Menge Leute drauf gekommen sind. Und viel klügere Leute als ich werden diese Idee schnell wieder verworfen haben. Aus Gründen, die ich gern wissen würde.

Beste Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 24.01.2023 um 12:17 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2150-67:
Aus Gründen, die ich gern wissen würde.



Ein SL ist ein „Objekt“ das, bis zu Werdung dessen, was es auch immer jetzt ist, ein Prozess durchlaufen hat. Ein SL ist nicht mit ein "Fingerschnips" entstanden.
Diese Prozesse hat in 3-dimensionale Raum angefangen und das SL ist immer noch hier „ansässig“.

Wenn SL „verpuffen“, dann geschieht eine rück - Abwicklung dessen was vorher Raumzeit war.
Das heißt, da wo vorher das „Biest“ gewütet hat, ist es nach der SL „verschwinden“ wieder intakte, flache Raumzeit zurückgeblieben. Raumzeit entsteht es keine schaden davon, es bleiben keine „narben“ übrig.

Was ist mit dem Raum und die Zeit passiert, während das „Biest“ gewütet hat? Ist als Information in das Oberflächen- Ereignishorizont geblieben, und hinterher konnte wieder zu alte Form „zurückkehren“, unter der Obhut des regelnden Gesetzten, sozusagen.

Wenn ein SL nach dem Werdungsprozess „etwas“ Flaches(2-dimensional) geworden ist und dann sich, durch die Drehung, „verknotet“ hat, dann muss es ein plausibler und aussagekräftiger Mechanismus geben, der das beschreiben kann.


MfG H.

PS. Wir müssen mehr über die SLs erfahren. Dann könnten wir sie entschlüsseln.


Zitat: Die Existenz einer fünften Dimension wird von einigen physikalischen Theorien vorausgesagt, die eine Vereinigung von Relativitätstheorie und Quantentheorie versuchen. Darin ist unser Universum mit seinen drei räumlichen und einer zeitlichen Dimension nur eine "Membran" in einem höher dimensionalen Kosmos. Alle Teilchen und Kräfte sind innerhalb dieser Membran gefangen -- außer der Gravitation. Deshalb wirkt sich die fünfte Dimension auf die Existenz Schwarzer Löcher aus.
Beim Urknall sollte eine große Zahl kleiner Schwarzer Löcher -- ihre Masse entspricht etwa der eines kleinen Asteroiden -- entstanden sein. In einem vierdimensionalen Universum hätten sich diese Mini-Löcher inzwischen durch die so genannte Hawking-Strahlung aufgelöst. Nicht so im Membran-Modell -- dort würden die kleinen Schwarzen Löcher noch heute existieren. "Wenn diese Schwarzen Löcher auch nur ein Prozent der Dunklen Materie ausmachen, könnte es einige Tausend davon in unserem Sonnensystem geben", rechnet Petters vor. An diesen Mini-Löchern würde sich die Strahlung der Gamma-Ausbrüche -- gewaltige Explosionen in fernen Galaxien -- brechen wie Wellen an einem Felsen


(und das würde nicht gehen wenn die SLs flache(2-dimensional) Gebilden wären)-meine Anmerkung.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Haronimo am 24.01.2023 um 21:26 Uhr.
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Hallo Stueps,

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2150-65:
ich würde dies gern ausschließen. Also in dem Sinne, dass dieses 2-dimensionale SL noch einen 3D-Raum umschließt.
...
Auf der einen Seite gefällt mir diese 2D-Idee wirklich, weil sie meiner Meinung nach die meisten grundlegenden Probleme unseres Verständnisses von SL (und sehr viel weiterreichenden Problemen) auf einfachste Art löst: wenn du nicht weiter kommst, kürze eine Dimension raus.

M.E. kommt man nicht darum herum, dass ein SL (bzw. besser gesagt dessen Ereignishorizont) spärisch ist. Denn wie Haronimo zu bedenken gab:

Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-66:
Da die Gravitation aus alle Seiten wirkt, und ein SL ein Gravitationsmonster ist, dann kann es nur eine Kugelförmige „Ausdehnung“ haben.

Aber auch du, Stueps, kommst auf deine Kosten, denn man kann man m.E. trotz der sphärischen Gestalt des Horizonts nicht sagen, dass er ein Volumen unseres Raumes umschließt.

Vielmehr endet unser Universum an diesem Horizont.

Ob und wenn ja was "dahinter" liegt, ist aus der Sicht unseres Universums nicht definiert, also können wir nichts darüber sagen - schon gar nicht, dass es sich "dort" um ein Volumen unseres Raumes handeln würde.

Aus der Sicht unseres Universums friert jegliche Bewegung am Horizont wegen der Zeitdilatation ein, weshalb (von vor dem Horizont aus betrachtet) nichts jemals den Horizont überschreiten kann.

Selbst, wenn das gesamte äußere Universum vergeht, indem alle äußere Materie "in das SL hinein fällt", so bremst die gesamte hineinfallende Masse unseres Universums - von der nun theoretischen Leere außerhalb der Sphäre aus gesehen - kurz vor Erreichen des Horizonts ab und bleibt letztlich auf der 2D-Sphäre "kleben".

Es bliebe so m.E. dabei, dass ein Inneres oder gar eine Singularität des Lochs (wie gesagt: von außen, also von unserem bisherigen Universum aus gesehen) nicht existiert.
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Moin, alle zusammen.

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-69:
Es bliebe so m.E. dabei, dass ein Inneres oder gar eine Singularität des Lochs (wie gesagt: von außen, also von unserem bisherigen Universum aus gesehen) nicht existiert.
Das ist deshalb so, weil die Einsteingleichung der ART für das Innere des SL nicht gilt. Die Gleichung macht für diesen Bereich keine Aussage.
Claus drückt es so aus:
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-69:
Vielmehr endet unser Universum an diesem Horizont.


Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-69:
M.E. kommt man nicht darum herum, dass ein SL (bzw. besser gesagt dessen Ereignishorizont) sphärisch ist.
Diese Aussage ist nur unserer Erlebniswelt geschuldet, die wir 3-dimensional erfahren.
Die Gleichung der ART weist als Parameter nur die Entfernung zwischen einem Punkt (der RZ) und dem Zentrum der Masse auf.
Diese Beziehung ist also nur 1-dimensional.
Wir interpretieren die Entfernung nur als Radius in einem Polarkoordinatensystem.

Gruß, Otto
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Hallo zusammen,

Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-68:
Darin ist unser Universum mit seinen drei räumlichen und einer zeitlichen Dimension nur eine "Membran" in einem höher dimensionalen Kosmos. Alle Teilchen und Kräfte sind innerhalb dieser Membran gefangen -- außer der Gravitation.

Lisa Randall hat so etwas in der Richtung schon einmal innerhalb der Stringtheorie veröffentlicht.

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-69:
Vielmehr endet unser Universum an diesem Horizont.

Das ist eine Formulierung, die mir sehr gefällt.

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2150-69:
Es bliebe so m.E. dabei, dass ein Inneres oder gar eine Singularität des Lochs (wie gesagt: von außen, also von unserem bisherigen Universum aus gesehen) nicht existiert.

Dann könnte man m.E. ein SL vielleicht zumindest dreidimensional (zwei Raum-, eine Zeitrichtung) vollständig beschreiben. Wenn das gelingt, kann man sich trefflich darüber streiten, inwieweit so eine Theorie der Realität entspricht.

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2150-70:
Das ist deshalb so, weil die Einsteingleichung der ART für das Innere des SL nicht gilt. Die Gleichung macht für diesen Bereich keine Aussage.

Ja, der Konsens ist, dass wir hier eben eine übergeordnete Theorie brauchen, die ART und Quantenmechanik vereint. Dies ist bisher trotz aller Ideen und Ansätze nicht gut gelungen. Beim SL erscheint mir eine Theorie sinnvoll, die von der ART in die QM übergeht. Dies müsste abrupt geschehen - beim Zeitpunkt der Bildung eines Ereignishorizontes. Es gibt gute Werkzeuge, die dies möglich machen könnten - hier habe ich u.a. und z.B. die Renormierung im Sinn - im Sinne von im Grunde gequantelt, im festgelegten größeren Rahmen dann durchschnittlich kontinuierlich behandelt (jeder größere Rahmen streng festgelegt, z.B.vier Quadrate - jedes einzelne mit eigenen Wahrheiten, ergeben zusammen ein größeres gesamtes Quadrat mit der emergenten Wahrheit der vier einzelnen Quadrate) .
Es wäre immer noch keine "endgültige" Theorie, schließlich möchten wir ja gern die gesamte Raumzeit quanteln - nicht nur im Kleinen/Speziellen und im Extremen.
Aber eine Theorie, die Dimensionen als etwas emergentes beschreibt, und damit möglich macht, dass Dimensionen unter diesen und diesen konkreten Bedingungen erscheinen/verschwinden, würde meiner Intuition nach sehr hilfreich sein. Eine Zweidimensionalität von SL würde sich hier dann sogar nur nebenher und auf natürliche Weise ergeben.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 27.01.2023 um 20:18 Uhr.
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Guten morgen,


https://www.scinexx.de/news/physik/raetsel-um-spin-...


hier zeigt sich das wir noch viel zu entdecken haben.
Auch beim SLs, wie z.B beim starke Kernkraft, kann es noch überraschenden Entdeckungen geben, die uns zeigen wird was für Rolle die SLs in dem universalen Kontext spielen. Wahrscheinlich eine ganz wichtige. Sicher, ganz wichtige!

MfG H.

PS. hier manches Wissen über Ereignishorizont

zitat:Verschränkung ist entscheidend
Das Entscheidende jedoch: Auch in diesem virtuellen System entstand eine Art Hawking-Strahlung. Sie machte sich am thermischen Spektrum der Atomkette bemerkbar. Diese Strahlung trat aber nur dann auf, wenn die Atomkette jenseits des synthetischen Ereignishorizonts weiterging. Endete die Kette an der Barriere, blieb die Strahlung aus. „Der Verlust der Information durch die Barriere ist für sich genommen nicht ausreichend, um die thermische Verteilung zu erzeugen“, berichtet das Team.


aus diesem Bericht

https://www.scinexx.de/news/physik/schwarze-loecher...
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Haronimo am 26.01.2023 um 09:10 Uhr.
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Hallo Haronimo, hallo Leute,

Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2150-72:
Verschränkung ist entscheidend

Ja, Leonard Susskind ist der gleichen Meinung. Er vermutet, dass die Verschränkung von Teilchen des Ereignishorizontes sich als etwas "Inneres des SL" äußert (dies erinnert wieder stark an die von Maldacena entdeckte AdS-CFT Korrespondenz - diese scheint zur Zeit für viele Theoretiker immer beachtenswerter zu werden).

Beste Grüße
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