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Gibt es (physikalisch begründet) eine maximale Planetengröße?

Thema erstellt von Suza 
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Können Planeten (keine Gasplaneten) nur eine maximale Größe erreichen oder ist es theoretisch möglich, feste Planeten von der Größe unserer Sonne (oder größer) zu entdecken? Oder käme es aufgrund des damit entstehenden Schwerkraftdruckes im Inneren zur Kernfusion und zu einer Art "Sonne"?
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Ich kann die Frage nur zur Hälfte beantworten. Die Kernfusion ist nur möglich bei den Elementen von Wasserstoff bis Mangan. Das nachfolgende Eisen kann man so fest zusammenquetschen wie man will - es wird keine Energie mehr frei.

Dann gibt es noch ein weiteres Problem. Alle Stoffe die schwerer sind als Eisen, entstehen bei Sonnenexplosionen (Supernova). Und dies ist relativ selten der Fall. Deshalb sind ja auch in unserem Sonnensystem 4 große Gasplaneten, aber 4 nur relativ winzige Gesteinsplaneten (von den Zwergplaneten gar nicht zu renden). Woher also das ganze Material nehmen?
Was die sogenannte dunkle Materie ist, weiß man immer noch nicht.
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Halo Suza,

ich kann die Fragen auch nur teilweise beantworten.

Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-1:
Können Planeten (keine Gasplaneten) nur eine maximale Größe erreichen oder ist es theoretisch möglich, feste Planeten von der Größe unserer Sonne (oder größer) zu entdecken?

Planeten von der Größe unserer Sonne kann man, so denke ich, ausschließen.

Die Grenze vom Gasplaneten zum braunen Zwerg liegt bei ca. 13 Jupitermassen, die Obergrenze für braune Zwerge bei 90 Jupitermassen. Braune Zwerge weisen noch keine für Sterne typische Wasserstofffusion auf, jedoch sind schon andere Fusionen möglich. Braune Zwerge sind also "Zwischendinger" zwischen Gasplaneten und Sternen.

Wenn ich mal spekulieren darf, sehe ich die Obergrenze fester Planeten bei der Größe des festen Kerns von Gasplaneten. Es sind genügend Exoplaneten (zumeist Gasriesen) nachgewiesen, die sich sehr nahe an ihrem Zentralgestirn befinden, und dieses in nur Tagen umkreisen. Aufgrund des Strahlungsdruckes des Gestirns und des Sternenwindes ist es also möglich, dass die Gashülle eines sehr alten Gasriesen vom Stern "weggeblasen" wurde, und nur der Kern übrigbleibt. Bis zu welcher Größe von Sternen und Gasriesen dies möglich ist, und von welchen Faktoren es noch abhängt, weiß ich leider nicht.

Ein mögliches Szenario, welches deinem "Riesenplaneten" vielleicht am nächsten kommt, wäre das eines schwarzen Zwerges. Ich denke jedoch, dass dieser nicht mehr sehr viel mit der Vorstellung eines Planeten gemeinsam hat. Zumal es diese Gebilde noch gar nicht in unserem Universum geben dürfte.

Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 28.04.2014 um 21:46 Uhr.
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Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-1:
Können Planeten (keine Gasplaneten) nur eine maximale Größe erreichen oder ist es theoretisch möglich, feste Planeten von der Größe unserer Sonne (oder größer) zu entdecken? Oder käme es aufgrund des damit entstehenden Schwerkraftdruckes im Inneren zur Kernfusion und zu einer Art "Sonne"?

Guten Abend, Susa!

Ich steure auch mein Teil bei: Der physikalische Grund für die Grenze für die Größe von Planeten liegt in ihrer Masse, über die Masse in der Gravitation. Die Gravitation sorgt auf jeden Fall für die Kernfusion, wenn sie stark genug ist bzw. die Masse groß genug. Die Gravitation zwingt die Teilchen in der sich zusammen ballenden Gas- Staubwolke (die übrigens sehr, sehr kalt sein muss, weit unter -200 Grad Celsius, weil sich die Teilchen sonst zu schnell bewegen und nicht auf ein sich bildendes Gravitationszentrum fallen würden) sich immer schneller zu bewegen, was nichts anderes heißt, als dass die Temperatur steigt. Ist die Temperatur hoch genug, beginnt die Fusion, über Zwischenschritte - würde hier zu weit führen - bis hin zum Eisen.

Aber auch die Erzeugung der schwereren Element ist eine Folge der Gravitation, denn der entsprechende Stern bricht urplötzlich unter seiner eigenen Masse zusammen, wenn der innere Druck durch die Kernfusion nicht mehr ausgeglichen werden kann - dann gibts die berühmte Supernova.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 28.04.2014 um 21:29 Uhr.
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Hallo alle miteinander,
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2142-3:
...

Die Grenze vom Gasplaneten zum braunen Zwerg liegt bei ca. 13 Jupitermassen, die Obergrenze für braune Zwerge bei 90 Jupitermassen. Braune Zwerge weisen noch keine für Sterne typische Wasserstofffusion auf, jedoch sind schon andere Fusionen möglich. Braune Zwerge sind also "Zwischendinger" zwischen Gasplaneten und Sternen.

Wenn ich mal spekulieren darf, sehe ich die Obergrenze fester Planeten bei der Größe des festen Kerns von Gasplaneten. Es sind genügend Exoplaneten (zumeist Gasriesen) nachgewiesen, die sich sehr nahe an ihrem Zentralgestirn befinden, und dieses in nur Tagen umkreisen. Aufgrund des Strahlungsdruckes des Gestirns und des Sternenwindes ist es also möglich, dass die Gashülle eines sehr alten Gasriesen vom Stern "weggeblasen" wurde, und nur der Kern übrigbleibt. Bis zu welcher Größe von Sternen und Gasriesen dies möglich ist, und von welchen Faktoren es noch abhängt, weiß ich leider nicht.

Ein mögliches Szenario, welches deinem "Riesenplaneten" vielleicht am nächsten kommt, wäre das eines schwarzen Zwerges. Ich denke jedoch, dass dieser nicht mehr sehr viel mit der Vorstellung eines Planeten gemeinsam hat. Zumal es diese Gebilde noch gar nicht in unserem Universum geben dürfte.
Gerade stieß ich auf die Meldung über den neu entdeckten sehr kalten braunen Zwerg WISE 0855-0714 in 7,2 Lichtjahren von uns, mit drei bis zehnfacher Jupitermasse.

MfG
Lothar W.
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Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
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Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2142-5:
Gerade stieß ich auf die Meldung über den neu entdeckten sehr kalten braunen Zwerg WISE 0855-0714 in 7,2 Lichtjahren von uns, mit drei bis zehnfacher Jupitermasse..
Das ist aber ein großer Gasplanet, den Suza in ihrem Startposting ausgeschlossen hat .
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2142-6:
Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2142-5:
Gerade stieß ich auf die Meldung über den neu entdeckten sehr kalten braunen Zwerg WISE 0855-0714 in 7,2 Lichtjahren von uns, mit drei bis zehnfacher Jupitermasse..
Das ist aber ein großer Gasplanet, den Suza in ihrem Startposting ausgeschlossen hat .

Bernhard,
hat Suza nicht ALLE Gasplaneten ausgeschlossen? Aber ich denke, die Frage war sowieso ein wenig in die falsche Richtung gestellt, denn es kommt für die Entstehung von Sternen nicht auf die Größe, sondern auf die Masse an.
Geht die Vermutung nicht dahin, dass alle Gasplaneten einen festen Kern haben? Also „fest“ im Sinne von festen Elementen, wie z. B. Metalle?
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Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2142-5:
Gerade stieß ich auf die Meldung über den neu entdeckten sehr kalten braunen Zwerg WISE 0855-0714 in 7,2 Lichtjahren von uns, mit drei bis zehnfacher Jupitermasse.


Hallo Struktron,

vielen Dank für diesen Artikel! M.E. muss man beachten, dass nicht geklärt ist, ob es sich um einen braunen Zwerg handelt. Ich persönlich denke eher, dass die Masse hierfür noch nicht ausreicht. Vielleicht handelt es sich also eher um ein Objekt, das als Planemo bezeichnet wird.

Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 29.04.2014 um 13:26 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2142-7:
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2142-6:
Das ist aber ein großer Gasplanet, den Suza in ihrem Startposting ausgeschlossen hat .

Bernhard,
hat Suza nicht ALLE Gasplaneten ausgeschlossen?
Ja.:smiley4:
Ich meinte: WISE 0855-0714 ist ein Gasplanet. Und diese Art Planeten hat Suza in ihrem Startposting ausgeschlossen.:smiley4:

Zitat:
...Geht die Vermutung nicht dahin, dass alle Gasplaneten einen festen Kern haben? Also „fest“ im Sinne von festen Elementen, wie z. B. Metalle?
Die Physiker bezeichnen alle Elemente außer Wasserstoff als "Metalle".
Ich vermute, daß der "feste Kern" im Sinne von "fest zusammengedrückt durch die Gravitation" gemeint ist. Einer der 4 Aggregatzustände Plasma, gasförmig, flüssig, fest.
Nachdem unsere Sonne anfing zu leuchten, war es in ihrer unmittelbaren Nähe ziemlich heiß. Da konnten nur die Gesteine und Metalle fest werden, die einen hohen Schmelzpunkt haben. Wasserstoff, Helium und andere leichte Elemente waren in dieser Entfernung noch gasförmig. Die können erst in Jupiterentfernung so weit abkühlen, daß sie flüssig oder fest werden.
Es ist also ein "Gas-"Planet denkbar, der aus nur einem Element in 3 verschiedenen Aggregatzuständen besteht. Aber leider kann man nicht bis zum Kern in solche Planeten hineinschauen.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bernhard Kletzenbauer am 29.04.2014 um 14:07 Uhr.
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2142-9:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2142-7:

Bernhard,
hat Suza nicht ALLE Gasplaneten ausgeschlossen?
Ja.:smiley4:
Ich meinte: WISE 0855-0714 ist ein Gasplanet. Und diese Art Planeten hat Suza in ihrem Startposting ausgeschlossen.:smiley4:

Zitat:
...Geht die Vermutung nicht dahin, dass alle Gasplaneten einen festen Kern haben? Also „fest“ im Sinne von festen Elementen, wie z. B. Metalle?
Die Physiker bezeichnen alle Elemente außer Wasserstoff als "Metalle".
Ich vermute, daß der "feste Kern" im Sinne von "fest zusammengedrückt durch die Gravitation" gemeint ist. Einer der 4 Aggregatzustände Plasma, gasförmig, flüssig, fest.
Nachdem unsere Sonne anfing zu leuchten, war es in ihrer unmittelbaren Nähe ziemlich heiß. Da konnten nur die Gesteine und Metalle fest werden, die einen hohen Schmelzpunkt haben. Wasserstoff, Helium und andere leichte Elemente waren in dieser Entfernung noch gasförmig. Die können erst in Jupiterentfernung so weit abkühlen, daß sie flüssig oder fest werden.
Es ist also ein "Gas-"Planet denkbar, der aus nur einem Element in 3 verschiedenen Aggregatzuständen besteht. Aber leider kann man nicht bis zum Kern in solche Planeten hineinschauen.

Zitat : "Können Planeten (keine Gasplaneten)" !!! Ende. Oder liest du etwas anderes? Und nein, ich meine NICHT Metalle im Sinne der Astronomen (nur die bezeichnen alle Elemente außer Wasserstoff als "Metalle"). Ich meine, das Planeten sich um ein Graviationszentrum bilden, und es ist nicht abwegig, das darunter Staub zu verstehen ist. Staub ist nicht gasförmig. Und ich meine auch nicht nachdem die Sonne anfing zu fusionieren, sondern während des Enstehungsprozesses.
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Hallo Bernhard,

Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2142-9:
Die Physiker bezeichnen alle Elemente außer Wasserstoff als "Metalle".

Nur die Astrophysiker bezeichnen alle Elemente außer Wasserstoff und Helium als Metalle.

Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 29.04.2014 um 14:44 Uhr.
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Vielen Dank erstmal an alle, die sich bisher die Mühe gemacht und mir eine Erklärung gegeben haben!

Ein oder zwei Gedanken noch meinerseits dazu:

Ich frage wirklich nach GesteinsPLANETEN wie die Erde auch oder Mars oder Jupiter, Merkur oder Venus.
Der Hinweis auf die braunen Zwerge ist interessant, aber sind das Planeten? Wenn ein Stern ausbrennt und kollabiert, wird er da zum Planeten oder bleibt er trotzdem ein "Stern"? Nach meinem Verständnis unterscheiden sich doch Planeten und Sterne u.a. auch dadurch, dass der Sterm im Zentrum die eigentliche Masse in sich vereint und von den Planeten lediglich umkreist wird. Wenn der Stern ein Planet wäre, dann wären die ihn umkreisenden Objakte ja Monde...

Also, was mich wirklich interessiert, ist, ob z.B. ein größerer Gesteinsklumpen in der Orthschen Wolke oder anderswo im Universum im Laufe der Zeit so viel andere feste Materie an sich binden könnte, dass er zu einem Riesenplaneten wird. Der Gedanke, dass ein Gleichgewicht zwischen seinem Heimatstern und dem Planeten selbst herrschen muss, hatte ich schon, aber da ja keine Größe für einen Stern vorgegeben ist, soll das nicht das Kriterium sein, sondern lediglich, ob sich der Planet aufgrund seiner eigenen Schwerkraft im Inneren so stark erhitzen könnte, dass er irgendwann explodiert oder aber auch in sich zusammenstürzt. Ich habe dazu nicht ansatzweise eine plausible Idee :-(
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Hallo Suza,

Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
Der Hinweis auf die braunen Zwerge ist interessant, aber sind das Planeten?

nach gängiger Definition nicht. Zwar können Braune Zwerge ein Muttergestirn umlaufen, aber sie fusionieren in ihrem Inneren eben auch schon Elemente. Das machen Planeten nach heutiger Definition nicht.

Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
Wenn ein Stern ausbrennt und kollabiert, wird er da zum Planeten oder bleibt er trotzdem ein "Stern"?

Zum Planeten wird er auch dann nicht, folgt man wie gesagt den heutigen Kriterien von Planeten. Sterne werden ganz zum Schluss zu weißen (und vielleicht zu schwarzen) Zwergen, zu Neutronensternen oder zu schwarzen Löchern, vorher durchlaufen sie Zwischenstadien wie z.B. Rote Riesen oder Supernovae. Es gibt noch hypothetische Objekte in entarteten Zuständen - z.B. Quarksterne. All diese Objekte können auch massereichere Objekte umlaufen, aber von Planeten zu reden, führt dann m.E. doch zu weit.

Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
Also, was mich wirklich interessiert, ist, ob z.B. ein größerer Gesteinsklumpen in der Orthschen Wolke oder anderswo im Universum im Laufe der Zeit so viel andere feste Materie an sich binden könnte, dass er zu einem Riesenplaneten wird.

Gute Frage! Große Objekte werden ja immer wieder entdeckt - in Zukunft wohl noch wesentlich häufiger. Irgendwann jedoch verrät sich so ein Objekt durch seine Masse - so war es ja z.B. bei Neptun. Und ab einer bestimmten Masse (ca. 13 Jupitermassen) fängt eben jeder Körper an, Elemente zu fusionieren. Wäre ein solches Objekt in unserer Nähe - es hätte sich wohl schon durch sein schwaches Leuchten (bei braunen Zwergen) und durch seinen Gravitationseinfluss auf andere Himmelskörper verraten. So vermute ich persönlich jedenfalls.

Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
Der Gedanke, dass ein Gleichgewicht zwischen seinem Heimatstern und dem Planeten selbst herrschen muss, hatte ich schon, aber da ja keine Größe für einen Stern vorgegeben ist [...]

Mehrfachsternsysteme gibt es jede Menge, sie sind sogar die Regel. Und die Größe eines Sternes ist sehr wohl begrenzt (Untergrenze etwa 75 Jupitermassen), obwohl die Obergrenzen noch nicht genau bekannt sind. Noch gar nicht so alte Modelle hierzu mussten und müssen in jüngster Zeit modifiziert werden, da Sterne gefunden wurden, die die vorhergesagten Maximalgrößen deutlich überstiegen. Das sind echt wahre Monster, diese Dinger.

Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
[...] ob sich der Planet aufgrund seiner eigenen Schwerkraft im Inneren so stark erhitzen könnte, dass er irgendwann explodiert oder aber auch in sich zusammenstürzt

Dann ist es ein Stern. Es können sich aus protoplanetaren Scheiben und insbesondere kalten Gasansammlungen Mehrfachsternsysteme entwickeln. Dann sind es jedoch definitiv Sterne - die jedoch dann auch von Planeten umkreist werden können. Also:
Sammelt ein Körper, der vorher Planetenmasse hatte, weiterhin fleißig Material, wird er irgendwann zum braunen Zwerg, oder zum Stern. Das kann in unserem Sonnensystem m.E. jedoch nicht mehr passieren, da der Kuipergürtel und auch die Oortsche Wolke dazu nicht mehr genügend Material hergeben, bzw. dieses sehr weit gestreut ist, und auf inzwischen stabilen Bahnen läuft. Ausnahmen bezüglich der Umlaufbahnen gibt es natürlich immer wieder - siehe Asteroiden und Kometen.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 29.04.2014 um 16:54 Uhr.
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Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
Vielen Dank erstmal an alle, die sich bisher die Mühe gemacht und mir eine Erklärung gegeben haben!

Ein oder zwei Gedanken noch meinerseits dazu:

Ich frage wirklich nach GesteinsPLANETEN wie die Erde auch oder Mars oder Jupiter, Merkur oder Venus.
Der Hinweis auf die braunen Zwerge ist interessant, aber sind das Planeten? Wenn ein Stern ausbrennt und kollabiert, wird er da zum Planeten oder bleibt er trotzdem ein "Stern"? Nach meinem Verständnis unterscheiden sich doch Planeten und Sterne u.a. auch dadurch, dass der Sterm im Zentrum die eigentliche Masse in sich vereint und von den Planeten lediglich umkreist wird. Wenn der Stern ein Planet wäre, dann wären die ihn umkreisenden Objakte ja Monde...

Also, was mich wirklich interessiert, ist, ob z.B. ein größerer Gesteinsklumpen in der Orthschen Wolke oder anderswo im Universum im Laufe der Zeit so viel andere feste Materie an sich binden könnte, dass er zu einem Riesenplaneten wird. Der Gedanke, dass ein Gleichgewicht zwischen seinem Heimatstern und dem Planeten selbst herrschen muss, hatte ich schon, aber da ja keine Größe für einen Stern vorgegeben ist, soll das nicht das Kriterium sein, sondern lediglich, ob sich der Planet aufgrund seiner eigenen Schwerkraft im Inneren so stark erhitzen könnte, dass er irgendwann explodiert oder aber auch in sich zusammenstürzt. Ich habe dazu nicht ansatzweise eine plausible Idee :-(

Ab einer bestimmten Masse wird JEDES Objekt zum "Stern"! Es kann keine Planeten geben, so wie du dir die Enwicklung vorstellst. Wenn ein "Planet" immer mehr Masse aufnehmen würde, würde er zu einem Stern werden, auf diese Art entstehen Sterne!
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 29.04.2014 um 18:11 Uhr.
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Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
Wenn der Stern ein Planet wäre, dann wären die ihn umkreisenden Objakte ja Monde...
Richtig!
:smiley32::smiley8:;-)

Ich wiederhole nochmals, daß bei Eisen und schwereren Elementen keine Kernfusion mehr stattfindet. Es werden also nicht alle großen Objekte zu leuchtenden Sternen.

In Wikipedia steht beim Kapitel Kernfusion:

"Exotherme, also Energie freisetzende Fusionsreaktionen treten nur bei der Verschmelzung leichter Kerne auf, da die Bindungsenergie pro Nukleon mit steigender Massenzahl nur bis zum Element Eisen (Isotop 58Fe) zunimmt."
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bernhard Kletzenbauer am 30.04.2014 um 00:05 Uhr.
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2142-15:
Ich wiederhole nochmals, daß bei Eisen und schwereren Elementen keine Kernfusion mehr stattfindet. Es werden also nicht alle großen Objekte zu leuchtenden Sternen.

Hallo Bernhard,

guter Einwand. Jedoch ist es in unserem uns bekannten Universum so, dass Eisen nur einen geringen Anteil an der Gesamtmaterie aumacht. Kaltes Gas und protoplanetare Scheiben bestehen zu weit über 90 % aus Wasserstoff und Helium. Und so wird jedes genügend große Objekt zu einem leuchtenden Stern. Neutronensterne hingegen sind entartet, heißt sehr laienhaft gesprochen, dass die Elektronen eines Eisen-Nickelkernes in die Atomkerne "hineingedrückt" werden, so dass aus Protonen Neutronen werden.

Also noch einmal: Zum jetzigen Zeitpunkt wird erst einmal jedes genügend große Objekt zu einem leuchtenden Stern.

Grüße
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2142-15:
Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-12:
Wenn der Stern ein Planet wäre, dann wären die ihn umkreisenden Objakte ja Monde...
Richtig!
:smiley32::smiley8:;-)

Ich wiederhole nochmals, daß bei Eisen und schwereren Elementen keine Kernfusion mehr stattfindet. Es werden also nicht alle großen Objekte zu leuchtenden Sternen.

In Wikipedia steht beim Kapitel Kernfusion:

"Exotherme, also Energie freisetzende Fusionsreaktionen treten nur bei der Verschmelzung leichter Kerne auf, da die Bindungsenergie pro Nukleon mit steigender Massenzahl nur bis zum Element Eisen (Isotop 58Fe) zunimmt."

Es gibt entschieden mehr Doppelt- und Mehrfachstersysteme - sind das plötzlich Planeten? :joker:

Die Rede ist von Sternen, die in ihrer Entwicklung bis zur Fusion von Eisen gekommen sind und dabei soviel Eisen in ihrem Kern angesammelt haben, das die Fusion zusammenbricht. Sie werden zu Supernova und zum Neutronenstern oder auch zum Schwarzen Loch. Und Neutronensterne sind heiß, sie strahlen noch Milliarden Jahre ohne Kernfusion. Auch ein - vollkommen hypothetischer - Planet aus purem Eisen würde weißglühend Leuchte, er wäre ein Objekt aus Plasma.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 30.04.2014 um 07:38 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2142-17:
Auch ein - vollkommen hypothetischer - Planet aus purem Eisen würde weißglühend Leuchte, er wäre ein Objekt aus Plasma.

Ich weiß, dass Wikipedia auch nicht immer 100%ig zuverlässig ist, aber dort steht das genaue Gegenteil:

Zitat von Wikipedia:
Eigenschaften

Eisenplaneten sollten, da ihnen ein Mantel fehlt und sie aufgrund ihrer hohen Dichte ein entsprechendes Oberflächen-Volumen-Verhältnis haben, sehr schnell auskühlen.

Ja was denn nun?
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Teilt man aber sein Wissen, hat man hinterher noch genau so viel, der andere aber etwas mehr als vorher.
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Suza schrieb in Beitrag Nr. 2142-18:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2142-17:
Auch ein - vollkommen hypothetischer - Planet aus purem Eisen würde weißglühend Leuchte, er wäre ein Objekt aus Plasma.

Ich weiß, dass Wikipedia auch nicht immer 100%ig zuverlässig ist, aber dort steht das genaue Gegenteil:

Zitat von Wikipedia:
Eigenschaften

Eisenplaneten sollten, da ihnen ein Mantel fehlt und sie aufgrund ihrer hohen Dichte ein entsprechendes Oberflächen-Volumen-Verhältnis haben, sehr schnell auskühlen.

Ja was denn nun?

Wie groß ist denn der Merkur? Und wie hat er sich entwickelt? Wir reden schließlich davon, wie groß ein Planet werden könnte - ein Eisenplanet kann definitiv nicht so groß wie der Saturn werden, denn dann WÄRE er ein Stern.

Kleiner Nachtrag zum Verständnis: Ein Objekt von etwa 13facher Jupitermasse ist so groß, dass es zu einem Braunen Zwerg werden kann, also ein Objekt, das selbst leuchtet. JUPITERMASSE, wohlgemerkt, und nicht Jupitergröße. Selbst, wenn ein Eisenplanet die 20fache oder gar die hundertfache Masse des Merkur hätte, hätte er immer noch nicht die 13fache Masse des Jupiter.
Wie gesagt, du möchtest wissen, wie groß ein Planet werden kann, um immer noch ein Planet zu sein.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 30.04.2014 um 11:03 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2142-19:
Wie groß ist denn der Merkur? Und wie hat er sich entwickelt?

Wie kommen wir jetzt auf diesen kleinen, sonnennächsten Planeten?
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