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Kann die Zeit stillstehen?

Thema erstellt von Doron 
Beiträge: 62, Mitglied seit 13 Jahren
@Henry

Henry schrieb in Beitrag Nr. 308-41:
Nein, das geordnete Nacheinander von Vergangnem, Jetzigem und Kommenden, die Gewissheit, dass es einen Anfang gab, dass es Ereignisse gibt, dass es Entwicklung gibt, ist für mich völlig unabhängig davon, ob unser Geist etwas erkennt oder nicht. Dass das Vorher vom Nachher unterscheidbar ist, ist für mich Zeit, und damit stehe ich sicher nicht allein.

Wer mag, kann das alles einfach Bewegung nennen, aber das ist nur ein Spiel mit Worten.

Es ist ein Wortspiel, denn beides ist synonym.

Wenn du dir die Lichtuhr von Einstein vor Augen führst funktioniert sie mit Bewegung – genauer, mit in Bezug auf die Uhr "innerer" Bewegung. Die Distanz, die das Licht für den Beobachter in der Uhr zurücklegt, entspricht einem durch die Lichtgeschwindigkeit genormten Zeitmaß.
Nimmt man ein Elementarteilchen als Punkt ohne innere Struktur an, so erscheint einem diese innere Zeitbewegung imaginär. Gesteht man dem Teilchen Struktur zu, so kann man es als Lichtuhr verstehen. Zu klären bleibt, welche Struktur darin sich im Sinn von Bewegung wie Licht verhält.

@Ernst Ellert II

Zitat:
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 308-40:
(…)
Keine Entropie mehr die die Thermodynamik betrifft!

Was dann noch bleibt, ist die Frage:
woher denn die Isotope wissen, auch wenn sie nicht bewegt werden, wann die Hälfte von ihnen zerfallen muss?
(…)

Denk in Struktur und ihrer Bewegung: Die innere Bewegung der Isotope sagt ihnen, wann die Hälfte von ihnen zerfallen muss? Denn ihre Struktur ist instabil.

Herzliche Grüße
Wolfgang
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lassen wird das Verborgene entdecken, welches direkter vor ihm liegt.«
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Hi, Wolfgang!


Ja, Zeit und Bewegung sind synonym, wenn sie als identisch deklariert werden, aber nicht per se. Denn Bewegung definiert auch den Ortswechsel, unabhängig von einer Zeitmessung.

Die Lichtuhr hat nichts mit einer inneren Struktur von Elementarteilchen zu tun, die Uhr selbst ist imaginär, es ist ein Gedankenexperiment, das die Bewegung eines Photons zwischen zwei Spiegeln beschreibt, und es wurde entwickelt, um die Zeitdilatation anschaulich zu machen. Man benötigt dazu entweder zwei Beobachter oder zwei Uhren.

Nehmen wir zwei Beobachter, Beobachter A, der mit der Uhr sehr schnell bewegt wird, also z. B. mit einem viertel der Lichtgeschwindigkeit, und einen Beobachter B, der das bewegte System von außen betrachtet (der Beobachter A ist also in Bezug auf die Uhr ruhend, der Beobachter B ist bewegt, da es gleich ist, ob er oder die Uhr bewegt wird). Das Photon wird nun aus Sicht des Beobachters B in einer Zeiteinheit (z. B. eine Sekunde pro „Tick-Tack“) eine größere Strecke zurücklegen als aus Sicht des Beobachters A, da sich ja das Gesamtsystem Uhr und Beobachter A für Beobachter B bewegt. Da die Lichtgeschwindigkeit aber für A und B gleich sein muss, wird die Uhr aus Sicht des Beobachters B langsamer gehen. Die Situation bezieht sich auf Konsequenzen der SRT, also auf nicht beschleunigte Systeme, d. h., alle Folgerungen beziehen sich auf beide Beobachter, es altert also der Beobachter A nicht langsamer als Beobachter B. Das ändert sich erst mit den Folgerungen aus der ART.

Die Frage, ob Elementarteilchen eine innere Struktur haben oder nicht, berührt ein ganz anderes Problem, nämlich das von unendlichen Größen, wenn man die Teilchen als punktförmig, also als dimensions- und strukturlos betrachtet, was im Übrigen von den Physikern bislang angenommen wird. Daher rührt im Wesentlichen die Schwierigkeit, die ART und die Quantenmechanik zu verbinden.

Es mag sein, dass die Elementarteilchen doch eine Struktur besitzen (die Stringtheorie z. B. geht davon aus), aber das würde sich erst bei Größenordnungen nahe der Planck-Länge nachweisen lassen, folglich möglicherweise nie, denn die Energien, die für einen solchen Nachweis aufzuwenden wären, sprengen alles bisher Mögliche.

Du möchtest also, dass ein Photon (also ein „Lichtteilchen“) eine Struktur hat, damit du sein Verhalten (also das Verhalten von Licht) erklären kannst? Na, ehrlich, das klingt nicht sehr überzeugend.

Es ist zwar eine ansprechende Idee, den Elementarteilchen eine innere Struktur zu zubilligen, nur reicht der Wunsch leider nicht aus. Dass die Hälfte von Isotopen z. B. nach einer bestimmten Zeitspanne zerfällt, ist einfach nur ein statistischer Wert, wir werden es nie anders wissen können, siehe Heisenbergsche Unschärferelation.

Ebenfalls herzliche Grüße

Henry
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@Henry

Hi Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 308-43:
Ja, Zeit und Bewegung sind synonym, wenn sie als identisch deklariert werden, aber nicht per se. Denn Bewegung definiert auch den Ortswechsel, unabhängig von einer Zeitmessung.

Das stimmt! Diese Bewegung entspricht natürlich nicht unbedingt Zeit, es sei den man konstruiert mit ihr eine mechanische Uhr. Aber man kann nicht sagen, dass die Bewegung eines Ortswechsels nicht mit Zeitmessung zu tun hätte, denn die Uhr die den Ort wechselt läuft langsamer. Eine bestimmte Komponente der inneren Bewegung von Köpern, die der Lichtbewegung entspricht, ist zeitgleich.

Zitat:
Die Lichtuhr hat nichts mit einer inneren Struktur von Elementarteilchen zu tun, die Uhr selbst ist imaginär, es ist ein Gedankenexperiment, das die Bewegung eines Photons zwischen zwei Spiegeln beschreibt, und es wurde entwickelt, um die Zeitdilatation anschaulich zu machen. Man benötigt dazu entweder zwei Beobachter oder zwei Uhren.

Dann sollten wir uns Gedanken darum machen, warum dieses Gedankenexperiment geeignet ist, auf eine rein mechanische Uhr übertragen zu werden. ;-)

Zitat:
Nehmen wir zwei Beobachter, (…) es altert also der Beobachter A nicht langsamer als Beobachter B. Das ändert sich erst mit den Folgerungen aus der ART.

Das ist aus Sicht der SRT völlig richtig. Diese ist allerdings nicht der Weisheit letzter Schluss, da die ART ja mehr erklären kann.

Zitat:
Es mag sein, dass die Elementarteilchen doch eine Struktur besitzen (die Stringtheorie z. B. geht davon aus), aber das würde sich erst bei Größenordnungen nahe der Planck-Länge nachweisen lassen, folglich möglicherweise nie, denn die Energien, die für einen solchen Nachweis aufzuwenden wären, sprengen alles bisher Mögliche.

Wenn man ein Erklärungssystem findet, welches die ART und QM zusammenführt und eine Struktur voraussetzt – ich kenne übrigens keinen Vereinheitlichungsversuch mit Aussicht auf Erfolg, der dies nicht voraussetzt –, dann ist die Existenz einer Struktur wohl plausibel, ohne diese sehen zu können.

Zitat:
Du möchtest also, dass ein Photon (also ein „Lichtteilchen“) eine Struktur hat, damit du sein Verhalten (also das Verhalten von Licht) erklären kannst? Na, ehrlich, das klingt nicht sehr überzeugend.

Wenn man eine bestimmte Struktur voraussetzt – senkrecht zur Bewegungsrichtung mit der Frequenz des Photons rotierend –, man sich die Frequenzänderung durch gravitative Rotverschiebung des Pound-Rebka-Snider-Experiments in Erdnähe anschaut und dies mit der Bewegung des Lichts im Raum kombiniert und sehr genau auf eine schon nach der ART sehr weitgehend konstante Bewegung der Feinstruktur des Lichts überall im Raum stößt vstruktur = √2*c, kann einen das nachdenklich machen.

Gruß
Wolfgang
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Ernst Ellert II im Beitrag-Nr. 308-40

Zitat:
(Vorsicht Satire)
Was dann noch bleibt, ist die Frage:
woher denn die Isotope wissen, auch wenn sie nicht bewegt werden, wann die Hälfte von ihnen zerfallen muss?

(Vorsicht Satire)
Nun dieses Wissen wurde ihnen sicher schon als Isotopenkinder durch die Schöpfung vermittelt. 
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Sei gegrüßt, Wolfgang!
Zitat: „Dann sollten wir uns Gedanken darum machen, warum dieses Gedankenexperiment geeignet ist, auf eine rein mechanische Uhr übertragen zu werden. ;-)“ Zitat ende

Die Art der Uhr ist völlig belanglos, es kommt nur auf die regelmäßige Taktung an, deshalb ist das Gedankenexperiment „Lichtuhr“ sehr wohl eine treffende Möglichkeit, die Zeitdilatation anschaulich zu machen. Der springende Punkt dabei ist ja nicht die Uhr, sondern die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.

Zitat: „Eine bestimmte Komponente der inneren Bewegung von Körpern, die der Lichtbewegung entspricht, ist zeitgleich.“ Zitat ende.

Verstehe ich nicht.

Zitat: „Das ist aus Sicht der SRT völlig richtig. Diese ist allerdings nicht der Weisheit letzter Schluss, da die ART ja mehr erklären kann.“ Zitat ende

Ich habe nichts Anderes geschrieben. Dennoch ist es ja wohl verblüffend, dass Zeit ganz offensichtlich vom Bewegungszustand eines Objektes abhängt.

Zitat: „Wenn man ein Erklärungssystem findet, welches die ART und QM zusammenführt und eine Struktur voraussetzt – ich kenne übrigens keinen Vereinheitlichungsversuch mit Aussicht auf Erfolg, der dies nicht voraussetzt –, dann ist die Existenz einer Struktur wohl plausibel, ohne diese sehen zu können.“ Zitat ende.

Tja, das „nicht sehen können – nicht messen können – „ ist ja genau das Problem: Ein derartiges „Erklärungssystem“ wäre vielleicht elegant und einsichtig, was aber nicht hilft, wenn wir es nicht experimentell überprüfen können; und es sieht – wie gesagt – auf absehbare Zeit nicht so aus, dass wir dazu in der Lage wären, möglicherweise sind wir es nie (die Stringtheorien liefern ja eine solche Erklärungsmöglichkeit).

Zitat: „Wenn man eine bestimmte Struktur voraussetzt – senkrecht zur Bewegungsrichtung mit der Frequenz des Photons rotierend –, man sich die Frequenzänderung durch gravitative Rotverschiebung des Pound-Rebka-Snider-Experiments in Erdnähe anschaut und dies mit der Bewegung des Lichts im Raum kombiniert und sehr genau auf eine schon nach der ART sehr weitgehend konstante Bewegung der Feinstruktur des Lichts überall im Raum stößt vstruktur = √2*c, kann einen das nachdenklich machen.“ Zitat ende.

Ja, klar, das macht mich jetzt echt nachdenklich! ;-)
Wie ich das sehe, sprichst du hier die Struktur von Feldern an, oben ging es aber um die Struktur einzelner Photonen, was nicht Dasselbe ist. Vielleicht, wenn man es als Hologramm betrachtet – wäre eine Überlegung wert.

Henry
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@Henry

Sei gegrüßt Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 308-46:
Die Art der Uhr ist völlig belanglos, es kommt nur auf die regelmäßige Taktung an, deshalb ist das Gedankenexperiment „Lichtuhr“ sehr wohl eine treffende Möglichkeit, die Zeitdilatation anschaulich zu machen. Der springende Punkt dabei ist ja nicht die Uhr, sondern die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.

Warum ist die Art der Uhr denn völlig belanglos?

Gruß
Wolfgang
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Tirokk schrieb in Beitrag Nr. 308-47:
Warum ist die Art der Uhr denn völlig belanglos?
Weil gemäß SRT die Geschwindigkeit c in allen Bezugssystemen gleich bleibt und es die Zeit selbst ist, die um den Faktor sqrt (1 - v2/c2) schrumpft, muss es egal sein, mit welcher Methode man die Zeit misst. Ausnahmslos alle physikalischen Vorgänge laufen aus der Sicht des ruhenden Beobachters in einem bewegten Bezugssystem um denselben Faktor sqrt (1 - v2/c2) verlangsamt ab.
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@Claus

Hallo Claus,

Claus schrieb in Beitrag Nr. 308-48:
Weil gemäß SRT die Geschwindigkeit c in allen Bezugssystemen gleich bleibt und es die Zeit selbst ist, die um den Faktor sqrt (1 - v2/c2) schrumpft, muss es egal sein, mit welcher Methode man die Zeit misst. Ausnahmslos alle physikalischen Vorgänge laufen aus der Sicht des ruhenden Beobachters in einem bewegten Bezugssystem um denselben Faktor sqrt (1 - v2/c2) verlangsamt ab.

Herr Einstein hatte die Idee, dass sich alle Uhren wie seine Lichtuhr verhalten. Er konnte damit besagte Formel herleiten und die stellte sich als weitestgehend richtig heraus.

Das beantwortet aber nicht die Frage, warum sich eine mechanische Uhr wie eine Lichtuhr verhält. Es stellt nur fest, dass dies so ist.
Möchte man die Natur tiefer verstehen, dann stellt sich wie immer die warum Frage …

Herzliche Grüße
Wolfgang
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 308-43:
Die Frage, ob Elementarteilchen eine innere Struktur haben oder nicht, berührt ein ganz anderes Problem, nämlich das von unendlichen Größen, wenn man die Teilchen als punktförmig, also als dimensions- und strukturlos betrachtet, was im Übrigen von den Physikern bislang angenommen wird.

Hallo Henry,

ist das so, dass die Physiker Teilchen als punktförmig ansehen?
Ich denke, das war noch nie so. Punktförmigkeit war immer nur eine Idealisierung die nicht dazu diente, die Natur zu beschreiben, sondern das Rechnen zu vereinfachen.

Teilchen, was allgemein darunter verstanden wird, gibt es nicht. Das, was gemeint ist, wird heute mit Wellenfunktionen beschrieben und das ist sicherlich nichts Punktförmiges.

@Tirokk
Zitat:
Das beantwortet aber nicht die Frage, warum sich eine mechanische Uhr wie eine Lichtuhr verhält. Es stellt nur fest, dass dies so ist.
Möchte man die Natur tiefer verstehen, dann stellt sich wie immer die warum Frage …
Die Frage ist nicht, warum sich eine mechanische Uhr wie eine Lichtuhr verhält, sondern warum sie das nicht tun sollte.


mfg okotombrok

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 05.01.2011 um 20:17 Uhr.
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Tirokk schrieb in Beitrag Nr. 308-49:
Herr Einstein hatte die Idee, dass sich alle Uhren wie seine Lichtuhr verhalten.
Hallo Tirokk,

Nein, so weit ich weiß, war Einstein´s Idee die, dass wenn die Lichtgeschwindigkeit unabhängig vom Bezugssystem stets dieselbe ist, dass dann die Zeit keine absolute Größe mehr sein kann, sondern eine relative Größe sein muss.

Die geometrische Summe des "Voranschreitens" in der der Raumzeit ist konstant. Sie entspricht der Lichtgeschwindigkeit. Wenn ich in meinem Bezugssystem ruhe, so schreite ich ausschließlich in der Zeit voran (d.h. meine Zeit vergeht). Bewegt sich ein von mir betrachtetes Objekt im Raum, so schreitet es seiner räumlichen "Geschwindigkeitsteilkomponente" entsprechend weniger in der Zeit voran.

Nähert sich das betrachtete Objekt der Lichtgeschwindigkeit, so bleibt von der Gesamtgeschwindigkeit c für das "Fortschreiten in der Zeit" nahezu nichts mehr übrig. Die Zeit des Objekts vergeht aus meiner Sicht also nur noch unendlich langsam.

Dies liegt m.E. der Idee Einsteins zu Grunde - und da in allen Bezugssystemen die kausale Ereigniskette erhalten bleiben muss, folgt daraus zwingend, dass sich alle Uhren wie eine Lichtuhr verhalten müssen.
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Hallo zusammen,

zur Diskussion mit den Uhren:

1.) Die Lorentz-Transformation ergibt sich aus der Invarianz der Lichtgeschwindigkeit mit einer bewegten Lichtuhr.

2.) Die Übertragung der Dilatation einer Lichtuhr auf eine gleichbewegte mechanische Uhr ergibt sich, wenn man die Bewegungsgleichung der mechanischen Uhr Lorentz-transformiert
und zwar wegen des Postulats, dass in dem bewegten System die gleiche Physik herrscht.

3.) Für mikroskopische Zeitmess-Prozesse wird man die Schrödingergleichung heranziehen und ähnlich auf deren Verzögerung schliessen.

@Tirokk
Die Weiß-Transformationen aus Deiner GFT machen die Maxwell-Gleichungen ebenfalls invariant?
Wenn ja, dann kann man die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit aufgeben.

lg
Thomas

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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 05.01.2011 um 22:56 Uhr.
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Hallo, Okotombrok
Zitat: „ist das so, dass die Physiker Teilchen als punktförmig ansehen?
Ich denke, das war noch nie so. Punktförmigkeit war immer nur eine Idealisierung die nicht dazu diente, die Natur zu beschreiben, sondern das Rechnen zu vereinfachen.“ Zitat ende

Nun, das sehe ich anders. Das „Rechnen“ ist nur der geringste Teil der Naturbeschreibung. Richtig ist, dass wir die Natur – speziell die Physik – mit mathematischem Formalismus beschreiben. Das ist keine Idealisierung, sondern die unmissverständlichste Form der Beschreibung physikalischer Vorgänge, vor allem, wenn die Gegenstände der Beschreibung sich weit weg von unserer Erfahrungswelt befinden, wie z. B. die Elementarteilchen. Ob nun diese Teilchen tatsächlich punktförmig sind oder nicht ist aber eher zweitrangig, wir können uns jedenfalls darauf einigen, dass wir es nicht wissen. Und selbst, wenn sie es nicht wären, bliebe immer noch offen, ob sie eine Struktur besitzen oder nicht. Und DAS lässt sich auf absehbare Zeit – vielleicht für immer – nicht nachweisen.

Wenn es wirklich eine „Vereinfachung des Rechnens“ wäre, wäre nicht einzusehen, warum man nicht eine minimale Ausdehnung der Teilchen annimmt, denn es ist nämlich überhaupt nicht vereinfachend, mit einer „Nulldimension“ zu operieren. Sobald die im Nenner eines Bruches auftaucht, hört der Spaß auf, die Division durch null ist nicht definiert. Das ist auch der Grund, warum man häufig hört, das Universum begänne mit einer Explosion aus einem Punkt mit unendlicher Energie, oder dass in Schwarzen Löchern eine Singularität wäre, weil sich alles auf einen Punkt konzentrierte. Das ist Unsinn. Man hat ja immer mal wieder versucht, ein Modell einzuführen, das auf Teilchen basiert, die nicht punktförmig sind. Die entsprechenden mathematischen Modelle funktionieren aber nicht, andererseits funktionieren die Modelle mit punktförmigen Teilchen aber ausgesprochen gut. Selbstverständlich sind all diese mathematischen Beschreibungen nicht die Natur selbst, aber die Voraussagen, die sie machen, lassen sich im Experiment ausgezeichnet bestätigen oder auch widerlegen.

Zitat: „Teilchen, was allgemein darunter verstanden wird, gibt es nicht. Das, was gemeint ist, wird heute mit Wellenfunktionen beschrieben und das ist sicherlich nichts Punktförmiges.“ Zitat ende.

Für ein Photon als Wellenpaket betrachtet wäre der Weg des Wellenzuges gleich Null, wenn alle Frequenzen mit gleicher Intensität vertreten wären, dass heißt, das Photon wäre punktförmig.

Wichtiger erscheint mir aber, dass Wellenpakete sich so VERHALTEN können, wie wir es von Teilchen erwarten würden. Da wir auch hier nicht wissen, was ein Photon tatsächlich ist, können wir ohne Probleme von einem Teilchen sprechen, wenn es sich wie ein Teilchen verhält.

Gruß Henry
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@Thomas der Große

Hallo Thomas,

Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 308-52:
2.) Die Übertragung der Dilatation einer Lichtuhr auf eine gleichbewegte mechanische Uhr ergibt sich, wenn man die Bewegungsgleichung der mechanischen Uhr Lorentz-transformiert und zwar wegen des Postulats, dass in dem bewegten System die gleiche Physik herrscht.

Also herrscht die Physik des Prinzips der Lichtuhr, welche durch die Bewegungseigenschaften des Lichts in einem materiellen Körper bestimmt ist, auch in materiellen Uhren.
Was sollte dies anderes bedeuten als: Materielle Uhren verhalten sich, als wenn sich in ihnen etwas mit der Bewegungseigenschaft des Lichts bewegt. Es ist doch nicht abwegig diesen Gedanken mal näher unter die Lupe zu nehmen.

Zitat:
@Tirokk
Die Weiß-Transformationen aus Deiner GFT machen die Maxwell-Gleichungen ebenfalls invariant?
Wenn ja, dann kann man die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit aufgeben.

In der SMRT von Weiß können, entsprechend der SRT, mediumtransformierte Wellenfunktionen entwickelt werden, die die entsprechenden mediumtransformierten Wellengleichungen – erweiterte Maxwell-Gleichungen – lösen (siehe Weiß: http://arxiv.org/pdf/physics/0606242v9 Seite 15 ff., insbesondere 18 ff.). Das diese Wellenfunktionen und -gleichungen allen bekannten Beobachtungen gerecht werden, wird insbesondere durch die Erklärung des Wilson-Experiments erhärtet (siehe Puccini: http://arxiv4.library.cornell.edu/pdf/physics/0407096v1).

Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ist nicht aufzugeben, denn nach der SMRT bewegt sich das Licht konstant zum Medium, welches dem Bezugssystem der Sterne der ART entspricht.
Solange man die Gravitation nicht erklären möchte funktioniert die SRT und deren Annahmen ebenso gut, auch wenn sie weniger anschaulich ist, als die SMRT.

LG
Wolfgang

PS: Ich wollte noch ein Thema zur SMRT eröffnen, um zu diskutieren, auf welcher Basis diese im Vergleich mit der SRT gegründet ist.
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Hallo Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 308-53:
Für ein Photon als Wellenpaket betrachtet wäre der Weg des Wellenzuges gleich Null, wenn alle Frequenzen mit gleicher Intensität vertreten wären, dass heißt, das Photon wäre punktförmig.

Niemand betrachtet ein Photon als Wellenpaket.
Ich sprach von der Wellenfunktion Psi. Die Wellenfunktion stellt keine physikalische Entität dar, sie ist eher als Statistik zu verstehen. Sie stellt das dar, was wir über ein Photon wissen können ohne eines zu sein.
Was ein Photon ist wissen wir nicht, wohl aber was es nicht ist – keine Welle und kein Teilchen, weder punktförmig noch ausgedehnt.

mfg okotombrok

P.S.
Deine Beiträge wären überschaubarer wenn du die Zitierenfunktion nutzen würdest. Danke
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Also, ich betrachte Photonen mitunter als Wellenpaket, und ich halte mich nicht für „niemanden“. (Achtung, Scherz!)
Ich habe nichts anderes geschrieben, als dass wir nicht wissen, was die Elementarteilchen letztlich sind. Vorschlag zur Güte: Lass uns mit den Wortklaubereien aufhören, Fakt ist, dass das, was wir ob unseres Unwissens ab und an „Teilchen“ nennen, sich ab und an so verhält, als ob es tatsächlich Teilchen wären. Im Übrigen: Weil wir es nicht wissen, ist nicht auszuschließen, dass es manchmal wirklich Teilchen sind, wenn unsere Versuchsanordnung es so will. (Achtung, halber Scherz!)

Henry
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Tirokk schrieb in Beitrag Nr. 308-54:
....
In der SMRT von Weiß können, entsprechend der SRT, mediumtransformierte Wellenfunktionen entwickelt werden, die die entsprechenden mediumtransformierten Wellengleichungen – erweiterte Maxwell-Gleichungen – lösen (siehe Weiß: http://arxiv.org/pdf/physics/0606242v9 Seite 15 ff., insbesondere 18 ff.). Das diese Wellenfunktionen und -gleichungen allen bekannten Beobachtungen gerecht werden, wird insbesondere durch die Erklärung des Wilson-Experiments erhärtet (siehe Puccini: http://arxiv4.library.cornell.edu/pdf/physics/0407096v1).

Vielen Dank Wolfgang,

für die Links! Sehr gute Darstellung und Diskussion der wesentlichen Modell-Beziehungen,
genau das was man braucht!


Zitat:
PS: Ich wollte noch ein Thema zur SMRT eröffnen, um zu diskutieren, auf welcher Basis diese im Vergleich mit der SRT gegründet ist.
Bin dafür!

lg
Thomas
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