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Beitrag Nr. 2063-1
18.07.2013 11:16
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Zitat von Magueijo:
Beispielsweise habe ich die Physik Schwarzer Löcher im Rahmen der VSL-Theorie untersucht und bin auf einige überraschende Ergebnisse gestoßen ...
Rasch fand ich heraus, dass in VSL-Theorien die Lichtgeschwindigkeit sich nicht nur mit der Zeit verändert, während sich das Universum entwickelt, sondern auch im Raum. In der Nähe von Planeten und Sternen ist der Effekt fast unmerklich, doch in der Nähe eines Schwarzen Loches ... führten die Gleichungen unweigerlich zum Schluß, dass die Lichtgeschwindigkeit am Horizont null werden könnte.
Das ist von enormer Bedeutung, da ... [man so das Schwarze Loch gar nicht betreten könnte] ...
Nach der konservativen VSL ist die Lichtgeschwindigkeit c — genau wie in der ART — die Geschwindigkeitsbegrenzung — nur dass sie von Straße zu Straße verschieden sein kann. Wo sie also auf Null absinkt, steht man vor einer Ampel, die ewig Rot ist ...
Zitat von Magueijo:
Sobald ich erkannt hatte, dass die Theorie c sowohl im Raum als auch in der Zeit variabel macht, begann ich zu untersuchen, welche andere Arten von Schwankungen noch möglich sind. Außerordentlich verblüffend war ein Sonderfall: die » Schnellspuren (fast tracks) «. Das sind Objekte, die in einigen VSL-Theorien auftreten in Form kosmischer Strings, entlang derer die Lichtgeschwindigkeit sehr viel höher ist:
Kosmische Strings sind hypothetische Objekte, die von einigen Teilchentheorien vorhergesagt werden und an die magnetischen Monopole erinnern, die Alan Guth so sehr beschäftigen. Doch während jene punktartig sind, ist die Beschaffenheit kosmischer Strings linienartig. Sie sind lange Fäden konzentrierter Energie, die sich durch das Universum ziehen. Bis auf den heutigen Tag warten kosmische Strings — wie Schwarze Löcher oder Monopole — noch auf Beobachtung, aber sie sind logische Verhersagen sehr erfolgreicher Teilchentheorien.
Als ich kosmische Strings in die Gleichungen meiner VSL-Theorie einsetzte, stellte ich fest, dass die Lichtgeschwindigkeit in der unmittelbaren Umgebung des Strings viel größer werden konnte — so als umgäbe ihn eine » Beschichtung « aus hoher Lichtgeschwindigkeit.
Dadurch würde ein Korridor mit extremem Geschwindigkeitslimit durch das Universum gelegt: eine Art Schnellstraße, die die Raumfahrt sich so sehnlich wünscht.
Doch es kommt noch besser! Einsteins Zeitdehnungseffekt ruft ein schreckliches Dilemma für Raumreisen hervor. Denn wenn es uns gelänge, mit Geschwindigkeiten nahe der des Lichs zu fliegen, könnte uns Hin- und Rückreise zu fernen Sternen in der Spanne eines Menschenlebens zwar möglich sein, doch würden die Kosmonauten bei der Rückkehr ihres Raumschiffes feststellen, dass ihre Zivilisation längst untergegangen ist.
Nähmen sie aber den Weg entlang eines kosmischen Strings (der VSL-Theorie entsprechend), so wäre das anders. Zwar gäbe es auch da einen Zeitdehnungseffekt, doch wäre der, des weit höheren lokalen Wertes von c wegen, deutlich geringer: Da der VSL-Theorie entsprechend die Lichtgeschwindigkeit entlang des Strings sehr viel höher als anderswo sein kann, könnte man tatsächlich s e h r schnell reisen und dennoch weit unter dem lokalen Wert von c bleiben. Die Zeitdehnung könnte dann vernachlässigbar sein.
Zitat von Magueijo:
Offenbar expandiert das Universum heute rascher als in der Vergangenheit.
Es scheint also, dass die kosmologische Konstante Λ (Lambda) heute nicht null ist. Doch wenn die Vakuumenergie in unserem Universum überhaupt eine Rolle spielt, warum wird ihre Wirkung dann erst in letzter Zeit spürbar? Wäre sie immer schon so dominant gewesen, wären alle Galaxien längst in unendliche Fernen getrieben. Also, warum gibt es das Universum immer noch in seiner gegenwärtigen Form?
Eine denkbare Lösung ist VSL. Wir sahen, dass jäher Rückgang von c die Vakuumenergie in gewöhnliche Materie verwandelt ...
So betrachtet wird Λ jedesmal, wenn die Lichtgeschwindigkeit stark zurück geht, in Materie umgewandelt, worauf es zu einem Urknall kommt. Sobald aber Λ seine Herrschaft abgibt, stabilisiert sich die Lichtgeschwindigkeit, und das Universum tritt wieder in seinen Normalzustand ein. Doch ein kleines Rest-Lambda hält sich im Hintergrund und macht sich schließlich wieder bemerkbar.
Geht man also von VSL aus, so haben Astronomen gerade die Rückkehr der kosmologischen Konstante beobachtet.
Sobald dies geschieht, beginnt Lambda die Herrschaft im Universum erneut an sich zu reißen und schafft damit die Bedingungen für einen weiteren scharfen Abfall der Lichtgeschwindigkeit — und einen neuen Urknall. Dieser Prozess setzt sich endlos fort, eine ewige Folge von Urknallen.
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Beitrag Nr. 2063-2
18.07.2013 17:44
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Beitrag Nr. 2063-3
18.07.2013 18:36
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Beitrag Nr. 2063-4
18.07.2013 22:31
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Beitrag Nr. 2063-5
19.07.2013 11:18
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Zitat von Magueijo:
Rasch fand ich heraus, dass in VSL-Theorien die Lichtgeschwindigkeit sich nicht nur mit der Zeit verändert, während sich das Universum entwickelt, sondern auch im Raum. In der Nähe von Planeten und Sternen ist der Effekt fast unmerklich, doch in der Nähe eines Schwarzen Loches ... führten die Gleichungen unweigerlich zum Schluß, dass die Lichtgeschwindigkeit am Horizont null werden könnte.
Das ist von enormer Bedeutung, da ... [man so das Schwarze Loch gar nicht betreten könnte] ...
Zitat von AstroNews 2013:
Zum Erstaunen der Forscher zeigt die Gaswolke bislang keinerlei Abweichung von einer rein dynamischen Bewegung um das Schwarze Loch.
Die Astronomen hatten erwartet, dass die Wolke mit Gas in der Umgebung des Schwarzen Lochs in Wechselwirkung tritt – bislang gibt es dafür jedoch keinerlei Anzeichen. Außerdem sagt die Theorie voraus, dass es in der Umgebung des galaktischen Zentrums eine große Zahl stellarer Schwarzer Löcher gibt.
Die Begegnung der Gaswolke mit einem solchen Schwarzen Loch könnte zu messbaren Ausbrüchen von Röntgenstrahlung führen, doch auch hier bislang Fehlanzeige.
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Beitrag Nr. 2063-6
19.07.2013 11:47
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Beitrag Nr. 2063-7
19.07.2013 21:02
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Beitrag Nr. 2063-8
21.07.2013 09:18
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-3:Die SRT ist eine Theorie, die von der — bislang als sehr vernünftig eingestuften — A n n a h m e ausgeht, die Lichtgeschwindigkeit sei konstant — einen Beweis dafür aber hat weder die SRT noch die ART noch irgendwer sonst.
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Beitrag Nr. 2063-9
21.07.2013 10:55
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2063-8:Hallo Grtgrt,
ich gehe davon aus, dass man die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit aus der Natur elektromagnetischer Wellen erklären kann
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Beitrag Nr. 2063-10
21.07.2013 11:21
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Beitrag Nr. 2063-11
22.07.2013 09:22
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Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 2063-12
22.07.2013 17:44
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-9:Bislang ist das definitiv n i c h t so — wir kennen sie nur aufgrund von Beobachtung (Messung).
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Beitrag Nr. 2063-13
22.07.2013 17:48
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2063-12:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-9:Bislang ist das definitiv n i c h t so — wir kennen sie nur aufgrund von Beobachtung (Messung).
Die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit gegenüber Inertialsystemen ergab sich schon aus den Maxwell'schen Feldgleichungen.
c = ( µ0 ε0 )-0,5
mit µ0 als magnetische- und ε0 als elektrische Feldkonstante
mfg okotombrok
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Beitrag Nr. 2063-14
22.07.2013 19:13
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2063-12:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-9:
Bislang ist das definitiv n i c h t so — wir kennen die Eigenschaften der Lichtgeschwindigkeit nur aufgrund von Beobachtung (Messung).
Die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit gegenüber Inertialsystemen ergab sich schon aus den Maxwell'schen Feldgleichungen:
c = ( µ0 ε0 )-0,5
wo µ0 die magnetische- und ε0 die elektrische Feldkonstante bezeichnet.
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 2063-15
22.07.2013 21:24
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-14:das habe auch irgendwo gelesen — man darf aber nicht vergessen, dass Maxwells Feldgleichungen nur Theorie darstellen
Zitat:(als nicht Beweis für eine darauf aufbauende Theorie sein können).
Zitat:Es könnte ja sein, dass Maxwells Gleichungen lediglich Vergröberung anderer Gleichungen sind, welche die Welt genauer beschreiben.
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 2063-16
22.07.2013 21:36
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Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2063-13:Und wie wurde damals gezeigt, dass diese am Weißen Zwerg den gleichen Wert haben, wie hier bei uns?
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Beitrag Nr. 2063-17
23.07.2013 10:49
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2063-16:Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2063-13:Und wie wurde damals gezeigt, dass diese am Weißen Zwerg den gleichen Wert haben, wie hier bei uns?
wie soll ich denn das verstehen?
Dass Naturgesetze nur lokal gelten?
Natürlich sind physikalische Größen in ihren gemessenen Werten abhängig vom Ursprung von Koordinatensystemen und deren Maßstäben und müssen somit transformiert werden, um allgemeingültige Aussagen tätigen zu können.
Selbst heute können wir noch keine Messungen am Weißen Zwerg ausführen, aber welche Konsequenz leitest du daraus ab?
Was die Lichtgeschwindigkeit anbelangt, so kann man sagen, dass sie zumindestens invariant gegenüber Inertialsystemen ist. Das wurde bisher mit sehr hoher Genauigkeit in zaglreichen Experimenten bestätigt. Wem das nicht reicht, kann keine Physik betreiben.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.