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Über die – bisher rein spekulativen – VSL Theorien einiger Physiker

Thema erstellt von Grtgrt 
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 

Über die – bislang rein spekulativen – VSL Theorien von Moffat und Magueijo



Die Abkürzung VSL steht für Variable Speed of Light. Wozu braucht man sie (wo c doch als konstant gilt)?

Selbst wo Licht durch Materie wandert und dort etwas langsamer zu sein scheint, nimmt man an, das sei nur deswegen so, weil es dort — durch Zwischenspeicherung in Atomen — aufgehalten wird. So ganz beweisen scheint das als einzig mögliche Ursache aber nicht zu sein.

Darüber hinaus gibt es heute es keinerlei Anzeichen dafür, das die Geschwindigkeit, mit der sich Licht im Universum ausbreitet, nach Zeit, Ort oder Umstand schwanken könnte.

Dennoch gab und gibt es immer wieder Physiker — auch Lee Smolin soll gelegentlich dazu gehören —, die sich fragen, welche Konsequenzen die Annahme zur Folge hätte, dass Licht z.B. im frühen Universum, in der Gegend Schwarzer Löcher oder unter anderen besonderen Umständen andere Geschwindigkeit gehabt hätte bzw. hätte als die einzige durch uns bisher gemessene.

Besonders intensiv haben sich solche Fragen bisher João Magueijo und — schon sehr viel früher — auch John Moffat gestellt. Dennoch sind sie keineswegs die einzigen, obgleich sicher richtig ist, dass die Mehrzahl aller Physiker solche Spekulation als reine Zeitverschwendung sieht.

Moffat begann 1992 darüber nachzudenken, weil ihm aufgefallen war, dass das sog. Horizont-Problem (eines der großen kosmischen Rätsel) kein Rätsel mehr wäre, wenn im sehr jungen Universum das Licht sich um Größenordnungen schneller als heute ausgebreitet hätte. Auch ein großes Hindernis, das Homogenitätsproblem zu lösen würde so entfallen.

    Zum Horizont- und Homogenitätsproblem:
    Betrachtet man zueinander disjunkte kugelförmige Teilbereiche des Universums, deren Radius nicht größer ist als die Entfernung, die Licht seit dem Urknall maximal zurücklegen konnte, so kann nichts, was in einer der beiden Regionen je geschah, den Zustand der anderen beeinflusst haben. Andererseits kann im sehr frühen Universum der Radius solcher Kugeln nicht groß gewesen sein, wenn man davon ausgeht, dass Licht sich auch damals nicht schneller ausbreiten konnte als heute.
    Wie also konnte es dann passieren, dass schon damals der Grundstein zur Homogenität des Universums gelegt wurde?
    Das — so Moffat — begründe den Verdacht, dass die Lichtgeschwindigkeit unmittelbar nach dem Urknall sehr viel größer als heute gewesen sein könnte.

Sehr zum Ärger Moffats sind diese seine Arbeiten von der Fachwelt zunächst völlig ignoriert worden — zumindestens bis 1998, als João Magueijo ganz ähnliche Überlegungen anstellte, angeblich ohne von Moffat zu wissen.

Anders als Moffat hat Magueijo versucht, seine Ansätze gezielt der Öffentlichkeit bekannt zu machen über Werbung für sein 2003 erschienenes Buch Faster than the Speed of Light (wobei dieser Titel irreführend ist, denn auch in VSL-Theorien bewegt sich nichts schneller als das Licht).

Leider wird, wer das Buch liest, ziemlich enttäuscht sein, denn nach einer Rekapitulation von Einsteins SRT und ART spricht Magueijo darin fast nur über seine wechselnden Gemütszustände und seinen Ärger über angeblich absolut inkompetente Zeitschriften-Herausgeber, Peer-Reviewer und Vertreter der Universitätsbürokratie, insbesondere in seinem Gastland Großbritannien und in der Hochschule, an der er lehrt (!). Er vergreift sich da ziemlich stark im Ton. Ausgesprochen ärgerlich finde ich vor allem, dass er nur auf wenigen Seiten seines Buches (260-271) so weit geht, den Inhalt seiner Theorie wirklich zu skizzieren. Das ist schade, denn er macht uns neugierig mit wenigsten dem Folgenden:


Zitat von Magueijo:
 
Beispielsweise habe ich die Physik Schwarzer Löcher im Rahmen der VSL-Theorie untersucht und bin auf einige überraschende Ergebnisse gestoßen ...

Rasch fand ich heraus, dass in VSL-Theorien die Lichtgeschwindigkeit sich nicht nur mit der Zeit verändert, während sich das Universum entwickelt, sondern auch im Raum. In der Nähe von Planeten und Sternen ist der Effekt fast unmerklich, doch in der Nähe eines Schwarzen Loches ... führten die Gleichungen unweigerlich zum Schluß, dass die Lichtgeschwindigkeit am Horizont null werden könnte.

Das ist von enormer Bedeutung, da ... [man so das Schwarze Loch gar nicht betreten könnte] ...

Nach der konservativen VSL ist die Lichtgeschwindigkeit c — genau wie in der ART — die Geschwindigkeitsbegrenzung — nur dass sie von Straße zu Straße verschieden sein kann. Wo sie also auf Null absinkt, steht man vor einer Ampel, die ewig Rot ist ...

Zitat von Magueijo:
 
Sobald ich erkannt hatte, dass die Theorie c sowohl im Raum als auch in der Zeit variabel macht, begann ich zu untersuchen, welche andere Arten von Schwan­kungen noch möglich sind. Außerordentlich verblüffend war ein Sonderfall: die » Schnellspuren (fast tracks) «. Das sind Objekte, die in einigen VSL-Theorien auftreten in Form kosmischer Strings, entlang derer die Lichtgeschwindigkeit sehr viel höher ist:

Kosmische Strings sind hypothetische Objekte, die von einigen Teilchentheorien vorhergesagt werden und an die magnetischen Monopole erinnern, die Alan Guth so sehr beschäftigen. Doch während jene punktartig sind, ist die Beschaffenheit kosmischer Strings linienartig. Sie sind lange Fäden konzentrierter Energie, die sich durch das Universum ziehen. Bis auf den heutigen Tag warten kosmische Strings — wie Schwarze Löcher oder Monopole — noch auf Beobachtung, aber sie sind logische Verhersagen sehr erfolgreicher Teilchentheorien.

Als ich kosmische Strings in die Gleichungen meiner VSL-Theorie einsetzte, stellte ich fest, dass die Lichtgeschwindigkeit in der unmittelbaren Umgebung des Strings viel größer werden konnte — so als umgäbe ihn eine » Beschichtung « aus hoher Lichtgeschwindigkeit.

Dadurch würde ein Korridor mit extremem Geschwindigkeitslimit durch das Universum gelegt: eine Art Schnellstraße, die die Raumfahrt sich so sehnlich wünscht.

Doch es kommt noch besser! Einsteins Zeitdehnungseffekt ruft ein schreckliches Dilemma für Raumreisen hervor. Denn wenn es uns gelänge, mit Geschwindigkeiten nahe der des Lichs zu fliegen, könnte uns Hin- und Rückreise zu fernen Sternen in der Spanne eines Menschenlebens zwar möglich sein, doch würden die Kosmo­nauten bei der Rückkehr ihres Raumschiffes feststellen, dass ihre Zivilisation längst untergegangen ist.

Nähmen sie aber den Weg entlang eines kosmischen Strings (der VSL-Theorie entsprechend), so wäre das anders. Zwar gäbe es auch da einen Zeitdehnungseffekt, doch wäre der, des weit höheren lokalen Wertes von c wegen, deutlich geringer: Da der VSL-Theorie entsprechend die Lichtgeschwindigkeit entlang des Strings sehr viel höher als anderswo sein kann, könnte man tatsächlich  s e h r  schnell reisen und dennoch weit unter dem lokalen Wert von c bleiben. Die Zeitdehnung könnte dann vernachlässigbar sein.


PS: Manchmal frage ich mich, ob die schwarzen "Straßen", die der Röntgensattelit ROSAT im grünen Bild auf Seite http://blog.chromoscope.net/data/ zeigt, Spuren solch extraschneller Bewegung sein könnten. Siehe auch WAMP Data aus 2006.

Schließlich bringt Magueijo seine Theorie auch noch in den Kontext der Fragen rund um Einsteins kosmologische Konstante. Er schreibt:


Zitat von Magueijo:
 
Offenbar expandiert das Universum heute rascher als in der Vergangenheit.

Es scheint also, dass die kosmologische Konstante Λ (Lambda) heute nicht null ist. Doch wenn die Vakuumenergie in unserem Universum überhaupt eine Rolle spielt, warum wird ihre Wirkung dann erst in letzter Zeit spürbar? Wäre sie immer schon so dominant gewesen, wären alle Galaxien längst in unendliche Fernen getrieben. Also, warum gibt es das Universum immer noch in seiner gegenwärtigen Form?

Eine denkbare Lösung ist VSL. Wir sahen, dass jäher Rückgang von c die Vakuumenergie in gewöhnliche Materie verwandelt ...
So betrachtet wird Λ jedesmal, wenn die Lichtgeschwindigkeit stark zurück geht, in Materie umgewandelt, worauf es zu einem Urknall kommt. Sobald aber Λ seine Herrschaft abgibt, stabilisiert sich die Lichtgeschwindigkeit, und das Universum tritt wieder in seinen Normalzustand ein. Doch ein kleines Rest-Lambda hält sich im Hintergrund und macht sich schließlich wieder bemerkbar.

Geht man also von VSL aus, so haben Astronomen gerade die Rückkehr der kosmologischen Konstante beobachtet.

Sobald dies geschieht, beginnt Lambda die Herrschaft im Universum erneut an sich zu reißen und schafft damit die Bedingungen für einen weiteren scharfen Abfall der Lichtgeschwindigkeit — und einen neuen Urknall. Dieser Prozess setzt sich endlos fort, eine ewige Folge von Urknallen.


Wie oben schon gesagt: Magueijos Theorie ist reine Spekulation.
Dennoch scheint mir recht interessant, zu was die Gleichungen der ART führen, wenn man mehr als nur die Fälle stets konstanter Lichtgeschwindigkeit betrachtet ...

 
PS: Seitenzahlen beziehen sich auf die deutsche Übersetzung von Magueijos Buch.
Sie trägt den irreführenden Titel Schneller als die Lichtgeschwindigkeit – Der Entwurf einer neuen Kosmologie (2003).

Siehe auch: Overview on Varying Speed of Light Theories (as of 2003)


 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 18.07.2013 um 16:20 Uhr.
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Hallo Grtgrt,

Grundlage der Lichtgeschwindigkeit ist die elektromagnetische Wechselwirkung. Diese Wechselwirkung ist nach SRT konstant, und zwar unabhängig davon, wieviel Energie die jeweilige em. Welle transportiert. Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit bedeutet, dass bei der Betrachtung von Bewegungen der Lichtgeschwindigkeit und damit dem Elektromagnetismus eine Sonderstellung in dem Sinne zukommt, dass für ihn das Relativitätsprinzip nicht gilt.
Würde Deine Frage dann nicht zu der weiteren Frage führen: Hat sich die elektromagnetische Wechselwirkung im Laufe der Enwicklung des Universums in ihrem Ablauf in irgendeiner Form verändert ?

MfG
Harti
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Hallo Harti,

mal abgesehen von Experimenten, bei denen man nun schon gut 100 Jahre lang untersucht hat, wie Licht sich bewegt (und bei denen man stets denselben Wert für seine Geschwindigkeit beobachtet hat), gibt es nichts, was man als Beweis dafür werten könnte, dass das Licht sich schon immer mit exakt der Geschwindigkeit ausgebreitet hat, die wir heute beobachten.

Die SRT ist eine Theorie, die von der — bislang als sehr vernünftig eingestuften —  A n n a h m e  ausgeht, die Lichtgeschwindigkeit sei konstant — einen Beweis dafür aber hat weder die SRT noch die ART noch irgendwer sonst.

VSL-Theorien unterscheiden sich von physikalischen Standard-Theorien einfach nur dadurch, dass man diese  A n n a h m e  in Frage stellt, d.h. dass man auf sie als unumstößliche Randbedingung verzichtet und dann rein mathematisch bzw. durch uns logisch erscheinende Überlegungen untersucht, was das zur Folge haben könnte.


Gruß, grtgrt

PS: Licht ist wellenförmige Schwankung von elektromagnetischem Kraftpotential. Wo sich Wechselwirkung einer solchen Welle mit Potentialwellen anderer Art ergibt, hat das m.E. rein gar nichts mit der Geschwindigkeit zu tun, mit der sich Licht ausbreitet.

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 18.07.2013 um 19:31 Uhr.
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Es gibt eine Alternative zur Unmöglichkeit der Überlichtgeschwindigkeit, wenn bis zur Lichtgeschwindigkeit Bewegung im Raum ist und bei Überlicht der Raum beschleunigt wird.
Ergibt dann Raumbeschleunigung Überlichtgeschwindigkeit und umgekehrt Überlichtgeschwindigkeit Raumbeschleunigung?
Ist dann jedes Photon eine Raumeinheit?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 19.07.2013 um 09:54 Uhr.
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Was VSL-Theorien vorhersagen könnte in Zusammenhang stehen mit etwas, das Astronomen eben jetzt beobachten (und noch etwa ein Jahr lang genauer betrachten können):

Zitat von Magueijo:
 
Rasch fand ich heraus, dass in VSL-Theorien die Lichtgeschwindigkeit sich nicht nur mit der Zeit verändert, während sich das Universum entwickelt, sondern auch im Raum. In der Nähe von Planeten und Sternen ist der Effekt fast unmerklich, doch in der Nähe eines Schwarzen Loches ... führten die Gleichungen unweigerlich zum Schluß, dass die Lichtgeschwindigkeit am Horizont null werden könnte.

Das ist von enormer Bedeutung, da ... [man so das Schwarze Loch gar nicht betreten könnte] ...


Das erinnert daran, dass die Astronomen eben jetzt beobachten, wie im Zentrum der Milchstraße eine große Gaswolke sehr dicht an einem Schwarzen Loch vorbeizieht und sich dabei von dessen Anziehungskraft viel weniger beeindruckt zeigt, als man es nach heutiger Theorie erwarten müsste:

Zitat von AstroNews 2013:
 
Zum Erstaunen der Forscher zeigt die Gaswolke bislang keinerlei Abweichung von einer rein dynamischen Bewegung um das Schwarze Loch.

Die Astronomen hatten erwartet, dass die Wolke mit Gas in der Umgebung des Schwarzen Lochs in Wechselwirkung tritt – bislang gibt es dafür jedoch keinerlei Anzeichen. Außerdem sagt die Theorie voraus, dass es in der Umgebung des galaktischen Zentrums eine große Zahl stellarer Schwarzer Löcher gibt.

Die Begegnung der Gaswolke mit einem solchen Schwarzen Loch könnte zu messbaren Ausbrüchen von Röntgenstrahlung führen, doch auch hier bislang Fehlanzeige.

Quelle: http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/news/2013/...

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.07.2013 um 11:20 Uhr.
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Selbst darüber, ob Photonen tatsächlich keine — oder nur überaus kleine — Ruhemasse haben, wird anscheinend immer noch nachdacht:

Siehe http://www.weltderphysik.de/gebiete/theorie/news/20...

Die beste bisher nachgewiesene Obergrenze für eine  m ö g l i c h e  Masse von Photonen liegt bei 2 • 10–54 kg ( etwa 10–18 eV ).

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.07.2013 um 13:48 Uhr.
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Hallo Grtgrt,

meiner Überlegung, dass sich an der elektromagnetischen Wechselwirkung etwas ändern müsste, wenn die Lichtgeschwindigkeit einen anderen Wert haben soll, liegt folgende Überlegung zugrunde:

Geschwindigkeit ist nichts objektiv Existierendes. Es ist eine Beziehung, die wir zwischen Weg(Raum) und Zeit herstellen, folglich ein Gedankenkonstrukt. Grundlage der Lichtgeschwindigkeit ist die elektromagnetische Wechselwirkung. Wir setzen die elektrische Wirkung zur magnetischen Wirkung in Beziehung. Diese Beziehung hat den natürlichen Wert 1, weil man man die elektrische und die magnetische Wirkung in ihren Bewegungen (räumlichen und zeitlichen Veränderungen) nicht unterscheiden kann.
Die allgemein bekannte Lichtgeschwindigkeit von ca. 300000 km/sec kommt dadurch zustande, dass wir
1. Geschwindigkeit aus der Perspektive des Raumes (Strecke im Zähler) definieren und damit den Beziehungscharakter von Geschwindigkeit verdecken und
2. Unsere allgemein anerkannten, aber willkürlich gewählten Maßeinheiten verwenden.

Wenn man davon ausgeht, dass die elektromagnetische Wechselwirkung die Grundlage und "Ursache" der Lichtgeschwindigkeit ist, kann sich die Lichtgeschwindigkeit nur ändern, wenn sich die Beziehung zwischen elektrischer und magnetischer Wirkung ändert.
Auf der Grundlage meiner Überlegungen, dass diese Beziehung den natürlichen Wert 1 hat, ist dies nicht möglich, weil man davon ausgehen muss dass sich elektrische und magnetische Wirkung im selben Maß ändern und deshalb der Wert 1 konstant ist.
Eigentlich ändern sie sich sogar in den verschiedenen Frequenzen/Wellenlängen elektromagnetischer Strahlung, ohne dass dies an der Beziehung zwischen beiden (Geschwindigkeit) etwas ändert.

MfG
Harti
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-3:
Die SRT ist eine Theorie, die von der — bislang als sehr vernünftig eingestuften —  A n n a h m e  ausgeht, die Lichtgeschwindigkeit sei konstant — einen Beweis dafür aber hat weder die SRT noch die ART noch irgendwer sonst.

Hallo Grtgrt,

ich gehe davon aus, dass man die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit aus der Natur elektromagnetischer Wellen erklären kann, und dass die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit deshalb nicht mehr als Postulat (Grundannahme) benötigt wird (Diagramm dazu 1996-14).
Dies hat den zusätzlichen Effekt, dass der Widerspruch in den Postulaten, das Relativitätsprinzip gilt nämlich für elektromagnetische Wellen nicht, aufgehoben wird.
Wenn man den Beziehungscharakter von Geschwindigkeit zugrunde legt, unterscheiden sich unsere Vorstellungen von Ruhe (= keine räumliche Veränderung) und Lichtgeschwindigkeit (= keine zeitliche Veränderung) nicht; denn in beiden Fällen ist keine Beziehung mehr darstellbar. Eine Geschwindigkeit mit 0 Veränderung im Raum (Ruhe) bzw. 0 Veränderung in der Zeit (Lichtgeschwindigkeit) ist keine Bewegung. Diese Grenzen unserer Darstellungsmöglichkeit von Bewegungen als Geschwindigkeiten ist nur verständlich, wenn man den Beziehungscharakter von Geschwindigkeiten zugrunde legt und die einseitige Definition von Geschwindigkeiten aus der Perspektive des Raumes (Strecke/Zeit) aufgibt.

MfG
Harti
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2063-8:
Hallo Grtgrt,

ich gehe davon aus, dass man die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit aus der Natur elektromagnetischer Wellen erklären kann

Bislang ist das definitiv  n i c h t  so — wir kennen sie nur aufgrund von Beobachtung (Messung).

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 21.07.2013 um 11:38 Uhr.
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Hallo alle miteinander,

falls die Lichtgeschwindigkeit aus der Natur elektromagnetischer Wellen erklärt werden kann, muss es demnach eine Verbindung zur Feinstrukturkonstante geben. Ob diese nur lokal konstant ist oder beispielsweise unter starkem Gravitationseinfluss veränderlich, wird intensiv erforscht. Könnte die Veränderung gezeigt werden, müsste auch die Lichtgeschwindigkeit lokal veränderlich sein. Das wäre auch nicht so sehr verwunderlich, weil sie das in Materie sowieso ist. Eine Beeinflussung des umgebenden Vakuums wäre auch denkbar.

Über die mögliche Erzeugung der Feinstrukturkonstante durch Stöße möchte ich hier keine gesonderte Diskussion beginnen, Interessenten können diese auf ALLTOPIC verfolgen.

MfG
Lothar W.
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Zum denken gehört entspannen und die "dümmsten Fragen", wie Lichtbewegung im Raum und außerhalb?!
Was zerreißt den Raum, damit ein Außerhalb entsteht?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 22.07.2013 um 09:23 Uhr.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-9:
Bislang ist das definitiv n i c h t so — wir kennen sie nur aufgrund von Beobachtung (Messung).


Die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit gegenüber Inertialsystemen ergab sich schon aus den Maxwell'schen Feldgleichungen.

c = ( µ0 ε0 )-0,5

mit µ0 als magnetische- und ε0 als elektrische Feldkonstante

mfg okotombrok
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2063-12:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-9:
Bislang ist das definitiv n i c h t so — wir kennen sie nur aufgrund von Beobachtung (Messung).


Die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit gegenüber Inertialsystemen ergab sich schon aus den Maxwell'schen Feldgleichungen.

c = ( µ0 ε0 )-0,5

mit µ0 als magnetische- und ε0 als elektrische Feldkonstante

mfg okotombrok

Und wie wurde damals gezeigt, dass diese am Weißen Zwerg den gleichen Wert haben, wie hier bei uns?

MfG
Lothar W.
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2063-12:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-9:
 
Bislang ist das definitiv  n i c h t  so — wir kennen die Eigenschaften der Lichtgeschwindigkeit nur aufgrund von Beobachtung (Messung).


Die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit gegenüber Inertialsystemen ergab sich schon aus den Maxwell'schen Feldgleichungen:

c = ( µ0 ε0 )-0,5

wo µ0 die magnetische- und ε0 die elektrische Feldkonstante bezeichnet.


Hi Okotombrok,

das habe auch irgendwo gelesen — man darf aber nicht vergessen, dass Maxwells Feldgleichungen nur Theorie darstellen (also nicht Beweis für eine darauf aufbauende Theorie sein können). Es könnte ja sein, dass Maxwells Gleichungen lediglich Vergröberung anderer Gleichungen sind, welche die Welt genauer beschreiben.

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 22.07.2013 um 22:34 Uhr.
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Hallo Grtgrt,

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2063-14:
das habe auch irgendwo gelesen — man darf aber nicht vergessen, dass Maxwells Feldgleichungen nur Theorie darstellen

wir haben nichts anderes als Theorien.

Zitat:
(als nicht Beweis für eine darauf aufbauende Theorie sein können).

Streng genommen gibt es in der Physik keine Beweise, sondern nur Bestätigungen die auf Erfahrungen beruhen. Diese können aber nie als endgültig angesehen werden.

Zitat:
Es könnte ja sein, dass Maxwells Gleichungen lediglich Vergröberung anderer Gleichungen sind, welche die Welt genauer beschreiben.

Das war in der Vergangenheit so, und wird es auch in der Zukunft wohl bleiben. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, weiter Physik zu betreiben, die auf nicht endgültige Erfahrungen beruhen – wir haben nichts anderes.

mfg okotombrok
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Hallo Strukton,

Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2063-13:
Und wie wurde damals gezeigt, dass diese am Weißen Zwerg den gleichen Wert haben, wie hier bei uns?

wie soll ich denn das verstehen?
Dass Naturgesetze nur lokal gelten?
Natürlich sind physikalische Größen in ihren gemessenen Werten abhängig vom Ursprung von Koordinatensystemen und deren Maßstäben und müssen somit transformiert werden, um allgemeingültige Aussagen tätigen zu können.
Selbst heute können wir noch keine Messungen am Weißen Zwerg ausführen, aber welche Konsequenz leitest du daraus ab?
Was die Lichtgeschwindigkeit anbelangt, so kann man sagen, dass sie zumindestens invariant gegenüber Inertialsystemen ist. Das wurde bisher mit sehr hoher Genauigkeit in zaglreichen Experimenten bestätigt. Wem das nicht reicht, kann keine Physik betreiben.

mfg okotombrok
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 22.07.2013 um 21:40 Uhr.
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Hallo Okotombrok,
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2063-16:
Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2063-13:
Und wie wurde damals gezeigt, dass diese am Weißen Zwerg den gleichen Wert haben, wie hier bei uns?

wie soll ich denn das verstehen?
Dass Naturgesetze nur lokal gelten?
Natürlich sind physikalische Größen in ihren gemessenen Werten abhängig vom Ursprung von Koordinatensystemen und deren Maßstäben und müssen somit transformiert werden, um allgemeingültige Aussagen tätigen zu können.
Selbst heute können wir noch keine Messungen am Weißen Zwerg ausführen, aber welche Konsequenz leitest du daraus ab?
Was die Lichtgeschwindigkeit anbelangt, so kann man sagen, dass sie zumindestens invariant gegenüber Inertialsystemen ist. Das wurde bisher mit sehr hoher Genauigkeit in zaglreichen Experimenten bestätigt. Wem das nicht reicht, kann keine Physik betreiben.

Vermutlich hast Du meinen angegebenen Link übersehen. Der Artikel deutet auf intensive Forschung zu dem Thema der möglicherweise veränderlichen FSK. Das kann Orts- und/oder Zeitabhängigkeit einschließen. Bewiesen ist nichts, aber die Grenzen sind ziemlich eingeengt. Und damit wohl über den elektromagnetischen Zusammenhang der FSK mit der Lichtgeschwindigkeit auch deren Wert.
Offen ist allerdings eine mögliche Interpretation anderer Hinweise auf Spektrallinienverschiebungen mit der Entfernung, durch dunkle Energie, als Änderung der Lichtgeschwindigkeit. Um das überhaupt mit in Betracht zu ziehen, sollte allerdings irgend ein Hinweis auf den möglichen Mechanismus vorliegen, durch den das erreicht werden könnte.

MfG
Lothar W.
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