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Was ist die Ursache der Trägheit ?

Thema erstellt von Harti 
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

um Bewegungen von Objekten zu erfassen, haben wir ein Koordinatensystem im Kopf, das aus eine Zeit- und einer Raumachse besteht, die senkrecht aufeinander stehen. Auf den Achsen sind die allgemein anerkannten physikalischen Einheiten aufgetragen.Die konkreten Beziehungen zwischen Raum und Zeit (= Geschwindigkeiten) können wir in diesem Koordinatensystem darstellen.
Kräftefreie, konkrete Bewegungen erscheinen in diesem Koordinatensystem als Geraden; Objekte, auf die eine Kraft wirkt, erscheinen als Kurven (beschleunigt).
Wenn wir dieses Koordinatensystem mit einem konkreten Objekt verbinden (z.B. einer Straße), bewegt sich dieses Objekt nur auf der Zeitachse; anders ausgedrückt, seine räumliche Koordinate ändert sich nicht, es ruht.
Wir können das Koordinatensystem, das wir im Kopf vorrätig haben, beliebig mit jedem kräftefreien Objekt verbinden und dieses Objekt damit zum Bezugssystem unserer Betrachtung machen (Relativitätsprinzip).

Die Frage ist nun, spielt das Bezugssystem auch für die Frage eine Rolle, ob eine Bewegung als beschleunigt oder unbeschleunigt (kräftefrei) anzusehen ist ? Ich meine Ja.

Beispiel: Frei zur Erde fallende Kugel.
Wenn ich das gedachte Koordinatensystem mit der Erde verbinde, betrachte ich den Vorgang aus Sicht der Erde als Bezugssystem und es ergibt sich eine durch die Erdanziehung bedingte beschleunigte ( nicht kräftefreie) Bewegung von 9,81 m/s2.
Wie komme ich nun zu der Vorstellung, dass die Trägheit der Kugel die Erdanziehung ausgleicht und sich die Kugel kräftefrei, also geradlinig in meinem vorgestellten Bezugssystem bewegt ? Mit welchem realen Objekt verbinde ich das vorgestellte Koordinatensystem ?
Mit der Kugel ? Oder mit einem von beiden Objekten (Erde und Kugel) unabhängigen dritten Bezugssystem, etwa Gesamtheit der Materie des Universums ?
Ich denke man verbindet bei dieser Vorstellung der kräftefreien Bewegung der Kugel das Koordinatensystem mit keinem der beiden genannten Objekte.
Vielmehr konstruiert man unbewußt ein neues Koordinatensystem, mit den Achsen Erdanziehung und Trägheit, in dem die Kugel sich mit der Steigung 1, also gleichmäßig und damit kräftefrei bewegt. Auf diese Weise trägt man den tatsächlichen Gegebenheiten Rechnung, dass die Anziehung von Masseobjekten eine einheitliche Kraft ist, die sich aus der Masse beider Objekte errechnet. Die Aufspaltung dieser Kraft in eine Gravitationskraft und in Trägheit ist willkürlich und resultiert daraus, dass man die Vorgänge einseitig aus der Perspektive der schweren Erde betrachtet.

Würde man das Koordinatensystem mit der Kugel verbinden und damit die Kugel zum Bezugssystem machen, ergäbe sich eine marginale durch die Masse der Kugel bestimmte Anziehung der Erde durch die Kugel.

Was ist an meinen Überlegungen falsch ?

MfG
Harti
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Beiträge: 1.128, Mitglied seit 13 Jahren
Was hat das mit Trägheit zu tun?
Welche Trägheit willst du abklären, die des Stillstandes oder der gleichbleibenden Bewegung?
Beschleunigung ist überwinden der Trägheit.
Ich werfe aus meinem Übungsuniversum Unwichtiges hinaus um die Fakten einzeln abzuklären.
Deine Kugel hat die Trägheit der gleichförmigen Bewegung und die Trägheit ist ohne Beschleunigung null.
Die Ablenkung scheint eine seitliche Beschleunigung zu sein auf der Bahn und Beschleunigung ist mit Trägheit verbunden.
Die Kraft und wirkung der Ablenkung ist begrenzt von Linear zur Umlaufbahn.
Es ist nicht zu ermitteln welcher Anteil der Beschleunigung von der Trägheit aufgebraucht wird.
Da wäre ein versuchsaufbau im Labor wohl besser.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 12.04.2013 um 20:29 Uhr.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

ich habe zu meiner Ausgangsfrage bei Harald Fritzsch "Die verbogene Raum-Zeit" auf Seite 204 folgendes Zitat gefunden:

"Die Eigenschaft der Trägheit der Materie, also die Eigenschaft, im jeweiligen Zustand der Bewegung zu verweilen und Änderungen nur widerwillig unter Beteiligung von Kräften zuzulasen, ist der Stempel, den die Geometrie der Raum-Zeit der Materie aufdrückt".

MfG
Harti
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Beiträge: 16, Mitglied seit 10 Jahren
Nach dem Trägheitsprinzip wird eine Kraft benötigt, um einen Körper zu beschleunigen, aber auch, um ihn abzubremsen. In Abwesenheit äußerer Kräfte bewegt sich ein träger Körper mit konstanter Geschwindigkeit geradlinig fort, falls er nicht in Ruhe ist (und bleibt). Den scheinbaren Widerspruch zur Alltagserfahrung, derzufolge es einer Kraft bedarf, eine Geschwindigkeit beizubehalten, erklärt die Physik durch Reibungskräfte. Das Zweite Newtonsche Axiom erklärt wie sich die Beschleunigung eines Körpers mit träger Masse bei Einwirkung einer Kraft quantitativ ändert. Auch bei Einwirkung eines Drehmoments zeigen massebehaftete Körper eine Trägheit, die durch das Trägheitsmoment quantifiziert wird. Die Antwort ist also: Urasche der Trägheit ist Reibung!
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Schießbudenheld,

Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2021-4:
Die Antwort ist also: Urasche der Trägheit ist Reibung!

Ich empfehle, nochmals gründlich nachzudenken.

Gruß
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Ich glaube Grund für die Trägheit ist das Bestreben einer Masse in seiner Raumzeit zu verharren.

Sobald ich einen Körper beschleunige, sprich, seine Geschwindigkeit verändere, ereignet sich, in Bezug auf seine alte Position und Geschwindigkeit sowohl eine Längenkontraktion als auch eine Zeitdilatation. Auch wenn die Faktoren bei niedrigen Geschwindigkeiten, also weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit, verschwindent klein sind, so sind sie doch vorhanden. Der Körper (seine Masse) widersetzt sich quasi dieser Änderung der Raumzeit.
Jedes Verlassen eines Inertialsystems bewirkt, dass sich ein neues bildet. Und somit "bildet" sich für dieses Objekt eine neue Raumzeit.
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2021-6:
Ich glaube Grund für die Trägheit ist das Bestreben einer Masse in seiner Raumzeit zu verharren.

Sobald ich einen Körper beschleunige, sprich, seine Geschwindigkeit verändere, ereignet sich, in Bezug auf seine alte Position und Geschwindigkeit sowohl eine Längenkontraktion als auch eine Zeitdilatation. Auch wenn die Faktoren bei niedrigen Geschwindigkeiten, also weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit, verschwindent klein sind, so sind sie doch vorhanden. Der Körper (seine Masse) widersetzt sich quasi dieser Änderung der Raumzeit.
Jedes Verlassen eines Inertialsystems bewirkt, dass sich ein neues bildet. Und somit "bildet" sich für dieses Objekt eine neue Raumzeit.

Hallo Hans-m,

ja, da könnte m.E. an deiner Theorie etwas dran sein.
Ich sehe da nämlich eine Analogie zur Gravitation. Die Gravitation ist bekanntlich keine Wirkung einer Kraft, sondern Raumzeitkrümmung. Diese Raumzeitkrümmung veranlasst einen Körper, beschleunigt zum Boden zu fallen.

Wie aus dem Namen ’Raumzeitkrümmung’ zu entnehmen ist, wird sowohl der Raumanteil gekrümmt als auch der Zeitanteil. Der gekrümmte Zeitanteil ist der Hauptverantwortliche für die gravitative Wechselwirkung und damit hauptverantwortlich dafür, dass ein Körper beschleunigt zu Boden fällt. Aus der Sicht eines außenstehenden Beobachters. Aus der Sicht des Körpers folgt er freifallend einer Geodäte.

Worin besteht nun die Analogie zu deiner Trägheitstheorie?

Meine Theorie: Alles bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit in eine vierte Raumrichtung, die senkrecht auf dem dreidimensionalen Raum steht. Claus würde es vermutlich so formulieren: Alles bewegt sich in eine vierte Zeitrichtung. Beides läuft aber auf das Gleiche hinaus, nämlich:

Wird ein Körper nicht beschleunigt, befindet er sich in einem Inertialsystem, das durch die gleichförmige Bewegung in die vierte Raumrichtung gegeben ist. Im Augenblick der Beschleunigung verlässt der Körper dieses Inertialsystem. Das ist ein Richtungswechsel, weil zwischen der Bewegung in die vierte Dimension und der beschleunigten Bewegung im dreidimensionalen Raum ein kleiner Winkel entsteht. Dieser Winkel ist m.E. ein Maß für das Trägheitsverhalten des beschleunigten Körpers.

Es ist praktisch der umgekehrte Effekt wie bei der gravitativen Zeitkrümmung, welche den Körper beschleunigt.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
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Beiträge: 1.128, Mitglied seit 13 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2021-7:
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2021-6:
Ich glaube Grund für die Trägheit ist das Bestreben einer Masse in seiner Raumzeit zu verharren.

Sobald ich einen Körper beschleunige, sprich, seine Geschwindigkeit verändere, ereignet sich, in Bezug auf seine alte Position und Geschwindigkeit sowohl eine Längenkontraktion als auch eine Zeitdilatation. Auch wenn die Faktoren bei niedrigen Geschwindigkeiten, also weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit, verschwindent klein sind, so sind sie doch vorhanden. Der Körper (seine Masse) widersetzt sich quasi dieser Änderung der Raumzeit.
Jedes Verlassen eines Inertialsystems bewirkt, dass sich ein neues bildet. Und somit "bildet" sich für dieses Objekt eine neue Raumzeit.

Hallo Hans-m,

ja, da könnte m.E. an deiner Theorie etwas dran sein.
Ich sehe da nämlich eine Analogie zur Gravitation. Die Gravitation ist bekanntlich keine Wirkung einer Kraft, sondern Raumzeitkrümmung. Diese Raumzeitkrümmung veranlasst einen Körper, beschleunigt zum Boden zu fallen.

Wie aus dem Namen ’Raumzeitkrümmung’ zu entnehmen ist, wird sowohl der Raumanteil gekrümmt als auch der Zeitanteil. Der gekrümmte Zeitanteil ist der Hauptverantwortliche für die gravitative Wechselwirkung und damit hauptverantwortlich dafür, dass ein Körper beschleunigt zu Boden fällt. Aus der Sicht eines außenstehenden Beobachters. Aus der Sicht des Körpers folgt er freifallend einer Geodäte.

Worin besteht nun die Analogie zu deiner Trägheitstheorie?

Meine Theorie: Alles bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit in eine vierte Raumrichtung, die senkrecht auf dem dreidimensionalen Raum steht. Claus würde es vermutlich so formulieren: Alles bewegt sich in eine vierte Zeitrichtung. Beides läuft aber auf das Gleiche hinaus, nämlich:

Wird ein Körper nicht beschleunigt, befindet er sich in einem Inertialsystem, das durch die gleichförmige Bewegung in die vierte Raumrichtung gegeben ist. Im Augenblick der Beschleunigung verlässt der Körper dieses Inertialsystem. Das ist ein Richtungswechsel, weil zwischen der Bewegung in die vierte Dimension und der beschleunigten Bewegung im dreidimensionalen Raum ein kleiner Winkel entsteht. Dieser Winkel ist m.E. ein Maß für das Trägheitsverhalten des beschleunigten Körpers.

Es ist praktisch der umgekehrte Effekt wie bei der gravitativen Zeitkrümmung, welche den Körper beschleunigt.

M.f.G. Eugen Bauhof
oder bewegtsich mehr als das Objekt-das Feld?
Und wenn das feld sich relativ zum objekt bewegt, geschieht was?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 29.07.2013 um 16:08 Uhr.
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Beiträge: 762, Mitglied seit 17 Jahren
Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2021-4:
Zitat:
Die Antwort ist also: Urasche der Trägheit ist Reibung!

Hallo Schießbudenheld

Und woran reibt sich der Körper bei Beschleunigung im Raum?
Ich tippe mal an der Zeit im Raum, der ist ja voll davon, besonders wenn die Zeit „gekrümmt“ ist und der Körper sich aber gradlinig weiter bewegen will! :-(

Reibung erzeugt ja auch Wärme, der Körper sollte also Räume mit dicht gedrängter Zeit meiden, um nicht zu verglühen.
Kannst du mich da eines besseren bekehren? :idea:

Zitat:
In Abwesenheit äußerer Kräfte bewegt sich ein träger Körper mit konstanter Geschwindigkeit geradlinig fort, falls er nicht in Ruhe ist (und bleibt).

Tja, wo um alles in der kosmischen Welt gibt es denn in Ruhe befindliche und bleibende Körper, wie willst du das denn feststellen?

Gruß Horst
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Bauhof,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2021-7:
Es ist praktisch der umgekehrte Effekt wie bei der gravitativen Zeitkrümmung, welche den Körper beschleunigt.

So sehe ich es auch (vgl. evtl. auch frühere Diskussionen um Beitrag Nr. 1164-2 und Beitrag Nr. 1164-32 ff).

Bei einer kräftefreien Bewegung in einem Gravitationsfeld folgt die Bewegung der gekrümmten Geodäte im Raum. Dies gilt nicht nur für die räumliche, sondern auch für die zeitliche Bewegung.

So wie die Bahn eines im gekrümmten Raum bewegten Körpers auf einer Kurve läuft (und somit ständig die Richtung wechselt) macht es auch die "Bahn des Körpers in der Zeit" gegenüber einem entfernten Beobachter.

Wenn nun aber die Richtung des Zeitverlaufs eines Objekts sich für einen entfernten Beobachter stetig ändert, so ist das gleichbedeutend mit einer beschleunigten Bewegung des Objekts.

Dies ist der Grund, warum sich ein kräftefrei im Gravitationsfeld befindliches Objekt gegenüber einem entfernten Beobachter beschleunigt bewegt. Will man diese Beschleunigung unterbinden, so muss man gewissermaßen einen "Zeitverlauf entgegen die Richtung des kleinsten Aufwands" , nämlich entgegen die Geodäte realisieren. Hierzu ist eine Kraft erforderlich. Diese Kraft ist die Gravitationskraft, die auf einen Körper in einem Gravitationsfeld wirkt, wenn er nicht frei fällt.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2021-10:
 
Wenn nun aber die Richtung des Zeitverlaufs eines Objekts sich für einen entfernten Beobachter stetig ändert, so ist das gleichbedeutend mit einer beschleunigten Bewegung des Objekts.

Seit wann kann die Zeit denn ihre Richtung ändern?
Und welche verschiedenen Richtungen sollte es denn da geben?

 
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Grtgrt,

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2021-11:
Seit wann kann die Zeit denn ihre Richtung ändern?
Und welche verschiedenen Richtungen sollte es denn da geben?

Siehe z.B. die Richtungen der Zeitachsen relativ zueinander bewegter Objekte im Minkowski-Diagramm.
Dort gibt es alle Möglichkeiten zwischen 0 und 45°.

Ich habe u.a. hier ein anderes Diagramm vorgestellt, in dem ein Objekt bei Erreichen der Lichtgeschwindigkeit einen um 90° gedrehten "Eigenzeitvektor" aufweist.

Im Ballonmodell schließlich bewegt sich die Materie vom Ursprung (Urknall) ausgehend in alle möglichen Richtungen. Jede dieser Richtungen entspricht einer "eigenen" Eigenzeit des jeweils betrachteten Materieobjekts.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

ich meine man kann den Unterschied zwischen einer beschleunigten und einer unbeschleunigten Bewegung auch im Rahmen der SRT, also ohne die Krümmung der vierdimensionalen Raumzeit (also ohne ART) erklären.

Ein in Richtung Erde (frei) fallender Körper kann sowohl als beschleunigt wie als unbeschleunigt angesehen werden.

Beschleunigung bedeutet im Prinzip nichts anderes als Änderung der Beziehung zwischen Raum und Zeit; auf der Grundlage der herkömmlichen Geschwindigkeitsdefinition aus der Perspektive des Raumes ist eine positive Beschleunigung eine Veränderung in Richtung Raumachse und eine negative Beschleunigung eine Veränderung in Richtung Zeitachse.

1) Beschleunigt erscheint der genannte Körper, wenn ich das Koordinatensystem, das mir die Geschwindigkeit angibt, mit mir als Beobachter und damit mit der mit mir im selben Bezugssystem befindlichen Erde verbinde. Die Geschwindigkeit des Köpers ändert sich in dem Sinne, dass er sich mehr im Raum und weniger in der Zeit bewegt (schneller wird).

2) Unbeschleunigt erscheint mir der Körper, wenn ich das Koordinatensystem, das mir die Geschwindigkeit angibt, mit dem Körper selbst verbinde.
In diesem Falle ändert sich für ihn die Beziehung zwischen Raum und Zeit nicht. Er erscheint unbeschleunigt.

Im erstgenannten Fall (Perspektive Beobachter/Erde) bewirkt die Gravitation eine Beschleunigung; im zweiten Fall (Perspektive fallender Körper) wird die Gravitation durch die Trägheit des Körpers ausgeglichen, die Folge ist keine Beschleunigung (inertiale Bewegung).

Bedeutet dies nicht im Ergebnis, dass auch die Frage, ob eine Bewegung beschleunigt oder unbeschleunigt ist, davon abhängt, von welchem Bezugssystem und den darin wirkenden Kräften ich ausgehe ?

Diese Überlegungen betreffen zwar nicht meine Ausgangsfrage "Was ist die Ursache der Trägheit", aber irgendwie bringen sie für mich doch Aufhellung ins Dunkel der Beziehungen.

Mal was spekulativ-ketzerisches: Möglicherweise befinden sich alle Körper in einem Kräftegleichgewicht und die Annahme von Trägheit ist notwendig, um dem Rechnung zu tragen.

Z.B. kann ein Körper, der auf der Erde liegt, als gravitativ beschleunigt angesehen werden; aber auch als unbeschleunigt, wenn man die atomaren Bindungskräfte als Gegenkräfte zur Gravitation in die Betrachtung einbezieht. Im Prinzip ändert man, wie im obigen Beispiel des freien Falls, das Kräftesystem und damit das Bezugssystem.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Beiträge: 566, Mitglied seit 13 Jahren
Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2021-4:
Die Antwort ist also: Ursache der Trägheit ist Reibung!

Die Ursache ist ein Widerstand gegen die Ortsveränderung.

Dazu muß man mal umzudenken versuchen abseits der Theorien der Physik, die von einem "widerstandsfreien" Vakuum ausgeht.

1) jedes physische Objekt, egal ob "Masse" oder "Energie" (Welle), besitzt eine räumliche Ausdehnung, weist damit Volumen auf.
2) Das Vakuum, da es ein meßbares Volumen aufweist, besteht aus etwas, weil Volumen eine Qualität (Eigenschaft) einer physischen Entität ist. Es gibt keine Eigenschaften ohne Eigenschaftsträger.
3) Jedes physische Objekt, egal ob "Masse" oder "Feld", weist ein endliches Volumen auf. Wird ein solches Objekt "Feld" in einem anderen Objekt, z.B. dem Vakuum, bewegt, dann entsteht Verdrängung. Das Objekt Vakuum weicht dem Objekt Feld, da das philosophische Postulat "Wo A ist, kann nicht gleichzeitig B sein, mit A ungleich B", in jedem Labor experimentell nachweisbar ist.
4) Wo Verdrängung entsteht, entsteht eine Wechselwirkung zwischen dem Vakuumbildner und dem Feldbildner. Weist man nun einer "Masse" eine definierte Feldgröße zu, dann entsteht durch den Trägheitseffekt auch eine Energieübertragung von A nach B bzw. viceversa. Beobachtbar ist dies an den Gezeiten als Folge der Umkreisung der Erde durch den Mond.
5) Nun gibt es keinen Grund anzunehmen, daß kleine Felder sich nicht nach dem gleichen Prinzip verhalten wie große Felder. Kleine Felder sind z.B. Photonen, große Felder sind die gravitierenden, eine Masse umgebende Vakuumfelder. Damit tritt auch zwischen Vakuum und Licht eine Wechselwirkung auf, die in zwei Experimenten auch nachweisbar ist: die Lichtablenkung am Sonnenrand und die Laufzeitverzögerung eines Radarsignals Erde-Venus-Erde bei unterschiedlichem Sonnenstand.
6) Der Erfahrung nach erfolgt bei einer Wechselwirkung zwischen A und B eine Energieübertragung vom energetisch höheren zum niederen Energieniveau. Ein Photon hat eine höhere Felddichte als das Vakuum z.B. um uns herum, also gibt das Photon Energie an das uns umgebende Vakuum ab wie der Mond an das die Erde umgebende Vakuum. Die Energieabgabe erfolgt über Vakuumwellen, die bei der Verdrängung des Vakuums durch das Photon entstehen. Damit verliert ein Photon Energie, es wird langwelliger. Gemessen mit einer Atomuhr aber wird es bei Annäherung an die Erde kurzwelliger, weil der Zeitgang einer Atomuhr im Gravitationsfeld der Erde sich bei abnehmender Höhe der Uhr stärker verlangsamt als das Photon Energie abgibt.

So, und spätestens hier gibt es Ärger mit PHYSIKERN, die vehement abstreiten, daß Licht bei der Durchquerung des Alls Energie verliert und damit rotverschoben wird.

Es gibt 3 falsche Postulate in der Physik:
a) die Gravitation eines endlichen Körpers reicht bis unendlich.
b) die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist konstant.
c) die Energieübertragung mittels EM-Wellen im Vakuum erfolgt verlustfrei.

Aufgrund dieser Postulate entstand das "expandierende Universum", wobei ja noch weitere Größen hinzukamen, die sich jedem Experiment verweigern: Die Riemanngeometrie eines gekrümmten endlichen Universums und die Dunkle Energie, die notwendig wäre, das Universum expandieren zu lassen.

Und nun noch etwas zur Trägheit: Beschleunige ich einen Körper senkrecht nach oben einmal auf der Erde und ein andermal auf dem Mond, dann benötige ich unterschiedliche Energie, um im jeweils gleichen Abstand x über dem Boden die gleiche Geschwindigkeit v zu erreichen. Das bedeutet, die Trägheit des Körpers auf dem Mond ist geringer als auf der Erde. Trägheit hat folglich etwas mit Gravitation zu tun und Gravitation mit der Masse eines Körpers. Je kompakter das Gravitationsfeld eines Körpers ist, desto stärker ist der Verdrängungswiderstand und damit umso größer die Trägheit.

Und da Gravitationsfelder in etwa sphärisch um einen Körper herum in dessen Nähe aufgebaut sind, gibt es keine geradlinige kräftefreie verlustfreie konstante Fortbewegung, damit ist auch das entsprechende newtonsche Axiom falsch.

So, das reicht fürs erste, um wieder als Crank in die Annalen dieses Forums einzugehen. Trotzdem empfehle ich, mal über die physikalischen Postulate nachzudenken, die stimmen mit den Beobachtungen nämlich nicht überein.
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Beiträge: 233, Mitglied seit 10 Jahren
Uwebus schrieb in Beitrag Nr. 2021-14:
Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2021-4:
Die Antwort ist also: Ursache der Trägheit ist Reibung!

Die Ursache ist ein Widerstand gegen die Ortsveränderung.
Nur die Formulierung "ist" stört. Diskutiert wird der Einfluss des Vakuums bzw. eines in diesem vorhandenen Substrats.
Uwebus schrieb in Beitrag Nr. 2021-14:
Es gibt 3 falsche Postulate in der Physik:
a) die Gravitation eines endlichen Körpers reicht bis unendlich.
b) die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist konstant.
c) die Energieübertragung mittels EM-Wellen im Vakuum erfolgt verlustfrei.
Auch die Gültigkeit dieser Postulate wird diskutiert. Im Mainstream ist nur noch keine Einigkeit darüber vorhanden, ob ein anderer Ansatz bessere Rechenergebnisse bringt. Die Erweiterungsversuche der Standardphysik sind halt kompliziert.

MfG
Lothar W.
Signatur:
http://struktron.de
Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
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