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Zeit ist nicht! Zeit passiert!

Thema erstellt von Zeitlos 
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1978-60:
Es besteht eine Unschärfe durch die von der radialen Richtung abweichenden Bewegungskomponeneten der Materie - und ich könnte mir insbesondere einzelne Materieansammlungen vorstellen (Quasare, Materieansammlungen in der Nähe massiver schwarzer Löcher etc.), die sich durch eine besonders große Abweichung von dieser angenommenen mittleren Radialgeschwindigkeit auszeichnen.

Wenn man es also genau nimmt, muss man dann m.E. jedem Objekt seine eigene Gegenwart zusprechen.
Hallo Claus,

das entspricht nicht meiner Vorstellung der kosmologische Zeit. Wenn man in deiner Theorie die aufeinanderfolgenden Raumschnitte der Reihe nach durchnumeriert, dann erhält man eine Zeitkoordinate, die man kosmologische Zeit nennen kann. Anschaulicher als Liebscher erklärt den Begriff der kosmologischen Zeit (auch kosmische Zeit genannt) Andreas Bartels in seinem Buch [1] auf Seite 58 wie folgt:

Zitat:
Im Jahr 1917 entdeckte der holländische Astronom Willem deSitter eine Lösung von Einsteins Feldgleichungen, die eine Welt ohne Materie vorstellte, in der es aber gleichwohl Bewegung gab.

Bringt man - im Gedankenexperiment - Materieteilchen in dieses Universum, so entfernen sich diese Teilchen voneinander Diese Bewegung erfahren die Teilchen "unwillkürlich", ohne die Annahme irgendwelcher Kräfte zwischen ihnen, die Bewegung der Teilchen (in unserer realen Welt sind diese Teilchen die Galaxien) ist Ausdruck der Ausdehnung des Raumes selbst. Das DeSitter-Universum ist ein leeres expandierendes Universum.

Expandierende Universen sind für die Naturphilosophie der Zeit aus zwei Gründen von besonderem Interesse. Sie zeigen, dass die Raumzeit einer inneren Dynamik fähig ist und daher als etwas physikalisch Reales angesehen werden muss. Der zweite Punkt ist für die Diskussion der relativistischen Zeit noch wichtiger.

Die Expansion des Universums führt in die relativistische Welt wieder ein globales Zeitmaß ein, die kosmische Zeit. Die kosmische Zeit ist die Zeit eines Bezugssystems, das an der Expansionsbewegung Anteil hat. Alle Uhren, die auf irgendeiner der mit der Expansion bewegten Galaxien installiert sind, messen dieselbe kosmische Zeit.

Dies entspricht besser meiner Vorstellung als die Definition von Liebscher.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Bartels, Andreas
Grundprobleme der modernen Naturphilosophie.
Paderborn 1996. ISBN=3-8252-1951-8
Signatur:
Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 09.01.2013 um 14:39 Uhr.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1978-62:
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1978-60:
Es besteht eine Unschärfe durch die von der radialen Richtung abweichenden Bewegungskomponeneten der Materie - und ich könnte mir insbesondere einzelne Materieansammlungen vorstellen (Quasare, Materieansammlungen in der Nähe massiver schwarzer Löcher etc.), die sich durch eine besonders große Abweichung von dieser angenommenen mittleren Radialgeschwindigkeit auszeichnen.

Wenn man es also genau nimmt, muss man dann m.E. jedem Objekt seine eigene Gegenwart zusprechen.
Hallo Claus,

das entspricht nicht meiner Vorstellung der kosmologische Zeit. Wenn man in deiner Theorie die aufeinanderfolgenden Raumschnitte der Reihe nach durchnumeriert, dann erhält man eine Zeitkoordinate, die man kosmologische Zeit nennen kann. Anschaulicher als Liebscher erklärt den Begriff der kosmologischen Zeit (auch kosmische Zeit genannt) Andreas Bartels in seinem Buch [1] auf Seite 58 wie folgt:

Zitat:
Im Jahr 1917 entdeckte der holländische Astronom Willem deSitter eine Lösung von Einsteins Feldgleichungen, die eine Welt ohne Materie vorstellte, in der es aber gleichwohl Bewegung gab.

Bringt man - im Gedankenexperiment - Materieteilchen in dieses Universum, so entfernen sich diese Teilchen voneinander Diese Bewegung erfahren die Teilchen "unwillkürlich", ohne die Annahme irgendwelcher Kräfte zwischen ihnen, die Bewegung der Teilchen (in unserer realen Welt sind diese Teilchen die Galaxien) ist Ausdruck der Ausdehnung des Raumes selbst. Das DeSitter-Universum ist ein leeres expandierendes Universum.

Expandierende Universen sind für die Naturphilosophie der Zeit aus zwei Gründen von besonderem Interesse. Sie zeigen, dass die Raumzeit einer inneren Dynamik fähig ist und daher als etwas physikalisch Reales angesehen werden muss. Der zweite Punkt ist für die Diskussion der relativistischen Zeit noch wichtiger.

Die Expansion des Universums führt in die relativistische Welt wieder ein globales Zeitmaß ein, die kosmische Zeit. Die kosmische Zeit ist die Zeit eines Bezugssystems, das an der Expansionsbewegung Anteil hat. Alle Uhren, die auf irgendeiner der mit der Expansion bewegten Galaxien installiert sind, messen dieselbe kosmische Zeit.

Dies entspricht besser meiner Vorstellung als die Definition von Liebscher.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Bartels, Andreas
Grundprobleme der modernen Naturphilosophie.
Paderborn 1996. ISBN=3-8252-1951-8

Hi, ihr zwei!

Wie ich irgendwo schon bemerkt habe: Einstein hat nicht die Raumzeit relativiert, sondern er hat den statischen Raum und die statische Zeit zur dynamischen Raumzeit zusammengefasst. Und diese Raumzeit ist absolut. Aber - wenn es auch richtig ist, das die Beobachter in Bezug auf die Raumzeit dieselbe "kosmische Zeit" messen, so ist die Zeit, die sie zueinander messen, relativ. Wegen DIESER Relationen gibt es die Ansicht, dass in einem Blockuniversum die "Trennung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine Ilusion ist, wenn auch eine hartnäckige".
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1978-57:
zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1978-53

Zitat:
Nur am Rande: das dabei verwendete Einheitensystem spielt gar keine Rolle. Theoretiker setzen zB: c = h quer = 1. Aber jedes beliebige Einheitensystem wäre möglich.

Wenn man zara.t. ernst nimmt (und ich nehme ihn ernst), dann trifft das nicht zu, was du schreibst, denn durch die gewählten Maßeinheiten wird kein physikalischer Zusammenhang verzerrt, denn sonst würde das verwendete Einheitensystem doch eine Rolle spielen.

Hallo Zara.t. und Eugen Bauhof,

selbstverständlich kann man für elektromagnetische Wellen die Beziehung zwischen Raum und Zeit (Geschwindigkeit) in jedem beliebigen Einheitensystem darstellen. Vielleicht stört Euch ja nur meine Ausdrucksweise, dass ich die Anwendung der anerkannten Einheiten von Km und Sekunde als Verzerrung bezeichne.
Was ich meine wird deutlich, wenn man die Zeiteinheiten durch Multiplikation mit der Lichtgeschwindigkeit (ct) in Raumeinheiten umbildet und in einem Koordinatensystem auf den Achsen gleiche Abstände markiert. Die Lichtgeschwindigkeit erscheint dann als Gerade mit der Steigung 1.
Nach meiner Meinung entspricht dies der "wahren" Natur der elektromagnetischen Wechselwirkung und begründet die Eigenschaft der Lichtgeschwindigkeit als Naturkonstante.
Demgegenüber ist die Darstellung der Lichtgeschwindigkeit in einem Koordinatensystem mit Einheiten von km und sec. auf den Achsen in meinem Sinne "verzerrt".
Die Darstellung der Lichtgeschwindigkeit mit dem Wert (der Steigung) 1 ist nicht nur eine Vereinfachung, sondern gibt die Natur der elektromagnetischen Wechselwirkung korrekt wieder, weil eben die elektrische und die magnetische Wechselwirkung in ihrer raumzeitlichen Veränderung nicht unterschieden werden können.
Anders ausgedrückt: Unsere Vorstellung von Raum und Zeit werden an der Lichtgeschwindigkeit (dies ist die Beziehung von elektrischer und magnetischer Wirkung) gespiegelt. Ein Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit bedeutet nicht eine höhere Geschwindigkeit zu realisieren, sondern von einer räumlichen Perspektive (Weg im Zähler) in eine zeitliche Perspektive (Zeit im Zähler) überzugehen.
Durch die üblichen Einheiten, bei der die Lichtgeschwindigkeit, laienhaft ausgedrückt, durch viele Kilometer und wenige Sekunden beschrieben wird, wird die wahre Natur elektromagnetischer Wellen und die damit verbundene Beziehung zwischen Raum und Zeit bei elektromagnetischen Wellen (die Symmetrie) verschleiert.

Wenn man auch andere Naturkonstanten aus "Vereinfachungsgründen" mit dem Wert 1 gleichsetzt, sollte man sie mal daraufhin untersuchen, ob nicht auch bei ihnen der Wert 1 ihrer "wahren Natur als Konstante" entspricht. Eine solche Untersuchung überschreitet leider meine Fähigkeiten.

MfG
Harti
Signatur:
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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