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Beitrag Nr. 1978-62
09.01.2013 14:34
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Hallo Claus,Claus schrieb in Beitrag Nr. 1978-60:Es besteht eine Unschärfe durch die von der radialen Richtung abweichenden Bewegungskomponeneten der Materie - und ich könnte mir insbesondere einzelne Materieansammlungen vorstellen (Quasare, Materieansammlungen in der Nähe massiver schwarzer Löcher etc.), die sich durch eine besonders große Abweichung von dieser angenommenen mittleren Radialgeschwindigkeit auszeichnen.
Wenn man es also genau nimmt, muss man dann m.E. jedem Objekt seine eigene Gegenwart zusprechen.
Zitat:Im Jahr 1917 entdeckte der holländische Astronom Willem deSitter eine Lösung von Einsteins Feldgleichungen, die eine Welt ohne Materie vorstellte, in der es aber gleichwohl Bewegung gab.
Bringt man - im Gedankenexperiment - Materieteilchen in dieses Universum, so entfernen sich diese Teilchen voneinander Diese Bewegung erfahren die Teilchen "unwillkürlich", ohne die Annahme irgendwelcher Kräfte zwischen ihnen, die Bewegung der Teilchen (in unserer realen Welt sind diese Teilchen die Galaxien) ist Ausdruck der Ausdehnung des Raumes selbst. Das DeSitter-Universum ist ein leeres expandierendes Universum.
Expandierende Universen sind für die Naturphilosophie der Zeit aus zwei Gründen von besonderem Interesse. Sie zeigen, dass die Raumzeit einer inneren Dynamik fähig ist und daher als etwas physikalisch Reales angesehen werden muss. Der zweite Punkt ist für die Diskussion der relativistischen Zeit noch wichtiger.
Die Expansion des Universums führt in die relativistische Welt wieder ein globales Zeitmaß ein, die kosmische Zeit. Die kosmische Zeit ist die Zeit eines Bezugssystems, das an der Expansionsbewegung Anteil hat. Alle Uhren, die auf irgendeiner der mit der Expansion bewegten Galaxien installiert sind, messen dieselbe kosmische Zeit.
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Beitrag Nr. 1978-63
09.01.2013 15:20
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1978-62:Hallo Claus,Claus schrieb in Beitrag Nr. 1978-60:Es besteht eine Unschärfe durch die von der radialen Richtung abweichenden Bewegungskomponeneten der Materie - und ich könnte mir insbesondere einzelne Materieansammlungen vorstellen (Quasare, Materieansammlungen in der Nähe massiver schwarzer Löcher etc.), die sich durch eine besonders große Abweichung von dieser angenommenen mittleren Radialgeschwindigkeit auszeichnen.
Wenn man es also genau nimmt, muss man dann m.E. jedem Objekt seine eigene Gegenwart zusprechen.
das entspricht nicht meiner Vorstellung der kosmologische Zeit. Wenn man in deiner Theorie die aufeinanderfolgenden Raumschnitte der Reihe nach durchnumeriert, dann erhält man eine Zeitkoordinate, die man kosmologische Zeit nennen kann. Anschaulicher als Liebscher erklärt den Begriff der kosmologischen Zeit (auch kosmische Zeit genannt) Andreas Bartels in seinem Buch [1] auf Seite 58 wie folgt:
Zitat:Im Jahr 1917 entdeckte der holländische Astronom Willem deSitter eine Lösung von Einsteins Feldgleichungen, die eine Welt ohne Materie vorstellte, in der es aber gleichwohl Bewegung gab.
Bringt man - im Gedankenexperiment - Materieteilchen in dieses Universum, so entfernen sich diese Teilchen voneinander Diese Bewegung erfahren die Teilchen "unwillkürlich", ohne die Annahme irgendwelcher Kräfte zwischen ihnen, die Bewegung der Teilchen (in unserer realen Welt sind diese Teilchen die Galaxien) ist Ausdruck der Ausdehnung des Raumes selbst. Das DeSitter-Universum ist ein leeres expandierendes Universum.
Expandierende Universen sind für die Naturphilosophie der Zeit aus zwei Gründen von besonderem Interesse. Sie zeigen, dass die Raumzeit einer inneren Dynamik fähig ist und daher als etwas physikalisch Reales angesehen werden muss. Der zweite Punkt ist für die Diskussion der relativistischen Zeit noch wichtiger.
Die Expansion des Universums führt in die relativistische Welt wieder ein globales Zeitmaß ein, die kosmische Zeit. Die kosmische Zeit ist die Zeit eines Bezugssystems, das an der Expansionsbewegung Anteil hat. Alle Uhren, die auf irgendeiner der mit der Expansion bewegten Galaxien installiert sind, messen dieselbe kosmische Zeit.
Dies entspricht besser meiner Vorstellung als die Definition von Liebscher.
Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
[1] Bartels, Andreas
Grundprobleme der modernen Naturphilosophie.
Paderborn 1996. ISBN=3-8252-1951-8
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Beitrag Nr. 1978-64
10.01.2013 08:14
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1978-57:zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1978-53
Zitat:Nur am Rande: das dabei verwendete Einheitensystem spielt gar keine Rolle. Theoretiker setzen zB: c = h quer = 1. Aber jedes beliebige Einheitensystem wäre möglich.
Wenn man zara.t. ernst nimmt (und ich nehme ihn ernst), dann trifft das nicht zu, was du schreibst, denn durch die gewählten Maßeinheiten wird kein physikalischer Zusammenhang verzerrt, denn sonst würde das verwendete Einheitensystem doch eine Rolle spielen.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.