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Beitrag Nr. 1951-41
22.11.2012 21:04
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-40:Hallo Stueps,
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1951-38:Mir ist noch nicht ganz ersichtlich, wieso eine gleiche, homogen und isotrop verteilte Teilchenanzahl bei geringerem Volumen eine niedrigere Entropie besitzt, als bei höherem Volumen (ich würde auf den ersten Blick eher vermuten, dass die Entropie in beiden Systemen gleich hoch ist). Kannst du das vielleicht ein wenig näher erklären und ausführen, vielleicht sogar an einem anschaulichen Beispiel?
Hallo Stueps,
stelle dir ein ideales Gas in einem Volumen von 1 ml (Würfel von 1 cm Kantenlänge) vor. Drum herum baust du einen größeren Vakuum-Würfel von 10 cm Kantenlänge (Volumen 1 Liter). Nun stichst du den kleinen Würfel mit einer Nadel an, was passiert? Das Gas entweicht und findet sich nach kurzer Zeit im gesamten Raum des größeren Würfels gleichverteilt wieder. Warum? Weil es im größeren Würfel viel mehr Möglichkeiten für den Aufenthalt der Gasmoleküle gibt. Dementsprechend ist die Gleichverteilung im großen Würfel wahrscheinlicher. Und dementsprechend hat die Entropie nach der Verteilung der Gasmoleküle im großen Würfel zugenommen. Hier das Ganze, falls jemand es mathematisch nachvollziehen möchte, nochmal etwas weniger anschaulich:
Eine Entropieänderung ist thermodynamisch definiert als dS = dQ/T (also die Änderung der im System vorhandenen Wärmemenge bezogen auf die im System herrschende Temperatur). Wenn man (anschaulich eine gespannte Feder oder hier) ein komprimiertes Gas ausdehnt, so wird dabei Arbeit geleistet (die Gasdruckfeder deines Bürosessels transportiert dich mit deinen 80(?) kg z.B. nach oben). Wenn das System nach außen isoliert ist, wird diese Energie (auch Druck/Volumenarbeit genannt) der Wärmemenge des Gases je nach Richtung der geleisteten Arbeit entweder entnommen oder zugeführt. Wegen der Energieerhaltung gilt hierbei dQ = -dW. Mit dQ = TdS und dW = -PdV ist die Entropieänderung also durch die Druck/Volumenarbeit bezogen auf die Temperatur des Systems gegeben: dS = PdV/T
Nun kennt man vielleicht noch das ideale Gasgesetz aus der Schule, welches ja lautet: P*V = n*R*T. Um die Entropieänderung bei einer Volumenvergrößerung auszurechnen, können wir mit der idealen Gasgleichung den Druck in der Entropieformel ersetzen: mit P = n*R*T/V gilt also:
dS = n*R*dV/V nach Integration erhält man:
Entropiedifferenz = S(Endzustand) - S(Ausgangszustand) = n*R * ln (V(Endzustand)/V(Ausgangszustand)), d.h.
Bei einer Expansion eines idealen Gases erhöht sich die Entropie proportional zum natürlichen Logarithmus des Verhältnisses von Endvolumen zum Ausgangsvolumen.
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Beitrag Nr. 1951-42
22.11.2012 21:54
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-40:(siehe dort)
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Beitrag Nr. 1951-43
22.11.2012 22:43
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-42:Claus, ich glaube, ich weiß wo der Denkfehler liegt.
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Beitrag Nr. 1951-44
22.11.2012 23:00
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-42:Die Entropie berechnet sich aus der Zahl der beteiligten Teilchen multipliziert mit div. Freiheitsgraden, also dem Ort, der Zeit, der Bewegung (als Vektor); das Ergebnis ist vom Volumen unabhängig.
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Beitrag Nr. 1951-45
22.11.2012 23:26
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-41:Claus,
du kannst um den Kosmos keinen Kasten bauen! Deine Analogie ist nicht stichhaltig, weil es der Kosmos selbst ist, der sein Volumen vergrößert.
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Beitrag Nr. 1951-46
23.11.2012 11:08
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1951-45:Hallo Claus,
vielen Dank! Ich kann beide Teile vom Beitrag Nr. 1951-40 gut nachvollziehen. (Ich wusste, dass ich mich auf deine Erklärungen verlassen kann;-))
Ich bemerke Konsequenzen in dieser Entropieformel:
1. Die Entropie nimmt also im gesamten Universum allein schon deshalb stetig zu, weil sich das Universum ausdehnt, und die Energieerhaltung gilt.
2. Gravitation senkt lokal die Entropie: eine protoplanetare Scheibe hat eine wesentlich niedrigere Entropie als das Universum im Schnitt. Ein Stern eine noch niedrigere. Ein Neutronenstern hat demnach schon eine extrem niedrige Entropie. Und eine unendlich geringe Entropie gegenüber dem gesamten Univerum weist demnach ein schwarzes Loch auf. Das ist interessant und war mir nicht bewusst.
Frage: Wie ist ein schwarzes Loch in die Gesamtentropie unseres Universums einzuordnen? Es strahlt (wenn überhaupt) mit so einer extrem niedrigen Leistung, und ist gleichzeitig unendlich kompakt, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass die Gesamtentropie in der Beziehung Universum/Schwarzes Loch steigt. Da schwarze Löcher einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Gesamtmasse im Universum ausmachen, und der Anteil von s.L. wahrscheinlich weiter wachsen wird, könnte es vielleicht möglich sein, dass die Zunahme der Gesamtentropie im Universum zumindest in ferner Zukunft stark gebremst wird, vielleicht sogar in Abnahme der Gesamtentropie umschlägt? Und ein Zustand niedrigstmöglicher Entropie eintritt und bleibt, sollten sie keine Hawking-Strahlung aufweisen?
Was meinst du? Auf jeden Fall bekommt dein o.g. Beitrag von mir das Prädikat "äußerst wertvoll", vielen Dank nochmals dafür!
Beste Grüße
Hallo Henry:
Bis vor einer Woche (oder so) hätte ich Beitrag Nr. 1951-39 von dir mit Punkt und Komma unterschrieben, ich war genau deiner Meinung! Jedoch hat Claus einfach nachvollziehbar klare und bestechende Argumente geliefert, die ein Umdenken einfach notwendig machen.
Bitte lass mich noch etwas anmerken:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-41:Claus,
du kannst um den Kosmos keinen Kasten bauen! Deine Analogie ist nicht stichhaltig, weil es der Kosmos selbst ist, der sein Volumen vergrößert.
Wenn man etwas genauer überlegt, widerlegst du eigentlich deine Behauptung der Nicht-Stichhaltigkeit von Claus´ Analogon im selben Satz. Ich bin besseres gewohnt von dir ;-).
Nichts destotrotz empfinde ich auch deine Beiträge zu diesem Thema als hilfreich, da du dankenswerterweise so meine sehr ähnlichen Ansichten denen von Claus gegenübergestellt hast, und ich so beide Seiten entspannt "von außen" betrachten konnte. Hat man ja auch nicht so oft.
Beste Grüße
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Beitrag Nr. 1951-47
23.11.2012 12:16
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-46:Wenn du überlegst, wieviel mehr Information in der Masse steckt, BEVOR sie in ein SL fällt, weißt du, was hier mit Informationsverlst / Zunahme der Entropie gemeint ist.
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Beitrag Nr. 1951-48
23.11.2012 12:47
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-46:Also, die Entropie nimmt mit der Vergrößerung des Volumens ab
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Beitrag Nr. 1951-49
23.11.2012 13:07
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1951-48:Hallo Henry,
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-46:Also, die Entropie nimmt mit der Vergrößerung des Volumens ab
Nein, sie nimmt zu. Da steckt wohl noch das alte Denkmuster drin, wa;-)?
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Beitrag Nr. 1951-50
23.11.2012 13:12
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1951-47:Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-46:Wenn du überlegst, wieviel mehr Information in der Masse steckt, BEVOR sie in ein SL fällt, weißt du, was hier mit Informationsverlst / Zunahme der Entropie gemeint ist.
Die Information geht nicht verloren, sie ist nach wie vor in der Masse vorhanden, Nur entzieht sie sich unserem Zugriff, weil nichts davon den Ereignishorizont verlassen kann.
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Beitrag Nr. 1951-51
23.11.2012 14:22
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-40:
Nun kennt man vielleicht noch das ideale Gasgesetz aus der Schule, welches ja lautet: P*V = n*R*T. Um die Entropieänderung bei einer Volumenvergrößerung auszurechnen, können wir mit der idealen Gasgleichung den Druck in der Entropieformel ersetzen: mit P = n*R*T/V gilt also:
dS = n*R*dV/V nach Integration erhält man:
Entropiedifferenz = S(Endzustand) - S(Ausgangszustand) = n*R * ln (V(Endzustand)/V(Ausgangszustand)), d.h.
Bei einer Expansion eines idealen Gases erhöht sich die Entropie proportional zum natürlichen Logarithmus des Verhältnisses von Endvolumen zum Ausgangsvolumen.
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Beitrag Nr. 1951-52
23.11.2012 15:22
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-50:Wieviel Information wird wohl bleiben, wenn sämtliche Masse in Energie verwandelt wird?
Zitat:Und wenn sie nicht verloren ginge, was sollte das wohl bedeuten? Sie entzieht sich unserem Zugriff, und zwar vollkommen, zumindest kann man dann sagen, dass sie FÜR UNS, also für jeden Beobachter im Kosmos, verloren geht.
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Beitrag Nr. 1951-53
23.11.2012 15:48
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1951-52:
Zitat:Und wenn sie nicht verloren ginge, was sollte das wohl bedeuten? Sie entzieht sich unserem Zugriff, und zwar vollkommen, zumindest kann man dann sagen, dass sie FÜR UNS, also für jeden Beobachter im Kosmos, verloren geht.
Das ist so, als würde man ein Buch im Keller einschliessen und den Schlüssel wegwerfen. Das Buch (Information) existiert noch, aber jenseits unseres Zugriffs. Ob das Buch dort verbrennt, verschimmelt oder von den Ratten gefressen wird, bleibt uns verborgen.
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Beitrag Nr. 1951-54
23.11.2012 16:41
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1951-46:Also, die Entropie nimmt mit der Vergrößerung des Volumens ab, weil die Geschwindigkeit der Teilchen abnimmt (die Temperatur)....
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Beitrag Nr. 1951-55
23.11.2012 16:49
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1951-51:was du hier als S bezeichnest, scheint die dem System MAXIMAL mögliche Entropie zu sein
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Beitrag Nr. 1951-56
23.11.2012 17:26
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1951-45:... Und eine unendlich geringe Entropie gegenüber dem gesamten Univerum weist demnach ein schwarzes Loch auf.
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Beitrag Nr. 1951-57
23.11.2012 18:33
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-56:je unwahrscheinlicher ein Systemsystand ist, desto mehr Information steckt darin und umso niedriger ist dessen Entropie.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-56:Ununterscheidbare Zustände hatten wir schon mal ;-), das sind solche mit hoher Entropie.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-56:Wirft man nun z.B. eine komplexe und geordnete Materie in ein SL, so ist sie dort von anderer, unkomplexer Materie nicht mehr unterscheidbar.
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Beitrag Nr. 1951-58
23.11.2012 18:41
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-55:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1951-51:was du hier als S bezeichnest, scheint die dem System MAXIMAL mögliche Entropie zu sein
Hallo Grtgrt,
thermodynamische Zustandsgrößen sind ja statistische Größen.
Daher ist der errechnete Wert für S der statistisch nach Einstellung des Gleichgewichts wahrscheinliche.
(den Zusatz, den du in deinem Beitrag Nr. 1951-51 in Klammern geschrieben hast, habe ich nicht verstanden)
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Beitrag Nr. 1951-59
23.11.2012 18:46
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1951-56:Wichtig ist also m.E., dass man die thermodynamische Entropie und die Entropie von SLs (Bekenstein-Hawking-Entropie) nicht in einen Topf werfen darf.
Beide sind unterschiedlich definiert und verhalten sich nur analog, aber nicht gleich.
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Beitrag Nr. 1951-60
23.11.2012 21:04
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.