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Beitrag Nr. 1924-81
23.10.2012 09:06
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Nur ein phys. Denkanstoss von meiner Seite. Die Momentangeschw. ist jaHarti schrieb in Beitrag Nr. 1924-80:...
und eine Momentangeschwindigkeit, also eine Geschwindigkeit ohne Ortsveränderung, für eine Idee ohne Entsprechung in der Wirklichkeit halten. ...
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Beitrag Nr. 1924-82
23.10.2012 12:26
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Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 1924-81:M.a.W. die Momentangeschw. für einen Zeitpunkt ist nichts anderes als die betragsmässig übereinstimmende gleichförmige Bewegung in einem beliebigen Zeitintervall. Und damit auch beliebiger Ortsänderung.
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Beitrag Nr. 1924-83
23.10.2012 16:47
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1924-82:
Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 1924-81:M.a.W. die Momentangeschw. für einen Zeitpunkt ist nichts anderes als die betragsmässig übereinstimmende gleichförmige Bewegung in einem beliebigen Zeitintervall. Und damit auch beliebiger Ortsänderung.
Hallo Hilbert,
ich würde es umgekehrt sehen. Messen können wir immer nur Durchschnittsgeschwindigkeiten, auch wenn wir die Strecken- und Zeitintervalle sehr klein machen können. Eine Momentangeschwindigkeit ist eine mathematische, mit Hilfe einer Unendlichkeitsbetrachtung konstruierte Vorstellung.
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Beitrag Nr. 1924-84
24.10.2012 10:28
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1924-80:Es ist zweckmäßig zwischen (absolut denkbaren) Ideen und der nicht absoluten, nur beschränkt erfassbaren (beschreibbaren) Wirklichkeit zu unterscheiden. Ein Über-/Unterordnungsverhältnis besteht dazwischen nicht, sondern Ideen und Wirklichkeit stehen auf gleicher Ebene nebeneinander und überschneiden sich, wie zwei Kreise, teilweise.
Zitat:Andere Ideen tun dies nicht mehr, z.B. Fragen wie: Was zeitlich unendlich vor dem Urknall war, wo der absolute Rand des Universums ist und damit (nach der Idee des Kreises) sein Mittelpunkt liegt, was am Ende aller Zeiten sein wird u.s.w. Antworten dazu sind Ideen, die nicht im Überschneidungsbereich von Ideen und Wirklichkeit liegen.
Zitat:Ich würde z.B. auch einen absoluten, durch zwei Zahlen in einem Koordinatensystem definierten Ort (nulldimensionaler Punkt) und eine Momentangeschwindigkeit, also eine Geschwindigkeit ohne Ortsveränderung, für eine Idee ohne Entsprechung in der Wirklichkeit halten.
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1924-80:Nur zur Klarstellung: Dies ändert selbstverständlich nichts an der Brauchbarkeit der letztgenannten "Ideen" für die Erfassung der Wirklichkeit
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Beitrag Nr. 1924-85
24.10.2012 15:28
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1924-83:die Momentangeschwindigkeit zum Zeitpunkt t0 ist der Wert, gegen den die Durchschnittsgeschwindigkeit in einem Zeitintervall, das t0 enhält, konvergiert, wenn die Länge des Zeitintervalls gegen Null geht.
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Beitrag Nr. 1924-86
30.10.2012 13:02
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1924-69:Henry schrieb in Beitrag Nr. 1924-68:
Nein, würde ich nicht! ICH bin kein Platoniker!
Aber gut, die mathematischen Gesetzmäßigkeiten, wie wir sie kennen, wären nur Abbilder von "Ideen", was aber sind sie, wenn alle unsere Implementierungen abstrahiert würden? Was ist das Wesen der Kreiszahl pi?
Gut Henry, ich weiß jetzt also:
Du hast ein andere Verständnis von "Dingen", "Ideen" und ihrem Verhältnis zueinander als Platon.
Aber welches denn nun genau? Worin genau bist du seiner Meinung, und worin genau bist du anderer Meinung?
Und hier meine Antwort auf die Fragen, die du mir im zweiten Teil stellst:
Das Besondere an "Dingen" und "Ideen" mathematischer Art ist, dass hier — und NUR hier — beide Begriffe zusammenfallen: Jede mathematische "Idee" ist einzige Implementierung dieser Idee, da in der realen Welt absolute Präzision nicht erreichbar ist (denk an Heisenbergs Unschärfe-Relation). Es ist daher insbesondere nicht möglich, mathematische "Ideen" abstrakter zu machen, als sie jeweils selbst schon sind.
Insofern, so könnte man sagen, ist die Welt mathematischer Gesetze eine ganz besonders einfache.
Der Anspruch eines mathematischen Gesetzes (der mit Teil seines Wesens ist), besteht u.A. darin, absolut genau zu sein. Eben das schließt aus, dass eine mathematische "Idee" Implementierungen hat, die mit der Idee selbst nicht identisch sind.
Bei Pferden ist das genau umgekehrt (bis hin zu dem Punkt, dass es das Pferd als "reine Idee" wohl gar nicht gibt). Es gibt nur Approximationen einer solchen Idee, aber — so würden Mathematiker sagen — keinen Häufungspunkt in der Menge all dieser Approximationen.
Das Wesen der Kreiszahl π ist, ein bestimmtes Längenverhältnis zu sein.
Gruß,
grtgrt
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Beitrag Nr. 1924-87
31.10.2012 15:07
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1924-86:
Ich empfehle dir, schau dir das „Höhlengleichnis“ an, dort wirst du sehen, was Platon meint.
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Beitrag Nr. 1924-88
31.10.2012 15:47
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1924-87:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1924-86:
Ich empfehle dir, schau dir das „Höhlengleichnis“ an, dort wirst du sehen, was Platon meint.
Hi Henry,
was ich aus Platons Höhlengleichnis mitnehme, findet sich beschrieben in Beitrag 1942-1.
Es ist, wie du das bei mir jetzt schon gewohnt sein magst, eine Sicht, die dir vielleicht nicht als authentisch "Platon" erscheinen mag. Wenn dem so sein sollte, dann liegt das daran, dass ich häufig zitierte philosophische Erkenntnisse vor allem deswegen schätze, weil sie im Umfeld JEDES Zeitalters sinnvoll — und mit Erkenntnisgewinn — interpretierbar sind. Ich sehe sie deswegen
- auf keinen Fall als Denkmale, die man bestaunt (aber nicht berühren darf),
- sondern als Anregungen, die vor allem dann zu Erkenntnisgewinn führen, wenn man sich traut, sie selbst zu interpretieren im Kontext der Gegenwart und unter Verwendung inzwischen hinzugekommener ähnlicher Einsichten. Jene nämlich sind oft wie starke moderne Lampen, mit denen man den alten Schatz noch mal ganz genau begutachten und so in seiner ganzen Schönheit erst so richtig erkennen kann.
Beste Grüße,
grtgrt
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Beitrag Nr. 1924-89
31.10.2012 19:35
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1924-88:... es ging aber darum, wie Platon als Platon zu verstehen war, nicht wahr?
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.