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Masseverschiebung

Thema erstellt von CHM (DCH) 
CHM (DCH)
Hallo Alex,

Das mit dem "Problem der Masseverschiebung" wird komplizierter, da die Erde sich um sich selbst dreht, gleichzeitig um "eine kleine gelbe Sonne, in einem völlig aus der Mode gekommenem Ausläufers des westlichen Spiralarms" (in memorandum Douglas Adams und seines "Hitchhiker's Guide To The Galaxy"), die wiederum um das Milchstraßenzentrum, und die ganze Milchstraße sonstwohin. Entweder berücksichtigst Du also bei deiner Zeitreise neben der zeitlichen auch eine räumliche Komponente, oder Du führst nebenbei eine etwas umständliche interstellare Reise durch.

Grüße CHM
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Hi Christian,

du hast vollkommen recht. Die Erdposition ändert sich mit (aus unserer Sicht) sehr hoher Geschwindigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, daß ich mich nach einem reinen Zeitsprung an einem Ort wiederfinde, der außerhalb der Erdatmosphäre liegt, ist sogar noch wesentlich höher als die, daß die Reise irgendwo im Erdinneren oder auf der Erdoberfläche endet. Ich werde diesen Aspekt auf jeden Fall noch in meinen Text "Faszination Zeit" integrieren. Mit dem Phänomen der "Masseverschiebung" meinte ich allerdings etwas Anderes. In meinem Bericht kommt dieses Thema etwas zu kurz. Ich möchte es deshalb noch einmal erläutern:

Das Phänomen der Masseverschiebung ist rein hypothetisch. Wird ein Körper bewegt, verdrängt er die ihn umgebende Masse. Könnte man einen Körper einem Zeitsprung aussetzen, entstehen zwei theoretische Probleme:

1. Der Körper verdränge beim plötzlichen Auftreten in einer anderen Zeit die ihn umgebende Masse so schlagartig, daß es in jedem Fall zu einer Explosion käme, die alles Vorstellbare überträfe.

2. Das Plötzliche Auftreten dieser Masse im Raum hätte fatale Auswirkungen, da die Gesamtmasse des Universums plötzlich zunähme. Dies hätte möglicherweise Auswirkungen auf die uns bekannten Naturgesetze, mathematische Konstanten würden veränderte Werte aufweisen usw.Dies würde sicher passieren, wenn wir sehr große Massen einem Zeitsprung aussetzen würden. Doch was im Großen gilt, gilt auch im Kleinen.

Grüße, Alex
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CHM
Hallo Alex,

Zu 1:
So dramatisch dürfte der Effekt nicht sein. Wenn man die Verhältnisse im Atom bedenkt, ist zwischen Atomkern und den Elektronenschalen sehr viel Platz, und damit dürfte es nur vereinzelt zur "Materialisation" eines Elementarteilchens innerhalb eines anderen kommen. Dazu bestehen Elementarteilchen nicht aus fester Materie, sondern wiederum aus Quarks, welche sich wohl mit Energiezuständen besser beschreiben lassen als mit dem Wort 'Materie'. Für Details suchen wir uns aber besser 'nen theoretischen Physiker :-)
Es währe sicher sehr ungesund für die betroffene Person und ergäbe interessante Effekte, aber keine Katastrophe von globalen Ausmaß, wenn die Masse nicht zu groß ist.

2. Lt. Energieerhaltungssatz muß die Gesamtenergiebetrag in einem geschlossenem System (was das Universum ja wohl darstellt) immer gleich bleiben. Die Frage ist, ob das auch in diesem Fall gilt. Hast Du dazu irgenwelche Informationen (Links, Literatur etc.)?

Grüße in die Heimat,

CHM
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo Christian,

Zu 1:
Es gibt zwei theoretische Möglichkeiten, wie sich dieser Effekt bemerkbar machen könnte. Würde es sich bei meinem Gedankenspiel nicht um einen ZeitSPRUNG, sondern lediglich um eine Zeitreise, also einen Bewegungsvorgang durch die Zeit handeln, bin ich deiner Meinung. Mit "Zeitsprung" denke ich jedoch an einen Vorgang ohne zeitliche Dauer, was möglicherweise völlig neuartige Konsequenzen zur Folge hätte. Vergleichbar mit dem, was wir unter einer Reise durch den Raum verstehen, wäre eine Zeitreise nur eine Bewegung durch die (Raum-)Zeit. Energie würde immer dann freigesetzt, wenn wir die Bewegungsrichtung oder -geschwindigkeit ändern - bei einer "Zeitreise" also mindestens zu Beginn und am Ende der Reise. Mein theoretischer Sprung durch die Zeit käme stattdessen einer Reise mit "unendlicher Geschwindigkeit" gleich. Die Konsequenzen hierfür sind mathematisch nicht erfassbar, ähnlich wie die Verhältnisse bei einer totalen Singularität wie z.B. bei Beginn des Urknalls. Vermutlich unterliegen aber auch theoretische Zeitreisen einer maximal zulässigen, endlichen Geschwindigkeit.

Zu 2:
Gleich vorweg: Links und Literatur zum Thema "Energieerhaltungssatz" kann ich dir leider keine empfehlen. Das Prinzip ist mir bekannt, ich habe mich aber noch nicht näher damit beschäftigt.

Ich gehe (auch?) davon aus, daß sämtliche Materieteilchen bei genauester Betrachtung nichts anderes als Energiezustände sind. Ich könnte mir vorstellen, daß wir alle und das gesamte Universum nur Teil eines gigantischen Energieausgleichprozesses sind, der aufgrund der Thermodynamik seltsame Strukturen annimmt und somit aus uns das macht, was wir sind. Am Ende dieses Prozesses bleibt nichts und überhaupt nichts übrig, und die Gesamtenergie des dann nicht mehr existierenden Kosmos beträge 0, Kausalität existiere nicht mehr, somit auch keine Definition für Zeit. Doch zurück zum eigentlichen Thema. Anstatt für eine Zeitreise Materie durch die Raumzeit zu bewegen und somit den Gesamtenergiebetrag im Universum zu verändern, wäre es hierfür vielleicht erforderlich, lediglich Energiezustände in kontrollierter Form zu verändern... vergleichbar mit einem Puzzle, bestehend aus kleinsten, gleichförmigen Puzzleteilchen, das durch Verändern der Anordnung dieser Teilchen ein neues Bild ergibt. Auf diese Weise könnte beispielsweise ein Körper zu Luft, und Luft erneut zu einem Körper "metamorphisiert" werden. Die Anzahl der Teilchen/Energiezustände bliebe gleich. Könnte man diese ungeheuere Menge an Zuständen (und somit an Einzelinformationen) auf irgendeine Art speichern, so könnte man auf diese Weise einen Raumzeittransmitter bauen. Heute verwandeln wir uns zu Luft und in zehn Jahren verwandeln wir Luft wieder zurück zu unserem Körper. Oder wir "beamen" uns auf diese Weise an einen anderen Ort. Jetzt aber genug philosophiert. Natürlich sind diese Gedanken rein theoretischer Natur. Eine praktische Umsetzung halte ich persönlich aus technischen Gründen für alle Zeit für unmöglich. Doch hättest du vor mehr als 200 Jahren James Watt, dem Erfinder der Dampfmaschine, irgend etwas über Computersteuerungen und Roboter erzählt, hätte er dich auch für verrückt erklärt.

Danke für's Durchlesen. Die Grüße sind angekommen :-)

Alex
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