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Beitrag Nr. 82-41
02.01.2008 22:50
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Worldcode schrieb in Beitrag Nr. 82-40:(...)
Tja, Kant hat immer noch recht, Raum und Zeit sind seinsbedingende Universlien(Kanten in den Rahmenbedingungen). ich gehe noch weiter und behaupte, sie sind die Urmaterie schlechthin aus denen alles gemacht ist. darum haben sie auch eine Form. Eine Form hat alles was der Fall ist. Wittgenstein Upgrade.Man sollte auf Kants Kanten achtgeben.
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Beitrag Nr. 82-42
03.01.2008 23:56
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Beitrag Nr. 82-43
30.06.2008 20:34
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Beitrag Nr. 82-44
01.07.2008 00:15
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Beitrag Nr. 82-45
01.07.2008 19:03
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Zitat:[...] Also Deine Synthese von Kant und Popper konnte ich nachvollziehen,
aber das mit der Systemtheorie und deren geomertischer Interpretation eher nicht.
Wenn das geometrische Modell greift, wieso soll beim Zusammensetzen von Dreiceken
wieder ein Dreieck herauskommen und nicht gerade eine Pyramide?
[...]
Zitat:[...] Und was wäre jeweils die resultierende Aussage für das Wesen der Zeit?
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Beitrag Nr. 82-46
02.07.2008 15:53
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Beitrag Nr. 82-47
02.07.2008 21:09
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Zitat:Ist mir vollkommen neu, daß die Neurowissenschaften solche Modellvorstellungen anbieten.
Laß mal hören!
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Beitrag Nr. 82-48
03.07.2008 08:31
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Beitrag Nr. 82-49
03.07.2008 11:26
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Zitat:[...] Ich behaupte nur es führt kein Weg aus Poppers Welt I in Poppers Welt II.
Es gibt keinen Weg, den wir verfolgen könnten von Zuständen der Welt I zu Zuständen der Welt II.
Zitat:[...] Wir können nicht beschreiben wie aus noch so komplexen Systemen von Materie
eine bewußte Vorstellung entstehen soll.
Wenn mit "in sich abgeschlossen" gemeint ist "intersubjektiv unzugänglich"Zitat:Welt I ist in sich abgeschlossen.
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Beitrag Nr. 82-50
03.07.2008 12:30
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Kantigerwilli schrieb in Beitrag Nr. 82-49:
Meine diesbezüglichen Vorstellungen möchte ich anhand einer relativ einfachen Sinneswahrnehmung
illustrieren, anhand der Geschmacksempfindung "süß":
Zucker löst sich in der Mundhöhle auf, die Lösung fließt in die Geschmacksknospen und reagiert
mit den Rezeptoren für süß, Ionenwanderungen führen zu elektrischen Ladungsverschiebungen
(Aktionspotentialen), die sich u.a. über den VII. Hirnnerv an eine Umschaltzentrale in der
Medulla oblongata fortpflanzen, dort werden sie umgeschaltet in mehrere andere Hirnbezirke
(Gyrus postcentralis, Thalamus, u.a.) und lösen in diesen Bezirken weitere Feuerwerke von
elektrischen Entladungen aus (werden im weiteren Verlauf auch bewertet, gespeichert, usw.).
Nun stellt sich die Frage:
Wo und wie wird aus diesen Kaskaden von Feuerwerken die Geschmacksempfindung süß ?
Meine Antwort darauf lautet: So wie sich diese Feuerwerke im Hirn anfühlen,
das IST bereits die Geschmacksempfindung süß !
Zitat:In der Abhandlung von Peter Bieri "Was machtBewusstsein zu einem Rätsel ?"
findet sich beispielsweise die rhetorische Frage (sinngemäß aus dem Gedächtnis zitiert,
der genaue Wortlaut kann geringfügig abweichen):
"Ist es nicht sinnlos, zu fragen, warum wir etwas so fühlen, wie wir es fühlen ?
Genausogut könnten wir auch fragen, warum wirkt die Gravitation so wie sie wirkt."
Wir fühlen eben so, wie wir fühlen, basta !
Zitat:Wenn dieses "basta" als unbefriedigend empfunden wird, kann man ja postulieren,
dass bei diesen Kaskaden von Feuerwerken gewisse Emergenzen auftreten.
Zitat:Das ist zwar keine zusätzliche Erklärung sondern nur eine Umbenennung des Phänomens,
hat aber bessere Chancen in einem wissenschaftlichen Umfeld akzeptiert zu werden.
Denn schließlich ist "Emergenz" ja die wissenschaftlich klingende Kurzformel für:
"Wir können zwar nicht erklären warum das so ist, aber es ist offenkundig so !"
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Beitrag Nr. 82-51
04.07.2008 10:48
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Zitat:Das Problem ist, daß es keinen Grund gibt
aus dem sich Feuerwerke irgendwie anfühlen sollten.
Feuerwerke sind Feuerwerke, sonst nichts.
Zum Beispiel die Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff zu H2O.Zitat:[...] Es gibt keine Emergenzen. Nenne mir eine einzige.
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Beitrag Nr. 82-52
04.07.2008 15:44
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Beitrag Nr. 82-53
04.07.2008 19:03
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Beitrag Nr. 82-54
05.07.2008 10:37
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Ich verstehe darunter das Auftreten einer systemischen Eigenschaft,Zitat:[...] Dein Gebrauch des Begriffs <Emergenz> ist der allgemein übliche.
Wenn die Geschmacksempfindung als eine Emergenz aus neuronalen AktivitätenZitat:[...] Wir können die Eigenschaften von Wasser aus den Eigenschaften von
Wasserstoff und Sauerstoff im Voraus nicht genau berechnen, wir können sie aber
erklären (Elektronenorbitale...) und a posteriori plausibel machen.
Der Fall Bewußtsein liegt ganz anders.
Bewußtsein kannst du nicht aus Elektrochemie erklären.
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Beitrag Nr. 82-55
05.07.2008 10:39
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Zitat:ich denke, du etwas vereinfachst das Vorgehen mit der Wahrnehmung.
Wenn Bewusstsein einfach eine Umkehrseite der elektrischen Wellenmuster wäre,
dann wir das Süß augenblicklich fühlen würden. Die elektrische Impulse aus der Zunge
suchen aber erst in dem Gehirn eine Anknüpfung - unsere Gedächtnis für geschmackliche
Erlebnisse. Es wird verglichen mit so zu sagen dem Bestand.
Nur wenn es geschieht, beginnen wir es bewusst wahrnehmen: es ist süß!
Diese Darstellung ist weitgehend mit meinem Verständnis kompatibel.Zitat:[...] Die langzeit-Gedächtnis funktioniert auf die biochemischen Vorgängen,
die bilden einen Art Netz, in dem die elektrische Impulse sich entfalten.
[...]
Diese Code ist unsere Identität, das wir als ICH empfinden.
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Beitrag Nr. 82-56
05.07.2008 12:56
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Kantigerwilli schrieb in Beitrag Nr. 82-55:Wenn man hingegen annimmt, dass darüberhinaus noch etwas dazukommt,
dann muss man auch Antworten auf folgende Anschlussfragen geben:
Was genau ist dieses Etwas, das dazu kommt ?
Woher kommt das ?
Wie erfolgt die enge Kopplung zwischen neuronalem Geschehen und diesem Etwas ?
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Beitrag Nr. 82-57
05.07.2008 12:58
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Beitrag Nr. 82-58
05.07.2008 21:31
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Zitat:[...] Ich finde reduktionistisch schon ein menschliches Wahrnehmen auf das Gehirn
zu reduzieren. Ganze Körper ist dabei beteiligt: unseres zweites - ursprüngliches - "Gehirn"
am Verdauungstrakt, viele hormonen Drüsen u.s.w.
Annehmen, dass es Einwegvorgang - vom Gehirn zu dem Körper
(etwa Gehirn befehlt dem Körper) - ist falsch.
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Beitrag Nr. 82-59
06.07.2008 11:59
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Zitat:[...] Im übrigen hab ich zum Thema Emergenz einen Thread eröffnet.
Die Diskussion bitte dort fortsetzen. Hier gehts ja eigentlich um Kant.
... führte die Diskussion schnurstracks auf dieses Nebengleis.Zitat:Ist mir vollkommen neu, daß die Neurowissenschaften solche Modellvorstellungen anbieten.
Laß mal hören!
Mit diesem unmissverständlichen Bekenntnis ist klargestellt, dass die GeschmacksempfindungZitat:[...] Eine echte Emergenz -
und bei Geschmacksempfindungen handelt es sich um eine solche
- läßt sich eben nicht aus ihren Konstituenten (Elektrochemie) plausibel herleiten.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.