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Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit. (unbekannt)

Thema erstellt von Namu 
Beiträge: 2, Mitglied seit 12 Jahren
Hallo,

ich verstehe folgendes Zitat nicht wirklich, kann mir jemand bitte einige Denkanstösse dazu geben?


Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.

(unbekannt)
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Beiträge: 566, Mitglied seit 13 Jahren
Namu schrieb in Beitrag Nr. 1863-1:
Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.
Ich würde das nicht als Wohlstand, sondern eher als Stress bezeichnen. Eine Uhr benötigt man, um seinen Tagesablauf zu ordnen, wenn ich aber meinen Tagesablauf nach mehreren Uhren einzurichten habe, dann bekomme ich Schwierigkeiten, weil sich Zeiten überschneiden, ich also unter Druck gerate, meine Aufgaben zu erledigen.
Ganz praktisch auf ein anderes technisches Gerät übertragbar: das Telefon. Wer drei von den Dingern auf dem Schreibtisch stehen hat ist schon überfordert, weil er nur zwei Ohren hat. Ein weiteres Beispiel: mehrere gleichzeitig zu beobachtende Überwachungsmonitore bei der Flugüberwachung.
Technik im Übermaß erzeugt Druck, das Ergebnis ist die Volkskrankheit "burnout".
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Zitat:
Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.

Hallo Namu,
möglicherweise erhält der Spruch dadurch einen Sinn, dass man Uhren kaufen kann, Zeit aber nicht.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Namu schrieb in Beitrag Nr. 1863-1:
Hallo,

ich verstehe folgendes Zitat nicht wirklich, kann mir jemand bitte einige Denkanstösse dazu geben?


Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.

(unbekannt)


Das ist sarkastisch zu verstehen. Wirklicher Wohlstand besteht darin, seine Zeit genießen zu können und nicht im Besitz von Uhren, die man durch Zeitvergeudung erst erweben muss, es ist Konsumkritik.

Henry
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Zitat:
Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.

Es zeigt auch auf, dass die Uhr-zeit, nicht das selbe ist wie die Zeit.
Verschiedene Verständnisse von Zeit und vom Leben.
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Die Erde hat ca. 4 Mrd Jahre Evolution hinter sich gebracht, und dabei 5 328 952(*) Arten hervorgebracht.
(*) bitte nicht drauf festnageln

Keine Spezies davon hat je eine Uhr für´s Überleben benötigt, geschwiege denn daran gedacht je ein solches Ding zu erfinden.
Sonne, Mond, die Jahreszeiten etc bestimmen den Lauf in der Natur, da ändert auch eine Atomuhr mit extremster Genauigkeit überhaupt nichts.

Nur der Mensch, der sich anmasst sich "die Krone der Schöpfung " zu nennen, hat diesen "Stressmaker" namens Uhr erfunden.

Menschen, die noch sehr naturverbunden leben, brauchen das Ding schon garnicht.
Wenn Kühe gemolken werden müssen, oder wann man Hühner füttern muss, das kann Dir keine Uhr sagen.
Das Wild in der Natur fragt auch nicht nach der Uhrzeit, wenn es sich auf der Lichtung zeigt.

Dazu auch mein Beitrag-Nr. 1378-1 Wie viel Zivilisation braucht der Mensch

Harti schrieb in Beitrag Nr. 1863-3:
Hallo Namu,
möglicherweise erhält der Spruch dadurch einen Sinn, dass man Uhren kaufen kann, Zeit aber nicht.

Uhren muss man Kaufen, Zeit bekommt man geschenkt.

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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 20.01.2012 um 09:19 Uhr.
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Damit das Forum nicht langweilig wird, eine kleine Provokation:

Es ist doch interessant, wie schon ein kleiner Satz aufzeigt, dass nicht auf den Inhalt des Satzes eingegangen wird, sondern das Eigeninteresse im Vordergrund steht! Nur Harti geht auf die Fragestellung ein, Uwe korrigiert gleich den Fragesteller (also Fragen bitte so stellen, dass sie genehm sind), Chaoslee beantwortet eine Frage, die gar nicht gestellt war (wo wird nach der Bedeutung von „Zeit“ gefragt?) und Hans verdammt gleich die Zivilisation mit dazugehöriger Menschheit.

Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.

Das Subjekt in diesem Satz ist „Wohlstand“ und die Satzaussage bezieht sich immer auf das Subjekt. Der Satz lebt durch die Gegenüberstellung von Gütern, die erworben werden können – nämlich z. B. Uhren – und Gütern, die wir gar nicht erwerben müssen / können, weil sie ohne unser Zutun einfach vorhanden sind – z. B. Zeit. Die Gegenüberstellung steht als Synonym für eine Konsumhaltung, die sich ad absurdum führt, weil sie zum Selbstzweck geworden ist.

Eine andere Formulierung dieser Haltung wäre, man arbeitet so viel, um es in seiner Freizeit besser zu haben, dass man darüber keine Freizeit mehr hat.

Oder: Die mobile Gesellschaft produziert Autos, damit die Menschen Autos kaufen, mit denen sie dann an ihre Arbeitsplätze fahren, wo sie Autos produzieren.

Es geht in dem Satz nicht um Zeit oder Uhren, sondern darum, dass die Menschen über dem Erwerb von Wohlstand das Menschsein vergessen.

Henry
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1863-7:
Es geht in dem Satz nicht um Zeit oder Uhren, sondern darum, dass die Menschen über dem Erwerb von Wohlstand das Menschsein vergessen.

Henry

Es geht vielmehr (meine Meinung) darum, dass den Menschen keine andere Wahl bleibt, als sich dieser Lebensweise anzupassen.

Wer seine Uhren wegschmeisst, der kann in unserer (Wohlstands-)Gesellschaft nicht existieren.
Wir müssen pünktlich bei der Arbeit erscheinen, am Bahnhof, oder Flugplatz etc.
Die Uhren bestimmen unser Leben. Wer sich ihnen entsagt, der geht unter.
Wer aufsteht, wenn er ausgeschlafen hat, der wird wohl in kurzer Zeit zum Hartz-4 Empfänger, weil kein Chef das mitmachen wird. Und dann wird man ihn als faulen Schmarozer bezeichnen.
Und einfach in den Wald gehen, und sich sein Essen erjagen oder Früchte und Pilze sammeln das geht auch nicht.
Wir sind im System unserer kontrollierten und vorbestimmten Zeit gefangen. Das nennt man dann Wohlstand, mon könnte auch "goldener Käfig" sagen.

Ansonsten bleibt uns nur folgende Alternative:
http://www.bild.de/regional/dresden/familie/unser-w...
http://de-de.facebook.com/pages/%C3%96ff-%C3%96ff/4...
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Namu schrieb in Beitrag Nr. 1863-1:
Hallo,

ich verstehe folgendes Zitat nicht wirklich, kann mir jemand bitte einige Denkanstösse dazu geben?

Das ist die Frage, auf die ich geantwortet habe.

Um Sätze zu verstehen reicht es nicht immer, sie semantisch zu zerlegen und auf die Einzelteile einzugehen.
Sätze können auch im Ganzen eine andere Bedeutung finden, als nur ihr Subjekt zulassen würde.

Dazu sind Aphorismen doch da (ja ich sehe das Zitat als Aphorismus). Damit die Menschen Gedanken entwickeln; warum sollte das auf "Wohlstand" begrenzt sein?
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Ich bedanke mich bei euch für die Anregungen, die ich erhalten habe. Dieser "einfache" Satz hat in meinem Umfeld etliche Diskussionen ausgelöst und ich reflektiere im Moment über meine Lebenssituation. Jeden neuen Aspekt empfinde ich als hilfreich.
Ich bin neu in diesem Forum und dabei mich erstmal "durch zu schmökern" und habe soviel Interessantes entdeckt.
Also in diesem Sinne danke und noch einen schönen Abend.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat:
Chaoslee schrieb in Beitrag Nr. 1863-10:
Namu schrieb in Beitrag Nr. 1863-1:
Hallo,

ich verstehe folgendes Zitat nicht wirklich, kann mir jemand bitte einige Denkanstösse dazu geben?


Chaoslee: Das ist die Frage, auf die ich geantwortet habe.

Um Sätze zu verstehen reicht es nicht immer, sie semantisch zu zerlegen und auf die Einzelteile einzugehen.
Sätze können auch im Ganzen eine andere Bedeutung finden, als nur ihr Subjekt zulassen würde.

Dazu sind Aphorismen doch da (ja ich sehe das Zitat als Aphorismus). Damit die Menschen Gedanken entwickeln; warum sollte das auf "Wohlstand" begrenzt sein?

Tja, sag ich doch, nur Eigeninteresse!

Das Zitat bezog sich auf einen Satz mit einer Aussage, die Namu nicht ganz verstand. Du antwortest auf einen Teilaspekt, nicht auf das, was Namu nicht versteht. Wenn jemand den Satz: "Hirsche stehen häufiger im Regen als Rehe" erläuter haben möchte, antworte ich nicht mit einer Erklärung darüber, was Rehe sind. Meine semantische Erläuterung diente dem Verständnis dessen, wie Sätze im Deutschen zu ihrer Bedeutung kommen. Also nicht ich habe den Satz in Einzelteile zerlegt und auf einen Einzelaspekt geantwortet, sondern du. Aphorismen KÖNNEN Allgemeingültig erweitert werden, unser Aphortismus ist erst einmal auf das Konsumverhalten der Konsumgesellschaft gemünzt.

Aber gut, sei´s drum! ;-)

Henry
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Es geht vielmehr (meine Meinung) darum, dass den Menschen keine andere Wahl bleibt, als sich dieser Lebensweise anzupassen.

Zitat:
Wer seine Uhren wegschmeisst, der kann in unserer (Wohlstands-)Gesellschaft nicht existieren.
Wir müssen pünktlich bei der Arbeit erscheinen, am Bahnhof, oder Flugplatz etc.
Die Uhren bestimmen unser Leben. Wer sich ihnen entsagt, der geht unter.
Wer aufsteht, wenn er ausgeschlafen hat, der wird wohl in kurzer Zeit zum Hartz-4 Empfänger, weil kein Chef das mitmachen wird. Und dann wird man ihn als faulen Schmarozer bezeichnen.
Und einfach in den Wald gehen, und sich sein Essen erjagen oder Früchte und Pilze sammeln das geht auch nicht.
Wir sind im System unserer kontrollierten und vorbestimmten Zeit gefangen. Das nennt man dann Wohlstand, mon könnte auch "goldener Käfig" sagen.

Ansonsten bleibt uns nur folgende Alternative:
http://www.bild.de/regional/dresden/familie/unser-w...
http://de-de.facebook.com/pages/%C3%96ff-%C3%96ff/4...
Hi, Hans!

Du musst überhaupt keine Uhr haben, um in Abhängigkeit zu geraten. Die Zivilisationen, die sich an den großen Strömen entwickelten, hatten keine Uhren, sondern nur "natürliche" Zeitmesser - Tag und Nachtgleiche, Aufgang des Sirius etc.. Wenn die sich nicht danach gerichtet hätten, wären sie untergegangen bzw. gar nicht erst entstanden. Und die Büffeljäger in der Prärie waren auf die regelmäßige Ankunft der Bisons angewiesen. Der Mensch ist ein Wesen der Natur, auch wenn er das heute meint vergessen zu können.

Henry
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Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1863-13:
Du musst überhaupt keine Uhr haben, um in Abhängigkeit zu geraten. Die Zivilisationen, die sich an den großen Strömen entwickelten, hatten keine Uhren, sondern nur "natürliche" Zeitmesser - Tag und Nachtgleiche, Aufgang des Sirius etc.. Wenn die sich nicht danach gerichtet hätten, wären sie untergegangen bzw. gar nicht erst entstanden. Und die Büffeljäger in der Prärie waren auf die regelmäßige Ankunft der Bisons angewiesen. Der Mensch ist ein Wesen der Natur, auch wenn er das heute meint vergessen zu können.

Henry

Letztendes spielte es "früher" keine Rolle, wenn man mal "ne halbe Stunde" zu spät kam.
Die Büffelherde war noch dort um gejagt zu werden.

Die Kühe kann man auch mal 5 Minuten später melken, die Bahn/Flugzeug ist aber bereits weg, wenn man nur eine Minute zu spät kommt.
Und wenn, z.b der Löwe mal keine Lust hat, Beute zu machen, dann hungert er halt heute mal und fängt dann morgen eine Antilope etc.
Ein hungriger Magen ist das einzige, was dem Jagdtier passieren kann.
Wenn ein heutiger, zivilisierter Mensch mal keine Lust hat, und den Tag Tag sein lässt, dann darf er möglicher weise am nächten Tag seine Papiere beim Chef abholen.

Ich denke der Unterschied ist schon gewaltig zwischen mal einen Tag ´nen knurenden Magen oder Arbeitslos.

Zitat:
Der Mensch ist ein Wesen der Natur,

Dann versuch mal im Stadtwald eine Bambushütte zu bauen, und dich von nun an durch die Jagd auf Hasen oder Enten zu ernähren.
Man lässt Dich nicht wie ein "Wesen der Natur" leben. und das mit 1000 prozentiger Sicherheit
Du wirst wahrscheinlich schneller im Knast oder in der Gummizelle sitzen als du denken kannst.

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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 23.01.2012 um 09:34 Uhr.
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Namu schrieb in Beitrag Nr. 1863-1:
Hallo,

ich verstehe folgendes Zitat nicht wirklich, kann mir jemand bitte einige Denkanstösse dazu geben?


Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.

(unbekannt)
Guten Tag Namu, ich grüße Dich.
Versuch es doch mit den Denkanstößen beim Verfasser des Zitates.
Werner Mitsch http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Mitsch
Auf der Seite der Seite des Roman Herzog Institutes fand ich folgende Ausführung.
Zitat:
Der Aphoristiker Werner Mitsch veranschaulicht mit seinem Zitat die Diskrepanz, die es zwischen materiellem und immateriellem Wohlstand offensichtlich zu geben scheint. In der heutigen Zeit, in der von Prognosen erwartet wird, dass sie ein "Mehr" und ein "Größer" vorhersagen, drängen sich die Frage auf, inwiefern dieses "Mehr" durchzuhalten ist. Gibt es etwa Bereiche die ohne ein "Mehr" möglicherweise gar nicht auskommen? Oder bedarf es an unterschiedlichen Stellen eines "Weniger"?
Das große weltweite Netz... aber niemand nutzt es... ???
Ich hoffe das hilft Dir einen Schritt weiter beim verstehen.
gez. Ernst E.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Zitat:
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1863-14
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1863-13:
Du musst überhaupt keine Uhr haben, um in Abhängigkeit zu geraten. Die Zivilisationen, die sich an den großen Strömen entwickelten, hatten keine Uhren, sondern nur "natürliche" Zeitmesser - Tag und Nachtgleiche, Aufgang des Sirius etc.. Wenn die sich nicht danach gerichtet hätten, wären sie untergegangen bzw. gar nicht erst entstanden. Und die Büffeljäger in der Prärie waren auf die regelmäßige Ankunft der Bisons angewiesen. Der Mensch ist ein Wesen der Natur, auch wenn er das heute meint vergessen zu können.

Henry[

Letztendes spielte es "früher" keine Rolle, wenn man mal "ne halbe Stunde" zu spät kam.
Die Büffelherde war noch dort um gejagt zu werden.
Die Kühe kann man auch mal 5 Minuten später melken, die Bahn/Flugzeug ist aber bereits weg, wenn man nur eine Minute zu spät kommt.

Darum geht´s doch gar nicht. Es geht darum, dass man auf das Auftauchen der Büffel angewiesen war und darauf, selbst zur Stelle zu sein. Wenn irgendetwas dazwischen kam, war Verhungern angesagt. Außerdem waren die Büffel nur ein Beispiel. Du hast eine absurd romantische Vorstellung von dem, was „die Jäger und Sammler“ für ein Leben führten.

Zitat:
Und wenn, z.b der Löwe mal keine Lust hat, Beute zu machen, dann hungert er halt heute mal und fängt dann morgen eine Antilope etc. Ein hungriger Magen ist das einzige, was dem Jagdtier passieren kann.


Mit allem Respekt – das ist Blödsinn! Kein Löwe „hat mal keine Lust, Beute zu machen“, der Löwe wird IMMER jagen, wenn er Hunger hat, das ist ihm genetisch in die Wiege gelegt.

Zitat:
Wenn ein heutiger, zivilisierter Mensch mal keine Lust hat, und den Tag Tag sein lässt, dann darf er möglicher weise am nächten Tag seine Papiere beim Chef abholen.

Ich denke der Unterschied ist schon gewaltig zwischen mal einen Tag ´nen knurenden Magen oder Arbeitslos.

Ja, das ist ein Unterschied, vollkommen richtig! Wenn der „naturnahe Mensch“ mal keinen Bock auf seinen Acker oder die Jagd hat(te), war er dem Verhungern ausgeliefert, wenn ein Mensch heute arbeitslos wird, gibt es – mehr oder weniger abgesichert – das soziale Netz. Menschen, die in ihrem Clan, ihrem Stamm mal so eben keine Lust haben, wird dieser Stamm mit Sicherheit in die Wüste schicken, und zwar wörtlich. Die sind nämlich auf´s Äußerste auf Gemeinsamkeit angewiesen. Frag mal einen Aborigine, was er davon hält!

Zitat:
Der Mensch ist ein Wesen der Natur,
AUCH, WENN ER MEINT, DAS HEUTE VERGESSEN ZU KÖNNEN! Habe ich geschrieben!

Zitat:
Dann versuch mal im Stadtwald eine Bambushütte zu bauen, und dich von nun an durch die Jagd auf Hasen oder Enten zu ernähren.
Man lässt Dich nicht wie ein "Wesen der Natur" leben. und das mit 1000 prozentiger Sicherheit
Du wirst wahrscheinlich schneller im Knast oder in der Gummizelle sitzen als du denken kannst.

Du hättest mal versuchen sollen, vor eintausend Jahre – vor jeder Uhr – im Wald des Grundherren zu jagen!

Damit du mich nicht falsch verstehst, ich teile berechtigte Kritik an der „zivilisierten“ Gesellschaft, aber die muss fundiert rüber kommen! Oder glaubst du, die Menschen in der dritten und vierten Welt, von denen täglich tausende zugrunde gehen, leben wegen ihrer Uhren im Elend? Komm mal in der Realität an!

Henry
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1863-15:
Namu schrieb in Beitrag Nr. 1863-1:
Hallo,

ich verstehe folgendes Zitat nicht wirklich, kann mir jemand bitte einige Denkanstösse dazu geben?


Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit.

(unbekannt) Guten Tag Namu, ich grüße Dich.
Versuch es doch mit den Denkanstößen beim Verfasser des Zitates.
Werner Mitsch http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Mitsch
Auf der Seite der Seite des Roman Herzog Institutes fand ich folgende Ausführung.
Zitat:
Der Aphoristiker Werner Mitsch veranschaulicht mit seinem Zitat die Diskrepanz, die es zwischen materiellem und immateriellem Wohlstand offensichtlich zu geben scheint. In der heutigen Zeit, in der von Prognosen erwartet wird, dass sie ein "Mehr" und ein "Größer" vorhersagen, drängen sich die Frage auf, inwiefern dieses "Mehr" durchzuhalten ist. Gibt es etwa Bereiche die ohne ein "Mehr" möglicherweise gar nicht auskommen? Oder bedarf es an unterschiedlichen Stellen eines "Weniger"?
Das große weltweite Netz... aber niemand nutzt es... ???
Ich hoffe das hilft Dir einen Schritt weiter beim verstehen.
gez. Ernst E.

Hi, Ernst!

Das Zitat veranschaulicht also genau das, was ich darunter verstanden habe, nämlich Konsumkritik. Und ich habe erst nach meinem Gedankengang im Netz nachgeschaut, sah aber keine Notwendigkeit, mich zu korrigieren.

Henry
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1863-17:
Das Zitat veranschaulicht also genau das, was ich darunter verstanden habe, nämlich Konsumkritik. Und ich habe erst nach meinem Gedankengang im Netz nachgeschaut, sah aber keine Notwendigkeit, mich zu korrigieren.

Henry
Du sollst ja recht behalten! Das hab ich nur reingestellt damit Namu eine fundierte Antwort bekommt.
Wenn Du selbst, wie Du schreibst, im Netz nachgeschaut hast, wieso hast Du das Ergebnis für Dich behalten. (grübel)
Das ist doch ein Forum, oder nicht? (zum reinschreiben)
So hätte ich mir den Beitrag ersparen können.
gez. Ernst E.
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Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Hallo Henry,

Ich glaube wir beissen uns an Wortspielereien fest.
Natürlich jagt ein Löwe nicht, weil er Lust oder keine Lust hat, sondern um zu überleben.

Worum es hier eigentlich geht, ist, dass die Uhr das Sinnbild der präzisen Zeitmessung ist,
man könnte fast sagen überpräzise.
Kein naturliches Ereignis hält sich an den Lauf einer Uhr.
Die Büffel kommen, wenn es das Nahrungsagebot in einem bestimmten Gebiet gebietet.
Lachse z.b schwimmen die Flüsse hinauf, um zu ihren Laichplätzen zu kommen.
Aber hier legt nicht eine Uhr die Termine fest, sondern Faktoren wie Temperatur, Sonnenstand, Tageslänge, Hormonhaushalt der Tiere. Bitte kritisiere jetzt nicht, nur weil ich evtl. einige Faktoren übersehen habe.
Auch Zugvögel richten sich nach Temperatur, Witterung etc.
Dieses Jahr kommen sie vielleicht bereits im März, nächstes Jahr im April. Aber bestimmt hat keines der Tiere einen Blick auf irgend eine Uhr geworfen, um seine Reise anzutreten.
Die Natur hat eigene Regeln, die nicht, wie bei Atomuhren, in Milli- und Mikrosekunden gemessen werden.

Der Vogel oder der Lachs, der einen Tag später "anreist" wird deswegen von der Natur keine Sanktionen erhalten.
Auch wenn er einen Tag später seine Eier ablegt, so kann es trotzdem sein, dass sein Nachwuchs sogar früher das Licht der Welt erblickt, wenn es z.B durch die Temperatur beeinflusst wird.
Letztendlich wäre es egal, ob wir heute oder morgen auf den Baum klettern, um die Früchte zu ernten, aber der Lieferant will sie nunmal heute haben, weil er sie morgen seinem Kunden verkaufen muss usw.
Nur wir Menschen machen uns zum Sklaven der überpräzisen Zeitmessung, weil in der Zivilisation ein Rad ins andere passen muss. Wir schaffen uns Fahrpläne mit eng gesteckten Toleranzen deren Überschreitung zum Chaos führt.

Zitat:
Oder glaubst du, die Menschen in der dritten und vierten Welt, von denen täglich tausende zugrunde gehen, leben wegen ihrer Uhren im Elend? Komm mal in der Realität an!
Uhren können uns nicht vor Naturkatastrophen, Hungersnöten etc. bewahren, sie können uns aber auch genauso wenig in eine derartige Katatstrophe hineinbringen.
Sie können lediglich unseren Tages- bzw Lebensrythmus bestimmen.
Wer irgenwo ohne Wasser und Nahrung sitzt dem nützt es nichts eine Uhr zu besitzen aber auch genau so wenig keine zu besitzen.
Sie geben oder nehmen uns nur eine gewissen Freiheit, über unsere Zeit selbst zu bestimmen.
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Zitat:
HenryDu sollst ja recht behalten! Das hab ich nur reingestellt damit Namu eine fundierte Antwort bekommt.
Wenn Du selbst, wie Du schreibst, im Netz nachgeschaut hast, wieso hast Du das Ergebnis für Dich behalten. (grübel)
Das ist doch ein Forum, oder nicht? (zum reinschreiben)
So hätte ich mir den Beitrag ersparen können.
gez. Ernst E.

Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann! Das war jetzt auch Satire! Aber im Ernst, Wenn es nur um die Sicht des Autors selbst ginge, hätte man Namu auch einfach darauf hinweisen können, richtig, aber das ist doch ein Forum, oder nicht? Zum selbst denken!

gez. Henry G.
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Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1863-20:
ZITAT
HenryDu sollst ja recht behalten! Das hab ich nur reingestellt damit Namu eine fundierte Antwort bekommt.
Wenn Du selbst, wie Du schreibst, im Netz nachgeschaut hast, wieso hast Du das Ergebnis für Dich behalten. (grübel)
Das ist doch ein Forum, oder nicht? (zum reinschreiben)
So hätte ich mir den Beitrag ersparen können.
gez. Ernst E.
ZITATENDE

Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann! Das war jetzt auch Satire! Aber im Ernst, Wenn es nur um die Sicht des Autors selbst ginge, hätte man Namu auch einfach darauf hinweisen können, richtig, aber das ist doch ein Forum, oder nicht? Zum selbst denken!

gez. Henry G.
Es geht hier gar nicht um Satire Henry, oder die Inhalte der Beiträge, sondern um das Urheberrecht und die guten Sitten.
Wenn Dir, nach eigenem Bekunden, bekannt ist das der Verfasser des Zitats nicht "unbekannt" ist, und zu dem auch noch nicht verstorben ist, sondern "unter den lebenden weilt" ist es Deine Pflicht, Namus Irrtum im Eingangspost aufzuklären, und die Dinge richtig zu stellen.
Jedenfalls die Pflicht eines verantwortungsbewussten Foristen.
Sorry, ich hatte vermutet das wäre Dir bekannt. :-(
gez. Ernst E.
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