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Licht als Zeitmaschine

Thema erstellt von Ulenrich 
Beiträge: 6, Mitglied seit 12 Jahren
Ich will hier auf wasistzeit.de diskutieren, weil meine Gedanken doch immer sehr sparsam beantwortet werden auf scienceblogs.de, zB Martin Bäker: "Licht als Zeitmaschine: Ja, nettes Bild. Auch zu sagen: Weil für das Licht keine "Eigenzeit" vergeht, sorgt ein Lichtstrahl dafür, dass sich zwei entfernte Raumzeitpunkte berühren, ist ein nettes Bild. Aber es ist keine Physik."

Natürlich ist dieses Bild noch keine Physik, aber es ist von Bäker auch nicht als falsch klassifiziert worden:
"Wenn man den Energieerhaltunssatz nimmt und das Licht wegdenkt, also den Energieerhaltungssatz ohne Licht denkt und jetzt aber die Effekte des Lichts betrachtet, sieht man die wahre Natur des Lichts in unserem Universum:
Das Licht ist eine Zeitmaschine: Energie wird einfach weg in die Zukunft gezaubert. Wenn das Licht lokal auf nichts trifft, ist diese Energie einfach verschwunden. Wenn man die Akzeleration der Ausdehnung des Universums nimmt, kann man errechnen, dass sie die Lichtgeschwindigkeit irgendwann erreicht. Dann ist von der in die Zukunft gezauberten Energie am Ende nicht mal mehr potentiell etwas übrig geblieben."

Um sich den Zeitmaschineneffekt klarer vor Augen zu halten, denken wir uns jetzt ein Universum, das klein und stark gekrümmt ist: Das Licht würde zu einem genau gleichem Zeitpunkt (wenn dieses Universum optimal kugelförmig ist) von allen Seiten die weggezauberte Energie genau an den gleichen Punkt wieder hinbringen in der Zukunft ...
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Beiträge: 1.734, Mitglied seit 16 Jahren
Ulenrich schrieb in Beitrag Nr. 1806-1:
Wenn man die Akzeleration der Ausdehnung des Universums nimmt, kann man errechnen, dass sie die Lichtgeschwindigkeit irgendwann erreicht. Dann ist von der in die Zukunft gezauberten Energie am Ende nicht mal mehr potentiell etwas übrig geblieben."

Sei gegrüßt Ulenrich,

welches Modell der Ausdehnung des Universums lliegt bei der Aussage zugrunde, so daß man sagen kann, die Ausdehnung würde die Lichtgweschwindigkeit erreichen?


lg
Thomas
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Ich bin begeistert!
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Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Hier versteht was einer absolut falsch.

Licht ist und bleibt Licht. Egal in welcher Form und Geschwindigkeit. Ende and Over!
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Beiträge: 6, Mitglied seit 12 Jahren
Jo, Licht ist Licht, aber es befeuert die Entropie mit seinem Zeitmaschineneffekt für Energie, die weggezaubert wird.

Das Modell: Die Theorie von der "dunklen Energie" sagt, dass sie die Ausdehnung des Universum immer weiter verschnellert (Beschleunigung,Akzeleration). Im Moment ist die Ausdehnungsrate (Hubble-Zahl) bei 7 Prozent pro 1 Milliarde Jahre.
Das ist nicht viel, nicht mal 10 Prozent wird das Universum in einer Milliarde Jahre ausgedehnter. Es soll aber bei einer Geschwindigkeit enden, bei der Du Deine Hand nicht mehr vor Augen sehen kannst, weil der Raum zwischen Deinen Augen und Deiner Hand sich schneller ausdehnt als das Licht zu reisen vermag! An dem Punkt wird es dann sinnlos von Ereignissen im Universum zu sprechen.
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Ähm, die Hubble-Konstante liegt bei etwa 71 km/s/Mpc. Die Expansion des Universums macht sich nur in sehr großen Entfernungen bemerkbar. Am Abstand zwischen Hand und Auge wird sich nicht viel ändern, auch wenn das Universum beschleunigt expandiert.
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Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Beiträge: 6, Mitglied seit 12 Jahren
Die Hubble Konstante ist eine Konstante unserer Zeit. Die wichtigere Variable ist der Scalenfaktor a(t), der definitionsgemäß für unsere Zeit=1 ist (habe ich mir gerade sagen lassen müssen auf scienceblogs.de). Die dunkle Energie wirkt als Beschleunigung, was heisst, dass die Hubble Rate 72 über die Zeit größer wird.

Ich habe was von 80 Milliarden Jahren in Erinnerung, weiss aber nicht mehr genau worauf sich das bezog: ob Sonnensysteme dann nicht mehr zusammenhalten, oder Galaxien? Jedenfalls ist es dann auch nicht mehr weit, die Hand nicht mehr vor Augen sehen zu können. Aber bis dahin ist es noch weit :)

Beitrag zuletzt bearbeitet von Ulenrich am 15.06.2011 um 12:23 Uhr.
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Der Raum zwischen Galaxienhaufen expandiert.
Zwischen Galaxien, Sternen, Planeten und Atomen hat aber die Schwerkraft das Sagen. Sie hält die Materie in ihrer Form. Ansonsten würden ja auch alle Meßgeräte mitexpandieren, und man könnte keine Größenzunahme feststellen.
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1806-7:
Der Raum zwischen Galaxienhaufen expandiert.
Zwischen Galaxien, Sternen, Planeten und Atomen hat aber die Schwerkraft das Sagen.

Noch Das funktioniert aber nur so lange, wie die Gravitationskräfte die Expansionskräfte übersteigen.
Das wären auf der Erdoberfläche z.B 9,81 N/Kg oder 9,81 m/s²

Würden die Expansionskräfte, mal angenommen, auf 9,0 N/Kg sprich 9,0 m/s² anwachsen, so würde es die Erde immer noch zusammenhalten, aber wir würden nur eine Gewichtskraft von 0,81 N/Kg empfinden.
Ob unsere Körper, in denen ja dann auch die 9,0 N/Kg Expansionskräfte herrschen, dann noch zusammenhalten würden, sei hier mal dahingestellt. Ich denke, wir würden einfach zerplatzen,
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Ulenrich schrieb in Beitrag Nr. 1806-6:
Die Hubble Konstante ist eine Konstante unserer Zeit. Die wichtigere Variable ist der Scalenfaktor a(t), der definitionsgemäß für unsere Zeit=1 ist (habe ich mir gerade sagen lassen müssen auf scienceblogs.de). Die dunkle Energie wirkt als Beschleunigung, was heisst, dass die Hubble Rate 72 über die Zeit größer wird.

Ich habe was von 80 Milliarden Jahren in Erinnerung, weiss aber nicht mehr genau worauf sich das bezog: ob Sonnensysteme dann nicht mehr zusammenhalten, oder Galaxien? Jedenfalls ist es dann auch nicht mehr weit, die Hand nicht mehr vor Augen sehen zu können. Aber bis dahin ist es noch weit :)

[Nachricht zuletzt bearbeitet von Ulenrich am 15.06.2011 um 12:23 Uhr]
Hallo Ulenrich, sei gegrüßt.
Die "Hand nicht mehr vor Augen sehen" zu können wegen der Raumexpansion,
setzt dann ja auch vorraus das ein geschickter Chirurg vor Ort ist, der den Arm abtrennt.

MfG Ernst Ellert II.
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Da wir das sowieso nicht mitkriegen, ist es eigentlich unsinn ob das Universum mit der Zeit beschleunigt oder nicht.

Deswegen frag ich mich auch immer, warum wir in einer Zeit leben, wo wir exestieren können. Alles ist auf uns abgestimmt, nur warum?
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1806-10:
(...)
Deswegen frag ich mich auch immer, warum wir in einer Zeit leben, wo wir exestieren können. Alles ist auf uns abgestimmt, nur warum?
Guten Morgen Solo1.
Hier gibt es ""möglicherweise"" Antworten auf Deine Frage.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropisches_Prinzip
MfG Ernst Ellert II.
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Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1806-10:
Da wir das sowieso nicht mitkriegen, ist es eigentlich unsinn ob das Universum mit der Zeit beschleunigt oder nicht.
Ich finde es geht uns etwas an, weil Milliarden Forschungsgelder ausgegeben werden um zu finden:
- dunkle Materie
- dunkle Energie
- Gravitonen

Dabei ist seit Einstein klar, dass die Raumkrümmung die Gravitation verursacht. Seit Hawkings ist klar, dass an schwarzen Löchern die Raumkrümmung so stark ist, dass dort die "virtuellen" Vakuumteilchen nicht mehr wieder zusammen finden können (Hawkingstrahlung).
Wenn der Raum von Materie gekrümmt ist, es bei stärkster Krümmung Raumanomalien gibt (meine Wertung der Hawkingstrahlung), dann könnte der Vakuumraum auch bei schwächster Krümmung Anomalien zeigen, die vielleicht die "dunkle Energie" hervorrufen. Im Kontinuum der schwach (oder negativ?) bis starken Krümmung des Raumes, gibt es einen Wert, der beim Urknall durch die Ausdifferenzierung der Materie entstanden ist. Dieser Wert hat die Flachheit unseres Universum definiert. (Von der "Trompetenform" negativer Krümmung unseres Universums ist man ja seit ein paar Jahren abgekommen.)

In Galaxienhaufen hat man kürzlich eine Hubblerate von etwas über 30km/s/mpc gefunden. Von einer Konstante bei der Hubblerate spricht man nur bezogen darauf, dass sie über alle Richtungen gleich ist ...

Beitrag zuletzt bearbeitet von Ulenrich am 17.06.2011 um 11:22 Uhr.
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Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Moin Ernst. Das kenn ich ja, nur ist es doch merkwürdig das uns das gerade passiert. Die Frage dabei ist doch, warum unser Universum genauso ist, damit wir darin leben können. Wenn nur eine kleine Konstante anders wäre, wäre Pustekuchen mit uns.
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