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Parapsychologie

Thema erstellt von Zara.t. 
Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Es macht einen Unterschied, ob man beim Vor-sich-hin-würfeln irgendwann mal zwei Sechsen nacheinander wirft, oder ob man gezielt sagt: ich werde jetzt zweimal würfeln, und beide Würfe werden Sechsen sein.

Außerdem werde ich von meiner Versuchsperson verlangen, das Experiment bei anderer Gelegenheit erfolgreich zu wiederholen - ansonsten läßt sich nichst damit anfangen - und schon multiplizieren sich die Wahrscheinlichkeiten wieder zu noch kleineren Zahlen.

Oder anders gesagt: wenn mein Würfel-Wahrsager oder Telekinetiker auch nur eine Erfolgsquote von 51% hat, diese aber dauerhaft, würde mir dieses eine Prozent Abweichung vom Zufall genügend Vorteil verschaffen, um beim Glücksspiel langfristig reich zu werden.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Ich beziehe mich im folgenden nur auf Experimente mit radioaktivem Zufallsgenerator.
Der P.effekt ist ein sehr kleiner, aber robuster Effekt. D.h. die Signifikanz kann nur durch hohe Anzahl sogenannter runs erreicht werden.
Ich hab leider vor Jahren meine P. unterlagen ausgeliehen und nie mehr zurückbekommen, d.h:ich kann im Moment nur auf ein sehr beschränktes Datenmaterial zurückgreifen.
Wenn p die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Ergebniss einer Versuchsreihe zufällig zustande kam, kann ich euch folgende Ergebnisse ( leider alle aus den 70er Jahren) anbieten:

Schmidt (1970 ) p = o,ooo87; o,o16; 0,oo69; O,ooo12
Schmidt ( 1973 ) p = o.ooooo34; o,ooooo56; o,ooooooo21
zwei Versuchsreihen waren nicht signifikant

In diesem Bereich bewegt sich das Signifikazniveau von Versuchen dieser Art. Ich finde das ist sehr beeindruckend.
H.Schmidt war Prof. für theoretische Physik, ich glaube, an der Uni Köln.

Ähnliche Experimente wurden von v.Lucadou in Freiburg durchgeführt, ebenfalls signifikant, mir fehlen aber wie gesagt leider die Unterlagen. Für v. Lucadou, den ich persönlich kenne, würde ich meine Hand ins Feuer legen, dass sauber gearbeitet wurde und kein Betrug vorliegt.
H. Schmidt schätze ich ähnlich ein, kenne ihn aber nicht persönlich.

Zu oben aufgeführten Experimenten werde ich demnächst noch ausführlicher berichten.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Was heißt p = 0,1 ?
Es heißt, dass ich diesen Versuch im Durchschnitt 10 mal wiederholen muss um ein gleich gutes Resultat per Zufall zu erhalten.
bei p = 0,01 müsste ich es hundertmal wiederholen. Ich such also die Zahl mit der ich das jeweilige p multiplizieren muss um 1 zu erhalten. Diese Zahl gibt an wie oft ich den Versuch wiederholen müsste.
Den Versuch mit p = 0,000000021 müsste ich also etwa 50 Millionen mal wiederholen.
p = 0,016 müsste ich etwa 50 mal wiederholen.
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Karlheinz
Der Duden ist aus 2000. Wo bin ich da nur hlnein geraten! Der eine verstrahlt Katzen radioaktiv; der andere bastelt an radioaktiven Zufallsgeneratoren herum. Auf - das wir alle strahlen! Für mich ist Parapsychologie die Gedankenkraft, die in spiritistischen Sitzungen Tische anhebt und Stimmen aus dem Off ertönen läßt. Das ist nicht meine Welt. Glaube versetzt keine Berge sondern errichtet nur unnütze Mauern. Herzlichst
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Ab und zu kann Glaube auch Mauern einreißen, wenn man ihn mit Vernunft benutzt.
Einstein zum Beispiel glaubte an die Maxwell-Gleichungen, vor allem aber an Galileos Relativität der Bewegung (die man unmöglich beweisen kann: entweder man glaubt dran, oder man läßt es), und riß damit die Mauer der 'Absoluten Zeit' ein.

Bei manchen Sachen kann man einfach nicht entscheiden, ob sie eher eine Mauer oder eher eine Brücke sind.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Warum sich P.experimente schlecht mit solchen aus z.B. der Elementarteilchenphysik vergleichen lassen :

Reine Physikexperimente sollten von rein psychischen Eigenschaften der Experimentatoren unabhängig sein.
Bei P.experimenten ist das ganz und gar nicht der Fall. Am auffälligsten macht sich der Sheep - Goat - Effekt bemerkbar.
Unter den Probanden gibt es welche, die P. für möglich halten - sheeps genannt - und solche, die das nicht tun - goats (Böcke ) genannt- .
Tatsächlich erzielen nun die sheeps ( in der Regel ) überdurchschnittlich gute Ergebnisse, die goats aber, als würden sie einem inneren Zwang gehorchen, nicht einfach nur durchschnittliche Ergebnisse, sondern sogar überdurchschnittlich schlechte.
Man tut also gut daran, VOR Beginn des Experimentes ein psychologisches Profil der Probanden zu erstellen.
Dann kann ein Experiment, das in der Gesamtheit seiner Ergebnisse nicht signifikant wäre, immer noch, unter Berücksichtigung des Sheeps - Goats - Effekts hoch signifikant sein.
Streng verboten : Diese Einteilung im Nachhinein vorzunehmen. Claro.

Als erfolgreiche psychische Eigenschaften haben sich herausgestellt:
Glaube, Selbstsicherheit, Extroversion, Ausgeglichenheit...und Maskulinität ( da weiß ich aber nicht genau, was damit gemeint ist, sicher nicht dass Männer besser sind als Frauen )
Negativ wirken sich aus: Nervosität, Gehemmtheit, Deppressivität...

Ein weiterer wichtiger Unterschied ist der sog. Versuchsleitereffekt.
Dazu später mehr.

@ Karlheinz: P.effekte beruhen nicht auf Kraftwirkungen, sind also nicht durch "Gedankenkraft" verursacht. Dazu auch später mehr. Die Def. deines Dudens entspricht der P. des 19.JHD. Da hat sich inzwischen was getan.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Das Verhalten des Versuchsleiters und seine Einstellung zum Versuchsthema überträgt sich zum Teil auf die Probanden. Aus der Pharmaforschung weiß man, dass Medikamente oder auch Placebos umso besser wirken, je mehr der Versuchsleiter daran glaubt. Der Effekt ist wohlbekannt und heißt Versuchsleitereffekt. Sein Wirkungsmechanismus ist mit klassischer Psychologie leicht zu beschreiben, P. ist nicht vonnöten. Der Effekt ist natürlich sehr störend, Abhilfe schaffen sog. Blindversuche, in denen weder Proband noch Versuchsleiter über das zu testende Medikament Bescheid wissen.
Wenn nun in einem parapsychologischen Versuch der Versuchsleiter neben dem Probanden sitzt und fröhlich den ganzen Versuch mitverfolgt, haben wir zum einen den klassischen Versuchsleitereffekt, wir müssen aber auch zusätzliche paranormale Einwirkungen des Versuchsleiters befürchten.
Metaanalysen bestätigen diesen Verdacht.
So gab es z.B. zwei, bis auf die Person des Versuchsleiters völlig identische Versuche, wobei der erste nicht signifikant, der zweite aber signifikant war.
Der Versuchsleiter des nicht signifikanten Versuchs war skeptisch, uninteressiert und wirkte gelangweilt, die Versuchsleiterin des signifikanten Versuchs war der P. gegenüber positiv eingestellt, engagiert und konnte so eine motivierende Atmosphäre schaffen.

Schaffen Blind oder gar Doppelblindversuche Abbhilfe ?
Was die rein psychologischen Wirkungen betrifft sicher ja.
Was die paranormalen Einmischungen des Versuchsleiters betrifft, glaub ich eher nein.

Es stellen sich zwei Fragen:
1. wann ist ein P. Versuch ( ein einzelner run ) beendet ?
2. wie abhängig ist ein P.effekt von der Feedbacksituation ( speziel des Versuchleiters ) des jeweiligen Experimentes ?
Dazu später mehr.

Nach dem oben gesagten, sollte es uns eigentlich wundern, wenn wir nur signifikante Ergebnisse bekämen. Das ist natürlich auch überhaupt nicht der Fall.
In den 70er Jahren waren von 54 Exprimenten 18 nicht signifikant. Wobei 2 Versuchsreihen nur nichtsignifikante Werte erbrachten. Hier drängt sich natürlich der Verdacht auf, der Versuchsleitereffekt habe zugeschlagen. Diesen Verdacht kann aber nur eine Meta-analyse erhärten.
Die Schmidtschen Experimente waren die Sahnestückchen, aber nicht nur deshalb habe ich sie ausgewählt, es sind die einzigen, zu denen ich etwas sagen kann, und für deren Autor ich mich verbürgen würde.
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Lobos
Bin ich hier in einem Forum der Uni ?

Also ich habe nur Zeit, einmal in der Woche einkaufen zu gehen, muß mein Geld hart erarbeiten und habe 4 vierbeinige und eine zweibeinige Katze zu versorgen.

Mal jetzt weg von Formeln, Experimente, Glauben und spiritistischen Sitzungen.

Wollte nur den therpeutischen Nutzen der Orgon-Energie im Orgon-Akkumulator wissen.

Immerhin sehe ich,wie einige andere Menschen auch (es kann jeder sehen ), die Kreiswellen dieser Orgon genannter Energie in der Atmosphäre und kann dabei nicht an einer optischen Täuschung glauben.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Also, der Proband darf nicht skeptisch sein. Der Versuchsleiter auch nicht. Und nach dem gesagten vermute ich, daß auch ein Dritter, der dem Versuch beiwohnt und mißtrauisch jedes Detail begutachtet, den Effekt zunichte machen würde.

Kurz: Es ist prinzipiell keine kritische Untersuchung des Effekts möglich.
Was auch bedeutet: Es ist keine wissenschaftlich objektive Untersuchung des Effekts möglich.

Klingt mir nach einer Immunisierungsstrategie wie aus dem Lehrbuch.

Ich verrate Dir jetzt ein Geheimnis: Ich kann die Lottozahlen vorhersehen! Und zwar mit einer Trefferrate von sage und schreibe 100%! Nur zu dumm: Wann immer ich die vorhergesagten Zahlen tippe, sie jemandem verrate oder auch nur aufschreibe, kommen hinterher andere Zahlen. Nur wenn ich das Wissen für mich behalte, bis die Zahlen gezogen worden sind, klappt es. Das bedeutet natürlich auch, daß ich diese unglaubliche Fähigkeit weder nutzen, noch beweisen kann.

Ok, glaubst Du mir diese Geschichte? Nein? Nun, warum sollte ich dann den Parapsychologen glauben?
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
"Kurz: Es ist prinzipiell keine kritische Untersuchung des Effekts möglich."

Das ist eine erschreckende Schlußfolgerung, aber ich fürchte, sie ist unausweichlich.
(William Poundstone beschreibt in "Im Labyrinth des Denkens" weitere Probleme, die aus dem allgemeinen "Versuchsleiter-Effekt" automatisch ein scheinbar unlösbares Problem machen.)

Timeout, das Problem, daß Du beschreibst, errinnert mich sehr an den Film 'Contact': das Oakhamsche Messer wendet sich am Ende gegen den Forscher selbst.
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Zu Beitrag Nr. 255-28:
…und eine zweibeinige Katze zu versorgen…

Das arme Tier! Was ist ihm denn passiert?

Immerhin sehe ich, wie einige andere Menschen auch (es kann jeder sehen ), die Kreiswellen dieser Orgon genannter Energie in der Atmosphäre…

Wouw, noch ein Synesthetiker. Also, ich persönlich bin kurzsichtig. Auch mit Brille sehe ich keine Kreiswellen. Nur Nachts sehe ich um Lichtquellen herum dünne Strahlen, wie man sie mit einem Sternfilter vor einem Fotoapparat erzeugen kann.
Aber das ist keine Parapsychologie sondern einfache Physik.
Kann man mit Parapsychologie Bewegungsabläufe (die Zeitabläufe) beeinflussen? In Science Fiction Romanen las ich von Telekineten, die Gegenstände beschleunigen können. Eine Abart sind Pyrokineten, die Atome derart beschleunigen, daß die Gegenstände zu brennen beginnen. Aber parapsychologisch Begabte, die die Zeit verändern können (Movatoren), sind recht selten.
Man benutzt sehr oft das Wort „Gedankenkraft“.
Wieviel Kraft - in Newton – kann man mit Gedanken erzeugen?
Wieviel Energie ist dazu notwendig - in Kilokalorien ?
Ist das ein Weg aus der Energiekrise?
Ist das eine Methode um schlank zu werden? (Das Gehir verbraucht erwiesenermaßen viel Energie.)
Oder werden mit den Gedanken bloß andere Kräfte gesteuert? Wenn ja, welche Kräfte?
Wieviel Kraft braucht man, um den Zeitablauf merkbar zu verändern?
Wie muß ein Experiment (Doppelblindversuch) aussehen, um das nachzuweisen oder zu falsifizieren?
In der neuen ARD-Fernsehreihe über PSI wurde über irgendwelche weltweit verteilten Meßapparaturen berichtet, die ihre Ergebnisse per Internet zu einer zentralen Auswertestelle schicken. Ab und zu gibt es mal außergewöhnlich hohe Ausschläge, die man IM NACHHINEIN (!!!) dann irgendwelchen spektakulären Ereignissen zuzuordnen versucht. Das ist genau so seriöse Wissenschaft wie die Zuordnung von Zeitungshoroskopen.
Aber nun wieder ernsthaft, sind wir zu blöd, um wiederholbare PSI-Effekte nachzuweisen?
Die GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) hat in einem Wünschelrutenexperiment, bei dem die Rutengänger am Experimentaufbau beteiligt waren (!!!), bloß das Versagen der Ruten festgestellt. Seither nehmen Rutengänger an solchen Experimenten, die ihr Versagen dokumentieren können, nicht mehr teil. :-)
Nur bei Vorführungen, die nicht mehr wiederholbar, und nicht dokumentiert sind (!!!) erzielen sie immer erstaunliche Treffer.
[Vielleicht sollte man es mal mit versteckter Kamera probieren? ;-) ]
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Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Telekinese ist für mich GLEICHBEDEUTEND mit der Beschleunigung von Materie (Tele-Transportation beinhaltet für mich zusätzlich zur Beschleunigung irgendwoanders eine Abbremsung (= entgegengerichtete Beschleunigung) ohne direkten mechanischen Einfluß.
Gibt es noch weitere bedeutungen von 'Telekinese'?

Ich kann Dir nur eine der vielen Fragen beantworten: wieviel Kraft man braucht, um den Zeitablauf merkbar zu verändern. Aber das kannst Du wahrscheinlich selbst... ;)

Wenn man Zufallsexperimente irgendeiner Art mit einer Masse von Menschen macht, werden dabei zwangsläufig einige Menschen (extrem) überdurschnittliche (und auch unterdurchschnittliche) Werte erreichen.
Aufgabe der Parapsychologie wäre es zu zeigen, daß man die Anzahl dieser signifikant überdurchschnittlichen Ergebnisse erhöhen kann, indem man die 'schlechten' Versuchspersonen aussortiert, und das Experiment dann nur mit den 'guten' wiederholt. Bisher hat sich an dieser Stelle meines Wissens immer gezeigt, daß die Gaussche Kurve der Werte durch diese Auswahl nie in ihrer Form wiederholbar verändert wurde.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Das sieht sehr nach Immunisierungsstrategie aus. Ist es aber nicht.
Man muss nämlich vor einem Experiment immer das relevante psychologische Profil der Probanden erheben.
Im einfachsten Fall, nämlich der sheep - goat Unterscheidung wird man dann den goats einfach sagen, sie sollen die Lämpchen im Gegenuhrzeigersinn drehen, es aber ganz normal auswerten, als wäre die Aussage "im Uhrzeigersinn" gewesen.
Zum Versuchsleitereffekt später mehr, das Problem ist komplexerer Natur.
Beim Freiburger Experiment ( das signifikant war ) wurde Wert darauf gelegt 08/15 Probanden, also keine PSI - Stars, zu haben. Es wurden bewußt skeptische Probanden gesucht.

Nochmal : P.effekte werden nicht durch Kräfte vermittelt. Schon gar nicht durch "Gedankenkraft", was immer das sein mag. Auch darauf will ich noch ausführlicher zurückkommen.

Der nackte Nachweis von PSI wird meines Erachtens solange nicht gelingen wie es keine Theorie der P. gibt. Warum ?

Für einen Skeptiker ist die a priori Wahrscheinlichkeit für P. so klein, dass die Wahrscheinlichkeit des Betrugs oder experimenteller Artefakte immer höher sein wird.
Wir müssen also eine Theorie der P. erarbeiten. Ist diese Theorie schlüssig, wird sich die a priori Wahrscheinlichkeit erhöhen.
Experimente wären dann nicht mehr mit dem nackten Nachweis von PSI beschäftigt, sondern würden theoriegeleitet nach ganz speziellen Vorraussagen eben dieser Theorie suchen. Diese speziellen Voraussagen könnten durchaus signifikanter sein als der sog. nackte Nachweis.
So erhöht schon die Berücksichtigung des sheep -goats - effektes ( ein Ergebniss einer Theorie ) die Signifikanz um ein beträchtliches.

"Die Theorie entscheidet, was beobachtet werden kann." A.Einstein

Macht es euch nicht gar zu leicht, indem ihr davon ausgeht, die Parapsychologen wären ahnungslose, schwärmerische, leichtgläubige Schöngeister. Das ist in der Regel nicht der Fall. Ich kenne keine größeren Skeptiker. Das fachliche Wissen ist beachtlich. ( Physik, Systemtheorie, Informationstheorie, Statistik, Psychologie, Philosophie.... ein Fachmann für Anglistik ist auch dabei )
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Hey, das ist eine richtig gute Antwort auf meine indirekte Frage, wie man trotz all der nachweisbaren und ungewollten Effekte (wie Placebos) noch sinnvolle Untersuchungen führen kann.
Im vorhinein eine Unterscheidung in in weiße und schwarze Schafe festzulegen (die man nachher nicht mehr ändern darf - logisch), und die Antworten der schwarzen Schafe mit negativem Vorzeichen zu versehen.

Obwohl (oder weil) ich ziemlich streng wissenschafts-gläubig bin, lehne ich entsprechende Experimente nicht a priori ab, sondern versuche, im vornhinein für mich zu entscheiden, was das eine oder andere Ergebnis bedeuten würde. Umso mehr Bedeutung man theoretisch herausholen kann, umso wertvoller das Experiment.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Besser : Für VIELE Skeptiker ist die a priori Wahrscheinlichkeit für P.so klein,.....
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Das Freiburger Experiment sah folgendermassen aus.
Als Zufallsgenerator diente eine Strontium 90 Quelle. Sie war umgeben von 5 Geiger - Müller Zählrohren. Ein Computer wählte aus, welcher der 5 Detektoren mit dem Display verbunden werden sollte. Die Zufallsfolgen der restlichen 4 Detektoren wurden abgespeichert.
Das Display bestand aus einem Kästchen mit 17 LEDs in gerader Linie "von unten nach oben" angeordnet.

Aufgabe der Versuchspersonen war es das Licht nach oben wandern zu lassen und es möglichst weit oben zu halten.

Das Experiment war signifikant. ( hab leider keine Zahlen )
Die Auswertung brachte aber ( unter anderen ) folgendes überaschendes Ergebniss:
Wenn man nur die Aufzeichnungen der Geiger - Müller Zähler betrachtet, läßt sich keinerlei Anomalie feststellen. Der radioaktive Zerfall verlief anscheinend völlig unbeeindruckt von den Anstrengungen der Versuchsteilnehmer.
Keine Spur eines aufgeprägten Signals war erkennbar!!
Wir können also gleich mal sog. technische Artefakte ausschließen. Diese hätten eine Spur, ein Signal hinterlassen.
Aber wie kam dann das signifikante Endergebniss zustande ??
Es sieht aus, als hätten sich die Versuchsteilnehmer überdurchschnittlich oft gerade dann in den Versuch eingeklinkt, d.h. ihre Apparatur gestartet, wenn die Quelle gerade zufällig eine größere Fluktuation produzierte.
Für jemanden, der ein komplettes Zerfallsprotokoll einer radioaktiven Quelle vorliegen hat, ist es natürlich ein Leichtes Sequenzen so auszuwählen, dass, wenn nur diese ausgewählten Sequenzen betrachtet werden, ein hochsignifikantes Ergebniss die Folge ist.
Aber so einfach hatten es die Versuchspersonen nicht. Sie hätten ja die passenden Sequenzen vorrausahnen müssen.
Ist Psychokinese, zumindest in diesem Fall, auf Praekognition zurückzuführen? Manche Fachleute glauben das. Die Verantwortlichen ( v.Lucadou.... ) des Freiburger Experimentes sind anderer Meinung. Meine unmassgebliche Meinung schließt sich ihnen an.
Was aber ist dann passiert???

Fortsetzung fogt (täteretää, Titelmusik aus "Der Hexer" von Edgar Wallace)
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Bei der Versuchsbeschreibung fehlen leider ein paar entscheidende Details:

Nach welchem Kriterium wählte der Computer den Geigerzähler aus?
Welchen Zusammenhang gab es zwischen den Messungen der Geigerzähler und der Position des Lichtes auf der LED-Reihe?
Was bedeutet "ein Versuchsteilnehmer hat sich eingeklinkt"? Hatten sie einen Schalter "jetzt zählen"? Oder wie ist das zu verstehen?

BTW, wurde die Zufallsfolge des mit dem Display verbundenen Zählrohres etwa nicht aufgezeichnet?
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Die Zählfolge des mit dem Display verbundenen Zählrohres wurde natürlich aufgezeichnet, war ja sozusagen die Hauptsache.
Die anderen 3 Fragen kann ich nicht mit Sicherheit beantworten. Ich vermute:

Auf dem Displaykästchen waren 5 Schalter ( das weiß ich sicher) , vielleicht konnte man damit, über einen Computer das jeweilige Zählrohr ansteuern.
Man konnte per Knopfdruck seinen run starten.
Geradzahlige Zählrate, über ein festgelegtes Zeitinterval, läßt das obere LED leuchten, ungeradzahlige das untere. ( da bin ich mir aber gar nicht sicher )

Da mich diese Fragen auch interessieren, werd ich Nachforschungen anstellen. ( Mist in meinen verlorenen Unterlagen würd's drinstehen.)
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Zaz.t.
Vielleicht wurde das Ansteuern der Leds auch anders gelöst.
z.B.so: Lag die Zählrate über dem Erwartungswert für eine Zeit t, dann sprang das Licht nach oben, lag sie unter diesem Wert , sprang das Licht nach unten.
So könnte man die Signalhypothese besser nachweisen.
Aber da helfen alle Vermutungen nicht weiter, ich werd mal bei den Verantwortlichen nachfragen.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Jo, das wäre gut.
Interessieren würde mich vor allem: nur einer von den 5 Geiger-Zählern hat ungewöhnliche Ergebnisse aufgezeichnet, und das war ausgerechnet derjenige, der (ohne Wissen von Versuchsperson oder -Leiter) mit dem Display verbunden war?
Ich würde da irgendwie auch Präkognition vor Telekinese sehen wollen, dafür müßte die Versuchsperson aber einen Einfluß darauf gehabt haben, WANN sie das Experiment machen will.
Im Falle von Telekinese: wenn sich bei den anderen 4 Zählern nichts ungewöhnliches findet, alle 5 aber die Strahlung einundderselben Quelle aufgezeichnet haben, so hieße das doch, daß die Versuchsperson keinen Einfluß auf die Richtung des Zerfalls hatte, sondern auf den Zeitpunkt der Zerfälle, die in der benötigten Richtung geschehen (was irgendwie wieder Präkognition einschließt)?
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