Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Meine Vorstellung von Zeit

Thema erstellt von Klerol 
Beiträge: 9, Mitglied seit 13 Jahren
Ein herzliches Hallo erstmal aus dem Norden!

Sehr interessantes Forum, welches ich direkt zu meinen Favoriten hinzugefügt habe ;-)

Ich interessiere mich einfach nur für gewisse Dinge und überlege dabei dauernd, wie alles zusammenhähngen kann. Daher kommt schon einmal die ein oder andere Idee. Seit langem überlege ich, wie man Zeit eigentlich beschreiben kann. Es gibt viele Ansätze und Intrpretationen hierzu. Meine Überlegung ist folgende:

Was ist Zeit und wie erklärt man die?
Wenn man sich einmal fragt warum der Raum an die Lichtgeschwindigkeit gebunden ist und warum Lichtgeschwindigkeit die Höchstgeschwindigkeit in unserem Universum ist, könnte man zu dem Schluss kommen: Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass sich unser Universum mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet und somit Zeit und Geschwindigkeit bestimmt.
Wenn man diesen Gedanken weiter verfolgt ergeben sich interessante Schlüsse, die vieles verständlicher machen… wenn es überhaupt so ist.
Beispiel: Wenn man sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen würde, so bliebe die Zeit für einen stehen. Warum? Weil wir uns dann genauso schnell bewegen, wie sich das Universum ausdehnt. Da es sich in alle Richtungen ausdehnt, ist es auch egal in welche Richtung wir uns bewegen. In dem Moment in dem wir die Lichtgeschwindigkeit erreichen, heben wir quasi die Ausdehnung für uns auf. Da der Raum an die Lichtgeschwindigkeit gebunden ist, bewegen wir uns parallel zu diesem. Somit vergeht keine Zeit. Außerdem bewegen wir uns dann auch genauso schnell wie die Milliarden subatomarer Teilchen und Teilchen der dunklen Materie, die uns normalerweise in jeder Sekunde durchdringen. Da wir nun aber dieselbe Geschwindigkeit haben, können uns diese Teilchen nicht mehr durchdringen. Das könnte ein weiterer wesentlicher Faktor für Zeit sein.

Je langsamer wir nun wieder werden, desto schneller vergeht auch die Zeit und mehr Teilchen durchdringen uns wieder. Wenn wir völlig still stehen vergeht die Zeit demnach am schnellsten und die meisten Teilchen wandern durch uns hindurch. Daraus ergibt sich, dass auf jedem Planeten eine andere Zeit herrscht. Die Erde dreht sich um die eigene Achse und um die Sonne. Unser Sonnensystem dreht sich wiederum um das Zentrum unserer Galaxie. Unsere Galaxie bewegt sich wiederum durch den Raum und der Raum selber dehnt sich auch noch aus.... Zusammen gerechnet sind das schon ein paar Prozent der Lichtgeschwindigkeit und somit haben wir eine eigene Zeit. Auf Planeten die sich langsamer duruch den Raum bewegen, altern wir daher auch schneller. Auf Millisekunden-Pulsare hingegen die sich mit mehr als 100 Umdrehungen in der Sekunde um ihre eigene Achse drehen, vergeht die Zeit viel langsamer als z.B. auf der Erde.
In Milliarden von Jahren können da schon gravierende Zeitunterschiede zusammen kommen.


Das wäre eine Erklärung für mich, warum einige Dinge so sind wie sie eben sind - und wie wir sie wahrnehmen.

Wie seht Ihr das?

Liebe Grüße,
klerol
Signatur:
Ich bin einfach nur an Physik interessiert und frage mich immer: Wie geht das? ;-)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 109, Mitglied seit 13 Jahren
Wenn Strecke durch Zeit gleich Geschwindigkeit ist.

Wie rechnet sich dann die Lichtgeschwindigkeit, wenn bei Lichtgeschwindigkeit keine Zeit vergeht?

Die Zeit ist meiner Meinung nach ein Ordnungsbegriff, geschaffen vom menschlichen Bewusstsein und hat somit nur „Gedankenform“.

Ob sich das Universum, das meiner Meinung nach vom Menschen nicht vollständig erfasst und erkannt werden kann, tatsächlich in alle Richtungen (mit kostanter Geschschwindigkeit) ausdehnt, ist doch nicht zu beweisen.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Klerol,

ich sehe es ähnlich wie du. Das Universum dehnt sich aus. Wir (und alles andere in unserer unmittelbaren Nähe) bewegen uns mit Lichtgeschwindigkeit. Wir merken davon allerdings nichts, da sich alles gleich schnell in Expansionsrichtung bewegt. Wir nennen diese Bewegung: "Vergehen der Zeit". Wenn wir uns im Raum bewegen, so bewegen wir uns entsprechend weniger in der Expansionsrichtung (Zeitrichtung), da die Lichtgeschwindigkeit ja eine Konstante ist. Da Zeit und Raum senkrecht aufeinander stehen, ergeben sich die Verhältnisse beider Teil"geschwindigkeiten" auf einfache Weise aus dem Satz des Pythagoras. Da der Raum gekrümmt ist, expandieren alle Dinge, die weit von uns entfernt sind (z.B. andere Galaxien), in eine andere Richtung als wir selbst. Daher müssen sie uns bewegt erscheinen.

Wenn du Lust hast, schau vielleicht einmal in meine Homepage. Dort habe ich das Ganze - so wie ich es sehe - etwas ausführlicher beschrieben.

Gruß, Claus.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Claus schreibt in http://home.pages.at/ccreutzburg/Ueber%20das%20Wese... :
Zitat:
Man kann sich also fragen, ob ein analoges Phänomen, wie das der Lichtspieglung, auch für Massen auftritt. Diese Art der Spiegelung sollte dann anstatt an einer Masseebene im Raum an einer Lichtebene in der Zeit erfolgen.

Ich habe die Vermutung, dass der Urknall, falls er denn Stattgefunden hat, die grösste Raum-Zeit-Spiegelung des Universums war.
Man stelle sich einen Raum vor, in dem an einer Wand ein Spiegel steht. Schaue ich in diesen Spiegel, so sehe ich scheinbar den Raum, in dem ich mich befinde, hinter der Wand, nur eben Spiegelverkehrt.
Physiker behaupten, dass im Urknall Raum und Zeit entstanden sind, also der Urknall der frühste jemals existierede Zeitpunkt war.
Meine Vermutung ist, dass man, wenn man "durch" den Urknall hindurch (sinnbildlich) in die Zeit sehen könnte, so würde man wieder die Zeit nach dem Urknall sehen, also der Urknall als eine riesige Raum-Zeit Spiegelung, bei der alles "vorher" ein "nachher" wäre.
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Claus,
wie kann ich mir in Deinem Modell die Bewegung/Geschwindigkeit des Lichts vorstellen ?
MfG
Harti
Signatur:
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1783-5:
wie kann ich mir in Deinem Modell die Bewegung/Geschwindigkeit des Lichts vorstellen ?
Hallo Harti,

etwa so, wie die "zeitliche Bewegung" von Massen, nur um 90° verdreht:

Wir sind mehr oder weniger ruhend an einem Ort im Raum und bewegen uns mit Lichtgeschwindigkeit durch die Zeit. Licht ist dagegen an einem Ort in der Zeit (für Licht vergeht keine Zeit); es bewegt sich dafür mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 9, Mitglied seit 13 Jahren
Danke für die interessanten Antworten.

Gnom schrieb in Beitrag Nr. 1783-2:
Wenn Strecke durch Zeit gleich Geschwindigkeit ist.

Wie rechnet sich dann die Lichtgeschwindigkeit, wenn bei Lichtgeschwindigkeit keine Zeit vergeht?

Gar nicht (im üblichen Sinne). Das ist wieder eine "irdische Maßeinheit" die nicht funktioniert, weil die Eigengeschwindigkeit nicht in der Zeit berücksichtigt ist. Daher funktioniert unser Zeitsystem selbst bei uns nur sehr eingeschränkt und hat bereits bei geringen Geschwindigkeiten Abweichnugnen die korrigiert werden müssen: Die GPS Satelliten auf der Erdumlaufbahn haben eine Abweichung zur "Normalzeit", weil sie sich schneller durch den Raum bewegen als wir und daher vergeht die Zeit für die Satelliten langsamer. Ausserdem hängt die Berechnung der Lichtgeschwindigkeit immer vom Betrachter ab und kann eigentlich nur für Beobachter von aussen in Frage kommen.

Für alles innerhalb der Lichtgeschwindigkeit muss man sich an die Raumzeit halten. Denn jede Bewegung durch den Raum ist laut RT auch eine Bewegung durch die Zeit. Uns fehlt nur diese Erfahrung, weil die Geschwindigkeiten die wir erreichen zu gering sind, als das wir dies bemerken könnten. Daher können wir uns das alles auch nur schwer vorstellen.

Gruß klerol
Signatur:
Ich bin einfach nur an Physik interessiert und frage mich immer: Wie geht das? ;-)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 4, Mitglied seit 13 Jahren
Aber dann kann für Materie die Zeit nie still stehen, wenn materie nicht Lichtgeschwindigkeit erreichen kann, sondern das gelingt nur dem Licht.
Ist dann alles Andere die Folge von Geschwindigkeitsdifferenzen?
Was verursachte Geschwindigkeit?

Signatur:
Liebe erhält die Menschheit.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Opa85 am 18.04.2011 um 11:52 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 109, Mitglied seit 13 Jahren
Klerol schrieb in Beitrag Nr. 1783-7:
Danke für die interessanten Antworten.

Gar nicht (im üblichen Sinne). Das ist wieder eine "irdische Maßeinheit" die nicht funktioniert, weil die Eigengeschwindigkeit nicht in der Zeit berücksichtigt ist. Daher funktioniert unser Zeitsystem selbst bei uns nur sehr eingeschränkt und hat bereits bei geringen Geschwindigkeiten Abweichnugnen die korrigiert werden müssen: Die GPS Satelliten auf der Erdumlaufbahn haben eine Abweichung zur "Normalzeit", weil sie sich schneller durch den Raum bewegen als wir und daher vergeht die Zeit für die Satelliten langsamer. Ausserdem hängt die Berechnung der Lichtgeschwindigkeit immer vom Betrachter ab und kann eigentlich nur für Beobachter von aussen in Frage kommen.

Für alles innerhalb der Lichtgeschwindigkeit muss man sich an die Raumzeit halten. Denn jede Bewegung durch den Raum ist laut RT auch eine Bewegung durch die Zeit. Uns fehlt nur diese Erfahrung, weil die Geschwindigkeiten die wir erreichen zu gering sind, als das wir dies bemerken könnten. Daher können wir uns das alles auch nur schwer vorstellen.

Gruß klerol

Wie viele Realitäten und Zeiten gibt es dann tatsächlich?
Wurde die Lichtgeschwindigkeit jemals real gemessen oder ist sie nicht vielmehr errechnet worden, quasi ein Produkt des menschlichen Geistes?
Der Hinweis auf die GPS Satelliten ist interessant - verhält es sich aber wirklich so?
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 9, Mitglied seit 13 Jahren
Keine Ahnung, ob man die tatsächliche Lichtgeschwindigkeit auf der Erde überhaupt messen kann. Einerseits müsste man wissen mit welcher Geschwindigkeit sich unsere Erde durch das Universum bewegt, auf der anderen Seite hat das Licht immer die gleiche Geschwindigkeit (im Normalfall im Vakuum).

Hier eine interessante Seite zu GPS-Satelliten und der Zeit. Ziemlich weit unten wird bestätigt, dass die Satelliten ihre eigene Zeit haben:
http://ivvgeo.uni-muenster.de/Vorlesung/GPS_Script/...

Gruß klerol
Signatur:
Ich bin einfach nur an Physik interessiert und frage mich immer: Wie geht das? ;-)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Klerol schrieb in Beitrag Nr. 1783-10:
Keine Ahnung, ob man die tatsächliche Lichtgeschwindigkeit auf der Erde überhaupt messen kann. Einerseits müsste man wissen mit welcher Geschwindigkeit sich unsere Erde durch das Universum bewegt, auf der anderen Seite hat das Licht immer die gleiche Geschwindigkeit (im Normalfall im Vakuum).

Hier eine interessante Seite zu GPS-Satelliten und der Zeit. Ziemlich weit unten wird bestätigt, dass die Satelliten ihre eigene Zeit haben:
http://ivvgeo.uni-muenster.de/Vorlesung/GPS_Script/...

Gruß klerol

Hallo, klero!

Man misst die Lichtgeschwindigkeit genau so, wie man jede andere Geschwindigkeit auch misst, nämlich, in dem man den zurückgelegten Weg durch die Zeit dividiert (im Experiment auf der Erde misst man den Lauf des Lichtes zwischen Spiegeln). Dass bei Lichtgeschwindigkeit keine Zeit vergeht, bezieht sich auf die Zeitmessung auf dem Lichtstrahr selbst (was natürlich nicht tatsächlich möglich ist, man kann nicht auf einem Lichtstrahl reiten), nicht auf denjenigen, der die Zeit des Lichtstrahls von "außen" misst.

Gruß Henry

Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 19.04.2011 um 12:36 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Klerol schrieb in Beitrag Nr. 1783-10:
Keine Ahnung, ob man die tatsächliche Lichtgeschwindigkeit auf der Erde überhaupt messen kann.

Man hat die Lichtgeschwindigkeit bereits real gemessen, das ist garnicht so schwer.
Man braucht nur Start (Quelle) und Ziel (Empfänger), und eine definierte Strecke dazwischen.
Wenn man nun an der Quelle ein Lichtsignal absendet, so muss man nur die Zeit messen, bist das Licht den Empfänger erreicht. Wenn nun Zeit und Strecke bekannt sind, dann errechnet man nach der Formel V=s/t die Geschwindigkeit. Fertig
Zitat:
Einerseits müsste man wissen mit welcher Geschwindigkeit sich unsere Erde durch das Universum bewegt, auf der anderen Seite hat das Licht immer die gleiche Geschwindigkeit (im Normalfall im Vakuum).

Die Frage hast Du bereits selbst beantwortet:
Da die Lichtgeschwindigkeit immer gleich ist, spielt die Geschwindigkeit der Erde keine Rolle.
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 9, Mitglied seit 13 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1783-12:
Die Frage hast Du bereits selbst beantwortet:
Da die Lichtgeschwindigkeit immer gleich ist, spielt die Geschwindigkeit der Erde keine Rolle.

Hallo Hans-m,
das hatte ich zuerst auch gedacht (und mein Gefühl stimmt dem eigentlich zu). Ist das aber wirklich die reale Lichtgeschwindigkeit? Zuerst sah die Antwort noch recht einfach aus. Doch dann viel mir ein, dass die Erde wegen Ihrer Bewegung durchs Universum Ihre eigene Raumzeit hat. Wie wirkt sich diese Zeit auf Messungen aus, wenn die Gleichung Weg*Zeit sich auf einen Zustand auf der Erde bezieht? Da war ich mir plötzlich gar nicht mehr so sicher. Spinnt man den Gedanken weiter kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass sich der Weg ändern muss wenn die Zeit die gleiche bleibt. Der Weg ist in diesem Falle der Raum der sich dann ändern muss. Wenn sich aber der Raum ändert, ist 1 Meter dann noch 1 Meter, oder nur noch 99,999999 cm???
Die Einheit für die LG ist Km/sec und wäre dann doch nicht richtig.....

Oh man.... wenn man sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt raucht irgendwann das Hirn ;-)

LG klerol
Signatur:
Ich bin einfach nur an Physik interessiert und frage mich immer: Wie geht das? ;-)
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Klerol, ein „interessanter“ Gedankengang, da unkonventionell, aber deinen 1. Absatz, ich reduzieren ihn mal auf folgendes, von dir geschriebenes: „Wenn man sich einmal fragt… wenn es überhaupt so ist.“

Das habe ich dann auch kurz getan und bin zu der Meinung gekommen, dem ist nicht so, wie von dir beschrieben.

Geschickt gefragt, sage ich da nur. Und möchte dir folgendes fragend erwidern, wenn du da weiter schreibst: „der Raum an die Lichtgeschwindigkeit gebunden ist“, bist du wirklich der Meinung, daß der Raum an die Lichtgeschwindigkeit gebunden ist – ich würde da eher Gegenteiliges formulieren, daß (auch) die Lichtgeschwindigkeit an die Gegebenheiten des Raumes „gebunden“ ist.

Der Raum und die Zeit sind für mich primärer Natur, die Geschwindigkeit, so auch die des Lichtes sind in diesem Betrachtungsverhältnis lediglich sekundärer Natur und das ändert sich auch nicht, wenn die Expansionsgeschwindigkeit des Raumes die „Lichtgeschwindigkeit überschreitet“, denn dies ist lediglich eine Relativgeschwindigkeit und keine absolute Geschwindigkeit.

Insofern wären dann deine nachfolgenden Ausführungen auch mit vielen Fragezeichen zu versehen:“ Wenn man sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen würde, so bliebe die Zeit für einen stehen. ..- Weil wir uns dann genauso schnell bewegen, wie sich das Universum ausdehnt.“

Ich darf dann ja ebenso theoretisch davon ausgehen, daß wir uns für einen Beobachter, der sich von uns in einer bestimmten Entfernung aufhält - bei welchem dann ebenso der Eindruck entsteht, daß wir uns mit Lichtgeschwindigkeit von ihm entfernen - die Zeit bei uns ebenso stillstehen müßte, sie sich aber allem Anschein nach, den unseren Bedingungen entsprechend wie folgt verhält, sie „schreitet voran“ und denkt nicht daran, stillzustehen. Warum sollte sich die Zeit so grundverschieden verhalten???
Signatur:
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat:
Klerol schrieb in Beitrag Nr. 1783-13:
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1783-12:

Die Frage hast Du bereits selbst beantwortet:
Da die Lichtgeschwindigkeit immer gleich ist, spielt die Geschwindigkeit der Erde keine Rolle.

Hallo Hans-m,
das hatte ich zuerst auch gedacht (und mein Gefühl stimmt dem eigentlich zu). Ist das aber wirklich die reale Lichtgeschwindigkeit? Zuerst sah die Antwort noch recht einfach aus. Doch dann viel mir ein, dass die Erde wegen Ihrer Bewegung durchs Universum Ihre eigene Raumzeit hat. Wie wirkt sich diese Zeit auf Messungen aus, wenn die Gleichung Weg*Zeit sich auf einen Zustand auf der Erde bezieht? Da war ich mir plötzlich gar nicht mehr so sicher. Spinnt man den Gedanken weiter kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass sich der Weg ändern muss wenn die Zeit die gleiche bleibt. Der Weg ist in diesem Falle der Raum der sich dann ändern muss. Wenn sich aber der Raum ändert, ist 1 Meter dann noch 1 Meter, oder nur noch 99,999999 cm???
Die Einheit für die LG ist Km/sec und wäre dann doch nicht richtig.....

Oh man.... wenn man sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt raucht irgendwann das Hirn ;-)

LG klerol

Klero, es gibt nur eine Lichtgeschwindigkeit. Du musst dir wegen der Erde keine Gedanken machen, die zeitlichen und auch räumlichen Veränderungen spielen nur eine Rolle, wenn du die Zeit oder die Länge in einem anderen System als deinem eigenen misst. und das sich auch zu dir in Bewegung befindet, also z. B. in einem Satelliten. Wenn die Systeme sich einfach unbeschleunigt bewegen, sieht es für den anderen Beobachter in deinem System genau so aus, wie für dich in seinem System, es geschieht also sowieso gar nichts. Der Satellit allerdings ist beschleunigt, deshalb wirst du feststellen, dass seine Uhr im Vergleich zu deiner langsamer geht. Wenn du aber nur die
Geschwindigkeit anderer Objekte - also z. B. Sterne oder Satelliten oder Monde - misst, ist die Verlangsamung der Zeit überhaupt nicht wichtig, sie spielt keine Rolle, die so genannte Zeitdilatation ist nur dann wichtig, wenn du auch die Zeit in dem anderen System misst, oder die Uhren hinterher vergleichst.

Und der Raum verändert sich bei all dem überhaupt nicht.

LG

Henry
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 9, Mitglied seit 13 Jahren
Hallo Quante,
die Theorie, dass die der Raum an die LG gebunden ist habe ich letztens in einer neueren Folge "Geheimnisse des Universums" mitbekommen. Eigentlich ging ich davon aus, dass dies eine anerkannte Theorie ist... so wie es dort jedenfalls dargestellt wurde. Daraus ergaben sich für mich die Fragen: Warum ist das so und was resultiert daraus?

Das Licht selber ist für mich bereits eine Art Zeitmaschine, in der die Zeit still steht. So wird das Licht von Sternen (so wie es vor Milliarden Lichtjahren einmal war) unverändert zu uns "transportiert" und wir sehen bereits längst vergangene Welten. Man könnte dies auch als einen Beweis dafür sehen, dass in der LG die Zeit stehen bleibt da sich die Photonen über diesen Zeitraum nicht verändert haben um dann ihre Energie hier abzugeben ;-)
Für die Photonen selbst wäre diese Reise ein Sprung durch die Raumzeit, da keine Zeit vergangen ist.

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwo macht mir dieser Ansatz oder Sichtweise durchaus Sinn. Mir fällt öfters etwas aus anderen Zusammenhängen auf, was sich damit recht gut erklären lässt. Daher fasziniert mich diese Idee und wollte sie gerne einmal teilen um andere Meinungen zu hören.
Signatur:
Ich bin einfach nur an Physik interessiert und frage mich immer: Wie geht das? ;-)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat:
[Klerol schrieb in Beitrag Nr. 1783-16:
Hallo Quante,
die Theorie, dass die der Raum an die LG gebunden ist habe ich letztens in einer neueren Folge "Geheimnisse des Universums" mitbekommen. Eigentlich ging ich davon aus, dass dies eine anerkannte Theorie ist... so wie es dort jedenfalls dargestellt wurde. Daraus ergaben sich für mich die Fragen: Warum ist das so und was resultiert daraus?

Das Licht selber ist für mich bereits eine Art Zeitmaschine, in der die Zeit still steht. So wird das Licht von Sternen (so wie es vor Milliarden Lichtjahren einmal war) unverändert zu uns "transportiert" und wir sehen bereits längst vergangene Welten. Man könnte dies auch als einen Beweis dafür sehen, dass in der LG die Zeit stehen bleibt da sich die Photonen über diesen Zeitraum nicht verändert haben um dann ihre Energie hier abzugeben ;-)
Für die Photonen selbst wäre diese Reise ein Sprung durch die Raumzeit, da keine Zeit vergangen ist.

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwo macht mir dieser Ansatz oder Sichtweise durchaus Sinn. Mir fällt öfters etwas aus anderen Zusammenhängen auf, was sich damit recht gut erklären lässt. Daher fasziniert mich diese Idee und wollte sie gerne einmal teilen um andere Meinungen zu hören.

Hallo, Klerol!

Also, entweder wurde das in „Geheimnisse des Universums“ falsch dargestellt – was mich nicht unbedingt wundern würde, oder du hast es falsch verstanden. Denn was soll das bedeuten „… der Raum ist an die Lichtgeschwindigkeit gebunden“? Geschwindigkeit ist doch ein Zahlenwert, kein reales „Etwas“.

Aber vielleicht ist es wie folgt gemeint: Energie – und Licht ist wie jede elektromagnetische Strahlung Energie – ist gleich Masse, hast du schon mal gesehen – E=m*c². Masse beeinflusst den Raum, das heißt, Masse „krümmt“ den Raum, und da Masse gleich Energie ist, krümmt sie ebenfalls den Raum. Dieser Effekt auf Licht bezogen ist allerdings ziemlich klein. Andererseits „zwingt“ die Raumkrümmung das Licht ihr zu folgen, das heißt, das Licht wird scheinbar von der geraden Bahn abgelenkt, - eigentlich muss es genauer „Raumzeitkrümmung“ heißen, und im „normalen“ Sprachgebrauch sprechen wir bei dieser Krümmung von Gravitation, man kann diesen Effekt an unserer Sonne sehr gut beobachten. (Nach Albert Einstein und seiner allgemeinen Relativitätstheorie ist Gravitation die Krümmung der Raumzeit.)

Für das Licht als „Zeitmaschine“ musst du zwei Dinge auseinander halten. Zum einen ist das Licht eine „Zeitmaschine“, weil auch das Licht immer Zeit braucht, um Distanzen zu überwinden, das heißt, alles, was du durch das Licht übermittelt bekommst, ist in der Vergangenheit geschehen, und je größer die Distanz, um so weiter zurück in die Vergangenheit reicht die Information – von der Sonne zu uns sind das schon acht Minuten. Überlege mal – wenn ein Zug in München abfährt und nach acht Stunden in Hamburg ankommt, kommt er doch auch aus der Vergangenheit, nicht wahr? Er ist vor acht Stunden losgefahren. Und wenn ein Reisender den Münchener Merkur mitbringt, ist das Blatt dann auch schon von gestern .

Zum anderen – und das wird jetzt schwieriger – geht es um die Zeitdilatation. Sie bedeutet ganz kurz, dass in bewegten Systemen die Zeit langsamer vergeht als in ruhenden, und da die Lichtgeschwindigkeit die obere Grenze für erreichbare Geschwindigkeiten ist – nichts kann sich schneller bewegen als Licht – vergeht für ein Photon keine Zeit.

ABER, und zwar ein dickes ABER: Es ist ein sehr wichtiger Unterschied, ob ein System sich gleichförmig bewegt, also immer mit derselben Geschwindigkeit, oder ob es beschleunigt wird. Licht hat immer und unter allen Umständen dieselbe Geschwindigkeit, es ist also nicht beschleunigt. Und für nicht beschleunigte Systeme wird die spezielle Relativitätstheorie angewendet. Und die besagt für unser Problem Folgendes: Nehmen wir an, du bist ein System, du befindest dich in deinem Raumanzug im All, um dich herum ist nichts anderes zu sehen. Kannst du dann sagen, ob du dich bewegst? Nein, kannst du nicht, solange du nicht beschleunigt bist. Du kannst sogar sagen, du bist ruhend, das wäre völlig gleichwertig. Jetzt kommt dir ein anderer Raumanzug entgegen, mit Inhalt, versteht sich. Er saust an dir vorbei und entschwindet in der Dunkelheit. Kannst du nun sagen, ob du dich bewegt hast? Nein, kannst du nicht, du kannst nur sagen, dass ihr euch relativ zueinander bewegt habt, und du kannst weiterhin behaupten, du wärst in Ruhe gewesen! Natürlich hast du versucht, in das Innere des anderen Anzuges zu schauen, aber du konntest nur eine große Uhr erkenne. Zufällig hast du deine eigene Uhr vor Augen und dir fällt auf, dass die andere Uhr wohl nachgeht, sie tickt langsamer als deine eigene.

Und jetzt kommt der springende Punkt: Was hat der Typ im anderen Anzug wohl gesehen? (Wir nehmen an, dass ein ebenso einsamer Reisender im anderen Anzug war, auch, wenn du ihn nicht gesehen hast.) Nun, wenn du ein wenig darüber nachdenkst – er hat nichts anderes gesehen als du selbst! Auch er kann mit Fug und Recht behaupten, in Ruhe zu sein, und er wird festgestellt haben, dass DEINE UHR langsamer ging!

Das Entscheidende für uns ist nun, dass es immer die Uhr (die Zeit) des ANDEREN ist, die langsamer vergeht. Für das Photon bedeutet das: Für das Photon selbst steht die Zeit nicht still, sondern die Zeit steht stets in anderen Systemen still, und nur aus der Sicht des Photons, also z. B. steht eine hypothetische Uhr auf der Sonne für das Photon still, wenn es an der Sonne vorüber fliegt. Und für einen Beobachter auf der Sonne würde die Uhr auf dem Photon still stehen, aber nur für ihn und nicht für das Photon.

Wir sehen „längst vergangene Welten“ nicht, weil für das Photon die Zeit stillsteht, sonder einfach, weil es so lange gebraucht hat, um bei uns einzutreffen.

(Für beschleunigte Systeme ist die Sache ungleich komplizierter, deshalb erst mal nur bis hierhin)

LG Henry
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 5, Mitglied seit 13 Jahren
Die Zeit ist meiner Ansicht nach ein Abstraktum, ähnlich wie die Güte, die Ehre oder das Denken. Da unser Gehirn ziemlich beschränkt ist, (versucht jetzt mal z.B. ganz fest NICHT an rosa Elefanten zu denken - geht nicht!), veruchen wir alles mögliche in Zahlen, Formen und feststehenden Begriffen unterzubringen, weil wir das alles sonst einfach nicht "fassen" und "begreifen" könnten.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Temporale Verschiebung schrieb in Beitrag Nr. 1783-18:
Die Zeit ist meiner Ansicht nach ein Abstraktum, ähnlich wie die Güte, die Ehre oder das Denken. Da unser Gehirn ziemlich beschränkt ist, (versucht jetzt mal z.B. ganz fest NICHT an rosa Elefanten zu denken - geht nicht!), veruchen wir alles mögliche in Zahlen, Formen und feststehenden Begriffen unterzubringen, weil wir das alles sonst einfach nicht "fassen" und "begreifen" könnten.

Eine "temporale Verschiebung" sollte so etwas selbstredend wissen! ;-)
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Temporale Verschiebung schrieb in Beitrag Nr. 1783-18:
Die Zeit ist meiner Ansicht nach ein Abstraktum, ähnlich wie die Güte, die Ehre oder das Denken. Da unser Gehirn ziemlich beschränkt ist, (versucht jetzt mal z.B. ganz fest NICHT an rosa Elefanten zu denken - geht nicht!), veruchen wir alles mögliche in Zahlen, Formen und feststehenden Begriffen unterzubringen, weil wir das alles sonst einfach nicht "fassen" und "begreifen" könnten.
Hallo "Temporale Verschiebung" und guten Morgen.
Das mit dem Elefanten lass ich mal weg.
Der kann auch nicht behilflich sein. :-)
Aber mal ganz abstrakt gefragt...
Wie lange dauert es, bis das Sonnenlicht unseren Planeten erreicht?
MfG Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben