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Meine Vorstellung von Zeit

Thema erstellt von Klerol 
Beiträge: 9, Mitglied seit 13 Jahren
@Henry,
vielen Dank für Deine Ausführung.

Ich muss sagen, dass ich om Moment ein wenig perplex bin und die Welt nicht mehr verstehe ;-)

Du schreibst:
Zitat:
Das Entscheidende für uns ist nun, dass es immer die Uhr (die Zeit) des ANDEREN ist, die langsamer vergeht. Für das Photon bedeutet das: Für das Photon selbst steht die Zeit nicht still, sondern die Zeit steht stets in anderen Systemen still, und nur aus der Sicht des Photons, also z. B. steht eine hypothetische Uhr auf der Sonne für das Photon still, wenn es an der Sonne vorüber fliegt. Und für einen Beobachter auf der Sonne würde die Uhr auf dem Photon still stehen, aber nur für ihn und nicht für das Photon.

Es heisst doch: Fliegt ein Astronaut mit nahezu LG durch den Raum und kommt nach 30 Jahren auf die Erde zurück, so sind dort tausende Jahre vergangen. Wenn der Astronaut zur Erde zurück kommt ist er für sein Empfinden nur 30 Jahre gealtert und seine Uhr wird dies bestätigen. Während dessen haben sich die Uhren auf der Erde um einige tausend Jahre weiter bewegt. Von meinem Standpunkt auf der Erde gesehen, ist die Uhr damit um einige tausend Jahre zu langsam gelaufen.

Könnte der Astronaut während seines Fluges die Uhr auf der Erde sehen. sieht er den Sekunden Zeiger nur so rasen. Selbst die Atome der Atomuhr bewegen sich in der Erdumlaufbahn langamer als auf der Erde, sodass die Zeit korrigiert werden muss. Das sagt doch: Je schneller die Bewegung eines Objektes, Desto langsamer vergeht in ihm die Zeit. Also innerhalb der Geschwindigkeit verlangsamt sich alles.

Gerade musste ich Lachen und bin froh, dass ich doch nicht so dumm bnin wie ich gerade noch dachte. Mir viel beim Schreiben auf, dass wir beide den selben Effekt beschreiben, nur aus einer anderen Sicht. Bei meinen Überlegungen habe ich mir versucht vorzustellen, was wohl mit der Zeit bei LG geschieht. Also aus Sicht der Geschwindigkeit. Klar... wenn ich 30 Jahre durchs All fliege sind eben nur 30 Jahre auf meiner Uhr im Raumschiff vergangen. Also ist sie langsamer gegangen als die Uhren der Erde. Warte ich aber 30 Jahre auf der Erde auf das Raumschiff, stelle ich nach dessen Eintreffen fest, dass die Uhr nachgeht. Logisch. Die Uhr hätte während des Fluges schneller gehen müssen, um nach der Landung die richtige Erdzeit anzuzeigen. Aber so ist es ja nicht.

Hoffentlich liege ich nicht schon wieder daneben... *lach

In Sachen mit "Raum ist an LG gebunden" werde ich mal nachforschen wie das jetzt genau gemeint war. Immerhin werden die Aussagen dort von renomiertren Wissenschaftlern und Instituten gemacht.

LG klerol
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Ich bin einfach nur an Physik interessiert und frage mich immer: Wie geht das? ;-)
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat:
,Klerol schrieb in Beitrag Nr. 1783-21,
@Henry,
vielen Dank für Deine Ausführung.

Ich muss sagen, dass ich om Moment ein wenig perplex bin und die Welt nicht mehr verstehe ;-)

Du schreibst,Das Entscheidende für uns ist nun, dass es immer die Uhr (die Zeit) des ANDEREN ist, die langsamer vergeht. Für das Photon bedeutet das: Für das Photon selbst steht die Zeit nicht still, sondern die Zeit steht stets in anderen Systemen still, und nur aus der Sicht des Photons, also z. B. steht eine hypothetische Uhr auf der Sonne für das Photon still, wenn es an der Sonne vorüber fliegt. Und für einen Beobachter auf der Sonne würde die Uhr auf dem Photon still stehen, aber nur für ihn und nicht für das Photon.,

Es heisst doch: Fliegt ein Astronaut mit nahezu LG durch den Raum und kommt nach 30 Jahren auf die Erde zurück, so sind dort tausende Jahre vergangen. Wenn der Astronaut zur Erde zurück kommt ist er für sein Empfinden nur 30 Jahre gealtert und seine Uhr wird dies bestätigen. Während dessen haben sich die Uhren auf der Erde um einige tausend Jahre weiter bewegt. Von meinem Standpunkt auf der Erde gesehen, ist die Uhr damit um einige tausend Jahre zu langsam gelaufen.

Könnte der Astronaut während seines Fluges die Uhr auf der Erde sehen. sieht er den Sekunden Zeiger nur so rasen. Selbst die Atome der Atomuhr bewegen sich in der Erdumlaufbahn langamer als auf der Erde, sodass die Zeit korrigiert werden muss. Das sagt doch: Je schneller die Bewegung eines Objektes, Desto langsamer vergeht in ihm die Zeit. Also innerhalb der Geschwindigkeit verlangsamt sich alles.

Gerade musste ich Lachen und bin froh, dass ich doch nicht so dumm bnin wie ich gerade noch dachte. Mir viel beim Schreiben auf, dass wir beide den selben Effekt beschreiben, nur aus einer anderen Sicht. Bei meinen Überlegungen habe ich mir versucht vorzustellen, was wohl mit der Zeit bei LG geschieht. Also aus Sicht der Geschwindigkeit. Klar... wenn ich 30 Jahre durchs All fliege sind eben nur 30 Jahre auf meiner Uhr im Raumschiff vergangen. Also ist sie langsamer gegangen als die Uhren der Erde. Warte ich aber 30 Jahre auf der Erde auf das Raumschiff, stelle ich nach dessen Eintreffen fest, dass die Uhr nachgeht. Logisch. Die Uhr hätte während des Fluges schneller gehen müssen, um nach der Landung die richtige Erdzeit anzuzeigen. Aber so ist es ja nicht.

Hoffentlich liege ich nicht schon wieder daneben... *lach

In Sachen mit "Raum ist an LG gebunden" werde ich mal nachforschen wie das jetzt genau gemeint war. Immerhin werden die Aussagen dort von renomiertren Wissenschaftlern und Instituten gemacht.

LG klerol

Hallo, klerol!

Du bist auf dem richtigen Weg, aber es stimmt noch nicht ganz, du musst unbedingt zwischen beschleunigter und nicht beschleunigter Bewegung unterscheiden! Dein Astronaut kann nur durch das All fliegen und wieder zurückkommen, wenn er beschleunigt wird. Und das heißt, dass er TATSÄCLICH weniger gealtert ist, als die Leute auf der Erde, wenn er wieder zurückkommt. Aber wie ich bereits angedeutet habe, ist das ein Bisschen komplizierter, werd ich bei Gelegenheit nachreichen, weil ich im Moment ein wenig im _Druck bin!

LG Henry
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Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1783-22:
Du bist auf dem richtigen Weg, aber es stimmt noch nicht ganz, du musst unbedingt zwischen beschleunigter und nicht beschleunigter Bewegung unterscheiden!

Hallo Henry und Klerol,

das Zwillingsparadoxon ist so konstruiert, dass es mit der speziellen Relativitätstheorie (SRT) nicht lösbar ist.

Die SRT gilt nur für geichförmige (nichtbeschleunigte) Bewegungen, sogenannte inertiale Bewegungen; denn nur auf solche Bewegungen ist das erste Postulat der SRT, das Relativitätsprinzip anwendbar. Das Relativitätsprinzip besagt, dass eine Unterscheidung zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung tatsächlich nicht möglich ist.
Der reisende Zwilling bewegt sich in jedem Fall beschleunigt, also nichtinertial. Selbst wenn man die Reise in der Weise idealisiert, dass er bei den Starts und bei den Stops nicht beschleunigt, muss er auf jeden Fall wenden und damit seine Richtung ändern. Auch eine Richtungsänderung ist aber eine beschleunigte, nichtinertiale Bewegung, weil eine Richtungsänderung nur als Folge einer Krafteinwirkung erfolgen kann.

Man könnte es auch so beschreiben: Das Zwillingsparadoxon ist so konstruiert, dass die Verhaltensweisen des Erdzwillings und des Reisezwillings nicht vertauschbar sind. Der Erdzwilling bildet das Bezugssystem, aus dem die Reise (Bewegung) des Reisezwillings betrachtet wird. Die Uhr des bewegten Reisezwillings geht im Verhältnis zur Uhr des ruhenden Erdzwillings langsamer. Eine Vertauschung der Betrachtung (1. Postulat der SRT) ist aus den genannten Gründen nicht zulässig.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Hallo Harti,

Harti schrieb in Beitrag Nr. 1783-23:
das Zwillingsparadoxon ist so konstruiert, dass es mit der speziellen Relativitätstheorie (SRT) nicht lösbar ist.
das ist falsch. Das haben wir aber in diversen Beiträgen hier schon erläutert.
Man kann die Beschleunigungen vernachlässigen und kommt zum gleichen Ergebnis. Maßgebend ist der Wechsel des Inertialsystems.
Beispiel:
Ein Raumschiff fliegt mit gleichförmiger Geschwindigkeit an der Erde vorbei. Im dem Moment, wo sich beide, Erde und Rakete, auf gleicher Höhe befinden, senden sie einen Lichtblitz aus und synchronisieren dadurch ihre Uhren.
Die Rakete entfernt sich von der Erde. Nach einer Zeit kommt eine zweite Rakete entgegen in Richtung Erde, ebenfalls mit gleichförmiger Geschwindigkeit. Wiederum im Moment gleicher Höhe synchronisieren sie ihre Uhren, dass heißt, die Rakete, die sich der Erde nähert, übernimmt die Uhrzeit der anderen Rakete, die ihre Uhr mit der Erdzeit synchronisiert hat..
Passiert jetzt die zweite Rakete die Erde, so kann festgestellt werden, dass auf der Uhr der Rakete weniger Zeit vergangen ist. Ohne irgendwelche Beschleunigungen!

Zitat:
Die SRT gilt nur für geichförmige (nichtbeschleunigte) Bewegungen, sogenannte inertiale Bewegungen; denn nur auf solche Bewegungen ist das erste Postulat der SRT, das Relativitätsprinzip anwendbar. Das Relativitätsprinzip besagt, dass eine Unterscheidung zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung tatsächlich nicht möglich ist.
Das Relativitätsprinzip, die Tatsache, dass zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung nicht unterschieden werden kann, erkannte schon Galileo.

Zitat:
Der Erdzwilling bildet das Bezugssystem, aus dem die Reise (Bewegung) des Reisezwillings betrachtet wird.
Das Zwillingsparadoxon kann aus jedem beliebigen Inertialsystem betrachtet werden, immer mit dem gleichen Ergebnis. Nur aus Sicht des Erdzwillings ist das am Überschaubarsten.

Zitat:
Die Uhr des bewegten Reisezwillings geht im Verhältnis zur Uhr des ruhenden Erdzwillings langsamer.
Das ist falsch.
Es gilt das Relativitätsprinzip. Jeder Nichtbeschleunigte kann sich als ruhend betrachten.
Die Nichtsynchronität der Uhren beim Wiedersehen kommt dadurch zustande, dass sich beide nicht über die Entfernung des Umkehrpunktes einig sein können – Längenkontraktion gilt nur für denjenigen, der sich dem Umkehrpunkt nähert, der Daheimgebliebene ruht dazu. Der Reisende hat also eine kürzere Strecke zurückzulegen und benötigt dazu weniger Zeit.

Zitat:
Eine Vertauschung der Betrachtung (1. Postulat der SRT) ist aus den genannten Gründen nicht zulässig.
Alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt.
Eine Vertauschung der Betrachtung muss immer zulässig sein!


mfg okotombrok
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(Francis Picabia)
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Hallo Okotombrok,
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1783-24:
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1783-23:
das Zwillingsparadoxon ist so konstruiert, dass es mit der speziellen Relativitätstheorie (SRT) nicht lösbar ist.
Dazu Okotombrok:
das ist falsch. Das haben wir aber in diversen Beiträgen hier schon erläutert.

Nach meiner Meinung ist es richtig, was ich sage, und ich hoffe mal, die anderen Leser haben Verständnis dafür, dass ich mich hier nochmal dazu äußere.
Zitat:
Man kann die Beschleunigungen vernachlässigen und kommt zum gleichen Ergebnis. Maßgebend ist der Wechsel des Inertialsystems.
Beispiel:
Ein Raumschiff fliegt mit gleichförmiger Geschwindigkeit an der Erde vorbei. Im dem Moment, wo sich beide, Erde und Rakete, auf gleicher Höhe befinden, senden sie einen Lichtblitz aus und synchronisieren dadurch ihre Uhren.
Die Rakete entfernt sich von der Erde. Nach einer Zeit kommt eine zweite Rakete entgegen in Richtung Erde, ebenfalls mit gleichförmiger Geschwindigkeit. Wiederum im Moment gleicher Höhe synchronisieren sie ihre Uhren, dass heißt, die Rakete, die sich der Erde nähert, übernimmt die Uhrzeit der anderen Rakete, die ihre Uhr mit der Erdzeit synchronisiert hat..
Passiert jetzt die zweite Rakete die Erde, so kann festgestellt werden, dass auf der Uhr der Rakete weniger Zeit vergangen ist. Ohne irgendwelche Beschleunigungen!

Um dich der idealisierten SRT anzupassen, kostruierst Du ein Beispiel, das dem Zwillingsparadoxon nicht entspricht.
In Deinem Beispiel kommt kein Zwilling vor, der wendet, damit seine Richtung ändert und sich deshalb nichtinertial bewegt.
In Deinem Beispiel kommen drei Uhren vor (Uhr des Erdzwillings und zwei Uhren in den zwei Raketen).Im ursprünglichen Zwillingsparadoxon gibt es nur zwei Uhren, die der beiden Zwillinge.
Eine Synchronisierung von Uhren ist nur in der Weise möglich, dass von einer Lichtquelle, die sich genau in der Mitte zwischen zwei Uhren befindet ein Lichtsignal gleichzeitig zu beiden Uhren ausgesendet wird. Das Lichtsignal trifft dann gleichzeitig bei den beiden Uhren ein und sie gehen bezogen auf dieses Lichtsignal dann synchron. Diese Prozudur bedeutet im Klartext aber nichts anderes, als dass man beide Uhren zu einem Bezugssystem gehörend betrachtet; denn um die Mitte zwischen zwei Uhren zu bestimmen, brauche ich ein drittes Bezugssystem, das mir die Mitte zwischen den Uhren liefert, und zu diesem System gehören die Uhren dann nach der Prozedur. Man drückt dies auch anders aus, indem man sagt: In zueinander bewegten Systemen gibt es keine Gleichzeitigkeit.

Zitat:
Das Relativitätsprinzip, die Tatsache, dass zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung nicht unterschieden werden kann, erkannte schon Galileo.
Das stimmt, ändert aber nichts daran, dass das Relativitätsprinzip auch das 1.Postulat der SRT darstellt und nur im Verhältnis von Inertialsystemen zueinander gilt.

Zitat:
Das Zwillingsparadoxon kann aus jedem beliebigen Inertialsystem betrachtet werden, immer mit dem gleichen Ergebnis. Nur aus Sicht des Erdzwillings ist das am Überschaubarsten

Das stimmt nicht. In der Realität ist der aus dem Weltraum zurückkehrende Zwilling weniger gealtert, seine Uhr ist langsamer gegangen als die des Erdzwillings, weil wir als Betrachter des Geschehens uns mit dem Erdzwilling in einem Bezugssystem befinden.
Zitat:
Die Uhr des bewegten Reisezwillings geht im Verhältnis zur Uhr des ruhenden Erdzwillings langsamer.
Das ist falsch.
Hätte ich etwas genauer ausdrücken sollen: Für den ruhend vorgestellten Erzwilling, in dessen Bezugssystem sich alle Erdenmenschen befinden, geht die Uhr des bewegten Reisezwillings langsamer.

Zitat:
Alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt.
Eine Vertauschung der Betrachtung muss immer zulässig sein!

Richtig, gilt aber nur im Verhältnis von Inertialsystemen zueinander. Der Reisezwilling bewegt sich aber nichtinertial, weil er wenden muss, um zu seinem Bruder auf der Erde zurückzukommen.

Auch im Bezugssystem der vierdimensionalen Raumzeit sind die "Bewegungen" der Zwillinge übrigens verschieden und damit nicht vertauschbar. Der Erdzwilling bewegt sich nur in der Zeit (und zwar mehr als sein Bruder) und der Reisezwilling bewegt sich in Raum und Zeit (in der Zeit allerdings weniger als sein Bruder auf der Erde).

Ich hoffe, ich habe mich verständlich machen können.

MfG
Harti
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Hallo Harti,

Harti schrieb in Beitrag Nr. 1783-25:
das Zwillingsparadoxon ist so konstruiert, dass es mit der speziellen Relativitätstheorie (SRT) nicht lösbar ist.
Zitat:
Nach meiner Meinung ist es richtig, was ich sage, und ich hoffe mal, die anderen Leser haben Verständnis dafür, dass ich mich hier nochmal dazu äußere.

Sowohl in der Fachliteratur als auch in der populärwissenschaftlichen Literatur wird das Zwillingsparadoxon mit der SRT aufgelöst. Die Lorentztransformationen der Zeitdilatation und der Längenkontraktion reichen dazu ohne Berücksichtigung von Beschleunigungen aus. Hier im Forum ist das unter "Grundlagen der SRT" mehrfach vorgerechnet worden.
Du kannst natürlich meinen was du willst, aber wenn du ernst genommen werden willst, dann musst du schon erläutern, was denn an den Darstellungen, wie sie weltweit gelehrt werden, falsch ist.

ich bin gespannt.

mfg okotombrok

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 26.04.2011 um 16:15 Uhr.
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1783-25:
Das Relativitätsprinzip, die Tatsache, dass zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung nicht unterschieden werden kann, erkannte schon Galileo.
Das stimmt, ändert aber nichts daran, dass das Relativitätsprinzip auch das 1.Postulat der SRT darstellt und nur im Verhältnis von Inertialsystemen zueinander gilt.
Liebe Leute,
es gibt keine Inertialsysteme, weil schlicht und einfach das Universum aus Gravitationsfeldern aufgebaut ist und dadurch jede Ortsveränderung eines physischen Objektes mit einer Beschleunigung verbunden ist.
Bewegt sich ein Körper radial zu einer großen Masse, entsteht Hubarbeit, bewegt er sich tangential, ist Richtungs- und damit Impulsänderung im Spiele.

Folglich gibt es weder Ruhe noch gleichförmige unbeschleunigte Bewegung, damit könnt ihr euer Zwillingsparadoxon aus der Realphysik aussortieren, es ist reine Gedankenspielerei.

Gruß
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Zitat:
Uwebus schrieb in Beitrag Nr. 1783-27:
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1783-25:
Das Relativitätsprinzip, die Tatsache, dass zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung nicht unterschieden werden kann, erkannte schon Galileo.
Das stimmt, ändert aber nichts daran, dass das Relativitätsprinzip auch das 1.Postulat der SRT darstellt und nur im Verhältnis von Inertialsystemen zueinander gilt.
es gibt keine Inertialsysteme, weil schlicht und einfach das Universum aus Gravitationsfeldern aufgebaut ist und dadurch jede Ortsveränderung eines physischen Objektes mit einer Beschleunigung verbunden ist.
Bewegt sich ein Körper radial zu einer großen Masse, entsteht Hubarbeit, bewegt er sich tangential, ist Richtungs- und damit Impulsänderung im Spiele.

Folglich gibt es weder Ruhe noch gleichförmige unbeschleunigte Bewegung, damit könnt ihr euer Zwillingsparadoxon aus der Realphysik aussortieren, es ist reine Gedankenspielerei.

Gruß

Da muss ich Uwe - wenn auch eingeschränkt - mal Recht geben, das Inertialsystem ist in der SRT ein Gedankenkonstrukt, es ist eine LOGISCHE Folge der SRT. Aber ansonsten ist durch Einführung der Gravitation - ART - die SRT ein Sonderfall der ART, sie beschreibt einen Raum ohne Masse, da aber der Raum, oder genauer, die Raumzeit, GRAVITATION IST, gilt auch für einen leeren Raum, dass ein Schwerefeld anwesend ist, zwar mit dem energetischen Wert null, aber real. Und in diesem Zusammenhang ist ein Inertialsystem ein System, auf das keinerlei Kräfte einwirken. Und es gilt: Ein System, dass sich in einem Gravitationsfeld befindet, und das sich diesem Feld "hingibt", ist ein System, das sich als in Ruhe befindlich betrachten kann.

PS: Ich war zu schnell, die logische Folge ist nicht das Inertialsystem, es ist Voraussetzung, sondern die Zeitdilatation ist eine logische Folge der SRT, sie ist in sofern nicht real, weil jeder Beobachter im anderen Inertialsystem die Zeit verlangsamt wahrnimmt; und das ist das eigentliche Paradoxon, denn obwohl es scheint, dass nicht alle Recht haben können, HABEN alle Recht.
Henry

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 27.04.2011 um 09:42 Uhr.
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1783-26:
Sowohl in der Fachliteratur als auch in der populärwissenschaftlichen Literatur wird das Zwillingsparadoxon mit der SRT aufgelöst. Die Lorentztransformationen der Zeitdilatation und der Längenkontraktion reichen dazu ohne Berücksichtigung von Beschleunigungen aus. Hier im Forum ist das unter "Grundlagen der SRT" mehrfach vorgerechnet worden.
Du kannst natürlich meinen was du willst, aber wenn du ernst genommen werden willst, dann musst du schon erläutern, was denn an den Darstellungen, wie sie weltweit gelehrt werden, falsch ist.
ich bin gespannt.

Hallo Okotombrok,

ich will nur darauf hinweisen, dass der SRT eine idealisierte Betrachtung der Wirklichkeit zugrunde liegt, indem sie kräftefreie Bewegungen zur Grundlage der Darstellung nimmt.
Henry und Uwebus haben schon darauf hingewiesen. Einstein hätte die ART, die Gravitation und Beschleunigungen (Äquivalenzprinzip) einbezieht, sonst nicht zu entwickeln brauchen.
Das Problem bei der Anwendung der SRT in der Realität besteht nun darin, dass ich bei realen Vorgängen von Gravitation und Beschleunigung absehen muss, um die SRT und mit ihr das Relativitätsprinzip anwenden zu können. Ich muss gewissermaßen die Wirklichkeit idealisieren. Im Beispiel des Zwillingsparadoxons wird in den Voraussetzungen angenommen, Reisebruder wendet und kehrt zu Erdbruder zurück. Eine Richtungsänderung (Wende) ist aber eine Beschleunigung. Nur wenn Du diese Wende durch Änderung des Beispiels wegidealisierst, kannst Du die SRT anwenden. Die Frage ist dann allerdings, ob diese Betrachtung dann noch realitätsgerecht ist. Ich meine sie ist es nicht, weil der Reisebruder bei seiner Rückkehr für den Erdenbruder und uns als Betrachter im selben System wie der Erdenbruder tatsächlich jünger als der Erdenbruder ist.
Noch ein Beispiel dazu:
Im Rahmen der SRT kann man den Fall eines Kindes aus einem 10 Stock hohen Hauses, indem man die Gravitation und die damit verbundene Beschleunigung außer acht läßt, sowohl aus Sicht des Kindes wie aus Sicht der Erdoberfläche betrachten (Relativitätsprinzip), richtige Voraussagen, was tatsächlich passiert, liefert die SRT aber nicht.

So sehe ich die Sache im Prinzip auch beim Zwillingsparadoxon.
Nur zur Klarstellung: Die SRT ist nicht falsch. Sie ist nur zur Erklärung des Zwillingsparadoxons nicht hinreichend, weil in den Voraussetzungen des Zwillingsparadoxons ein Beschleunigungsvorgang (Wende des Reisebruders) versteckt ist.

MfG
Harti

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Hallo, Harti, okotombrok!

Ich habe nichts geschrieben, was deiner Darstellung widerspricht, und ich gebe dir auch in sofern Recht, dass das Zwillingsparadoxon in der SRT nicht lösbar ist, solange man keine Zusatzannahmen zulässt, wie es okotombrok aufgrund diverser Veröffentlichungen - ebenfalls richtiger Weise – tut. Aber es sind Zusatzannahmen, und es wäre gut, wenn ihr euch an die historische Entwicklung halten würdet. Ihr redet am Kernproblem vorbei, nämlich an der Zeitdilatation und der Tatsache, dass nicht entscheidbar ist, wessen Uhr in Inertialsystemen langsamer geht – es bleibt bei dem Paradoxon – dem eigentlichen -, dass beide Beobachter im Recht sind.

DAS entscheidende Gedankenexperiment der SRT bezieht sich ausschließlich auf zwei Inertialsysteme, eine Lichtuhr und zwei Beobachter, und es hat nur rein logische Konsequenzen, obwohl es eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt zu Tage fördert: Wir können in unserem Universum nicht von der Gleichzeitigkeit von Ereignissen ausgehen, und daran ändern Umkehrpunkte, Lichtblitze und dritte Beobachter gar nicht.

Klerol hat eine Frage, und ich möchte doch bitten, sie adäquat Schritt für Schritt zu beantworten, ohne mit unangebrachten Wissensvorsprüngen glänzen zu wollen.

Und, Klerol, orientiere dich einfach an zwei Astronauten in einem ansonsten völlig leeren Raum, sonst kommst du in genau die Schwierigkeit, in denen unsere beiden Freunde jetzt stecken. Wir kommen schon noch zu beschleunigten Systemen, und die Erde IST ein beschleunigtes System, sie befindet sich nicht in freiem Fall, so dass man sie als ruhend betrachten könnte. (Das ist jetzt ein kleiner Wissensvorsprung von mir, aber soviel Scherz darf wohl sein. Im Übrigen, Harti und okobombrok, das Relativitätsprinzip auch nach Galileo besagt, dass die Bewegung von Körpern nur in Bezug – relativ! – zu anderen Körpern bestimmt werden kann, weiterhin erkannte Galileo, dass die Physik für alle Bewegungszustände dieselbe sein muss; die Gleichsetzung von gleichförmig bewegten und ruhenden Körpern stammt von Einstein, sie ist eine Folge des Relativitätsprinzips, nicht das Prinzip selbst.)

FG

Henry

Im Übrigen - sehe ich gerade - stimme ich Harti zu diesem Beitrag-Nr. 1783-29
27.04.2011 10:50 zu.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 27.04.2011 um 12:14 Uhr.
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Hallo Henry, hallo Harti, hallo Klerol

ich erlaube mir noch eine abschließende Stellungnahme:
Die klassische Bewegungslehre stimmt näherungsweise bei Relativgeschwindigkeiten, die gegenüber c vernachlässigbar sind.
Die SRT lässt genügend exakte Voraussagen bei genügend geringen Differenzen von Gravitationspotenzialen zu.
GPS kommt nicht ohne Berücksichtigung von SRT und ART aus. M. E. reicht aber für die Auflösung des Zwillingsparadoxon die SRT.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1783-30:
Ihr redet am Kernproblem vorbei, nämlich an der Zeitdilatation und der Tatsache, dass nicht entscheidbar ist, wessen Uhr in Inertialsystemen langsamer geht – es bleibt bei dem Paradoxon – dem eigentlichen -, dass beide Beobachter im Recht sind.
Für die Zeitdilatation stimmt das. Die Längenkontraktion in Bewegungsrichtung unterscheidet beide Zwillinge aber eindeutig. Der Weg, den der Reisende zurückzulegen hat ist kürzer als vom Daheimgebliebenen, der zum Ziel ruht, ermittelt wird. Das unterscheidet beide Zwillinge eindeutig und erklärt das unterschiedliche altern.

Das musste ich jetzt noch los werden und werde auch nicht weiter stören, denn grundsätzlich hast du, Henry, natürlich recht, wenn du sagst:
Zitat:
Klerol hat eine Frage, und ich möchte doch bitten, sie adäquat Schritt für Schritt zu beantworten, ohne mit unangebrachten Wissensvorsprüngen glänzen zu wollen.
Das passiert leider oft nicht nur in unserem Forum.
Ich möchte aber die Bitte, Klerols Fragen Schritt für Schritt zu beantworten, an dich zurückgeben und hier nur auf den Thread "Grundlagen der speziellen Releativitätstheorie" von Eugen Bauhof und mir hinweisen. Kann zusätzlich nicht schaden, aber nochmal habe ich nicht so die richtige Lust dazu.
Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich mich nicht doch hin und wieder mit Anmerkungen melde ;-)
Ansonsten hat ja Klerol mit seinem Beitrag gezeigt, dass er schon fundiertes Wissen diesbezüglich besitzt.

mfg okotombrok
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1783-20:
Aber mal ganz abstrakt gefragt...
Wie lange dauert es, bis das Sonnenlicht unseren Planeten erreicht?
MfG Ernst Ellert II.


Ja, ist ja gut, die Lichtgeschwindigkeit soll ja konstant sein. Aber Einstein war kein Gott, könnte doch sein, dass seine Theorien eines Tages "korrigiert", nein, ich will nicht unhöflich und anmaßend sein, ich meine "weiterentwickelt" werden?

Sollten seine Thesen stimmen, dann wären Zeitreisen beispielsweise unmöglich (zumindest die in die Vergangenheit). Hältst Du es denn für ABSOLUT unmöglich, dass zukünftige Generationen die uns durch die Physik vorgegebenen Grenzen unseres Denkens überschreiten werden?

Als Popper-Jünger gehe ich davon aus, dass NICHTS UNMÖGLICH ist, bestenfalls unwahrscheinlich... :)


Beste Grüße,
Temporale Verschiebung


PS: Hier noch ein kurzweiliger Link zum Thema "Lichtgeschwindigkeit übertreffen":
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,577...
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