Willkommen in Manus Zeitforum
Sergio Del Rio
Beiträge: 53, Mitglied seit 18 Jahren
Schönen guten Abend.

Ich habe mich gefragt, ob es gelingen könnte eine sinnhafte Physik ohne die Größe "Zeit" zu konstruieren, ohne Beschreibungsfielfalt der Umwelt einzubüßen. Ein Anstieg der Komplexität bzw. Unhandlichkeit kann in Kauf genommen werden.
Ich habe bereits wie ein Irrer hin- und her- substituiert, aber die Lösung, wenn es eine gibt, konnte ich so nicht finden (wenn T einmal irgendwo drinsteckt, bekommt man es einfach nicht wieder raus ;) oder man bekommt 1=1).

Ich bitte darum, bevor jemand hier schreibt warum es nicht geht (denn dafür gibt es in der Tat viele Gründe), sich ein mal hin zu setzen und quer zu denken. Ich hoffe auf eine Gewitter von Geistesblitzen!

Was mich an der Zeit (übrigens auch an der "Länge") stört ist, dass sie im Gegensatz zu einigen anderen Basisgrößen relativ ist.
Wenn man genau hinsieht, findet sich die Zeit auch in anderen Basisgrößen wieder (so widersprüchlich das auch klingt), z.B in der Stromstärke (=Ladung pro Zeit) oder in der Lichtstärke (Energie pro Zeit in Abhängigkeit der Richtung). Was soll das? Ist nun die Zeit relativ, oder alles andere?

Um einer unproduktiven Diskussion über Notwendigkeit oder den tieferen Sinn des Gedankens vorzubeugen, worin dieser Thread ausarten könnte, appeliere ich abschließend noch mal an alle, sich in ihren Beiträgen auf die These des THEMAS zu fokussieren; wenn es eine Lösung gibt, will ich sie wissen.

Das Buffet ist eröffnet - es gibt Zeit. Nehmt euch weg, soviel ihr tragen könnt!

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
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Vor dem Universum ist nach dem Universum
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Quante
Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Guten Morgen Sergio, ich behandel es kurz und schmerzlos, von mir ein klares Nein!

Du versuchst Fußball spielen zu lassen und entfernst aus dem Spiel den Ball, was soll dabei rauskommen??!!!
Ich hab leider für eine ausführlichere Antwort keine Zeit...ich muss zur Arbeit!
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Hans-m
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Der Faktor "t" = Zeit spielt in der Physik eine entscheidende Rolle.

Jedes Ereignis benötigt eine gewisse Zeit, und wenn sie noch so klein ist.
Das Fehlen von "t" würde die Gleichzeitigkeit von Ereignissen voraussetzen.
Und das ist unmöglich
Selbst wenn wir uns in die Mikrowelt bis hin zu den Quanten, Quarks und Co. reinzoomen, so benötigen selbst die kleinsten Mikroereignisse eine gewisse Zeitspanne.
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
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Horst
Beiträge: 762, Mitglied seit 18 Jahren
Hans-m schrieb im Beitrag 1657-3
Zitat:
Der Faktor "t" = Zeit spielt in der Physik eine entscheidende Rolle.

Hallo Hans
Der Faktor "t" spielt in der Physik erst dann eine sinnvolle Rolle, wenn du dafür in einer Formel die entsprechenden Maßeinheiten einsetzt.
Und diese Maßeinheiten sind ausnahmslos alle willkürlich aus materiellen, vor allem kosmischen Bewegungen abgeleitet, erst dadurch
ist diese "selbstgestrickte" Maßeiheit überhaupt anwendbar.

Zitat:
Jedes Ereignis benötigt eine gewisse Zeit, und wenn sie noch so klein ist.

Primär benötigt jedes Ereignis erst mal Bewegung und keine "Zeit", denn ohne Bewegung ereignet sich nichts und erst dann kannst du die Abstände dieser bewegten Materie mit einer der aus periodischen Bewegungen abgeleiteten Maßeiheiten durch Messung vergleichen.

Das bedeutet nach Newton:
Zitat:
Und die Zeit ist keine Sache sondern ein "Maß der Dauer" (Newton), das selbst nicht meßbar ist sondern definiert werden muß.
"Maße existieren nicht sondern sie gelten, sind also etwas vom Geist Gesetztes.
Erst eine zweckmäßig definierte Größe setzt uns in die Lage, so etwas auszuführen, was "Messung" genannt werden kann, mit der wir uns ein quantitatives Wissen aneignen können!"

Zitat:
Das Fehlen von "t" würde die Gleichzeitigkeit von Ereignissen voraussetzen
Und das ist unmöglich.
Also wenn "t" = Zeit fehlen würde, dann könnte sich ja mangels "Zeit" ja auch gar nichts Gleichzeitiges ereignen.

Zitat:
Selbst wenn wir uns in die Mikrowelt bis hin zu den Quanten, Quarks und Co. reinzoomen, so benötigen selbst die kleinsten Mikroereignisse eine gewisse Zeitspanne.

Wie gesagt, auch Mikroereignisse benötigen, um sich ereignen zu können, primär erst mal Bewegung in einem Raum.
Und um dieses Chaos von Bewegungen mathematisch beherrschen und messen zu können, haben wir uns ein Ordnungssystem namens "Zeit" mit den entsprechenden Maßeinheiten geschaffen.

Übrigens, darf ich mal ztieren:

"Immer mehr Physiker und Philosophen kommen zu dem Schluss, dass es die Zeit objektiv überhaupt nicht gibt. „Das zu erkennen, ist vielleicht die größte intellektuelle Herausforderung, mit der die Menschheit jemals konfrontiert wurde“, sagt der Philosoph und Physiker Vesselin Petkov von der Concordia University im kanadischen Montreal."
Aus „bild der wissenschaft“, Heft 1/2008
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Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-4:
(...)
Wie gesagt, auch Mikroereignisse benötigen, um sich ereignen zu können, primär erst mal Bewegung in einem Raum.
Und um dieses Chaos von Bewegungen mathematisch beherrschen und messen zu können, haben wir uns ein Ordnungssystem namens "Zeit" mit den entsprechenden Maßeinheiten geschaffen.
(...)
Hallo Horst, sei gegrüßt.
Welcher alternativen Bezeichnung für das Ordnungssystem namens "Zeit" welches
wir uns geschaffen haben um dieses Chaos von Bewegungen mathematisch beherrschen und messen zu können
würdest Du persönlich denn den Vorzug geben?

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Zampano
Beiträge: 164, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo, Ernst,

Ich erlaube mir, für Horst wie folgend zu antworten:

Es gibt für die Bezeichnung Zeit keine wirkliche Alternative.

Allerdings ist die Zeit keine Dimension im materiellen Sinn für die Ordnung von Mikroereignissen. Zeit ist auch keine Ursache oder Folge anderer Gesetzmäßigkeiten.

Versuch mal, einen Tag oder mehr ohne Uhr zu verbringen, also ohne Armbanduhr, Wecker usw. So ein Samstag und Sonntag erscheint mir ideal dafür ! Versuchs auch mal mal mit einen Werktag. Bin mir sicher, dass Du Dich irgendwie befreit fühlen wirst. Aber lass uns mit Deinen eigenen Worten teilhaben.

Signatur:
... meint der kleine
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zampano am 29.05.2010 um 00:38 Uhr.
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Sergio Del Rio
Beiträge: 53, Mitglied seit 18 Jahren
Also erst einmal vielen Dank, dass ihr euch mit diesem Thread auseinandersetzt.

Leider passiert im Moment genau das, was ich vermeiden wollte:

Zitat:
Um einer unproduktiven Diskussion über Notwendigkeit oder den tieferen Sinn des Gedankens vorzubeugen, worin dieser Thread ausarten könnte, appeliere ich abschließend noch mal an alle, sich in ihren Beiträgen auf die These des THEMAS zu fokussieren; wenn es eine Lösung gibt, will ich sie wissen.

Am liebsten wären mir Lösungsansätze; Gründe für die Notwendigkeit der Zeit gibt es im Netz zu Hauf. Das ist ja gerade die Herausforderung.

Wie gesagt: versucht euch doch für einen Moment von jeglicher Didaktik, von mir aus auch von jeglicher Vernunft zu lösen. Natürlich spielt die Zeit eine Rolle. Sie ist in unserer Physik und in unserem Weltbild fest verankert - schließlich haben wir sie (mindestens) hineinDEFINIERT.

Vielleicht sollte ich die Fragestellung anders formulieren. Versucht bitte, wenn möglich, die Beschreibung einer Geschwindigkeit ohne die größe "Zeit" zu definieren/ zu konstruieren. Ist denn unbedingt die Größe "Zeit" von Nöten, um zu beschreiben, dass ein Ereignis/Ergebnis "vor" einem anderen stattfindet? Oder ist vielleicht nur die Reihenfolge wichtig. Möglicherweise hilft es, wenn wir die Zeit als Voraussetzung für Bewegung ausklammern, der Hypothese halber. Hier ist Kreativität gefragt!

Vom Buffet ist noch reichlich da - greift zu bevor es schlecht wird ;)

Grüße aus Hamburg

Sergio
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Vor dem Universum ist nach dem Universum
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Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Sergio Del Rio,
Sergio Del Rio schrieb in Beitrag Nr. 1657-7:
Möglicherweise hilft es, wenn wir die Zeit als Voraussetzung für Bewegung ausklammern, der Hypothese halber.

das machen wir doch permanent, wenn wir z.B. eine Strecke messen. Wir tun so, als wenn es zur Messung einer Strecke nicht erforderlich ist, sich vom Anfang der Strecke zum Ende zu begeben.
Entsprechendes machen wir bei der Messung von Zeit mit Hilfe von Uhren. Grundlage der Zeitmessung mit Uhren ist ein periodischer Bewegungsvorgang (z.B. eine Schwingung) bei dem nach Durchlaufen einer Periode die räumliche Veränderung Null ist. Auf diese Weise wird eine rein zeitliche Betrachtung des Bewegungsvorgangs fingiert.

Diese Betrachtung entspricht der klassischen Sicht mit Trennung von Raum und Zeit.

Um Bewegungen (Geschehensabläufe) vollständig zu erfassen muss man sowohl die Veränderung der räumlichen wie der zeitlichen Gegebenheiten (Dauer) erfassen. Dies ist mit Hilfe des vierdimensionalen Raum/Zeitkontinuums möglich.

Ein Vorgang, der ohne Dauer (Zeit) erfolgt, ist für mich nur außerhalb der Naturgesetze und damit als Wunder oder Zauberei vorstellbar.

Man muss folglich an Wunder glauben, wenn man Deine These für richtig hält.

MfG
Harti
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Horst
Beiträge: 762, Mitglied seit 18 Jahren
Ernst Ellert II schreib im Beitrag-Nr. 1657-5

Zitat:
Welcher alternativen Bezeichnung für das Ordnungssystem namens "Zeit" welches
wir uns geschaffen haben um dieses Chaos von Bewegungen mathematisch beherrschen und messen zu können
würdest Du persönlich denn den Vorzug geben?

Hallo Ernst Ellert II
Nun das physikalische Ordnungssystem "Zeit" als solches, mit den bekannten von Bewegungen abgeleiteten Maßeinheiten, bedarf keiner alternativen Bezeichnung, warum auch?
Ordnungssysteme und ihre Maßeinheiten existieren nun mal nur als künstliche, mathematische Konstrukte, hier z. B. "t" zum berechnen von Bewegungsvorgängen und nicht als reale Objekte.

Es hat also nichts zu tun mit der allgemeinen spekulativen Vorstellung dessen was wir "Zeit" nennen, sich offensichtlich vielen als physikalisch nicht erklärbares Phänomen darstellt und zu den absurdesten Überlegungen führt.

Gruß Horst
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Horst
Beiträge: 762, Mitglied seit 18 Jahren
Harti schrieb im Beitrag-Nr. 1657-8

Zitat:
Ein Vorgang, der ohne Dauer (Zeit) erfolgt, ist für mich nur außerhalb der Naturgesetze und damit als Wunder oder Zauberei vorstellbar.

Hallo Harti
Zu einem "Vorgang" - ein Objekt bewegt sich im Raum von einem Ort zum anderen - benötigst du primär erst mal Bewegung!
Und erst dann(!) kannst du doch den Abstand der Objekte in eine bestimmte Zahl periodischer exakter Bewegungsändereungen unterteilen, z. B. wieviel Schwingungen ein in einem Cäsiumatom während der Ortsveränderung stattgefunden haben!

Die Dauer dieser Ortsveränderung kannst du natürlich auch Zeit nennen, nichtsdestotrotz bleibt es schlicht und einfach nicht weiter als die Ortsveränderung eines Objektes im Raum während eines Vergleichsvorganges mit anderen Bewegungen.
Was sollte daran den Naturgesetzen widersprechechen und Wunder oder Zauberei sein??

Gruß Horst
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Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Horst,
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-10:
Die Dauer dieser Ortsveränderung kannst du natürlich auch Zeit nennen, nichtsdestotrotz bleibt es schlicht und einfach nicht weiter als die Ortsveränderung eines Objektes im Raum während eines Vergleichsvorganges mit anderen Bewegungen.
Was sollte daran den Naturgesetzen widersprechechen und Wunder oder Zauberei sein??

Wunder oder Zauberei wäre es für mich, wenn man ohne Dauer (Zeit) vom Anfangspunkt A einer Strecke zum Endpunkt B einer Strecke gelangen könnte; wenn man sich gewissermaßen überall gleichzeitig (im Sinne ohne Zeit) aufhalten könnte.

MfG
Harti
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Horst
Beiträge: 762, Mitglied seit 18 Jahren
Harti schrieb im Beitrag-Nr. 1657-10
Zitat:
Wunder oder Zauberei wäre es für mich, wenn man ohne Dauer (Zeit) vom Anfangspunkt A einer Strecke zum Endpunkt B einer Strecke gelangen könnte; wenn man sich gewissermaßen überall gleichzeitig (im Sinne ohne Zeit) aufhalten könnte.

Du meinst also ohne "Zeit" könnte ein Objekt nicht von Punkt A nach Punkt B gelangen?
Dann erkläre mir bitte, in welcher Form bezw. auf welche Art und Weise dann "Zeit" an diesem Vorgang beteiligt ist, denn ohne "Zeit" wäre ja deiner Meinung nach diese Ortsveränderung ein Wunder.
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Irena
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
@Horst
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-4:
Wie gesagt, auch Mikroereignisse benötigen, um sich ereignen zu können, primär erst mal Bewegung in einem Raum.
Falsch. Eine Bewegung ist ein Ereignis in Raum+Zeit. Es gibt kein RAum ohne Zeit. Genau so - Zeit ohne Raum. Du kann ja nicht sagen dass wir benötigen primär die Bewegung in RAum, weil die Bewegung impliziert Raumzeit.

Zitat:
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-10:
Die Dauer dieser Ortsveränderung kannst du natürlich auch Zeit nennen, nichtsdestotrotz bleibt es schlicht und einfach nicht weiter als die Ortsveränderung eines Objektes im Raum während eines Vergleichsvorganges mit anderen Bewegungen.
Wenn die Blätter im Herbst werden rot, es ist eine Veränderung, keine Bewegung. Auch eine Welle bewegt sich nicht, sie pflanzt sich fort.

@Sergi Del Rio
Du kannst doch nicht im ernst verlangen eine der Dimensionen des MAterie-Kontiniums wegzudenken. Schon für deinen Denken, für den Fluss deiner Gedanken "benötigst" du dieses Kontinium.
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Sergio Del Rio
Beiträge: 53, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
@Sergi Del Rio
Du kannst doch nicht im ernst verlangen eine der Dimensionen des MAterie-Kontiniums wegzudenken. Schon für deinen Denken, für den Fluss deiner Gedanken "benötigst" du dieses Kontinium.

Das ist genau der Knackpunkt. Wir können es uns ohne Zeit nicht vorstellen. Für unser Denken müssen wir uns an der zeitlichen Vergänglichkeit festhalten. Die Frage ist, ob sie objektiv von Nöten ist.
Wenn 20 Leute ein Rennen fahren, wer hat am Ende gewonnen? Es zählt nur die Reihenfolge am Ziel. Um den Abstand vom Ersten zum Zweiten mit dem Abstand zum Dritten zu vergleichen nehmen wir üblicherweise eine Hilfskonstruktion, welche unabhängig Bewegungen misst (z.B. eine Uhr). Eine Längenmessung zum Eintritt der Ereignisse hätte in diesem Fall doch den gleichen Effekt. Somit würde sowohl Reihenfolge, als auch Abstand zwischen dem Eintreten der Ereignisse festgelegt, oder täusche ich mich?

Noch einmal vielen Dank für euer Engagement

Sergio
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Horst
Beiträge: 762, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Irena

Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-4:
Zitat:
Wie gesagt, auch Mikroereignisse benötigen, um sich ereignen zu können, primär erst mal Bewegung in einem Raum.

Irena schrieb im Beitrag-Nr. 1657-13
Zitat:
Falsch. Eine Bewegung ist ein Ereignis in Raum+Zeit. Es gibt kein RAum ohne Zeit. Genau so - Zeit ohne Raum. Du kann ja nicht sagen dass wir benötigen primär die Bewegung in RAum, weil die Bewegung impliziert Raumzeit.

Deine Worte las ich wohl ...allein mir fehlt der Glaube!
Und woran und womit stellst du fest, daß sich in einem Raum Zeit befindet, das will ich genau wissen!
Und ohne Bewegung wird demnach also keine "Raumzeit" impliziert???

Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-10 :
Zitat:
Die Dauer dieser Ortsveränderung kannst du natürlich auch Zeit nennen, nichtsdestotrotz bleibt es schlicht und einfach nicht weiter als die Ortsveränderung eines Objektes im Raum während eines Vergleichsvorganges mit anderen Bewegungen.

Irena schrieb im Beitrag-Nr. 1657-13
Zitat:
Wenn die Blätter im Herbst werden rot, es ist eine Veränderung, keine Bewegung. Auch eine Welle bewegt sich nicht, sie pflanzt sich fort.


Falsch, auch die Farbveränderung der Blätter eines Baumes setzt eine Bewegung der molekularen Struktur - der Farbpartikel - des Blattes voraus! Wie sollte das sonst gehen ...eine Veränderung ohne Bewegung?
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Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Horst,
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-12:
Du meinst also ohne "Zeit" könnte ein Objekt nicht von Punkt A nach Punkt B gelangen?
Dann erkläre mir bitte, in welcher Form bezw. auf welche Art und Weise dann "Zeit" an diesem Vorgang beteiligt ist, denn ohne "Zeit" wäre ja deiner Meinung nach diese Ortsveränderung ein Wunder.

ich nehme an, Du willst mit Deiner Frage deutlich machen, dass Zeit für einen Bewegungsvorgang nicht kausal ist. Da hast Du sicherlich recht. Raum und Zeit können die Ursachen eines Vorgangs nicht erklären. Dafür braucht man Kräfte.
Raum und Zeit sind nur das Gerüst oder der Hintergrund mit dem ich einen Vorgang erfassen kann. Ich meine allerdings weiterhin, dass man zur vollständigen Erfassung eines Bewegungsvorgangs Raum und Zeit braucht. Ich kann die Betrachtung einer Bewegung zwar aufspalten in eine rein räumliche (Strecke) und eine rein zeitliche (Dauer); vollständig kann ich eine Bewegung aber nur mit beiden beschreiben.

Ob man meine Ansicht auch auf der Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART)vertreten kann, weiss ich nicht. Danach sollen ja Massen die Raumzeit krümmen und diese Krümmung ursächlich für die Gravitation und damit für Bewegungen sein.

MfG
Harti
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Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Sergio Del Rio schrieb in Beitrag Nr. 1657-14:
(...)
Wenn 20 Leute ein Rennen fahren, wer hat am Ende gewonnen? Es zählt nur die Reihenfolge am Ziel. Um den Abstand vom Ersten zum Zweiten mit dem Abstand zum Dritten zu vergleichen nehmen wir üblicherweise eine Hilfskonstruktion, welche unabhängig Bewegungen misst (z.B. eine Uhr). Eine Längenmessung zum Eintritt der Ereignisse hätte in diesem Fall doch den gleichen Effekt. Somit würde sowohl Reihenfolge, als auch Abstand zwischen dem Eintreten der Ereignisse festgelegt, oder täusche ich mich?
(...)
Hallo Sergio Del Rio und guten Morgen.
Im Prinzip hast Du recht, was die Messung der Abstände angeht, aber die Umsetzung birgt große Probleme.
Es wäre ein Zielfoto von Nöten das das gesammte Starterfeld zum Zeitpunkt des Zieleilaufes des Siegers umfasst.
Denn sonst ist es nicht möglich die "Abstände" von erstem zum zweiten und so weiter zu ermitteln.
Der Zieleinlauf des Gewinners müsste ja gewissermaßen "eingefroren" werden um die Abstände zu den anderen ermitteln zu können.
Und das wäre eben nur mit einem sehr breiten Zielfoto machbar.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Irena
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Horst,
Zitat:
Irena schrieb im Beitrag-Nr. 1657-13:
Falsch. Eine Bewegung ist ein Ereignis in Raum+Zeit. Es gibt kein RAum ohne Zeit. Genau so - Zeit ohne Raum. Du kann ja nicht sagen dass wir benötigen primär die Bewegung in RAum, weil die Bewegung impliziert Raumzeit.
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-15:
...
Und ohne Bewegung wird demnach also keine "Raumzeit" impliziert???
JA, hast du richtig verstanden, da wo keine Bewegung (ich nenne es besser - eine Wechselwirkung) es gibt auch keine Raumzeit, im Sinne - unsere 4-dimensionales Kontinuum. Die Manisfestation dieses Kontinuums benötigt die Materie. Die essentielle Eigenschaft der MAterie ist eine Wechselwirkung (durch die sich die RAumzeit manifestiert).
Zitat:
Und woran und womit stellst du fest, daß sich in einem Raum Zeit befindet, das will ich genau wissen!
Das habe ich nicht gesagt. Zeit befindet sich nicht im RAum. Raum und Zeit sind s. z. die Partner.
Zitat:
Irena schrieb im Beitrag-Nr. 1657-13:
Wenn die Blätter im Herbst werden rot, es ist eine Veränderung, keine Bewegung. Auch eine Welle bewegt sich nicht, sie pflanzt sich fort.
Zitat:
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1657-15:
Falsch, auch die Farbveränderung der Blätter eines Baumes setzt eine Bewegung der molekularen Struktur - der Farbpartikel - des Blattes voraus! Wie sollte das sonst gehen ...eine Veränderung ohne Bewegung?
ich habe gehofft, dass du dieses Einwand verwendest. Deswegen habe ich auch dich aufmerksam auf die die Welleneigenschaft "sich fortpflanzen" ohne selbst zu bewegen gemacht. WAs bewegt sich dann auf atomare Ebene? Bewegt sich Strom? Bewegung ist ein Begriff aus klasischen Physik. Auch die getrennte Vorstellung über den euklidischen RAum, in dem wir können operieren ohne Zeitbegriffes, ist noch in Schulzeit durch Geometrie entstanden. Wobei das Wörtchen "operieren" verrät, das ohne Zeit geht es auch hier nicht.

Nicht umsonst die Verknüfung der Zeit mit dem RAum entstand aus Federn der Grundlagen-Physikern. Klassische Physik kannte es nicht. Auch Bewegung als ein bestimmtes Vektor von A nach B hält in der Quantenphysik nicht statt. Ein Teilchen hat kein bestimmtes Weg. Und zwar nicht durch unseres Unvermögen es zu bestimmen, es ist ein objektive Vorgang.

Gruß, Irean
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Real
Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Man nimmt es nicht immer so wahr, wenn man Bäume, oder Berge betrachte, aber alles auf diesem Planeten bewegt sich permanent.

Denn der Planet an sich bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit durch den Raum.

Das bedeutet, dass alles in und auf ihm sich mit bewegen muß, wenn das im kleinen Ausschnitt auch nicht zur Geltung kommen kann.

Das sich die Blätter rot färben hat den einfachen Grund, das sich das Chlorophyll in den Baumstamm zurück zieht.
Das ist also auch im mikroskopischen Detail eine Bewegung.

Strukturell sind die Chlorophylle mit den Hämen verwandt, welche als Bestandteil des Blutfarbstoffs (Hämoglobin), des Myoglobins und der Cytochrome auftreten, als Zentralion jedoch nicht Magnesium sondern Eisen enthalten.

Zitat:
Photosynthese oder Fotosynthese bezeichnet die Erzeugung von energiereichen Stoffen aus energieärmeren Stoffen mit Hilfe von Lichtenergie.
Sie wird von Pflanzen, Algen- und einigen Bakteriengruppen betrieben.
Bei diesem biochemischen Vorgang wird zunächst mit Hilfe von lichtabsorbierenden Farbstoffen, meistens Chlorophyllen,
Licht-Energie in chemische Energie umgewandelt.
Diese wird dann unter anderem zur Fixierung von Kohlenstoffdioxid verwendet:
Aus energiearmen, anorganischen Stoffen, hauptsächlich Kohlenstoffdioxid CO2 und Wasser H2O,
werden dabei energiereiche organische Verbindungen – Kohlenhydrate – synthetisiert.

# Zuerst wird die elektromagnetische Energie in Form von Licht geeigneter Wellenlänge unter Verwendung von Farbstoffen absorbiert.
# Direkt hieran anschließend erfolgt im zweiten Schritt eine Umwandlung der elektromagnetischen Energie in chemische Energie,
durch Übertragung von Elektronen, die durch die Lichtenergie in einen energiereichen Zustand versetzt wurden.
# Im letzten Schritt wird diese chemische Energie zur Synthese energiereicher organischer Verbindungen verwendet,
die den Lebewesen sowohl im Baustoffwechsel für das Wachstum als auch im Energiestoffwechsel für die Gewinnung von Energie dienen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese

@ Sergio

Das Kontinuum existiert immer nur für den Moment (Planckzeit) als Fraktal (Jetzt).

Die Impulserhaltung macht dann ein Fortschreiten möglich.

Über die Energieerhaltung läßt sich die Zeit evtl aus den Formeln raus halten, weil die Gesamtenergie konstant bleibt, die physikalischen Abläufe hängen nicht von der Wahl des Zeitnullpunktes ab (Homogenität der Zeit).


Gruß Real
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Horst
Beiträge: 762, Mitglied seit 18 Jahren
Horst schrieb:
Zitat:
Und woran und womit stellst du fest, daß sich in einem Raum Zeit befindet, das will ich genau wissen!

Irena schrieb im Beitrag-Nr. 1657-18
Zitat:
Das habe ich nicht gesagt. Zeit befindet sich nicht im RAum. Raum und Zeit sind s. z. die Partner.

Grübel, grübel ...... die Bewegung der Materie im Raum impliziert also Zeit, die sich dann aber nicht mit im Raum befindet?

Ja wo denn dann ....daneben?

Dann ist die bedauernswerte Materie ganz allein im Raum und die Zeit irgendwo außerhalb(?) auch ganz allein?
Wie hast du das denn festgestellt und wie kommen die dann wieder zusammen? :-)

Und noch was.
Irina schrieb:
Zitat:
Auch eine Welle bewegt sich nicht, sie pflanzt sich fort.

Könntest du das auch, ganz ohne Bewegung ...... na so ne Fortpflanzung macht aber wohl keine Freude! :-) :-)
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