Ich habe im thread "raumausdehnung und energie" meine persönliche version der quantengravitation etwas vorgestellt. Da das thematisch aber eher hier her gehört, kopiere ich den post mal hier rüber. Ich freue mich über kommentare zu meiner erklärung :
Jetzt sage ich dir mal, wie ich mir die quantengravitation vorstelle, also die gravitation auf teilchenebene. Allerdings ist das keineswegs lehrmeinung und höchst spekulativ. Ausserem ist das konzept noch nicht vollständig ausgearbeitet, weißt also noch lücken auf.
Aber ich muß dazu zunächst etwas ausholen. Betrachtet man die anderen kräfte, wie die starke kernkraft oder die elektroschwache (es hat sich inzwischen herausgestellt, das man die EM und die schwacke kernkraft zu einer kraft vereinen kann, der elektroschwachen) so übertragen alle ihre kraft durch das gleiche prinzip. Nehmen wir ein beispiel, die quantenelektrodynamik am beispiel des elektrons. Ich will nicht zu sehr ins detail gehen, aber sehen wir uns an was passiert, wenn unser elektron das atom umkreist, und dabei mit dem proton wechselwirkt. Im prinzip passiert das indem das elektron ein virtuelles photon ausstößt, und dadurch energie auf das proton überträgt. Umgekehrt tut das proton genau das gleiche. So funktionieren alle wechselwirkungen, nur die austauschteilchen sind bei jeder kraft anders. Also ist es nur logisch anzunehmen, das die gravitation auf quantenebene genauso funktioniert. Oder doch nicht ?
Werfen wir einen blick auf die relativitätstheorie. Die besagt, das gravitation auf eine verformung des raumes basiert. Also muß materie wohl auf irgendeine art mit dem raum wechselwirken. Das läßt sich meiner meinungn nach am ehesten erklären, wenn man annimmt, das der raum ebenfalls aus teilchen aufgebaut ist. Dazu gibt es verschiedene theorien wie die schleifenquantengravitation, die sich die raumzeit aufgebaut aus lauter kleinen schleifen vorstellt, die ineinander verwoben sind, und ihr so die festigkeit gibt (wahrscheinlich bisschen so verwoben wie ein kettenhemd, gibt aber auch andere modelle).
Dann gibt es da noch die kausale dynamische triangulation. Hier wird die raumzeit als selbstähnliches fraktal aufgebaut, das aus kleinen teilchen besteht, die im prinzip aus lauter dreiecken besteht, oder besser gesagt aus ihren mehrdimensionalen entsprechungen. Davon gehe ich ebenfalls aus, ich bin ein "jünger" dieser theorie. Sie ist unheimlich elegant und in der lage "alles" einleuchtend zu erklären. Ausserdem funktionieren modelle die auf ihr basieren wahnsinnig gut. Baut man aus anderen hypothesen modelle, muß man meißtens viele zusatzannahmen einbauen, ansonsten schnurzelt das modelluniversum meißtens zu einem ball mit unendlicher oberfläche, undnedlich vielen dimensionen und nahezu 0 volumen zusammen, irgendwie nicht das universum, in dem wir leben (währe aber praktisch, da jeder punkt des univesrums ganz nahe ist, spart große fahrtzeiten in den urlaub etc
^^). Bei KDT ist das anders. Man hat einfach angenommen, das die teilchen sich nach den regeln der QM verhalten (also z.b. in superposition sind, und nicht nur einem zustand etc) und ausserdem jedes einen "zeitpfeil" besitzt, mehr nicht. Es gibt keinerlei zusatzannahmen, nur die bereits aus der QM bekannten regeln. Dann formen die teilchen von ganz alleine ein nahezu flaches universum mit annähernd 3 raumdimensionen, naja 3,1 um genau zu sein, aber nahe genug dran (ohne das die dimensionszahl vorher iwie festgelegt wird, es passiert ganz von alleine). Das modell formt also selbstständig ein universum, das mit unserem frappierende ähnlichkeit hat. Jetzt arbeitet man an einer verfeinerung dieses modells.
Zurück zum Graviton. Bisher ist es ja weder gelungen, das austauschteilchen der gravitation noch die wechselwirkung direkt zu beobachten. mMn hat das einen ganz einfachen grund, schwerkraft ist extrem schwach im vergleich zu anderen kräften. Stell dir das mal bildlich vor : du hälst über einen nagel auf dem tisch einen kleinen magneten. Der nagel springt zum magneten hoch. Eigentlich ist das höchst erstaunlich, den immerhin zieht am einen ende die erde, mit ihren zig milliarden tonnen an masse, am anderen ende zieht ein magnet von 10 gramm, ein winziges ding. =>Trotzdem gewinnt der magnet. Eigentlich unglaublich. Das verdeutlicht das verhältnis finde ich viel besser als jede zahl, aber dennoch ein link hier zum vergleich des kräfteverhältnisses zwischen den kräften :
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundkr%C3%A4fte_der_P...
Aber warum ist die gravitation so viel schwächer als die anderen kräfte ? Dafür gibt es bisher keine logische erklärung, aber viele hypothesen.
Jetzt kommt meine idee ins spiel. Der austausch findet indirekt statt. Die materie übt auf den raum eine wechselwirkung aus, anstatt direkt untereinander. Die atome tauschen also ein graviton mit den raumatomen aus, und die raumatome wieder eines mit der materie. Haben wir jetzt viel materie auf einem haufen, wird der raum quasi energetisch aufgeladeden, die raumatome zittern stärker, wodurch er sich verformt. Die raumatome, die sonst dicht an dicht stehen, brauchen dann mehr platz, also muß der raum sich verformen, um ihnen den platz zu geben. Damit erfüllt das also den anspruch aus der RT, das hohe massekonzentrationen den raum verformen.
Dadurch wird auch die schwäche der gravitation ganz natürlich erklärt, ohne große zusatzannahmen. Ein großteil der energie des gravitons wird einfach in der verformung des raumes gespeichert, bzw dazu verwendet. Nur ein kleiner teil wirkt wieder zurück auf andere massen. Es erklärt auch, warum die wechselwirkung nicht direkt beobachtet werden konnte. Die raumatome sind viel zu klein, um mit der bisherigen technik beobachtet werden zu können. Ich nehme an, bzw die KDT nimmt an, das die teilchen des raumes etwa planklänge haben, sie sind also selbst im vergleich zum atom winzig. Zum vergleich, ein wasserstoffatom hat einen durchmesser von 10^-10 m, die planklänge ist etwa 10^-35m. Der unterschied zwischen atomgröße und planklänge ist also noch ne ganze ecke größer, als der unterschied zwischen uns und einem atom.
Wie gefällt die meine erklärung der gravitation ? Sei gnadenlos ehrlich
^^ Natürlich ist das nur eine grobe zusammenfassung des konzeptes. Einige details würden hier zuweit führen, andere sind noch nicht ausgearbeitet. Ich habe dazu bisher auch noch nichts veröffentlicht, ich will damit warten, bis die KDT besser verstanden ist, da ich meine erklärung auf der KDT aufbaue. Es nutzt also nichts bestimmte details auszuarbeiten, wen die KDT nachher ganz anders aussieht. Für andere bräuchte ich erst mal ein genaueres verständnis der KDT.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Feyn137 am 22.05.2010 um 16:26 Uhr.
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