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Raum und seine Verbindung mit Zeit

Thema erstellt von Gegenwart 
Beiträge: 192, Mitglied seit 14 Jahren
Gibt es Menschen, die sich trauen frei von Vorurteilen zu denken?
Gibt es Leute, die sich trauen frei miteinander zu sprechen, ohne die Schranken eigener Eitelkeit den Räumen fremder Freiheit aufzuzwingen?
Hier einige Sätze dazu aus einem anderen Thread:

Ein Bild, eine Vorstellung:
Es möge einen Himmelskörper A geben, der um ein massenreiches Objekt kreist. Wir nehmen seine Bewegung nicht vollständig wahr. Irgendeine Störung oder ein dunkler "Stern" (?) zwischen uns und dem beobachteten Himmelskörper "verfinstert" die Sicht derart, dass wir einen großen Teil der Umkreisbahn nicht sehen können. Es zeigt sich zwar eine Regelmäßigkeit, die mit der Zeit durch Gleichungen hinreichend den unsichtbaren, fehlenden Teil der Bewegung von A beschreibt, der Grund der Anomalie an sich bleibt jedoch unbekannt.


Es entstehen Hypothesen, die das Wesen der "Verfinsterung" ausmachen wollen. Manche Hypothesen betreffen das hypothetische dunkle Objekt (?), andere konzentrieren sich auf dem Errechneten und betreffen den Himmelskörper A itself.
(Harti, pass auf!)
Durch eine technologische Errungenschaft wird es bald ermöglicht, dass einige Menschen unser Sonnensystem verlassen. Diese Astronauten erreichen einen Weltallort B, der eine andere Perspektive auf die Bewegung von A gestattet. Sie melden die Ergebnisse ihrer Beobachtung an Houston. Anscheinend stimmt keine der Hypothesen mit der Wirklichkeit überein. Das Bewegungssystem A wird durch eine unbekannte Regel determiniert, die Nichts mit dem dunklen Objekt und nichts mit den "keplerschen" Gleichungen zu tun hat. Es entstehen neue Namen und neue Hypothesen, immer wieder neue NAMEN und neue HYPOTHESEN. bald sind so viele Ableger alter Hypothesen auf dem Markt und so viele neue, dass die erkenntnistheoretische Situation, die Ausgangslage in Punkto Komplexität um viele Größenordnungen übersteigt.
Es entstehen laute unabhängige dunkle Stellen, die die Sicht verfinstern.
#
Es kann in der Tat nicht anders sein, unsere erkenntnistheoretischen Möglichkeiten entsprechen einer thermodynamischen Weltordnung: die Wärme, die Energie, die Information (das Universum) expandieren (!), gehen vom gebündelten, kompakten Zustand in ein verteiltes, zerstreutes über.

Ein Beispiel dafür wie die Namen unsere Vorstellung beeinflussen:
Die Objekte und derer Position werden nicht anhand eines Koordinatensystems berechnet, sondern sie sind samt ihrer Bewegung Bestandteile dieses Koordinatensystems selbst.
Die Objekte bewegen sich nicht vor einem Hintergrund eines starren Netzwerks der Koordinate, sondern verändern den Raum, der mit dem Koordinatennetzwerk synonym ist. Solange wir den Hintergrund der Wirklichkeit Knotennetzwerk oder Koordinatensystem nennen, können wir nicht durch den dunklen Fleck hindurchschauen...
Dann kommt aber einer und nennt dasNetzwerk die MATRIX und die Vorstellung wird schlagartig reanimiert. Matrix wäre vor 10 Jahren gleiche verschwommene Vorstellung erzeugen, wie das altmodische "Koordinatensystem". In der Wirklichkeit nach dem gleichnamigen Film, erlangt die Vorstellung einer MATRIX eine ganz spezielle Bedeutung.
#


Viele Mechanismen wie diese steuern unsere Vorstellung von Wahrheit und "Wissen".
Ich schlage vor, die Äquivalenz unserer Positionen gegenseitig anzuerkennen, um eine radikal andere Perspektive der Dialektik gemeinsam zu erreichen.
Deshalb erneuere ich meinen Ruf: wie seht ihr angesichts eines thermodynamischen Determinismus, der sich auch hier, auf dieser Ebene des Zeitforums erkenntlich zeigt (man lese und staune), den Prozess der Expansion, der sich in unserer Vorstellung räumlich zeigt und sich in der mathematischen Rechnung raumzeitlich abspielen muss.
Welche ist denn Eure Vorstellung von einer expandierenden Zeit, die der Vorstellung eines expandierenden Raumes auf der philosophischen Ebene entspräche?
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so wird sein Schweigen stolz
Gib ihm die Flügel dazu wird er sie aus selben Grunde nicht benutzen.
Gegenwart
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Beiträge: 7, Mitglied seit 14 Jahren
Hallo Gegenwart, Die eigene Originalitaet wird nicht damit ausgedrueckt, dass man keinen nachahmt, sondern damit, dass man nicht nachgeahmt werden kann. 
Mit Ideen, die ueber die gemeine Vorstellungskraft hinausgegehen, darf man wohl hier nicht hausieren gehen.  
Es gibt, besonders in D viele, die behaupten, dadurch, dass sie die Bibel auswendig lernen, mehr von Gott zu verstehen. Die Bibel hat genausoviel mit Gott, wie Zeilinger mit Wahrheit zu tun.  
Mir gefaellt was Du sagst. check die Mailbox. 

Casirer, Pskow, Russland 
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Beiträge: 192, Mitglied seit 14 Jahren
Bolshoie spasiba Casirer,

ja gavarju po ruskij, ich musste es in der Schule lernen, während die anderen SRT pauken dürften.
Die größte Musik, die größte Literatur und die größten Menschen...und ich idiot wollte ihre Sprache nicht lernen...wie man unschwer erkennen kann, ein Glück im Unglück.
Ich werde mich bald mit den Ausschnitten melden.
ich verbeuge mich bis zum Teppichboden und darüber hinaus

gegenwart
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Gegenwart
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Beiträge: 192, Mitglied seit 14 Jahren
Es ist nicht möglich den Raum der vorhandenen Gewissheiten zu vergrößern,
ohne parallel dazu, den Raum der Ungewissheit mindestens um den gleichen
Faktor zu erweitern.
Es ist dagegen möglich, die Annahme der Ungewissheit auf den gesamten
Bereich der Tatsachen auszuweiten, von denen geglaubt wird, sie seien
gewiss.
Die einzige, die als solche gelten kann ist die Gewissheit, dass die Tatsachen,
deren Wahrheitswerte konstant und stabil erscheinen, nach der Ordnung der
Zeit ihre Wahrheitswerte verändern werden.

Physik der großen Teilchenbeschleuniger, Physik theoretischer Symmetrie,
eine moderne Wissenschaft voller eigenartiger Mystik und voller
Selbstverherrlichung, voller Macht und voller unerschütterliches Vertrauen in
die Unfehlbarkeit der menschlichen Maschinerie - sie erweist sich tatsächlich
als eine Bastion des ausgestorben geglaubten Sensualismus.
Trotz des mächtigen Instrumentariums, dessen kolossale Ausmaße alles
Gewesene in den Schatten stellt, ist am Ende ihr Bediener, die bewertende
Instanz und der Dichter moderner Erkenntnis, das gleiche Geschöpf, das
immer noch von der Gewissheit eines „einzig wahren Glaubens“ überzeugt ist.

Es ist ein Fehler zu glauben, der Mensch sei als eine Wahrnehmungsinstanz
reifer geworden, dass er die Erde als kugelförmig und nicht als flach
empfindet, dass er nicht mehr die Sonne um die Erde kreisen sieht...dies zu
behaupten wäre der fortschrittlichste Vorurteil des 21. Jahrhunderts.
In Wirklichkeit ist der Mensch eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle jeder
Messung und jeder Beobachtung.
Die Gültigkeit fast jeder Bemühung, fast jeder wissenschaftlichen Betrachtung
scheitert daran, dass am Ende der Mensch sein Urteil fällt und entscheidet,
und erzwingt des Märchens Verlauf. Es verwundert mich, welch geringe
Bedeutung der Deutung eingeräumt wird, wie wenig erforderlich ist, um die
Welt umzustimmen: es zählen nur die „Kompetenz“, das „Experiment“ und die
„Analyse“, es zählt scheinbar nur die Fassade einer Autorität.
Die Meilensteine der Erkenntnis erweisen sich im Licht kritischer Betrachtung
als Irrtümer, als Trugbilder, als unbeholfene Versuche die Wahrheit zu
konstruieren. Keine wissenschaftliche Sorgfalt ist imstande vor dem
schleichenden Unsinn zu schützen, im Gegenteil, sie erzeugt vielmehr eine
kausale Stabilität, die es z.B. Zara.T. unmöglich macht, den
offensichtlichen Irrtum bestimmter Annahmen, ja bestimmter Grundannahmen
zu erkennen.

Ob ich in der Lage bin, etwas daran zu verändern?
Das kann ich nicht behaupten, mich ärgert aber jeder Tag, den ich unter denen verbringen muss, die es nicht erkennen und für die gar keine Alternative existieren muss.
"man kann im Leben nicht jede Frau haben, aber man soll es zumindest versucht haben" sagte mein Opa.
Es geht nicht darum: "es wird sowieso nichts bringen"
Es geht darum:"wer nicht spielt gewinnt nicht"

gegenwart
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Gegenwart
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Gegenwart, ich darf dich hier wie folgt zitieren: "Die Meilensteine der Erkenntnis erweisen sich im Licht kritischer Betrachtung als Irrtümer, als Trugbilder, als unbeholfene Versuche die Wahrheit zu
konstruieren."
Wie siehst du es mit deinen eigenen Erkenntnissen - konstruierst du sie selbst nicht auch als (d)eine Wahrheit???
Ich, für mich, bin es, zumindest gelegentlich, geneigt zu tun - das ist menschlich.
Für mich selbst habe ich gelernt in alle 4 Himmelsrichtungen zu denken, nachzudenken, zumindest vom Ansatz her und vollziehe dennoch keinen 360° kreis, im denken, denn so perfekt bin auch ich nicht - kann ich nicht sein, keiner!
schönen Gruß von Quante " i balschoje spasiba po twojene...dann hörts auch bei mir mit dem russischen auf, was ich heute z. T. aber wirklich nur z.T. bereue"
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Beiträge: 192, Mitglied seit 14 Jahren
Hallo Quante,

hab Dir gerade 15 min. geschrieben und dann das Fester verlassen, um ein Zitat v. Ernst Ellert II einzufügen: alles weg!


Sinngemäß:
Ich habe bis jetzt keine "Wahrheit" begangen.
natürlich besitze ich (m)eine Wahrheit, weil es menschlich und harmlos ist. Ich weigere mich jedoch, und darum geht es mir, in einer Auseinandersetzung teilzunehmen, die seit Platon geführt wird:
"Kratylos"
- Nomos-These: Wörter sind arbiträre Bezeichnungen für Dinge der Welt
- Physei-These: Wörter werden durch die Natur der Dinge bestimmt, die sie bezeichnen.
Die besten Argumente wurden bereits ausgesprochen, keiner weiß nur, welche es gewesen sind.

Vielen, vielen Dank für die Zeit, die Du in mich investierst.
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Gegenwart
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Beiträge: 7, Mitglied seit 14 Jahren
Hallo Quante, Du musst dir schon Muehe geben, um die Unterhaltung mit Gegenwart heil zu bestehen. Die Tatsache, dass man russisch spricht wertet nicht auf und disqualifiziert nicht: es spielt keine Rolle, wenn man sich mit den Deutschen in Deutschland unterhaelt.
Hier zaehlt nur, ob Du was zu sagen hast...auf Deutsch.
Posdravljaju

Casirer, Pskow, Russland
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