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Der Bestandteil der Raumzeit - die Zeit

Thema erstellt von Gegenwart 
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Bevor ich auf die offenen Fragen eingehe erzähle ich vielleicht am besten ein Beispiel:

Betrachten wir einen Bildschirm. Ein Lichtpunkt läuft von links unten auf einer kurvigenBahn nach rechtes oben.
So scheint es!
In Wirklichkeit gibt es keine mit sich selbst identisch bleibende Entität namens Lichtpunkt, sondern nur eine Folge von Ereignissen. Diese Ereignisse bestehen im Aufleuchten von Bildpunkten.

Nun stellen wir diesem Bildpunkt ein paar (virtuelle) Hindernisse in den Weg. zB einen großen schwarzen Fleck im Zentrum des Bildschirms. Während unser Lichtpunkt diesen Fleck durchläuft bleibt er unsichtbar, als würde er hinter einer Wand weiterlaufen. Wo ist der Lichtpunkt zu dieser Zeit? Als Programm und Information im Rechner! Aber nicht als Lichtpunkt existierend!
Ganz ähnlich verhält es sich meines Erachtens mit sogenannten Elementar-Teilchen.

Sie sind nur existierend, wenn sie wechselwirken - als Wirkung! Dürr spricht von Wirks. Sie sind nur im Ereignis ihrer Wechselwirkung als Wirkung (Energie mal Zeit) existent.
Man kann nicht sagen, daß eine ontologische, materielle Identität zwischen den Wirks, die in den jeweiligen Ereignissen aufleuchten, besteht.
Es gibt auch keine kontinuierlichen Übergänge. Die so beschriebene Welt der Ereignisse trüge quantenhaften (körnigen) Charakter.
siehe auch : http://www.integrales-coaching.de/sites/geistundmat...

Wenn wir diese Gedanken vertiefen, Wissenschaftler wie Smolin, Rovelli oder Michael Esfeld haben dies getan, kommen wir zum Schluß, daß es vielleicht gar keine Quantenobjekte mit intrinsischen Eigenschaften gibt.
Sondern: Nur relationelle Eigenschaften
Etwas ist etwas nur in Bezug auf etwas anderes. Dann machen wir einen Grenzübergang, in dem wir diese Etwase (Relata) gegen Null gehen lassen. Es bleiben: Relationen oder wie Dürr sagt: Wirks
Deren Seinsform ist keine materielle oder substantielle mehr, sondern eine ereignishafte, eine prozessartige.

Gerne werde ich diese hier nur angedeuteten Gedanken mit euch vertiefen.

Grüße
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 01.11.2009 um 12:13 Uhr.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1509-34:
So gesehen wäre jedes Quant der elektromagnetischen Strahlung im Universun ein Bezugssystem ...das ist natürlich Unsinn!
Was wehrst Du Dich dagegen, Objekte, gleich welcher Art und Größe, als Bezugssystem anzuerkennen.
Ob es eine riesige Sonne, ein Atom, oder ein Quant ist, Solange etwas im Universum existent ist, bildet es ein Bezugssystem

Zitat:
Deine Auffassung zu Bezugssystemen erinnert mich an zwei nachdenkenswerte Aussagen:

"Die Dinge sind weder gut noch böse, erst unsere Gedanken machen Sie dazu. Altgriechisch Epiktet
An sich ist nichts weder gut noch böse. Erst das Denken mach es dazu. Vermischtes William Shakespeare"

Somit gilt auch:
Die Dinge sind weder Bezugssysteme noch Koordinatensysteme, erst unsere Gedanken machen sie dazu!

An sich ist nichts weder ein Bezugssystem noch ein Koordinatensystem. Erst unser Denken macht es dazu!

Dem ist wohl nicht zu widersprechen.

Du kannst natürlich auch dich selbst als Bezugssystem denken und dich damit als Mittelpunkt der Welt betrachten! :-)

Ich denke, also bin ich. Da ich die Welt immer aus dem Blickwinkel sehen kann, wo ich gerade bin, bilde ich mein eigenes Bezugssystem. Da gebe ich Dir vollkommen recht.

Aber auch Du denkst und bist, Auch Du bildest Dein Bezugssystem.
Genau so wie Okotombrok, Zara.t., Ernst Ellert, und wie sie alle heißen, jeder für sich ein Bezugssystem bildet, will jetzt naturlich nicht alle aufzählen.
Trotzdem ist keiner von uns der Mittelpunkt der Welt, wie Du behauptest.

Aber ohne ein gedachtes Modell kann keine SRT definiert werden.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 01.11.2009 um 18:43 Uhr.
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Beiträge: 762, Mitglied seit 17 Jahren
Hans-m hat geschrieben.
>"Trotzdem ist keiner von uns der Mittelpunkt der Welt, wie Du behauptest"<

Aber, aber, wo habe ich das behauptet, bitte richtig lesen, meine Aussage war, jeder KANN sich und alles ander als Bezugssystem betrachten, das bedeutet aber noch lange nicht, daß irgend ein Objekt per se ein Bezugssystem ist!!!
Bezugssysteme existieren nicht und nirgendwo außer als Denkkonstrukte!
Hätte nicht gedacht, daß das soooo schwer zu begreifen ist! :-)
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Ich möchte nicht, das wir uns in Haarspalterei vertiefen.
In Deiner Aussage:

Horst schrieb in Beitrag Nr. 1509-43:
Bezugssysteme existieren nicht und nirgendwo außer als Denkkonstrukte!

gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.

Aber wo endet die Wirklichkeit, und wo beginnt das Denkmodell?

Wenn ich simple Handlungen ausführe, wie etwa diesen Text schreibe, so denke ich im vorraus, was ich zu sagen beabsichtige.
Ist das dann bereits ein Denkmodell?


Die Zahl PI ist ein Denkmodel, die Natur kennt keine Zahlen. Wir denken uns Zahlen aus, um die mathematischen Abhängigkeiten der Realität zu erfassen.
Jede Formel ist ein Denkmodell.
E=mc2 ist ein Denkmodell, das seinen Ursprung aber in einer realen Tatsache hat.

Auch der Wert der Lichtgeschwindigkeit von 300 000 km/s ist nur eine Zahl, die wir benutzen um
sie in Relation zu anderen Naturgegebenheiten setzen zu können.

Denkmodelle sind Teile der abstrakten Intelligenz.
Sie ermöglichen uns Ereignisse zu verstehen, die wir sonst nicht erfassen können.

Aber letztendlich spiegelt jedes Denkmodell eine real existende Gegebenheit wieder.

Wenn Du in Urlaub fährst, baust Du erst ein Denkmodell: Koffer packen, Ausweis nicht vergessen, Zum Flughafen fahren, einchecken, usw. Alles läuft in Deinen Gedanken ab, bevor es wirklich passiert.

Nur durch Denkmodelle lassen sich Ereignisse und Gegebenheiten ordnen.

Genau so können wir ein beliebiges Objekt im Universum als Bezugssystem definieren.
Es wird zu unserem Bezugssystem, wenn wir seine Stelle einnehmen.
Und wenn ich in Gedanken die Stelle eines Lichtstrahls einnehme, so erlebe ich, in Gedanken natürlich, alles aus seiner Perspektive. Dabei bedine ich mich wiederumm anderer Denkmodelle, z.B Formeln, die ich in mein Denkmodell mit einbinde.

Stellt sich die Frage:Ist nicht das ganze Leben eine Summe aus Denkmodellen?
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Hans-m hat geschrieben.
>"Aber letztendlich spiegelt jedes Denkmodell eine real existende Gegebenheit wieder."<

Nein, das sehe ich nicht so. Ich kann mir z. B. den Mann im Mond als Denkmodell Vorstellen, spiegelt das eine real existierende Gegebenheit wieder ?

Gedankenexperimente werden erst dann zur Realität, wenn sie durch uns bekannte wissenschaftliche Methoden als existent nachgewiesen werden können. Ein schönes Beispiel ist doch das Periodensystem der Elemente, das sich ja auch erst aus Denkmodellen als praktisch nutzbar erwiesen hat.

Denkkonstrukte schaffen wir uns ja aus Unkenntnis darüber, ob etwas Realität ist oder nicht, so gesehen kann ich Kofferpacken kaum als ein Denkkonstrukt einordenen, weil sich dahinter ja keine Unkenntnis verbirgt ....höchsten Unordnung im Koffer. :-)

Nichtstestotrotz ist das Denken schon ein faszinierender Vorgang, ist es doch einer handvoll kosmischer Materie möglich über sich selbst und seine Umwelt nachzudenken und mit Hilfe seine biologischen Sensoren ein Sammelsurium von Empfindungen produzieren zu können. Da kann man schon ins Grübeln kommen.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Hans-m, hallo Horst,

ich denke es ist sehr zweckmäßig zwischen der realen Welt, das ist die Welt, die wir mit unseren Sinnen erfahren/erfassen können und der Denkwelt zu unterscheiden, weil beide Bereiche nicht deckungsgleich sind. Im ersten Bereich können wir etwas wissen im zweiten etwas glauben. Die Eierlegende-Woll-Milch-Sau kann ich mir zwar denken, es gibt sie aber nicht. Das präziseste Denksystem ist die Mathematik. Sie ist deshalb zur genauen Erfassung der Wirklichkeit besonders geeignet. Ob dies auch dann noch gilt, wenn es um Unendlichkeiten geht, erscheint mir aber zweifelhaft.

Doch ich will zur Ursprungsfrage von Gegenwart zurückkommen. Er schrieb:
Zitat:
Ich schlage vor, die Kausalität der Zeit zu hinterfragen.

Zu dem Thema habe ich schon mal geäußert, weiß aber nicht mehr unter welcher Nummer. Ich habe vorgeschlagen, Zeit als "Dauer einer Veränderung" zu definieren.
Dies entspräche unseren Zeitmesssystemen, die auf periodischen Bewegungen (Pendel, Unruh, Quartz) beruhen. Bei diesen periodischen Bewegungen ist die räumliche Veränderung nach Durchlaufen einer Periode Null; der kausale Ablauf eines Geschehens spielt folglich keine Rolle.
Die Zeit hätte keine Richtung i.S. eines kausalen Verlaufs. Es gäbe keinen Zeitpfeil. Dies entspricht den physikalischen Theorien.
Die immer wieder gestellte Frage nach der Möglichkeit von "Zeitreisen" in die Vergangenheit oder Zukunft wäre keine Frage der Zeit mehr, sondern müsste dort erörtert werden wo sie hingehört, nämlich ob kausale Geschehensabläufe (Naturgesetze) instantan umgekehrt ablaufen können ( Erde stößt Apfel ab und er "fällt" an den Baum)
bzw. für die Zukunft, die Geschehensabläufe erfolgen instantan ohne Dauer. Bei Letzterem wird auch deutlich, dass die Frage, ob eine "Zeitreise" in die Zukunft möglich ist, eigentlich einen Widerspruch enthält, da eine Reise ohne Zeit (Dauer) vorgestellt wird.

MfG
Harti

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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Harti am 02.11.2009 um 18:31 Uhr.
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Hallo Harti, du hast geschrieben:

>"Zu dem Thema habe ich schon mal geäußert, weiß aber nicht mehr unter welcher Nummer. Ich habe vorgeschlagen, Zeit als "Dauer einer Veränderung" zu definieren."<

Das setzt voraus, daß sich Objekte im Raum bewegen und bedeutet, ohne Bewegung keine Veränderung und somit gäbe es nichts, was wir Zeit nennen könnten.
Damit wären wie wieder beim leidigen Denkkonstrukt Bezugsssystem, weil die Veränderung von Materie im Raum eines unabhängigen ruhenden Beobachters bedarf und somit jede Beurteilung von Bewegung relativ ist.

Um aber die "Dauer einer Veränderung" messen zu können, bedarf es ja Maßeinheiten, die,wie du richtig sagst, wiederum nur von bewegter Materie abgeleitet werden können und denen wir den selbstgestrickten Sammelbegriff Zeit gegeben haben.

Damit haben wir uns lediglich ein Ordnungssystem namens Zeit geschaffen, um die chaotische Bewegung von Materie im Raum mathematisch beherrschen zu können.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß es das was wir Zeit nrnnrn nur dort von Bedeutung ist, wo es gedacht wird, nämlich auf der von denkenden Menschen bewohnten Erde.

Siehe auch folgendeb Ausschnitt:

Dieser Fluss der Zeit ist uns sehr vertraut und zugleich äußerst rätselhaft – aber trotzdem wohl eine blanke Illusion. Denn immer mehr Physiker und Philosophen kommen zu dem Schluss, dass es die Zeit objektiv überhaupt nicht gibt. „Das zu erkennen, ist vielleicht die größte intellektuelle Herausforderung, mit der die Menschheit jemals konfrontiert wurde“, sagt der Philosoph und Physiker Vesselin Petkov von der Concordia University im kanadischen Montreal.

Aus „bild der wissenschaft“, Heft 1/2008
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Um nochmal das Wort Denkmodell aufzugreifen:

In unseren Denkmodellen stellen wir uns vor: Zeit vergeht, Raum bleibt
Raum bedeutet hier, alles was sich darin befindet.
Vielleicht ist Raum, genau wie Zeit, ein kontinuirlicher Fluß

Du sitz vor Deinem Bildschirm, und die Zeit vergeht. Jeder Augenblick wird von nachfolgenden abgelöst, ohne Pause und ohne Halt.

Nun mal anders gedacht:
Du sitz vor Deinem Bildschirm, und erkennst ihn. Nun schließt Du die Augen für einen kurzen Moment.
Wenn Du sie wieder öffnest, siehst Du wieder Deinen Bildschirm. Aber Ist es wirklich der selbe von vorhin, oder sieht er nur so aus? Vergeht Raum genauso wie Zeit? Ist der Raum, den wir jetzt sehen der gleiche von vorhin und der gleiche von nachher?
Oder ist die Konstanz des Raums nur eine Illusion, die uns die Raumzeit in unser Bewußtsein projeziert, ähnlich einem Film, bei der ein Bild vom nächsten abgelöst wird. Jedes Bild zeigt den gleichen Raum, ist aber doch eine neue Projektion

So in etwa könnte ich mir die Verknüpfung von Raum und Zeit zur Raumzeit vorstellen.

Horst schrieb in Beitrag Nr. 1509-47:
Dieser Fluss der Zeit ist uns sehr vertraut und zugleich äußerst rätselhaft – aber trotzdem wohl eine blanke Illusion. Denn immer mehr Physiker und Philosophen kommen zu dem Schluss, dass es die Zeit objektiv überhaupt nicht gibt.

Das hatten wir schon mal in einem anderen Thread

Es gibt keine Zeit weil:

Die Vergangenheit gibt es nicht mehr, sie ist Zeit, die einmal existiert hatte
Die Zukunft gibt es noch nicht, sie ist Zeit, die später einmal existiert,
Die Gegenwart ist ein Punkt, an dem sich Zukunft und Vergangenheit berühren.
ein Punkt, der keine Zeit einnimmt.
Wenn also weder Zukunft, Gegenwart noch Vergangenheit existieren, was existiert denn dann?

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 03.11.2009 um 12:41 Uhr.
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Hans-m hat geschrieben.
>"Um nochmal das Wort Denkmodell aufzugreifen:

In unseren Denkmodellen stellen wir uns vor: Zeit vergeht, Raum bleibt."<

Und wo bleibt die Materie???
Also in meinem Denkmodell nicht, aber wie stellst du denn in deinem Denkmodell fest, daß Zeit in einem leeren Raum vergeht und wohin wenn sie "vergangen" ist???
Heißt das, die "Zeit" vergeht aus den Raum und der bleibt leer bestehen ....oder wie oder was???

Bitte erkläre mit das doch mal!
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Ich weiß, mein Denkmodell ist noch nicht genau durchdacht, sondern erst mal ´ne Idee

Aber wohin fließt die Zeit, wenn sie denn existiert? Sie fließt ins nichts
Zeit entsteht aus nichts und fließt auch wieder dahin.
genau dahin fließt auch der Raum.

Fällt mir selbst schwer, mir deisen "Raumfluß" vorzustellen, und noch schwerer zu erklären.

Kennst Du den Film Langoliers?
Da reist ein Flugzeug durch eine Raum/Zeitspalte in enen Raum, der bereits Vergangenheit ist. Ein Raum, der in der normalen Raumzeitline nicht mehr existent ist.

Anschließend durchquert das Flugzeug abermals die Spalte und landet in einem Raum der noch nicht existent ist, also ein zukünftiger Raum, Die Passagiere müssen nur warten, bis die Raumzeit den Raum eingeholt hat, und sich wieder im "normalen" Zeitfluß

Über die Handlung läßt sich streiten, aber es ist ein Impuls für meine Idee
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Hans-m hat geschrieben:
>"Aber wohin fließt die Zeit, wenn sie denn existiert? Sie fließt ins nichts
Zeit entsteht aus nichts und fließt auch wieder dahin.
genau dahin fließt auch der Raum."<

Das ist eine kategorische Behauptung, deshalb bin ich guter Hoffnung, daß du mir selbstverständlich auch erklären kannst wie du das nachweisbar festgestellt hastI
Insbesonder, wo sich denn das "nichts" befindet und wie denn die "Zeit" darin entsteht!
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Hallo zusammen!

ich vergleiche manchmal die linguistische Versuche, die wir unternehmen, um die menschliche Beschränkung in uns zu durchbrechen mit folgender Situation:
Man lebt in einem grünen Universum, wo alles grün ist, wo man selbst grün und alle, die man kennt grün sind.
Es wird einem eine Aufgabe gestellt: definiere die Farbe "grün".
Grüne Männchen scheitern an ihrer eigenen Trivialität.
Solange man sich mittels einer logischen Fiktion der eigenen Beschränkung entgegenstellt, erreicht man nichts.
ES hat lange gedauert, das Gespräch auf etwas Wichtigeres als Begriffskrieg zu lenken, aber es hat wohl geklappt und vielleicht lohnte es sich auch das Thema zu (wechseln)

Stellen wir uns vor, dass wir Bewohner eines Blatts Papier sind. Wir wohnen im Punkt a im Lande Zettel.
Ein Wesen einer 3 dimensionalen Welt versucht uns die Kugel beizubringen und schiebt sie durch unsere flache Welt hindurch.
Es ist eine altmodische Metapher, aber sie funktioniert nach wie vor sehr gut...
Die Bewohner von Punkt a stellen fest, dass in ihrer Nähe ein Punkt erscheint, der sich kreisförmig ausdehnt, den maximalen Radius erreicht und sich zusammenzieht, bis er nicht mehr ist.
Es entstehen Theorien, die allesamt mit dieser Erscheinung zu tun haben und sie funktionieren so gut, dass man diese Erscheinung eindeutig prognostizieren und adäquat beschreiben kann.
Der Kugel-Magier schreit uns Flachen zu: "Guckt mal alle her- es ist doch eine Kugel, es ist einfach!!!!"
Keiner von uns sieht und vermutet mehr, als für uns sichtbar ist.

Darüber will ich sprechen, seit Tagen.
Es gibt eine Problemstellung, die uns entgeht: wir können nicht Raum und Zeit unabhängig voneinander verstehen!
D.h. wir müssen uns vergegenwärtigen, dass der Raum zusammen mit der Zeit vergeht und die Zeit zusammen mit dem Raum expandiert (dass eine Korrelation zwischen gekrümmten Raum und einer langsamer verlaufenden Zeit existiert, habt ihr schon kapiert, wie ich feststellen durfte: "Verstehen/kapieren" benutze ich im Sinne "sich -an-einen-Gedanken-gewöhnen")
Jetzt gebe ich Euch etwas zum Grübeln (ich möchte, dass Ihr Euch an folgenden Gedanken gewöhnt)

Nichts, was Euer Leben als Kinder ausmachte ist gegenwärtig präsent.
Die Autos, die Ihr gesehen habt, die Menschen, ihre Kleidung, die Farben, die Landschaften...es hat sich alles verändert, es ist kaputtgegangen, ist entsorgt worden, es hat den Gesetzen der Thermodynamik entsprochen und ist vergangen (mit Ausnahme vom Eiffelturm etc. er ist (etc.´s sind) anders geworden.
Die Gesetze der Thermodynamik sind keine Gesetze, die Naturgesetze sind keine Gesetze, es sind Regelmäßigkeiten, die wir den Erscheinungen in dieser Welt zuschreiben...es sind Bezeichnungen für Kreise, die um uns erscheinen, sich ausdehnen und wieder verschwinden.
Wir werden älter, unsere Mütter und Väter sterben.
Und wir bezeichnen unsere "Kreise" als "Denkmodelle", mitunter als "meine Denkmodelle". Bitte denkt das Wort zu Ende.

Eure Gegenwart
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so wird sein Schweigen stolz
Gib ihm die Flügel dazu wird er sie aus selben Grunde nicht benutzen.
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Gegenwart hat geschrieben:
>"Man lebt in einem grünen Universum, wo alles grün ist, wo man selbst grün und alle, die man kennt grün sind.
Es wird einem eine Aufgabe gestellt: definiere die Farbe "grün"<

Wenn alles grün wäre, könntest du überhaupt nichts und niemanden der auch grün ist erkennen, nicht mal dich selbst. Erkennen kannst du nur etwas durch Kontrast und/oder Farbunterschiede.
Außerdem wärest du dann strohdumm, weil du kein Buch lesen, also nichts lernen könntest ...du könntest dann also gar nichts definieren!

Aber nehmen wir mal an es wäre trotzdem möglich, dann kommt es auf deine physikalischen Kenntnisse und deine Meßgeräte an, die du als grünes Männchen in diesem Universum besitzt.
Dann klönntest du grün als einen Bestandteil des Spektrums der objektiven elektromagnetischen Strahlung definieren, den wir subjektiv als Licht empfinden und so bezeichnen. Frequenz und Wellenlänge sind dir sicher noch aus dem Physikunterricht bekannt.
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Hallo Horst,





Wir, die grünen Männchen dieser Welt, sind nicht wegen unserem Unwissen bedauernswert, sondern wegen der Trivialität unseres Wissens.




Erklärung: Nicht unser Unwissen lässt unsere Welt grün erscheinen, es ist unsere kruppstahlharte Überzeugung, dass diese Welt regenbogenfarben ist.

Die Gegenwart kann sich vor Dir verbeugen, Du kannst sie nicht biegen.
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Gegenwart schrieb in Beitrag Nr. 1509-52:
ich vergleiche manchmal die linguistische Versuche, die wir unternehmen, um die menschliche Beschränkung in uns zu durchbrechen mit folgender Situation:
Man lebt in einem grünen Universum, wo alles grün ist, wo man selbst grün und alle, die man kennt grün sind.
Es wird einem eine Aufgabe gestellt: definiere die Farbe "grün".
Grüne Männchen scheitern an ihrer eigenen Trivialität.

Genau genommen leben wir in einer "Grünen Welt" In Deinem Beispiel reduzierts Du das Sichtbare Licht auf den grünen Anteil. Alle Farbe auf Grün usw.
Nür unser Spektrum ist etwas breiter, angefangen von rot über grün zum blau.
Unsere Welt nehmen wir im bereich des sichtbaren Lichts wahr. Aber wie die welt wirklich ist, wissen wir nicht
Wir wissen nicht, was wir sehen könnten, wenn unser Auge Wellenlängen jenseits des rot oder blau erkennen könnte.

Analog zu der Frage "Wie definiert ein Mensch, der nur die Farbe grün sieht die Farbe grün" kann ich sagen: "Wie definiert ein Mensch, der nur sichtbares Licht wahrnimmt, den Begriff sichtbar?"

Ansonsten find ich Deinen Denkansatz gut nachvollziebar.

Zitat:
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1509-51:

Das ist eine kategorische Behauptung, deshalb bin ich guter Hoffnung, daß du mir selbstverständlich auch erklären kannst wie du das nachweisbar festgestellt hastI
Insbesonder, wo sich denn das "nichts" befindet und wie denn die "Zeit" darin entsteht!

Ich schrieb in Beitrag-Nr. 1509-50 :
Zitat:
Ich weiß, mein Denkmodell ist noch nicht genau durchdacht, sondern erst mal ´ne Idee

Ich geb zu, das es nur eine Idee, oder mit Deinen Worten, eine Behauptung. ist
Selbstverständlich hab ich dafür keine Beweise.

Ich wollt hier nur mal andere motiveren, sich über eine etwas andere Vorstellung des Raum-Zeitflusses Gedanken zu machen, Eine Möglichkeit, wie es evtl sein könnte.
Ob ihr meiner Meinung seit, oder dementiert, das liegt nun bei Euch.
Vielleich weiß der eine oder ander Beweise dafür oder dagegen.

Auch die Möglichkeit, daß die Erde keine Scheibe ist, war erst mal ´ne Idee

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 04.11.2009 um 12:37 Uhr.
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Gegenwart, wir sind alleine.
Man kann doch nicht mehr und nicht deutlicher sagen, um was es Dir geht.
Dein Buch schreibst Du für die Enkeln.
Ich verbeuge mich und ich lass mich verbiegen

Casirer, Pskow, Russland
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Es ist schön, daß Harti mit seinem Beitrag-Nr. 1509-46 die Diskussion wieder an seinen Ausgangspunkt geführt hat, welcher die Kausalität der Zeit hinterfragt.
Meines Erachtens hat „Gegenwart“ in seiner anfänglichen Fragestellung, Beitrag-Nr. 1509-1 einen Punkt angeführt der mir unglücklich in seiner Formulierung erscheint, als er da schreibt: „Die Expansion der Raumzeit wird als eine räumliche Ausdehnung verstanden. Wo bleibt denn die Zeit in dieser Vorstellung?“
Ich darf mit einer 3 gliedrigen Gegenfrage hinterfragen, expandiert wirklich die Raumzeit, kritischer gefragt, expandiert der Raum wirklich?? Kann Zeit expandieren!
Oder ist es nicht doch der Schein der uns da trügen lässt, kann denn Raum wirklich expandieren!?? In dem Augenblick, wo ich von einer Unendlichkeit des Universums ausgehe, und ich für meine Person gehe von einer Unendlichkeit des Universums aus, kann es eigentlich keine Expansion des Raumes geben. Horst hat es dann im nachfolgenden Beitrag sehr schön formuliert: „Nicht die "Zeit" vergeht…sondern die … Bewegung ihrer materiellen Struktur.“
Der Raum mit seinen Inhalten unterliegt einer stetigen und ständigen Veränderung.
Zeit ist wirklich nur ein rein ideelles vom Menschen „geschaffenes“ „Hilfsmittel zur Orientierung über Bewegung und Veränderung der Materie im Raum“. Mehr nicht, sie ist (die Zeit) als solches wirklich nicht existent, egal als was wir sie auch betrachten wollen sie hat keine Länge, keine Weite, keine Ausdehnung, ist auch keine Dimension und kann somit auch nicht expandieren. Was sich lediglich verändert ist die Materie (der stoffliche Inhalt) im Raum.
Hans-m schreibt in seinem Beitrag-Nr. 1509-48: „Zeit vergeht, Raum bleibt“. Diese Aussage würde die Kausalität der Zeit bedeuten, begründen, „beweisen“! Hat aber, und da sind wir wieder bei der Ausgangsfrage die Zeit wirklich eine Kausalität inne???? Kommt ihr eine Kausalität zu??
Ich behaupte NEIN, niemals, denn sie ist ja (materiell) nicht existent und was als solches nicht existiert kann auch keine Kausalität „bewirken“, und so behaupte ich wieder, sie hat auch keine Finalität.
Ich sage Raum „vergeht“, besser er verändert sich, ständig und unablässig, immer fortwährend, die Zeit, wie immer wir sie auch verschieden „definieren“ hat auf den Raum und auf die Veränderungen die sich in ihm abspielen keinerlei Einfluß.
Wenn Zeit nun doch eine Kausalität inne haben soll, dann ist sie aber für uns nicht erkennbar, ähnlich dem 2-dimensionalen Blatt Papier durch welches eine Kugel geschoben.
Eine vage Bründung dafür, endlich existierende Systeme (Menschen) ist es „von Natur aus“ unmöglich unendliche Systeme, hier die Zeit und den zugehörigen Raum (in ihrer Unendlichkeit, kein Anfang kein Ende) zu erkennen.
Ich denk noch mal darüber nach…., aber Gott schließe ich grundsätzlich, aus allem, aus!
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Beiträge: 762, Mitglied seit 17 Jahren
Hans-m hat geschrieben:I
>"Ich wollt hier nur mal andere motiveren, sich über eine etwas andere Vorstellung des Raum-Zeitflusses Gedanken zu machen, Eine Möglichkeit, wie es evtl sein könnte."<

Wie was sein könnte?
Ich würde mich herzlich gern motivieren lassen mir über den "Raum-Zeitfluß" Gedanken zu machen, das setzt aber voraus, daß dieser real existiert. Ich kann nur feststellen, daß im Raum materielle Bewegung/Veränderung stattfindet, ganz egal, ob du dir da eine "Zeit" dazwischen schmuggelst oder nicht! :-)
Nimm doch mal in einem Gedankenexperiment das was du "Zeit" nennst heraus ....was meinst du, was dann mit der Materie im Raum geschieht?

Da du ja eine Vorstellung hast, dann erkläre mir doch bitte woran und womit hast du festgestellst, daß sich Raum und "Zeit" ganz ohne Materie in fließendem Zustand befinden?
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Gegenwart schrieb in Beitrag Nr. 1509-54:
:))
Hallo Horst,





Wir, die grünen Männchen dieser Welt, sind nicht wegen unserem Unwissen bedauernswert, sondern wegen der Trivialität unseres Wissens.




Erklärung: Nicht unser Unwissen lässt unsere Welt grün erscheinen, es ist unsere kruppstahlharte Überzeugung, dass diese Welt regenbogenfarben ist.

Die Gegenwart kann sich vor Dir verbeugen, Du kannst sie nicht biegen.


Hallo Gegnwart

Ich kann mich des Verdachtes nicht erwehren, daß du ein wenig esoterisch vorbelastet bist.
Gehe ich recht in dieser Annahme?

Wollen wir uns nicht gegenseitig unser Beileid zurTrivialität unseres irdischen Wissens aussprechen?
Die Trivialität einer mit Hilfe unseres Wissens entstandenen Atombombe ist ja auch ganz offensichtlich!

Unser Motto sei denn: Es lebe das Unwissen!
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:))
Hallo Horst,

Ich weigere mich, Deinem Wissen eine Stütze zu sein.
#

Hallo Casirer,

wir warten ab.
#

Hallo Quante,

worauf stützt Du dein Wissen um die Unendlichkeit des Universums?

Zu behaupten es gäbe keinen Gott, bedeutet für mich das Gleiche, wie seine Existenz zu bejahen - beides ein Glaube.
Die Atheisten bedürfen ausdrücklich des Hintergrunds des Glaubens, um zu WERDEN, oder wie Horst sagt:


"Wenn alles grün wäre, könntest du überhaupt nichts und niemanden der auch grün ist erkennen, nicht mal dich selbst"


#


Hallo Alle,

bitte melden!


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