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Gültigkeitsbereich der Quantentheorie

Thema erstellt von Zara.t. 
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Leute,
muß mich leider für ne Woche verabschieden. Hab RoKos Link nur überflogen. Glaube aber, daß der Autor meint, Information würde mit der Evolution des Universums anwachsen.
Er zeigt IMHO auch, daß nicht Materie, sondern Information die allgemeinste (die grundlegende) Größe der Quantentheorie ist.
Wenn der Autor von Freedom spricht meint er Potentialität. In diesem Sinne ist Entropie potentielle Information

Habs aber nur überflogen.

bis denn
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 19.10.2009 um 23:21 Uhr.
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Beiträge: 105, Mitglied seit 14 Jahren
Hallo Thomas,

beim "googeln" nach der "von Neumann Entropie" bin ich auf eine interessante Dissertation gestossen.
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileN... id=36CC6A59F3BB51F9E08F9E9D40DF6939?hosts=

(falls das nicht klappt mit dem Link, "googeln" nach "Quantenkorrelation und Elektrodenprozesse".
Die Dissertation ist dummerweise in mehrere Dateien aufgeteilt.)

Von Interesse ist zunächst Kapitel 2. "Das Konzept der Quantenkorrelation".
Dort wird die Frage aufgeworfen, ob Quantenkorrelationen, als Verschränkungen in kondensierter Materie gemessen werden könnte und eine Vorstellung für einen solchen Messprozess entwickelt. Als Schlussfolgerung einer dann vorgenommenen Messreihe ergibt sich dann, das es bei sehr kleinen beteiligten Massen und in einem Zeitfenster von Femtosekunden Effekte gibt, die auf Quantenkorrelationen hindeuten. (im Rahmen des eigentlichen Themas wird das eher so interpretiert, dass in der Elektrochemie mit quantentheoretisch bedingten "Schmutzeffekten" zu rechnen ist)
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mit freundlichem Gruß
RoKo
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HAllo,

habe ich eine Feststellung gelesen (http://wwwcs.uni-paderborn.de/cs/ag-madh/WWW/ziegler/qm.html), die vielleicht hilft anderen auch falsche Vorstellungen überwinden:

- Und wie ist das mit der Selbstinterferenz?
- Wenn ein einzelnes Elektron durch den Doppelspalt fliegt, gibt es auf dem Schirm einen Lichtblitz. Die bekannt Intensitätsverteilung entsteht erst, wenn viele Elektronen den Spalt passiert haben und man über die Lichtblitze mittelt. Die vielen Elektronen bilden dann die statistische Gesamtheit.

Also über Interferenzfähigkeit einzelnes Teilchen kann keine Rede sein.

Gruß,
Irena
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1501-24:



- Und wie ist das mit der Selbstinterferenz?
- Wenn ein einzelnes Elektron durch den Doppelspalt fliegt, gibt es auf dem Schirm einen Lichtblitz. Die bekannt Intensitätsverteilung entsteht erst, wenn viele Elektronen den Spalt passiert haben und man über die Lichtblitze mittelt. Die vielen Elektronen bilden dann die statistische Gesamtheit.

Also über Interferenzfähigkeit einzelnes Teilchen kann keine Rede sein.


Beim Doppelspaltexperiment kann man ein einzelnes Elektron abschießen und mit dem nächsten warten, bis das erste den Schirm erreicht hat. Natürlich kann ein Elektron allein kein Interferenzmuster bilden. Ein einziges Elektron bildet exakt einen Punkt. Wenn ich nun jeden Tag ein einzelnes Elektron abschicke, hab ich aber am Ende des Jahres ein schönes Interferenzmuster.
Die Einzelelektronen, die völlig unabhängig voneinander abgeschickt wurden, konnten nicht miteinander kommunizieren, standen auf keine Art und Weise miteinander in Kontakt.
Daraus kann ich nur schließen, daß jedes Elektron mit sich selbst interferierte.
Noch deutlicher wird die Sache, wenn man ein Mach-Zehnder-Interferometer benutzt. Da scheitert die Ensemble-Interpretation endgültig.

Grüße
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 28.10.2009 um 17:25 Uhr.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Viel-Welten-Theorie

Zur Information ein Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Viele-Welten-Interpret...

Everett störte an der sog. Kopenhagener Interpretation und an den daran anschließenden hauptsächlich der Kollaps der Wellenfunktion und die Aufspaltung der Welt in eine makroskopische, klassische und eine mikroskopische, nichtklassische Welt.
Er versuchte sowohl das Meßsubstrat als auch die Messapparatur als auch den Beobachter quantentheoretisch zu beschreiben. Genauso wie das heutzutage mit großem Erfolg in der Dekohärenztheorie gemacht wird.
In Folge spaltet sich die Wellenfunktion in quasiklassische Zweige auf, von denen Everett nun behauptete sie wären alle gleich real, gleich wirklich.

Im Gegensatz zur Kopenhagener Deutung gibt er damit der Wellenfunktion einen ontologischen Gehalt. Er eliminiert die klassische Welt vollkommen und braucht auch keinen Kollaps mehr.
Dafür handelt er sich eine unvorstellbare Aufblähung der Welt ein. Alles was zuvor nur möglich war soll nun real sein. Auch Makroobjekte liegen jetzt als Superposition vor: allerdings säuberlich getrennt in verschiedenen Zweigen der Wirklichkeit.

Zitat
Everett: "Die Kopenhagener Deutung ist hoffnungslos unvollständig, da sie a priori auf klassischer Physik basiert...und überdies eine philosophische Ungeheuerlichkeit ist, die für die makroskopische Welt einen Realitätsbegriff kennt, den sie aber für den Mikrokosmos ablehnt."

Everetts Deutung hat allerdings auch ihre Macken. Vielleicht werden wir darüber diskutieren.

Grüße an die kritischen Mitstreiter
zara.t.
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Beiträge: 1.728, Mitglied seit 16 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1501-25:
...
Daraus kann ich nur schließen, daß jedes Elektron mit sich selbst interferierte.
Noch deutlicher wird die Sache, wenn man ein Mach-Zehnder-Interferometer benutzt. Da scheitert die Ensemble-Interpretation endgültig.
Hallo Zara.t,

was hat die Wellenfunktion des Elektrons mit der Ensemble-Interpretation zu tun?

lg
Thomas
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1501-27:
was hat die Wellenfunktion des Elektrons mit der Ensemble-Interpretation zu tun?


Ich wollte nur auf die Einwände von Irena eingehen. Die Ensemble Interpretation verbietet es ja ein einzelnes Quantenobjekt zu betrachten. Wenn ich mal freundlich sein will würde ich sagen die Ensemble-Interpretation sei für Einzelfälle nicht zuständig, will ich aber ungnädig sein werde ich sagen sie scheitert an Einzelfällen, da es diese ja tatsächlich gibt und da sie ja wohl auch beschrieben werden müssen.


Grüße
zara.t.
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Beiträge: 1.728, Mitglied seit 16 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1501-28:
... will ich aber ungnädig sein werde ich sagen sie scheitert an Einzelfällen, da es diese ja tatsächlich gibt und da sie ja wohl auch beschrieben werden müssen.

Hallo Zara.t,

mir ist nicht klar, wo Du damit hinwillst: Wieso nicht kann ich ein Elekton als isoliertes Quantenobjekt betrachten?

Das mit dem Doppelspalt ist nicht trivial: Vielleicht muß man nicht ganze Welten dazunehmen, sondern es genügt eine weitere (räumliche) Dimension. Die Wellenfunktion hätte in einem Oberraum ganz andere Randbedingungen und das was wir beobachten, wäre nur ein (optionales) Ereignis am Rand des Oberraums.

lg
Thomas

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 28.10.2009 um 20:34 Uhr.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1501-29:
mir ist nicht klar, wo Du damit hinwillst: Wieso nicht kann ich ein Elekton als isoliertes Quantenobjekt betrachten?

Hallo Thomas,
du kannst es und ich kann es, aber die Anhänger der Ensemble-Interpretation tun sich schwer damit.
Wenn wir das Problemhier ausführlich diskutieren wollen, sollte zuvor die Ensemble-Interpretation vorgestellt werden.

Grüße
zara.t.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
HAllo,

ich habe die Zitat in einer uni-Seite gefunden. Es war für mich ein wichtiger Grund es nicht nur als eine flüchtende Information in Internet zu behandeln. Eigentlich stelle ich nicht in Frage die Wellenfunktion der Teilchen. Dafür gibt es auch andere Beweise, darunter auch die Interpretation des erzeugten Interferenzmuster (hat schon auch Zara in ihrem Beitrag gemach).

Was für mich verblüffend war (obwohl ich schon einige Zeit mich für Quantentheorie interessiere), ist die Tatsache, dass der Interferenzmuster auf der Wand hinter dem Doppelspalt wird es von eine Menge der Teilchen erzeugt. Irgendwie hatte ich es nie bewusst wahrgenommen. In diesem Zusammenhang die Worte des Robert B. LAuglin's, dass Quantentheorie eine statistische Theorie ist, werde ich erst jetzt richtig verstehen.
Bitte erinneren sie an die Diskussion über Komplexitäts- (Chaos-) Theorie, die auch eine statistische Theorie ist.

Jetzt ein Stoff zum Nachdenken:
(es gibt auch ein link, leider habe ich nicht Zeit, es zu suchen)
MAn möchte untersuchen die Intelligenz-Merkmale, die Frauen und Männer unterscheiden - also ein natürliches Doppelspalt. Sie wurden den veschiedensten Tests unterzogen, deren Ergebnisse auf "eine Leinwand" - einem Grafik dargestellt wurden. Es ergab sich, dass gibt es keine klare Unterschiede. Es könnte man in zwei überlagerten Wellen darstellen, die versetzt mit der Spitze zu einander waren, die gleiche Länge aber (ein Anfang und eine Ende) hatten. Die Welle entstand durch der Dichte der Testergebnisse, die erstreckten sich von Links - der vermeintlich Männern zugeschriebenen Eigenschaften, nach rechts - die Frauen zugeschriebenen Eigenschaften. Sowohl die Frauen als die Männer waren ürall präsent, nur eben in unterschiedlichre Dichte.
Diese Überlagerung der Wellen, sieht auf "Leinwand" wie eine Interferenz!

So viel zu statistischen Ergebnissen...

Gruß,

Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.11.2009 um 12:29 Uhr.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

zum Thema habe ich in einem Buch ( Das Quantenuniversum, Tony Hey und Patrick Walters, Spektrum Akademischer Verlag) den Hinweis gefunden, dass der Tunneleffekt, den ich bisher für einen speziellen Effekt im Mikrokosmos gehalten habe, auch im Makrokosmos, z.B. bei Wasserwellen zu beobachten ist. Auf Seite 88 des genannten Buches wird dies auch mit zwei Fotos demonstriert, indem Wasserwellen eine Barriere überspringen.
Mir ist schon früher aufgefallen, dass makroskopische Objekte, z.B. Sandkörner und Schneekristalle, wenn ihre Doppelbewegung (Eigenrotation und räumliche Bewegung) gestoppt wird, Wellenstrukturen bilden, z.B.
Sandwellen in der Wüste und auf dem Meeresboden und Wellenstrukturen auf Schneefeldern.
Könnte es sein, dass diese beiden Effekte keine quantentypischen Effekte sind und sich deshalb auch klassisch erklären lassen müssten ?

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Ich werde jetzt ein großeren Ausschnitt aus dem Robert LAuglin's Buch "Abschgied von der Weltformel" zitieren (Seiten 119-122). Mich wegen wurde ich die erste Hälfte ersparren, aber sie alle scheinen" technisch" interessiert zu sein, dann also mit allen Details:

Diese Berühmtheit hat er (Klaus von Klitzing- hat dafür Nobelpreis bekommen) sich verdient, weil er etwas entdeckte, was es nicht hätte geben dürfen - eine schockierende Erinnerung daran, dass das menschliche Verständnis für die Welt begrenzt ist, dass unsere Vorurteile keine Gesetze sind und dass Quntenphysik magisch ist oder oft zu sein scheint. Seine Entdeckung machte er 1980 am Hoch feldmagnetlabor in Grenoble, wo er interessierte, aber eher routinenmäßige Versuche mit elektronischen, dem aktuellen Stand der Technik entsprechenden Bauteilen machte. Sie waren für anspruchsvollere Toleranzen ausgelegt als selbst jene, die man heute in Industrie für mikroelektronische Schaltkreise verwendet. Man hatte die Teile auf extrem niedrige Temperaturen abkekühlt, weil man so irgendwelche neuen Effekte verstärkän wollte, die vielleicht in der nächsten Generation der elektronischen Technik zu nutzen gewesen wären. Er fing an, über einen schon vorher in diesen Proben beobacteten Effekt nachzudenken, bei dem eine der Messgrößen über eine Spanne von Magnetfeldstärken ungewöhnlich konstante Werte annahm. Motiviert durch Neugierde, akademische Ausbildung oder einfach reien Eingebung, beschloss er, mittels einer genauen Kalibrierung exakt festzustellen, wie konstant der Wert war. Zur seiner Verwunderung entdeckte er, dass er von eienr Feldstärke zur nächsten, von einem Tag auf den nächsten und von eienr Probe auf die folgende mit einer Genauigkeit von mehr als eins zu einer Million konstant blieb. Durch Verbesserun gen in der Materialqualität der Proben und der Kältetechnik ist diese Reproduzierbarkeit inzwischen auf eins zu zehn Milliarden gesteigert worden...

Die Messung selbst ist - sobald man weiß, wonach man suchen soll - einfach durchzuführen und wurde in TAusenden von Laboren weltweit reproduziert, weshalb wir sicher sind, dass sie korrekt ist. Bringt man einen Magneten in die Nähe eines stromdurchflossenen Leiters, so baut sich eine senkrecht zum Stromfluss gerichtete Spannung auf. DAs liegt daran, dass die im Leiter bewegten Elektronen durch Magneten abgelenkt werden, wie das auch in freien Raum stattfinden würde, und sich so an einer Seite des Leiters häufen, bis die von ihnen erzeugte induzierte Spannung exakt die magnetischen Ablenkung kompensiert. Dies bezeichnet man nach dem Physiker Edwin H.Hall, der ihn 1979 als Erster entdeckt hat, als Hall-Effekt. Normaleweise wird dieser al Widerstand verstanden, den man berechnet, indem man die auf dieseb Weise erzeugte Spannung durch die Stromstärke dividiert. Bei normalen Temperaturen misst der Hall-Widerstend die Elektronendichte im Leiter und ist deshalb für die Halbleitertechnik bedeutsam - um deren Funktion beruht darauf, dass man diese Dichte manipuliert. Bei sehr niedrigen Temperaturen kommt jedoch die Quantenmechanik in Spiel. Ein Graph des Hall-Widerstands im Verhältnis zu Dichte stellt - anders als bei Zimmertemperatur - keine Gerade mehr dar, sondern wird zur einer Linie mit Abstuffungen. Im Fall der spezielen Art von Halbleitern, die von Klitzing untersuchte - Felddeffekttransistoren wie jene in Computerchips -, werden diese Zacken, wenn man Tempreratur absenkt, zu einer Treppe mit extrem niedrigen Stufen. Die Höhen der Stufen entsprecehn den universellen gequantelten Werten des Hall-Widerstands.

NAchdem von Klitzing die universelle Gültiogkeit nachgewiesen hatte, bemerkte er rasch, dass das Quantum des so definierten Hall-Widerstands eine Kombination aus physikalischen NAturkonstanten war - der der unteilbaren elektrischen Elementarladung
e ,der Planck-Konstante h und der Lichtgeschwindigkeitc -, von denen wir glauben, dass sie alle Bausteine des Universums sind. Diese TAtsache schließt offensichtlich auch ein, dass man die Bausteine mit atemberaubende Genauigkeit messenkann, ohne mit ihnen selbst umgehen zu müssen. Für die meisten Physiker ist das zutiefst bedeutsam und zutiefst anstößig. Die Nachdenklicheren unter ihnen können es einfach nicht glauben, solange sie die ZAhlen nicht studiert haben, und selbst dannargwöhnen sie, dass da etwas nicht stimmt. Doch das kommt nie vor. Es gibt Experimente in Fülle u8nd sie sind konsistent und schwer angreifbar. Zudem scheint die Genauigkeit der Messung von Klitzings unbegrenzt weiter zuzunehmen, wenn man die Temperatur absenkt und die Probe größer macht. Deshalb ist sie zu anerkannten Definition für diese spezielle Kombination von NAturkonstanten geworden.

Welche Auswirkungen diese Entdeckung auf die Physik hatte, kann man kaum überbewerten. Ich erinnere mich lebhaft an den Tag, an dem mein Kollege DAn Tsui, der seien Aufregung kaum unter Kontrolle zu bringen vermochte, den Aufsatz von Klitzing in das Teezimmer der Bell Laboratories brachte und alle dazu drängte, darüber nachzudenken, wie diese erstaunliche Genauigkeit zustande gekommen sein könnte. Niemand hatte Erklärung. Wir alle wussten, waren von Klitzings-Proben nicht perfekt, weshalb wir davon ausgingen, dass sie variiren sollten. In Prozessor-Halbleitern treten immer Variable auf, die man nicht kontrollieren kann, etwa strukturelle Defekte ium Kristallgitter, zufallbestimmt eingebaute Fremdatome, amorphe Oxide an der Oberfläche, ausgefranste Ränder, die bei der optischen Lithografie zurückbleiben, Metallstückchen, die beim Befestigen von Drähten mit klobigern Lötkolben über Oberfläche verteilt werden und so weiter. Diese beeinflussen andere elektrische Messungen - das weiß man, weil das Problem für mikroelektronische Schaltkreise wichtig und deshalb eingehend untersucht worden ist. Doch diese Erwartung stellte sich als falsch heraus. Infolge Theoretischer, im NAchhinein durchgeführter Arbeiten (darunter auch einige von mir) verstehen wir inzwischen, dass mangelnde Pewrfektion genau den gegenteiligen Effekt hat: sie verursacht die Perfektion der Messung - eine dramatische Wendung, die des schönsten griechischen Dramas würdig wäre.


Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.11.2009 um 15:18 Uhr.
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Die Folge habe ich extra in sepraten Beitrag geschrieben, weil es ist die Quintessenz dessen, was auch ich immer zu vermitteln versuche (Hervorhebvung von mir):

Dass es sich so verhält, zeigt sich vor allem darin, dass die Genaigkeit der Quantisierung - mit anderen Wortern, der Effekt selbst) - verschwindet, wenn die Probe zur klein wird. Kollektive Phänomene sind sowohl gewöhnliche Naturerscheinungen als auch ein zentraler Aspekt der modernen Physikwissentschaften, und in diesem sinne ist der Effekt weder beispiellos neu noch schwer zu verstehen. Doch die extreme Genauigkeit des von-Klitings-Effekts lässtr dessen kollektive Natur unbestreitbar werden, und darin liegt seine besondere Bedeutung.

In LAufe der JAhre dazwischen, in denen ich mich innerhalb der theoretischen Physik bewegt habe und mit ihren Wegen und Strömungen vertraut geworden bin, ist mir klar geworden, dass die Entdeckung von Klitzings einer Wendepunkt darstellt, einen prägenden Moment, in dem die Naturwissenschaften entschieden aus dem Zeitalter des Reduktionismus ins Zeitalter der Emergenz schritten. In der Presse wird diese Verschiebung gewöhnlich als Übergang von Ära der physik in der ära der Biologie dargestellt, doch das ist nicht ganz richtig. Was wir sehen, ist eine Veränderung der Weltsicht, in deren Verlauf das Ziel, die NAtur durch Zerlegung in immer kleinere Teile zu verstehen, durch
das Ziel ersetzt wird, dass man versteht, wie die NAtur sich selbst organisiert. (Aaa-uuu ZAra...)

Und jetzt stelle ich noch mal Frage na Zara.t: wie hilft uns das Erkenntniss über GAnzheit die Quantenwelt verstehen, warum die NAtur sich organisiert und zwar so, wie sie es tut?

Ich denke, wie müssen alle Stufen der Emergenz in der Evolution des Universums berücksichtigen. Nur aus dem Muster bekommen wie mögliche Weise ein Antwort. Auch auf das Geschehen in anderen, für unserer Wahrnehmung gesperrten Dimensionen.

Gruß, Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.11.2009 um 16:49 Uhr.
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@Irena
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mit freundlichem Gruß
RoKo
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 1501-34:
In LAufe der JAhre dazwischen, in denen ich mich innerhalb der theoretischen Physik bewegt habe und mit ihren Wegen und Strömungen vertraut geworden bin, ist mir klar geworden, dass die Entdeckung von Klitzings einer Wendepunkt darstellt, einen prägenden Moment, in dem die Naturwissenschaften entschieden aus dem Zeitalter des Reduktionismus ins Zeitalter der Emergenz schritten.

Versteh ich leider nicht. Wie und wo soll hier Emergenz ins Spiel kommen?



Zitat:
In der Presse wird diese Verschiebung gewöhnlich als Übergang von Ära der physik in der ära der Biologie dargestellt, doch das ist nicht ganz richtig. Was wir sehen, ist eine Veränderung der Weltsicht, in deren Verlauf das Ziel, die NAtur durch Zerlegung in immer kleinere Teile zu verstehen, durch das Ziel ersetzt wird, dass man versteht, wie die NAtur sich selbst organisiert. (Aaa-uuu ZAra...)

Was hat diese im Prinzip richtige Aussage mit dem Quanten-Hall-Effekt Klitzings zu tun?

Zitat:
Und jetzt stelle ich noch mal Frage na Zara.t: wie hilft uns das Erkenntniss über GAnzheit die Quantenwelt verstehen, warum die NAtur sich organisiert und zwar so, wie sie es tut?
Nur die Ganzheit, also die Tatsache, daß sebst zwischen einsteinseparierten Ereignissen nichtlokale Verbindungen bestehen, die wir Verschränkung nennen, kann meines Erachtens die Evolution des Kosmos erklären.
Vorsicht, jetzt wirds ganz arg spekulativ und ist alles auf meinem Mist gewachsen:

Zukünftige Möglichkeiten sind mit gegenwärtigen und vergangenen atemporal verschränkt. Vielleicht kann man sogar sagen, daß zukünftige Möglichkeiten die Evolution anziehen. Ich nenne sie evolutionäre Attraktoren. Meines Erachtens ist nur so die Selbstorganisation des Kosmos zu verstehen.

Was organisiert sich selbst, wenn wir sagen der Kosmos würde sich selbst organisieren? Ist das Materie? Wohl kaum! Der Zustand des Kosmos, den wir Materie nennen, ist kein holistischer Zustand mehr und somit kaum zu einer derart komplexen Selbstorganisation fähig, wie sie zweifellos stattgefunden haben muß.
Ich vermute (in Übereinstimmung mit Dürr), Materie wird von der holistischen Ganzheit der Potentialitäten gelenkt, so wie alle chaotischen Systeme.

Gruß
zara.t.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1501-36:
Versteh ich leider nicht. Wie und wo soll hier Emergenz ins Spiel kommen?
Vielleicht muss du erst Auffrischen dein Gedächtnis mit dem Begriff der Emergenz:
Emergenz ... ist die spontane Herausbildung von Eigenschaften oder Strukturen auf der Makroebene eines Systems auf der Grundlage des Zusammenspiels seiner Elemente. Dabei lassen sich die emergenten Eigenschaften des Systems nicht - oder jedenfalls nicht offensichtlich - auf Eigenschaften der Elemente zurückführen, die diese isoliert aufweisen.(Wikipedia)
Wenn die Quantisierung des HAll-Effekts taucht mit der Wachstum der Probe auf - es ist eine emergente Eigenschaft des kollektiven Wechselwirken der Probe. Sogar die "Verschmutzung der Probe" kann nicht entgegen der gemessene Exaktheit wirken. Kollektive "Einstrengung" ist stärker.

Gerade die Emergenz ist verantwortlich, dass wir (ich und RoKo) können dir nicht zustimmen in deinem Verlangen die letzendliche Wahrheit in dem hollistischen GAnzen zu finden.
Analog: ein Körper des lebenden Organismus ist eine holistische Einheit. Was neues zu unserer Erkenntnis des lebenden Organismus bringt eine Feststellung, dass der Körper ist ein hollistisches GAnze? Trotz dieser Behauptung, müssen wir erkennen erstens die Differenz der Strukturen, ihre Zusammenhang, ihre Entwicklung etc. Wenn wir das alles erkennen, trifft das zweitens zu Tage: trotzdem können wir die Emergenz des GAnzen - die Qualia - nicht von unseren Erkenntnissen des holistischen GAnzes ableiten.
Ähnlich ist mit deiner Behauptung des hollistischen Ganzen der Quanten. Es treten immer wieder die emergente Eigenschaften, die zwar durch das hollistisches Quanten-GAnzes erzeugt worden sind, entfremden aber dessen Teilstrukturen von dem ursprünglichen Ganzen. Sie bleiben nach wie vor in dem GAnzen, haben jedoch eigene "Spielregel" gebildet und dadurch eine neue GAnzheit entstehen lassen.

Keine Sorge - die neue Regeln abschaffen die alte nicht. Sie zeigen aber die Fähigkeit geschickt mit alten umgehen, sie zu kanalisieren, ihre Freiheitsgrad zu reduzieren. Die neue Einheit spaltet in gewissen Sinne ab (es sind wie zwei Gegenpole des Eines) und beginnt mit dem alten Ganzen als selbständige neue Einheit - neues Ganze wechselwirken. Es beginn mit der Spaltung der Kräfte am Anfang der kosmologischen Evolution und schreitet immer weiter.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass mit der Behauptung des holistischen ursprünglichen Ganzen (dieser TAtsache widerspreche ich nicht), können wir verstehen die Evolution des Universums. Es tauchen die neue emergente Eigenschaften auf, die aus dem Alten nicht ableitbar sind.

Gruß,
Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 25.11.2009 um 11:56 Uhr.
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