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Katzenjammer

Thema erstellt von Harti 
Beiträge: 105, Mitglied seit 14 Jahren
Ich habe eben noch mal das Buch von Görnitz "Quanten sind anders" durchgeschaut. Dort findet sich auf S.217 ein Hinweis von Weizäcker auf das Messproblem, wonach es nur zwei einfache Antworten gibt:
Entweder "Die Wellenfunktion wird nie reduziert" oder "Fortwährend passieren Ereignisse, entstehen Fakten". Etwas weiter wird dann Weizäckers Triestiner Interpretation erwähnt, derzufolge beide Antworten als zutreffend interpretiert werden. Leider führt Görmitz das nicht weiter aus.

Ich bin der Ansicht, dass beide Antworten historisch richtig sein könnten. Solange es ein Quantenplasma gab, solange gab es auch eine Wellenfunktion, die nicht reduziert wird. Durch Expansion und Verringerung der Energiedichte ist das Quantenplasma in einzelne Atome zerfallen. Damit ist auch die Wellenfunktion des Universums in einzelne Wellenfunktionen zerfallen. Fakten sind entstanden.

Wenn nun wiederum Zerfallsprodukte von Atomen mit makkrosopischen warmen Körpern konfrontiert werden, dann wird deren Wellenfunktion reduziert. (Wie das genau passiert, bleibt offen). Andererseits ist es aber auch mit hohem technischen Aufwand möglich, Verschränkungen zu erzeugen und aufrecht zu erhalten (was ja wiederum bedeutet, dass die Wellenfunktion nicht reduziert wird.

Meine These ist: Wärme reduziert die Wellenfunktion, weil die Atome innerhalb eines warmen Körpers chaotisch schwingen. Eine gemeinsame Wellenfunktion kann es deshalb nicht geben.

Bei Andreas Schlatter - A Model of Time - findet sich dazu folgende Beschreibung:
The first step, d; is the decoherence of the entangled AS system and the creation of classical alternatives,
mathematically expressed by a density matrix ½AS. The second step, p, is the projection or collapse
to one of the eigenstates and a definite outcome. There is a fluctuation of entropy S½ AS
connected to M. The fluctuation of entropy creates a pulse of energy whose average satisfies E 1 kTS½
AS where k denotes the Boltzmann constant. The term ”measurement” is somewhat misleading in this context and we want to replace it by ”realization” because what happenes inMis actually the emergence of a real fact
out of a background of possibilities.
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mit freundlichem Gruß
RoKo
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Nachtrag:

Im Buch von e Silva / Lochak - Welle und Teilchen, Einführung in die Quantenmechanik findet sich ein Kapitel über "Die verborgene Thermodynamik:" www.psychotherapie.org/wm/broglie1.htm

Das Carnotsche Prinzip sagt uns dann, daß die Entropie gegen einen maximalen Wert streben muß, wobei sich das Teilchen irreversibel auf einen Gleichgewichtszustand und damit auf einen Quantenzustand hinbewegt. Daraus folgt, daß die stationären Zustände zwar nicht die einzig möglichen sind, daß sie aber wegen ihrer thermodynamischen Stabilität mit viel größerer Wahrscheinlichkeit als die anderen auftreten.

Im lesenswerten Buch "Chaos und Kosmos" von Ebeling / Feistel findet sich darüber hinaus eine Argumentation,
warum der erste und zweite Hauptsatz der Thermodynamik als die Hauptsätze der Physik bezeichnet werden müssen.

Daraus folgt: Alle Dynamik im Universum folgt dem Prinzip der Maximierung von Entropie und der Minimierung von freier Energie. Schlatter (o.a.) zeigt, dass daraus die Reduktion der Wellenfunktion folgt. Er benutzt dabei Landauers Prinzip, wonach das Löschen von Information Energie benötigt.

Die von mir aufgestellte These ist daher nicht blosses Gerede.
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RoKo
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HAllo Zara.t,
versuche noch mal chronologisch:
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-50:
Nach der Wechselwirkung sind beide Systeme verschränkt. Sie bilden eine Einheit. Dabei werden keine Fakten geschaffen. Es findet kein Kollaps oder keine Reduktion des Wellenpaketes statt.
- "Bei einer Wechselwirkung kann zweierlei geschehen. Entweder vereinigen sich die wechselwirkenden Partner zu einem neuen Ganzen... oder aber - das sei hier nochmals wiederholt - durch eine erneute Trennung in zwei unabhängige Objekte wird ein Faktum erzeugt, wodurch jeder der beiden Pertner in jeweils einen - in der Regel neuen - Zustand übergeht, das heißt einen Quantensprung erleidet "(Görnitz, Quanten sind anders, S.176)

Zitat:
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-54:Die Frage die sich hier stellt, ist die nach der Messung. Eine Messung findet satt, wenn eine Potentialität faktisch wird. Das ist bei den meisten Wechselwirkungen nicht der Fall.
Ah-ja, jetzt habe ich verstanden, was du mit Potentialität meinst - die WAhrscheinlichkeitswelle, die Möglichkeiten nennst du Potenz (Ich hatte Potentialität mit der e/m Feld des Meßgerät gedeutet oder was ähnliches). Obwohl auch dem Begriff habe ich was auszusetzen. Mit Potenz beschreibt man die Fülle, die Menge der Möglichkeiten. "Potentialität faktisch wird" erfasst nicht die Tatsache, dass nur eine von den, die Potentialität bilden, ein FAktum erlangt.

Des weiterem, warum "meisten Wechselwirkungen nicht der FAll ist", also wird nicht Fakt erzeugt? Die, die erzeugen kein FAkt, sind für uns verborgen und wir können keine verbindliche Ausagen über sie machen. Auch ob es meisten sind.

Also zurück zu ersten Aussage (Beitrag 50). Also doch, es gibt (wenn auch nach deiner Auffassung - wenig) die Wechselwirkungen, die Fakten schaffen. Durch die FAkten wird es ein Quantensprung erreicht. Ob es Reduktion des Wellenpakets erfolgt oder nicht bleibt für uns verborgen. Wir können nur interpretieren.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.10.2009 um 15:22 Uhr.
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Hallo RoKo,
Zitat:
Ich habe eben noch mal das Buch von Görnitz "Quanten sind anders" durchgeschaut. Dort findet sich auf S.217 ein Hinweis von Weizäcker auf das Messproblem, wonach es nur zwei einfache Antworten gibt:
Entweder "Die Wellenfunktion wird nie reduziert" oder "Fortwährend passieren Ereignisse, entstehen Fakten". Etwas weiter wird dann Weizäckers Triestiner Interpretation erwähnt, derzufolge beide Antworten als zutreffend interpretiert werden. Leider führt Görmitz das nicht weiter aus.
Wenn ich mich nicht irre, die Triestiner Theorie und Triestiner Interpretation ist nicht das Gleiche. Du sprichst über T-Theorie. Die T-Interpretation wird auf S. 178 behandelt. Er postuliert virtuelle Ereignisse, die ständig geschehen und ohne Anknüpfung an der Realität wieder verschwinden. Wenn sie mit einem irreversiblen Prozess verknüpfen werden, dann die Wahrscheinlichkeit seines Ungeschehensbleibens ist beliebeig klein. DAmit wird aus einem virtuellen Ereignis ein reales Ereignis - ein Fakt.

Ja, ich habe eine Beispiel, wie die, aus erstem Blick logisch unvereinbaren Aussagen könnte man vereinbaren und sogar verstehen. DA bin ich wieder bei meine Lieblingsthema -der Evolution.
Durch was passiert die kulturelle - zivilisatorische Evolution? - Durch das HAndeln des Menschen, das nichts anderes ist als eine Wechselwirkung mit Umwelt. DAs HAndeln, die Aktion ist ein FAkt der zivilisatorischen Welt. Ein FAkt ist eine Äußerung von vielen möglichen. Nur eine wird realisiert. Das was wir denken, was wir fühlen, wenn es nicht geäussert und wahrgenommen wird, ist für die Zivilisation - ein Niegeschehen. Die Äußerung in einem Zimmer, in dem man wird nicht beobachtet - bildtet kein FAkt.

Hier wird ja auch deutlich die Bedeutung des Beobachters. Ein Fakt, der nicht beobachtet wurde, kann nicht in die Evolution integriert werden, obwohl es geäußert wurde. Es kann aber passieren - durch die Kultur - zeitversetzte WAhrnehmung des längst vergangenem Geschehens. Z.B. die Kritzelei eines Gefangenen auf dem WAnd, kann nach Jahrzehntee, JAhrhunderte von dem Beobachter wahrgenommen werden, seine "Welle" beeinflußen und damit sein HAndeln. Auf dieser Weise kann ein FAkt wieder in die Evolution aufgenommen werden - durch die folgende HAndlung des Beobachters.

Aber auch die ursprüngliche HAndelnder war durch seine HAndlung - die Kritzelei - geändert. Z.B. es könnte innere Kraft der Bedingungen zu widersetzen schaffen etc.
Muss es die Wellereduktion passieren? Nein. Sie wird aber zwangsläufig durch dieser Wechselwirkung/HAndlung geändert.

Also mindestens in zivilisatorischer Welt haben keine Wellenreduktion, sehr wohl aber Abwandlung. Es betrift die Bedeutungebene. Anderseits entstehen dauernd die FAkten. Sie betreffen die physikalische Ebene.

Ich wundere mich immer wieder, dass man beschäftigt mit Problem der schwarze Kiste mit der KAtze. MAn braucht nicht so weit suchen. Wir tragen dieser schwarze Kiste immer mit sich rum. DAher sollte nicht verständlicher sein als der Phänomen "der halbtote, halblebendige KAtze", oder? Niemand von euch hatte nicht dieser Bewunderung: "O man, was rede ich hier!". Die WAhrscheinlichkeit, das man selbst als ganz klein einstuft, plötzlich tritt zu Vorschein. Sie bildet den FAkt, den ich kann nicht ungeschehen machen, weil es wurde von anderen Beobachtet und ihre weitere HAndlung beeinflusst.

Gruß,Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.10.2009 um 16:30 Uhr.
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@Irena,

Ja, genau. Evolution ist ein Prozess, der aus vorhandenen Möglichkeiten durch Handeln bzw. Wechselwirkung neue Fakten und damit neue Möglichkeiten schafft.
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RoKo
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Es muss ja nicht so wehement auf dem menschlichen Beobachter konzentrieren und nur ihm ausschließlich die Rolle des Beobachters zuweisen. Ein Quark, der ein Sinn für die FArbladung hat - ist ein Beobachter. Ein geladenes Teilchen hat ein Sinn für die e/m LAdung. Durch ihn auch Atom erlangt die Fähigkeit zu Handlung, zur Bildung eines Fakten. Eine Zelle hat ein Sinn für die potentielle Beute etc.

Hier ich bin gar und ganz mit dir einverstanden. Ich gehe noch weiter. Nicht nur die quanten- und klassisches Bereich unterscheiden muss. Die Spiegelung der Beiden: das Leben und die Zivilisation müsssen genau so unterscheiden werden. Es bringt uns nicht weiter, wenn die zivilisatorische Evolution anhang der biologischen erklärt wird.

Es ähnelt einer russischen Steckpuppe: jede beinhaltet weitere. Obwohl sie ist ein Teil der großen - ist es eine selbständige Einheit, die eigenen Gesetzen gehörcht. Die, zugegeben, haben ihr Freiheitsgrad in RAhmen des Großen. DAfür aber haben sie die Fähigkeit die vererbte Gesetze zu kanalisieren. Es gibt sehr interessante Überlegungen zu diesem Thema von Robert Laughlin, einem Nobelpreisträger "Abschied von der Weltformel".

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.10.2009 um 18:16 Uhr.
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RoKo schrieb in Beitrag Nr. 1495-61:

Wenn nun wiederum Zerfallsprodukte von Atomen mit makkrosopischen warmen Körpern konfrontiert werden, dann wird deren Wellenfunktion reduziert. (Wie das genau passiert, bleibt offen).

Wenn du die Reduktion der Wellenfunktion postulierst, solltest du Gründe dafür haben.
Die hast du aber nicht. Diese Gründe hat noch (?) niemand.

Warum kollapiert eine Wellenfunktion? Ich glaube, das ist die zentrale Frage um die wir uns hier streiten.


Zitat:
Bei Andreas Schlatter - A Model of Time - findet sich dazu folgende Beschreibung:
The first step, d; is the decoherence of the entangled AS system and the creation of classical alternatives,
mathematically expressed by a density matrix ½AS. The second step, p, is the projection or collapse
to one of the eigenstates and a definite outcome. There is a fluctuation of entropy S½ AS
connected to M. The fluctuation of entropy creates a pulse of energy whose average satisfies E 1 kTS½
AS where k denotes the Boltzmann constant. The term ”measurement” is somewhat misleading in this context and we want to replace it by ”realization” because what happenes inMis actually the emergence of a real fact
out of a background of possibilities.

Das Problem ist die Einführung der Dichtematrix (oder des Dichteoperators).
Streng genommen darf ich Dichteoperatoren nur für reine Zustände einführen. Hier aber handelt es sich um ein Gemisch. Die Quantentheorie erlaubt diese Einführung an dieser Stelle zu diesem Behufe nicht. Thats the problem!
Die Beschreibung des ursprünglichen systems mit einem Dichteoperator zeigt, daß sich das system wie ein klassisches System verhält, aber nur solange man nicht das Gesamtsystem betrachtet.
Auch hier mogelt man sich um die tatsache herum, daß man einfach nicht weiß wann, wie und warum ein Kollaps oder eine Reduktion eintritt.

respektvolle Grüße an die Mitstreiter
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 12.10.2009 um 23:17 Uhr.
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Zeitpfeil

Streng genommen sind selbst thermodynamische Prozesse umkehrbar. Man muß nur t durch -t ersetzen, was sowohl die klassische als auch Quantentheorie erlauben. Der zweite Hauptsatz, daß die Entropie geschlossener Systeme nicht kleiner werden kann, gilt nicht in Strenge. Es ist ein stochastisches Gesetz.

IMHO kann ein Zeitpfeil erst durch den sog. Kollaps der Zustandsfunktion eingeführt werden.
Zeit und Kollaps sind aufs intimste miteinander verknüpft.

zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 12.10.2009 um 21:20 Uhr.
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@Irena,

ich bin im wesentlichen deier Meinung.
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RoKo
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-68:
Zeitpfeil
IMHO kann ein Zeitpfeil erst durch den sog. Kollaps der Zustandsfunktion eingeführt werden.
Zeit und Kollaps sind aufs intimste miteinander verknüpft.
Genau das behauptet auch A. Schlatter in o. a. Beitrag.
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RoKo
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Danke, zara.t.,

ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Das Problem der "Dichtereinheit" könnte sich als ein "Definition-der Reinheit-Problem" erweisen. Lösen wir dies korrekt, dürften wir ziemlich gut dastehen.
Ich würde es begrüßen, wenn sich RoKo mal auf dieses Gedankenspiel einlässt. Und natürlich auch alle anderen Mitstreiter.
Lasst es uns einfach mal durchexerzieren.
Ich habe allerdings immer noch ein Problem mit der Interferenzfähigkeit klassischer Systeme (und nur eine revolutionäre Idee als Ausweg). Aber dazu später, lasst und erst mal die "Verdichtungsidee" durchprüfen.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 13.10.2009 um 01:01 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-67:
...
Wenn du die Reduktion der Wellenfunktion postulierst, solltest du Gründe dafür haben.
Die hast du aber nicht. Diese Gründe hat noch (?) niemand.
...
Warum kollapiert eine Wellenfunktion? Ich glaube, das ist die zentrale Frage um die wir uns hier streiten.

???? Ich hatte meine Gründe mehrfach dargelegt: Wrme.
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RoKo
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Hallo RoKo,

wieso lässt sich niemand auf meinen Ansatz probehalber ein?
Ich gehe von folgenden Postulaten aus:

1. Energie lässt sich weder erschaffen noch vernichten.
2. Information lässt sich weder erschaffen noch vernichten.
(Eine Information kann ihrem Wesen nach nur auf Vorhandenem beruhend stattfinden und übertragen werden. Das ist sehr wichtig!)

Das eine kann nur in das andere umgewandelt werden (dies ist besonders bei 2. zu beachten!)

In einem geschlossen Universum kann keine Informationsvernichtung stattfinden, weder qualitativ noch quantitativ.

Also kann eine quantenmechanische Ebene keinen Informationsverlust erleiden, geht sie in die "faktische" klassische Ebene über.
Dies muss dann auch konkret für alle quantenmechanischen Wellenfunktionen gelten.
Wärme (und Entropie) sind nicht in ihrem Wesen nach direkt verantwortlich für "Fakten".
Und sie können ihrem Wesen nach schon gar nichts vernichten (Energierhaltung), sondern maximal zerstreuen.

In Raum und Zeit.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 13.10.2009 um 03:45 Uhr.
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Hallo Stueps,
Zitat:
2. Information lässt sich weder erschaffen noch vernichten.
(Eine Information kann ihrem Wesen nach nur auf Vorhandenem beruhend stattfinden und übertragen werden. Das ist sehr wichtig!)
Bei Information vergiss man einfach, dass sie ist Träger einer Bedeutung. Die Bedeutung kann sich entfalten nur durch Empfänger/Beobachter. Die lose Träger, der keinen Empfänger findet - ist keine Information. MAn hat ein "Alphabet" und meint das es für die Definition der Information genug ist: bitte nur beliebige Konfigurationen bilden und wir haben die Information. Ist es aber nicht so.
Daher sprechen isoliert über die Information - ein Unsinn. Es sit erste Anmerkung.

Oder wir benutzen sie wie in technischen Bereich, wo etwa die Menge der Information betrachtet wurde und die Semantik hat keine Bedeutung. Dann aber sehe ich kein Sinn den Begriff der MAterie zu ersetzen. Wenn uns Semantik nicht interessiert, nur das Alphabet und die Menge der Buchstaben, frage ich mich warum muss die Welle immer anders reagieren (Wahrscheinlichkeiten). Nur die Entfaltung der Bedeutung und das Wandeln seiner semanischen Inhalt erklärt dieses Vorgang.

Zweiter ist das, was mit der Logik und Sprache verknüpft ist. Mit der beschänktheit unserer Sprache. Wann ist Information abgewandelt und wann vernichtet? Wenn die neue Information ändert sich, ist die alte nicht gleich vernichtet? Die TAtsache, dass wir können etwas in Gedächtnis speichern wie in eine Schublade, ist trügerisch. Jede eingehende Information wird von alle vorhandenen System geprüft. In dieser Wechselwirkungsprozess wir geben der Information von Außen eine Interpretation (eine Abweichung von der, die wir haben erhalten) aber gleichzeitig ändert sich das vorhandene System. Also die Dinge aus Schubladen rausgenommen werden, geblättert, vermerkt etc. In Schubladen zurück kommt gewandeltes Ding, nicht das Gleiche.

Also für mich sieht es so, dass die Information (die ursprüngliche Semantik) vernichtet wurde, weil es gibt sie nicht, sie ist verloren.

Gruß, Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 13.10.2009 um 09:02 Uhr.
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RoKo schrieb in Beitrag Nr. 1495-72:

???? Ich hatte meine Gründe mehrfach dargelegt: Wrme.


Hallo RoKo, wie macht die Wärme das???? Ab welcher Temperatur.
Wie gesagt, ich glaube nicht an diese Theorie, aber laß mich gerne überaschen und eines besseren belehren.


Zum Thema Information spätermehr. Das ist ein sehr anspruchsvolles Thema.

Gruß
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 13.10.2009 um 09:08 Uhr.
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Dieser Artikel ist spekulativ und möglicherweise mit Fehlern behaftet.
Timeout!!
Falls du noch mitliest bitte ich um eine kritische Rückmeldung.


Rosen-Podolski-Einstein
Ich gehe von der Bekanntheit dieser Art Experimente aus.
Zwei Subsysteme werden verschränkt und dürfen sich theoretisch beliebig weit voneinander entfernen. Aufgrund ihrer nach wie vor bestehenden Korrelationen kann man mit Hilfe der Bellschen Ungleichung nachweisen, daß auch nach räumlicher Trennung beide Subsysteme nicht klassisch sind.
Daraus ergibt sich zwingend, daß verschränkte Subsysteme nicht klassisch sind!!!!!!!!!
Würde man allerdings die Subsysteme voneinander isoliert betrachten, wie das in den Dekohärenztheorien immer geschieht, indem eine Dichtematrix gebildet wird, würden es aussehen als ob diese Subsysteme klassische Objekte wären (laut Dichtematrix).
Daß sie nicht klassisch sind, sagt ganz klar die Quantentheorie und bestätigt das Experiment. Durch die Behandlung per Dichtematrix würde also ein wesentlichen Aspekt verloren gehen.

Ich glaube aus diesem Grund nicht daran, daß bei der Wechselwirkung von Elementarteilchen ein Kollaps stattfindet.
Was sind Elementarteilchen? Keine objektartigen Dinge in Raum und Zeit. Es sind Quantenfelder! Also laut Quantenfeldtheorie sind das Potentialitäten.
Wie werden Potentialitäten zu Fakten? = unsere Ausgangsfrage, IMHO noch immer unbeantwortet.

Die Quantentheorie gibt uns keine Anhaltspunkte wie und warum ein Kollaps stattfinden sollte. Der Kollaps ist in der Quantentheorie ein von Hand eingefügter Fremdkörper. Nicht von ungefähr bevorzugen immer mehr Physiker die Vielweltentheorien. (Ich nicht)

Grüße
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 13.10.2009 um 09:34 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-76:
Daraus ergibt sich zwingend, daß verschränkte Subsysteme nicht klassisch sind!!!!!!!!!
Warum dieser Aufregung? HAt jemand behauptet, dass die getrennte Quantensysteme klassisch sind?
Zitat:
Die Quantentheorie gibt uns keine Anhaltspunkte wie und warum ein Kollaps stattfinden sollte.

Wenn du Ro-Ko und meine Beitäge gelesen hast, haben wir kein Wort Kollaps benutzt. Die entsprechende Begriff in unsrere Begrifflichkeit ist - Wellenreduktion oder Fakt. Wir beide neigen dazu die Beide Möglichkeiten zulassen: Wellenreduktion, bzw. FAkt und "die Reduktion findet nicht statt". Die beide Aussagen sind richtig, jeder auf eigene Ebene. FAkt bildet eine klassische Welt, unreduzierte Welle fortschreitet weiter auf Quantenebene.

Auch der Begriff bildet mit Vorsicht zu genießen. Es ist kein BAustein. Es ist die Äußerung eines Ereignisses. SAgen wir ein Ton ist ein Ereignis, er passiert und ist nicht mehr. Eine Tonreihe lässt es etwas entstehen - die Musik. Bis Töne entstehen - hören wir Musik. Musik ist klassische Welt. Sie ist Außenperspektive zu Quantenwelt. Wenn wir könnten jemand schicken in Quantenwelt - wurde er die Musik nicht hören können!

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 13.10.2009 um 13:47 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-76:
...
Die Quantentheorie gibt uns keine Anhaltspunkte wie und warum ein Kollaps stattfinden sollte. Der Kollaps ist in der Quantentheorie ein von Hand eingefügter Fremdkörper. Nicht von ungefähr bevorzugen immer mehr Physiker die Vielweltentheorien. (Ich nicht)

Grüße
zara.t.

Sei gegrüßt Zara.t,

jo, die Quantentheorie pflegt ein gesunden Autismus, aber mir ist nicht ganz klar, wieso Du mit der Kopenhagener Deutung des Wellenkollaps nicht hinkommst: Von Hand eingegfügt sind Messungen, die die Randbedingungen der Quantenfelder ändern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kopenhagener_Deutung#D...

lg
Thomas
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och
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Hallo zara.t,

vorweg: wir diskutieren hier ein Problem, für das es derzeit keine allgemein anerkannte Lösung, sondern allenfalls verschiedene, begründbare Lösungsvorschläge gibt. Ich selbst habe dazu Thesen aufgestellt und diese begründet. Diese Thesen enthalten sowohl einen Lösungsvorschlag für das Emergenzproblem wie für das Messproblem.

Die Emergenz der "Klassik" erfolgte demzufolge beim Phasenübergang des Universums von einem Quantenplasma in ein atomares Gas und der Hintergrundstrahlung. Die Wellenfunktion des Universums löst sich dabei auf in mindestens rund 2*10 hoch 80 nun einzeln zu betrachtetende Wellenfunktionen. Mit diesem Phasenübergang ist das Universum nunmehr thermodynamsch - unter zusätzlicher Berücksichtigung der Gravitation, zu betrachten. Quantenmechanik spielte praktisch keine Rolle mehr bzw. lediglich bei der Emission und Absorbtion von Licht. Ferner muss noch berücksichtigt werden, dass dieses gasförmige Universum eine Temperatur von anfänglich ca. 3000 Kelvin gehabt hat. Das bedeutet wiederum, dass die einzelnen Atome eine chaotische kinetische Energie besassen. Systeme dieser Art lassen sich nicht durch eine Wellenfunktion beschreiben. Die Schrödingergleichung hat hier schlicht keine Gültigkeit.

An dieser Stelle muss ein warnender Hinweis gegeben werden. Die Bra-Ket Schreibweise verführt leicht dazu, dass man Zustandsvektoren mit Wellenfunktionen verwechselt. Selbstverständlich lässt sich immer |U> anschreiben als Zustandsvektor des Universums. Nur dieser entwickelt sich nicht zeitlich gemäss einer Wellenfunktion.

Aus obiger Ausgangsthese als Lösungsvorschlag für das Emergenzproblem ergibt sich logisch, dass die Quantenmechanik nicht allgemeingültig sein kann. Ich gehe statt dessen davon aus, dass die beiden Hauptsätze der Thermodynamik allgemeine Gültigkeit haben.

Die Quantentheorie kommt historisch erst viel später wieder ins Spiel, als sich durch Gravitation Festkörper und Sonnen gebildet haben. Hier ist ihre Rolle aber imwesentlichen auf das innere dieser Körper beschränkt und durch die Festkörperphysik hinreichend geklärt.

Alle (Physiker), die von einer universellen Gültigkeit der Quantentheorie fordere ich auf, mir schlüssig darzulegen, wie sich die Thermodynamik und insbesondere das Phänomen "Wärme" aus der Quantentheorie ergibt. Dann werde ich meine These fallen lassen. Anhänger der Viele-Welten-Theorie müssen darüber hinaus die Vereinbarkeit mit dem Energierehaltungssatz erklären.

Nun können wir zum Messproblem übergehen. Dieses besteht bekanntermaßen darin, dass ein Quantensystem sich bezüglich der Messgröße nicht in einem eindeutigen Zustand befindet; sich während der Messung aber ein eindeutiger Messwert einstellt. In der de Broglie-Bohm-Theorie gibt es dieses Messproblem nicht,da durch die Zusatzannahme eines Konfigurationspunktes es innerhalb der Gesamtwelle jeweils eine effektive Partialwelle gibt. Mit dieser Theorie wird der intrinsische Zufall vom Ende der Schrödingerdynamik an ihren Anfang gelegt. Ich finde diese Theorie interessant,lege mich aber nicht auf sie fest. So oder so ist es nämlich eine interessante Frage, was genau im Messgerät passiert.

An dieser Stelle ist es angebracht, daruf hinzuweisen, dass der Begriff Messung in der Quantentheorie völlig unangebracht ist. Es werden keine vorliegenden Zustände festgestellt, sondern Zustände hergestellt. Ausserdem muss darauf hingewiesen werden, dass eine Messung ein Naturvorgang ist wie jede andere Wechselwirkung auch.

Auch ist es wichtig, zwischen effektiven Wechselwirkungen und Verschränkungen zu unterscheiden. Bei einer effektiven Wechselwirkung erfolgt stehts ein Energieaustausch oder Übertrag; bei einer Verschränkung vereinigen sich zwei Systeme zu einem Gesamtsystem. Alle bisherige Erfahrung mit verschränkten Systemen zeigt, dass sich Verschränkung nur in isolierten Systemen aufrechterhalten lässt.

Es gibt nun aber auch die Erfahrung, dass sich bei sehr tiefen Temperaturen nahe des absoluten Nullpunktes wieder quantenmechanische Effekte beobachten lassen. Daraus schliesse ich, dass die Grenze zwischen der Quantenwelt und der klassischen Welt etwas mit Wärme zu tun haben muss.

Damit komme ich zum Begriff Dekohärenz. Vor dreissig Jahren war das noch ein Aussenseiterbegriff,geprägt von Prof. Zeh; heute gehört er zum Allgemeingut der Physiker. Der Gegenbegriff zu Dekohärenz ist Kohärenz. Aus der Optik ist seit langem bekannt, dass sich scharfe Interferenzmuster nur mit kohärentem Licht zeigen. Je größer die Dekohärenz, je verschwommener die Interferenz. In Analogie dazu kann man das auch für die Atome innerhalb von warmen Festkörpern, Flüssigkeiten und Gasen annehmen. Die Interferenzen werden durch die chaotische Wärmebewegung der Atome ausgewaschen. Verschränkungen, sollten sie entstehen, werden kurz danach wieder aufgehoben. (Dies kann man bereits dem berühmten Artikel von Schrödinger 1935 in §11 entnehmen.) In der Theorie der Dekohärenz spricht man von einer Dekohärenzzeit, die umgekehrt proportional zur Temperatur und den beteiligten Massen ist.

Nach diesen Vorüberlegungen kommen wir nun zurück zum Messproblem. Wenn ein quantenmechanisches System mit einem Messgerät (Bz. einem kleinen Raumgebiet desselben) verbunden wird, dann stellt sich zunächst eine Verschränkung ein. Innerhalb der Dekohärenzzeit wird die Interferenz ausgewaschen und die Verschränkung aufgehoben. Dies ist ein thermodynamischer Vorgang, für den eine Energie- und Entropiebetrachtung erforderlich ist. Mit dem Auswaschen der Interferenz entsteht eine Entropieerhöhung durch Informationsverlust. Das Löschen dieser Information erfordert gemäß dem Landauerschen Prinzip Energie, die vom Messgerät auf das System übertragen wird. Diese Energieübertragung wiederum führt dazu, dass das quantenmechanische System in einen Eigenzustand übergeht. Dies ist gemäß Schrödinger 1954 kein Quntensprung, sondern ein Resonanzvorgang.

Es handelt sich hier auch nicht um einen Kollaps der Wellenfunktion, sondern um ihre Veränderung durch eine Energieübertragung, also um einen Prozess mit zeitlicher Dauer. Es gibt also beim Messprozess zwei unterschiedliche Dynamiken auf Grund unterschiedlicher physikalischer Gesetzmäßigkeiten.

@zara.t
Ich hoffe, dass ich nun hinreichend dargelegt habe, warum Wärme bzw. eine thermodynamische Betrachtung des Problems sinnvoll ist. Die Frage, ab welcher Temperatur, kann zum einen durch Hinweis auf die Dekohärenzzeiten beantwortet werden und zum anderen dahingehend, dass materialabhängig Quanteneffekte ebenso wie z.B. Supraleitung bei wenigen Grad Kelvin beobachtet werden. Ob es da irgendeine Grenze gibt oder ob uns technische Tricks einfallen, ist völlig offen. Das wäre ein Forschungsprogramm für die Festkörperphysik.
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