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Beitrag Nr. 1464-1
02.08.2009 01:44
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Ich bin grad etwas erstaunt, weil ich bisher immer davon ausging, dass Du genau diese Sicht bereits bislang immer vertreten hättest?. Zumindest hatte ich bisher immer den Eindruck. Auch und insb. nach Deinen Veröffentlichungen.Claus schrieb in Beitrag Nr. 1342-217:Die Minkowski-Welt, also die 4-D-Welt wurde in diesem Forum schon einmal als "Blockuniversum" diskutiert.
Freiheit und Determinismus sind kein Widerspruch. Genausowenig wie Freiheit und Nicht-Determinismus das gleiche wären.Zitat:Besteht Freiheit, wenn ja, zu welchem persönlichen Zeitpunkt? Ist die Freiheit von der Perspektive (bzw. von Position und Relativbewegung) abhängig?
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Beitrag Nr. 1464-2
02.08.2009 02:31
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Meines Erachtens ist "die Kuh" (also ihr Leben) ein vierdimensionaler, statischer Körper, von dem wir lediglich fortwährend dreidimensionale Ausschnitte (Querschnitte) wahrnehmen. Ändern wir unsere Bewegungsrichtung (Relativgeschwindigkeit ihr gegenüber), so verändern wir die Folge der Querschnitte (bzw. genaugenommen die Querschnitte selbst).Claus schrieb in Beitrag Nr. 1342-217:[...] Die Kuh dürfte sich nicht mehr bewegen.
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Beitrag Nr. 1464-3
02.08.2009 03:00
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Beitrag Nr. 1464-4
02.08.2009 04:32
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Falls das von Dir wirklich ernstgemeint ist (also Dein Interesse) -> hast Du Dir schonmal im Rahmen der SRT den in jedem Punkt des Minkowski-Raumes existierenden Lichtkegel vorgestellt bzw. deutlich gemacht? Dazu gibt es wirklich sehr viele Bilder. Ich kann auch gerne mal eines davon heraussuchen falls Du möchtest. Neu zeichnen hieße aber, das Rad nocheinmal erfinden - und wer weiß, ob meine Erfindung (Zeichnung) überhaupt an das 'Original' herankäme?Real schrieb in Beitrag Nr. 1342-216:parad0x schrieb:
Unser Gegenwartsraum (also unsere physikalische Wirklichkeit - von wirken, wirklich) wäre dann derjenige Raum, der durch alle lichtartig entfernten Ereignisse aufgespannt wird. Gegenwärtig (und im neuen Sinne gleichzeitig) sind dann alle Ereignisse, die einen (vierdimensionalen) Abstand von Null haben. Geometrisch gesehen auch recht "anschaulich" - da es sich dabei um eine (Doppel-)Kugel mit Radius 0 handelt (der Oberfläche des vierdimensionalen Lichtkegels). Diese Ereignisse befinden sich gewissermaßen alle am gleichen geometrischen Ort (der Menge aller Punkte mit Abstand 0) - allerdings ausschließlich auf einen Punkt (den Beobachter) bezogen. Wie sich leicht zeigen lässt, ist dieser "Unterraum" euklidisch. Gibt man allen Punkten dieses Raumes die gleiche Zeitkoordinate (unabhängig von ihren vier Raumkoordinaten), dann vergeht die Zeit dennoch entlang einer der vier räumlichen Achsen - nämlich der w-Achse aufgrund der Metrik des Raumes. Weshalb wir auch laufend geneigt sind, diese Achse als Zeitachse zu betrachten, obwohl die Zeit nicht-euklidisch dazu verläuft.
... das liest sich gut.
Mach uns doch mal ne Zeichnung zur Verdeutlichung, um den Gedanken zu vertiefen.
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Beitrag Nr. 1464-5
02.08.2009 08:33
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Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1464-3:
ein kleines Gedankenexperiment:
Angenommen, wir haben zwei reale Bälle ...
Für B ist der blaue Ball bereits längst Vergangenheit, bevor der rote Ball überhaupt erst entsteht. Für einen dritten Beobachter C, der sich in entgegengesetzter Richtung zu B mit gleichem Geschwindigkeitsbetrag bewegt, wäre es genau umgekehrt.
Wer hat nun recht? Laut SRT alle drei. Es gibt keine ausgezeichnete Bewegung, solange alle drei Bewegungen gleichförmig verlaufen.
Aber wenn beide Bälle für einen Beobachter gleichzeitig, für einen anderen Beobachter nacheinander und für den dritten Beobachter umgekehrt nacheinander existieren - wann genau existieren sie dann? Es gibt nur einen Ausweg: sie existieren unabhängig vom Beobachter. Schließlich beobachten alle drei Beobachter die selben physikalischen Objekte.
Zitat:Entweder, es gibt sie, oder es gibt sie nicht.
Wenn es sie jedoch unabhängig von der Gegenwart eines Beobachters gibt - dann müssen sie zu allen Zeiten eines Beobachters physisch existent sein.
Zitat:Falls das von Dir wirklich ernstgemeint ist (also Dein Interesse) -> hast Du Dir schonmal im Rahmen der SRT den in jedem Punkt des Minkowski-Raumes existierenden Lichtkegel vorgestellt bzw. deutlich gemacht?
Zitat:... Geometrisch gesehen auch recht "anschaulich" - da es sich dabei um eine (Doppel-)Kugel mit Radius 0 handelt (der Oberfläche des vierdimensionalen Lichtkegels). Diese Ereignisse befinden sich gewissermaßen alle am gleichen geometrischen Ort (der Menge aller Punkte mit Abstand 0) - allerdings ausschließlich auf einen Punkt (den Beobachter) bezogen. ...
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Beitrag Nr. 1464-6
02.08.2009 09:54
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Ja, und ich vertrete ebenso die Selbstbestimmungsthese, so wie du sie in den nachfolgenden Ausführungen dargestellt hast. Es gibt in Diskussionen aber immer wieder Meinungen, die behaupten, beides (Determinismus und Freiheit) sei nicht miteinander vereinbar. Mich interessiert, ob es dafür ggf. weitere Argumente gibt, die ich bislang nicht beücksichtigt habe.Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1464-1:Claus schrieb in Beitrag Nr. 1342-217: (Zitat) "Die Minkowski-Welt, also die 4-D-Welt wurde in diesem Forum schon einmal als "Blockuniversum" diskutiert."
Ich bin grad etwas erstaunt, weil ich bisher immer davon ausging, dass Du genau diese Sicht bereits bislang immer vertreten hättest?. Zumindest hatte ich bisher immer den Eindruck. Auch und insb. nach Deinen Veröffentlichungen.
Wenn ich beispielsweise eine Entscheidung treffe, so ist z.B. mein Wille dazu nicht nur etwa eine Illusion dessen, was kommen muss, sondern ich bin es tatsächlich, der bestimmt, der also die Entscheidung trifft.Zitat:Freiheit ist die Selbstbestimmtheit.
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Beitrag Nr. 1464-7
02.08.2009 13:28
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Dein Gedanken Experiment beweist, dass es gibt keine Gegenwart ohne Beobachter. Anderseits ein Beobachter kann die Gegenwart wahrnehmen, wenn er hat ein Gedächtnis, (sei es nur 1 sek.), weil er kann wahrnehmen nur mit dem Vergleich - der raumzeitlichen Änderung des Beobachteten.Zitat:Wie können wir davon ausgehen, dass physikalische Existenz nur gegenwärtig ist, wenn es keine absolute Gegenwart gibt?
Zitat:Ich bin in einer deterministischen Welt genau dann frei, wenn ich es überwiegend selbst bestimme (statt dass mein Handeln durch andere fremdbestimmt wird).
NA ja, verbindliche Zeitpunkt müsste mindestens selbst die Entscheidung sein, oder. Obwohl, wenn du meinst dass es sich nicht auf ein Punkt reduzieren lässt, da bin ich völlig einverstanden. Die Entscheidung ist ein Prozess und es immer mit der Erstreckung in der Zeit zusammengeht.Zitat:Genauso wie die (zeitlich durchaus begrenzete) Existenz eines Objekts zeitlich unabhängig vom Beobachtungsvorgang ist, so existiert auch kein verbindlicher Zeitpunkt für eine Entscheidung.Daher die folgende zu diskutierende These
These: Entscheidungen werden zeitunabhängig getroffen (Claus)
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Beitrag Nr. 1464-8
02.08.2009 17:11
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Ich hatte auf die These von Parad0x in Beitrag-Nr. 1464-3 aufgebaut (Zitat Parad0x):Irena schrieb in Beitrag Nr. 1464-7:(Zitat Claus): These: Entscheidungen werden zeitunabhängig getroffen ...
... was du meinst mit deine These, ist mir schleierhaft.
Parad0x wollte m.E. damit ausdrücken, dass physische Körper, obwohl sie nur über einen begrenzten Zeitraum existieren, nicht zu einem allgemein verbindlichen Zeitpunkt bzw. Zeitraum existieren und danach nicht mehr. Diese These halte ich für richtig - und ich habe sie allgemein auf Ereignisse, bzw. auf Entscheidungen von Ereignissen, erweitert.Zitat:Wenn es sie [Anm.: physische Körper, hier "Bälle] jedoch unabhängig von der Gegenwart eines Beobachters gibt - dann müssen sie zu allen Zeiten eines Beobachters physisch existent sein.
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Beitrag Nr. 1464-9
02.08.2009 17:17
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Beitrag Nr. 1464-10
03.08.2009 06:47
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Beitrag Nr. 1464-11
03.08.2009 10:21
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Beitrag Nr. 1464-12
05.08.2009 11:08
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Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1464-10:Habe letztens einiges über die Chaostheorie gelesen ... Man kann nicht vorhersagen wie sich die Ereignisse in der Zukunft weiterentwickeln.
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Beitrag Nr. 1464-13
05.08.2009 18:26
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Beitrag Nr. 1464-14
05.08.2009 19:09
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Doch kannst du. Mit der Zeit, mit der Entfernung von der Anfangsbedingungen (Meßdaten), die WAhrscheinlichkeit der (richtigen) Voraussage sinkt.Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1464-13:Keiner kann Vorhersagen welche Wahrscheinlichkeit eintrifft.
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Beitrag Nr. 1464-15
06.08.2009 06:22
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Beitrag Nr. 1464-16
06.08.2009 10:10
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Beitrag Nr. 1464-17
06.08.2009 11:07
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Beitrag Nr. 1464-18
11.08.2009 17:45
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Ich schrieb in Beitrag Nr. 1464-5:Warum dein Zweifel an meiner Ernsthaftigkeit ? Ich kann den mathematischen Ausführungen sehr wohl folgen, auch wenn ich mich in dieser "Begrifflichkeit" nicht so recht auszudrücken weiß.
Den gemeinten -Lichtkegel- hab ich anderswo schon registriert, aber dein Vorschlag liest sich anders ... oder hab ich dich missverstanden?
von Parad0x
... Geometrisch gesehen auch recht "anschaulich" - da es sich dabei um eine (Doppel-)Kugel mit Radius 0 handelt (der Oberfläche des vierdimensionalen Lichtkegels). Diese Ereignisse befinden sich gewissermaßen alle am gleichen geometrischen Ort (der Menge aller Punkte mit Abstand 0) - allerdings ausschließlich auf einen Punkt (den Beobachter) bezogen. ...
Zitat:Durch die Verwendung der Quaternionen kann man in vielen Fällen auf getrennte Gleichungen zur Berechnung von Zeit und Raum verzichten. Dies bietet Vorteile in der Physik, unter anderem in den Gebieten Mechanik, Wellengleichungen, Spezielle Relativitätstheorie und Gravitation, Elektromagnetismus sowie der Quantenmechanik.
Die Quaternionen sind gut und brauchbar an ihrem Platze; sie reichen aber in ihrer Bedeutung an die gewöhnlichen komplexen Zahlen nicht heran. […] Die Leichtigkeit und Eleganz, mit der sich hier die weittragendsten Theoreme ergeben, ist in der Tat überraschend, und es läßt sich wohl von hier aus die alles andere ablehnende Begeisterung der Quaternionisten für ihr System begreifen, die […] nun bald über vernünftige Grenzen hinaus wuchs, in einer weder der Mathematik als Ganzem noch der Quaternionentheorie selbst förderlichen Weise. […] Die Verfolgung des angegebenen Weges – der neu sein will, obwohl er tatsächlich nur eine peinlich genaue Übertragung längst bekannter Gedanken auf ein einziges neues Objekt, also durchaus keine geniale Konzeption bedeutet – führt zu allerhand Erweiterungen der bekannten Sätze, die in ihrer Allgemeinheit das Hauptcharakteristikum verlieren und gegenstandslos werden, allenfalls zu Besonderheiten, die ein gewisses Vergnügen gewähren mögen.“
– Felix Klein: Vorlesungen über die Entwicklung der Mathematik im 19. Jahrhundert
Die Darstellung von Drehungen mithilfe von Quaternionen wird heutzutage im Bereich der interaktiven Computergrafik genutzt, insbesondere bei Computerspielen, sowie bei der Steuerung und Regelung von Satelliten. Bei Verwendung von Quaternionen an Stelle von Drehmatrizen werden etwas weniger Rechenoperationen benötigt. Insbesondere, wenn viele Drehungen miteinander kombiniert (multipliziert) werden, steigt die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Des Weiteren werden Quaternionen, neben den Eulerwinkeln, zur Programmierung von Industrierobotern (z. B. ABB) genutzt.
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Beitrag Nr. 1464-19
26.08.2009 23:48
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Zitat:Wir diskutierten grad aktuell die Fragen:
- was ist Gegenwart?
- existiert unsere physikalische Welt nur in der Gegenwart oder existiert das ganze Universum unabhängig von dem, was wir Gegenwart nennen?
- was ist Zeit in einem räumlichen Modell?
- was ist überhaupt Freiheit, wenn das Universum physikalisch unabhängig von unserem Zeitbegriff existiert?
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Beitrag Nr. 1464-20
30.08.2009 13:02
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Zitat:Nun nehmen wir an, Beobachter A befindet sich zu beiden in Ruhe. Er wird also wahrnehmen, dass beide (aus seiner Sicht) gleichzeitig existieren. Sie existieren physikalisch real in seiner Gegenwart (denn sie wechselwirken ja elektromagnetisch mittels Licht mit ihm).
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.