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Beitrag Nr. 1460-21
22.07.2009 19:46
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noch ein Versuch, zu erklären, warum es keine Beschleunigung gibt, sondern sich das Photon (als auch Dein hypothetisches Auto) sofort von Anfang an mit v = c unbeschleunigt bewegt.Zitat:Eine Beschleunigung von 0 auf c in T=0 oder eine sofortige Geschwindigkeit von c zu unterscheiden wird unseren Augen wahrscheinlich ewig verborgen bleiben.
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Beitrag Nr. 1460-22
23.07.2009 09:21
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Beitrag Nr. 1460-23
23.07.2009 20:56
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1460-22:[...] Eine Beschleunigung von unendlich ist in unserem Raum-Zeit-Gefüge nicht möglich, zumindest nicht wahrnehmbar
Die (umstrittene) Eigenzeit τ (tau) eines Photons hat absolut nichts mit seiner Geschwindigkeit oder Beschleunigung zu tun. Die Bewegung des Photons wird nicht in seinem eigenen Bezugssystem gemessen (sofern dieses überhaupt existiert), sondern in jedem anderen Bezugssystem gleichermaßen. Wenn ich ein beliebiges inertiales Bezugssystem wähle, dann beschreibt die Bahnkurve bzw. die Weltlinie des Photons eine Gerade zwischen Emissions- und Absorptionspunkt. Orts- und Zeit-Differenzen werden in den Koordinaten des beschreibenden Bezugssystems ermittelt - also insb. hängt die Bewegung von dt und nicht von dτ ab.Zitat:Setzt man aber vorraus, daß für ein Photon keine Zeit existiert, dann denke ich, ist alles möglich.
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Beitrag Nr. 1460-24
24.07.2009 09:22
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Beitrag Nr. 1460-25
24.07.2009 09:56
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Beitrag Nr. 1460-26
24.07.2009 12:35
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Beitrag Nr. 1460-27
24.07.2009 13:05
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Beitrag Nr. 1460-28
24.07.2009 13:16
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Zitat:muss der Beobachter auf der Erde die LG nur mit 10% sehen
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Beitrag Nr. 1460-29
24.07.2009 14:56
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Beitrag Nr. 1460-30
24.07.2009 16:11
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Beitrag Nr. 1460-31
24.07.2009 16:21
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Leider kann man das keineswegs so sagen. Die Raumzeit der speziellen Relativitätstheorie ist flach und ungekrümmt. Sich die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit durch Raumkrümmung zu erklären, führt völlig in die falsche Richtung...Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1460-29:Raum und Zeit krümmen sich, kann man grob sagen, so daß für Dich Licht immer mit c unterwegs ist.
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Beitrag Nr. 1460-32
24.07.2009 17:18
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Solange, wie Du nur einen kleinen Ausschnitt der Raumschiff-Reise betrachtest, ist das okay. Aber sobald Du mal damit argumentieren willst, dass das Raumschiff nach einer Erdumrundung wieder am Ausgangspunkt ankommt, dann muss man folgendes dazu sagen:Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1460-25:Das Beispiel was ich immer verwende ist das eines Raumfahrers der um die Erde kreist mit 90% LG.
Korrekt.Zitat:Dieser Raumfahrer steht hinten in seinem Raumschiff und knipst ne Taschenlampe an. Der Raumfahrer sieht das Licht der Taschenlampe mit LG zum vorderen Teil des Schiffes.
Falsch. Der Beobachter auf der Erde sieht, wie sich das Licht im Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit zum vorderen Ende bewegt.Zitat:Ein Beobachter auf der Erde sieht das Licht mit nur 10% der LG, da die Geschwindigkeit des Raumschisffes mitberechnet werden muss. Also 90% Geschwindigkeit Raumschiff plus 10% des Lichtes = 100% LG.
Der Raumfahrer sieht den Strahl mit 100% LG davoneilen. Der Beobachter auf der Erde sieht ebenso: das Licht hat 100% LG, nicht 190%.Zitat:Jetzt folgendes:
Der Raumfahrer steht nicht hinten im Schiff, sondern vorne. Er schaltet die Taschenlampe ein und der Strahl geht nach hinten. Was sieht der Beobachter auf der Erde dann?
Wenn der Raumfahrer tatsächlich 100% LG erreichen könnte, würde von der Erde aus betrachtet eine Uhr an Bord des Raumschiffes keinen Zeitunterschied zwischen verschiedenen Punkten der Reise mehr anzeigen. Trotzdem bleibt sie nicht stehen. Sondern aus Sicht des Reisenden kommt er bereits in dem Moment am Ziel seiner Reise an, in welchem er losflog. Er hat lediglich in Bewegungsrichtung keine Zeitkomponente mehr, da sich auch die Entfernung zum Ziel in Bewegungsrichtung auf eine Länge von Null kontrahiert hat.Zitat:Was ist wenn der Raumfahrer zu 100% LG fliegt? Bleibt die Zeit des Raumfahrers stehen, bzw vergeht die Zeit für den Raumfahrer auf der Erde unendlich schnell?
Es wird doch nur dadurch paradox, wenn Du annimmst, der Raumfahrer würde nach einer Erdumrundung noch einmal zum Uhrenvergleich im Ausgangspunkt ankommen und könnte trotzdem noch seine Sichtweise mit der des Beobachters vertauschen. Er kommt zwar im Ausgangspunkt wieder an - aber seine Bewegung um die Erde war kreisförmig und nicht gleichförmig. Dadurch ist für die Gesamtbewegung keine Ununterscheidbarkeit gegeben, die zum Widerspruch führen würde. Der Raumfahrer weiß stets, dass seine Bewegung anders ist als die des Beobachters. Für den Raumfahrer altert der Beobachter weniger schnell. Für den Beobachter altert der Raumfahrer noch weniger schnell. Wenn sie sich wiedertreffen, können sie diesen Unterschied messen und tatsächlich feststellen. Nur, ihre Sichtweisen können sie nicht mehr vertauschen und somit einen Widerspruch herbeiführen, weil nicht beide Bewegungen gleichförmig waren, sondern nur die des Beobachters.Zitat:Sobald man einen Beobachtungsstandort wechselt, kommt ein Paradox nach dem anderen zustande. Wieso? Da muss doch irgendwas falsch sein?
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Beitrag Nr. 1460-33
24.07.2009 20:48
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Zitat:Solange, wie Du nur einen kleinen Ausschnitt der Raumschiff-Reise betrachtest, ist das okay. Aber sobald Du mal damit argumentieren willst, dass das Raumschiff nach einer Erdumrundung wieder am Ausgangspunkt ankommt, dann muss man folgendes dazu sagen:
Das Raumschiff hat zwar einen konstanten Geschwindigkeitsbetrag von v = 0,9c, aber seine Richtung wechselt ständig in jedem Punkt der Reise. Die Richtung führt ja immer um die Erde herum - also kreisförmig - statt unverändert geradeaus. Seine Geschwindigkeit ist daher nicht konstant. Geschwindigkeit ist eine vektorielle Größe und setzt sich aus Betrag und Richtung zusammen. Eine Bewegung auf einer Kreislinie mit konstantem Betrag ist eine stetige Beschleunigung. Einfach ausgedrückt: der Raumfahrer muss ständig beschleunigen, damit er nicht gradlinig von der Erde davonsaust, sondern "um die Kurve" fliegen kann.
Zitat:Falsch. Der Beobachter auf der Erde sieht, wie sich das Licht im Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit zum vorderen Ende bewegt
Zitat:Der Raumfahrer sieht den Strahl mit 100% LG davoneilen. Der Beobachter auf der Erde sieht ebenso: das Licht hat 100% LG, nicht 190%.
100% LG +r 90% LG = 100% LG (nicht 190%)
Zitat:Es wird doch nur dadurch paradox, wenn Du annimmst, der Raumfahrer würde nach einer Erdumrundung noch einmal zum Uhrenvergleich im Ausgangspunkt ankommen und könnte trotzdem noch seine Sichtweise mit der des Beobachters vertauschen. Er kommt zwar im Ausgangspunkt wieder an - aber seine Bewegung um die Erde war kreisförmig und nicht gleichförmig.
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Beitrag Nr. 1460-34
24.07.2009 21:26
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Dann kannst Du die gesamten relativistischen Effekte beobachten. Insb. ist es auch vollkommen ununterscheidbar, ob sich das Raumschiff ruht oder Du als Beobachter ruhst - da beide sich gleichförmig und kräftefrei bewegen. Es wird jedoch nicht möglich sein, mehr als einmal Eure Uhren zu synchronisieren. Beide Sichtweisen sind vertauschbar - es wird aber nie zu einem Wiedertreffen kommen. Es kann also auch keine paradoxe Situation wie beim Zwillingsparadoxon eintreten, dass sowohl der Raumfahrer jünger als der Beobachter ist, während gleichzeitig der Beobachter jünger als der Raumfahrer ist. Diese absolute Gleichzeitigkeit gibt es nicht - sie wäre erst durch eine erneute Uhrensynchronisation möglich, welche aber nicht existiert.Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1460-33:[...] Schön und gut. Was ist aber wenn sich dieses Raumschiff sich nicht um die Erde bewegt, sondern in einer geraden Linie vorbei?
So ist es auch. Da jeder Beobachter die Lichtgeschwindigkeit als konstant feststellt (was bisher experimentell nicht widerlegt werden konnte), treten solche Effekte wie Zeitdilatation, Längenkontraktion usw. überhaupt erst auf. Auf der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit baut ja schließlich auch die gesamte SRT/ART auf.Zitat:"Der Beobachter auf der Erde sieht, wie sich das Licht im Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit zum vorderen Ende bewegt."
Sag ich doch. Jeder Beobachter sieht die LG gleich. Genau das ist ja das Problem. Dadurch müssen ja Zeitdilationen entstehen. Sonst wäre für alle die LG nicht gleich.
Da steht nicht plus (als mathematische Operation), sondern das Zeichen '+r' für relativistische Addition von Geschwindigkeiten:Zitat:"Der Raumfahrer sieht den Strahl mit 100% LG davoneilen. Der Beobachter auf der Erde sieht ebenso: das Licht hat 100% LG, nicht 190%.
100% LG +r 90% LG = 100% LG (nicht 190%)"
Häh? 100 plus 90 sind bei mir immernoch 190. Das passt natürlich nicht zur SRT. Müssen wir jetzt die Mathematik umstellen? Ich denke mal ich versteh da was falsch.
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Beitrag Nr. 1460-35
24.07.2009 21:56
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Beitrag Nr. 1460-36
24.07.2009 22:22
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Das mit dem Verständnis ist ohnehin immer ein Problem. Also trotz Schwierigkeiten nicht verzagen, weiterfragen :)...Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1460-35:Erstmal versteh ich nur BAHNHOF.
Genau das ist es ja - gehst Du in die Sicht von Apollo 11, wirst Du eben nicht feststellen, dass wir (Erde) um 4 Sekunden jünger geblieben sein müssten als Apollo 11, sondern auch aus der Sicht von Apollo 11 wirst Du feststellen, dass Apollo 11 am Ende der Reise um 4 Sekunden jünger geblieben ist als die Erde.Zitat:Apollo 11 hatte eine Zeitdilation von 4 Sekunden ( SRT lässt grüssen ). Damit bekamen wir ne bestätigung Einsteins und seiner SRT. Wir wissen also das die SRT irgendwie richtig sein muss. Allerdings nur aus einem Beobachtungswinkel. Wehe dem ich gehe in ein anderes Bezugssystem, schon ist alles anders.
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Beitrag Nr. 1460-37
24.07.2009 22:58
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Beitrag Nr. 1460-38
24.07.2009 23:18
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Natürlich. Nehmen wir an, er befindet sich idealerweise in Bezug auf die Erde in gleichförmiger Bewegung (wir wollten ja Gravitation und Rotation erstmal außen vorlassen). Wenn er in seinem Bezugssystem ein Raumzeit-Diagramm für beide Bewegungen (Erde und Apollo 11) aufstellt, wird er für den Start- und Landepunkt auf der Erde ebenfalls eine geradlinige Bewegung durch die Raumzeit feststellen. Diese gerade Weltlinie hat natürlich einen anderen Anstieg als die gerade Weltlinie aus dem Bezugssystem der Erde heraus betrachtet - denn für den Marsbewohner ändert sich ja nicht nur die Zeit zwischen Start und Landung, sondern auch der Ort des Landeplatzes aus seiner Sicht (Erde bewegt sich ja ihm gegenüber gleichförmig). Aber nach wie vor ist es aus seiner Sicht eine Gerade zwischen beiden Punkten. Die Weltlinie der Apollo 11 verläuft hingegen gekrümmt und nimmt nicht den direkten (geradlinigen) Weg zwischen Start und Landung. Der Marsbewohner kann relativ einfach ermitteln, dass die Länge der Weltlinie des Start-/Landeplatzes auf der Erde länger ist als die Länge der Apollo 11 Weltlinie. Dazu braucht er nichtmal hochkomplexe Mathematik. In seinem Diagramm sieht die Gerade zwar kürzer aus als die gekrümmte Linie - aber das ist nur ein Effekt der Darstellung nicht-euklidischer Linien in der euklidischen Zeichenebene (-> der trat vorher bei den anderen Perspektiven ebenso auf!).Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1460-37:Gute erklärung. Aber wie immer fehlt was.
[...] Nehmen wir mal an ein Beobachter wäre auf dem Mars und würde die Apollo Mission beobachten. Hätte er auch 4 Sekunden verzögerung?
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Beitrag Nr. 1460-39
25.07.2009 01:09
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Beitrag Nr. 1460-40
25.07.2009 09:22
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.