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Beitrag Nr. 1460-41
25.07.2009 16:27
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Das ist doch richtig und auch nicht widersprüchlich. Es gibt nicht "die" Zeit - sondern Raum und Zeit bilden eine Einheit. Unsere sogenannte Raumzeit. Je nachdem, in welchem Bezugssystem ich mich befinde, nehme ich Zeitabläufe im anderen Bezugssystem anders wahr.Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1460-40:[...] wenn ich Bezugssysteme wechsle, dann sehe ich doch je nach Bezugssystem eine andere Zeit. Oder sehe auf einer Uhr ne andere Zeit.
Doch, na klar. An der Startrampe der Apollo 11 kann ich mich doch entscheiden, ob ich auf der Erde bleibe oder ob ich mit der Apollo 11 in Richtung Mond aufbreche. Je nachdem, wofür ich mich entscheide, bleib ich entweder in dem einen Bezugssystem oder befinde mich im anderen. Wenn ich mit der Apollo 11 mitfliege, dann nehme ich doch die Welt um mich herum aus meiner Sicht wahr?Zitat:Praktisch gesehen könne wir ein Bezugssystem nicht wechseln, aber theoretisch geht das.
Falls man tatsächlich mit Lichtgeschwindigkeit fliegen könnte, wäre das so. Während der Reise passiert im Raumschiff überhaupt nix - sobald sie aber instantan beendet ist (spätestens, wenn Apollo 11 mit Lichtgeschwindigkeit ungebremst auf die Mondoberfläche prallt), erlebt Apollo 11 alle zurückliegenden Augenblicke auf der Erde zwischen Start und Landung in einem einzigen Moment (der Zeitablauf wird in dem Moment unendlich schnell).Zitat:Aber ich denke mal weiter. Was ist wenn Apollo 11 mit LG geflogen wäre? Aus sicht des Raumfahrers wären Start und Landung gleichzeitig. Der Beobachter auf der Erde würde aber nur die Zeit messen, die Apollo 11 zum Mond und zurück brauchte. Also dieselbe Zeit wenn ein Photon zum Mond und zurück brauchte.
Unsere Uhren messen die Zeitabläufe in unserem Bezugssystem. Eine Uhr in einem bewegten Bezugssystem misst den dortigen Zeitablauf auf genau die gleiche Weise korrekt und richtig. Ein mitbewegter Beobachter nimmt in Bezug auf das dortige Bezugssystem ja nicht die Zeitdilatation wahr, sondern die Eigenzeit des Bezugssystems. Zeitdilatationen treten erst zwischen zwei bewegten Bezugssystemen auf - aber immer nur aus der Sicht des jeweils anderen Beobachters. Für den einen vergeht die Zeit im anderen Bezugssystem langsamer, für den anderen die Zeit im ersten Bezugssystem. Auf sich selbst bezogen messen sie keine Zeitdilatation. Die gemessenen Zeiten im eigenen System entsprechen den Eigenzeiten.Zitat:Da es aber Zeitdilationen gibt ( ich habe sie bestimmt nicht erfunden ), muss an unserer Zeitmessung was nicht stimmen. Wenn verschiedene Beobachter andere Zeiten messen, dann können wir unsere Uhren wegschmeissen. Eine Sekunde ist dann nur eine Sekunde in unserem Bezugssystem. Da es aber unendliche Bezugssysteme gibt, was sollen wir da mit unserer Uhr anfangen?
Ganz genau. Die eine Zeit, die für alle gleichermaßen gültig ist, gibt es nicht. Bis Newton ging man noch davon aus - aber seit Einstein musste man sich von dieser Vorstellung trennen. Die Zeit hängt vom Beobachter ab. Da zwei gleichförmig, kräftefrei bewegte Beobachter aber gleichberechtigt sind, kann man nicht sagen, ob die eine oder die andere Betrachtungsweise nun die richtige ist. Beide sind gleichermaßen richtig. Beide haben recht.Zitat:Je mehr ich drüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, das die Zeit so wie wir sie sehen eigentlich gar nicht gibt oder geben sollte.
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Beitrag Nr. 1460-42
25.07.2009 21:35
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Zitat:Ganz genau. Die eine Zeit, die für alle gleichermaßen gültig ist, gibt es nicht. Bis Newton ging man noch davon aus - aber seit Einstein musste man sich von dieser Vorstellung trennen. Die Zeit hängt vom Beobachter ab. Da zwei gleichförmig, kräftefrei bewegte Beobachter aber gleichberechtigt sind, kann man nicht sagen, ob die eine oder die andere Betrachtungsweise nun die richtige ist. Beide sind gleichermaßen richtig. Beide haben recht
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Beitrag Nr. 1460-43
25.07.2009 23:10
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Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1460-42:Wir leben in einem 4 Dimensionalen Raum. Höhe, Breite, Länge und die Zeit. Nehmen wir die Zeit mal. Wir haben festgestellt, das die Zeit so wie sie ist nur für einen Beobachter gilt. Für einen anderen Beobachter gilt ne andere Zeit. Ergo ist die Zeit als Dimension eine Variable. Was sind dann aber die anderen Dimensionen? Auch Variablen?
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Beitrag Nr. 1460-44
26.07.2009 12:39
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Zitat:Jedenfalls zeigt das alles, dass Zeit eben nicht einfach nur als weitere Dimension betrachtet werden kann.
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Beitrag Nr. 1460-45
26.07.2009 19:54
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Beitrag Nr. 1460-46
26.07.2009 20:25
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Das hab ich damit nicht sagen wollen. Jeder erlebt seine Zeit so, wie er sie wahrnimmt (also nicht nur subjektiv wahrnimmt, sondern auch physikalisch messen kann - z.B. mit idealen Lichtuhren). Meine Zeit ist aber nicht Deine Zeit. Wenn wir uns gleichförmig zueinander bewegen, dann vergeht aus meiner Sicht Deine Zeit langsamer und aus Deiner Sicht meine Zeit. Jeder auf sich selbst bezogen merkt aber keinen Unterschied - für jeden von uns selbst vergeht die Zeit mit Lichtgeschwindigkeit.Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1460-44:Wenn Zeit nicht Zeit ist wie wir sie erleben, was für eine Funktion hat dann die Zeit?
Als Du Dir die Zigarette gestopft hast - was hast Du da beobachtet? Du hast z.B. gesehen, wie Du die Zigarette in der Hand hälst. Das Ende der Zigarette, welches weiter von Dir entfernt ist als das andere, liegt aber bereits weiter in der Vergangenheit. Licht von der Spitze der Zigarette braucht länger bis zu Dir als Licht vom Filter. Du siehst die Zigarette nie so, wie sie gegenwärtig ist - sondern immer nur verschiedene Vergangenheiten der Zigarette zusammen. Also etwas "verschoben". Weder siehst Du sie, wie sie war als das Licht von der Spitze ausging, da alle anderen Lichtstrahlen die gleichzeitig mit dem Licht von der Spitze ausgesendet wurden, bereits ankamen - noch siehst Du sie so, wie sie war, als das Licht vom Filter ausging, weil Licht von der Spitze, das gleichzeitig mit dem Licht vom Filter ausgesendet wurde, noch unterwegs zu Dir ist wenn Du bereits den Filter siehst. Wenn Du jetzt ein paar Sekundenbruchteile wartest, erreicht Dich dann das Licht der jeweils anderen Punkte der Zigarette, während Du bereits einen anderen Filter siehst als den vor ein paar Sekundenbruchteilen.Zitat:Ich habe mir gerade ne Zigarette gestopft. Zeitlich gehsehen hat das etwa 20 Sekunden gedauert. Aus sicht der anderen Dimensionen musste ich Länge, Breite und Höhe überwinden um überhaupt eine Zigarette zusammen zu kriegen.
Raum und Zeit bilden ja auch eine vierdimensionale räumliche Einheit - unsere Raumzeit. Sie bedingen sich gegenseitig. Nur gibt es nicht "die Zeit" - sondern wir haben vier Raumdimensionen. "Zeit" fließt immer entlang der Weltlinie eines Körpers. Diese Weltlinie kann aber beliebig verlaufen. Ich werde meine eigene Zeit immer "in Richtung meiner Zukunft" wahrnehmen - nur wird ein zu mir bewegter Beobachter feststellen, dass seine Richtung der Zukunft von meiner Richtung der Zukunft abweicht. Wir befinden uns aber beide in der selben Raumzeit (die bleibt ja unverändert). Wenn Zeit als solche die 4. Dimension wäre, wäre sie absolut und für jeden Beobachter stets die gleiche.Zitat:Ohne Zeit somit keine Raumdimensionen. Ohne Raumdimensionen keine Zeit. Ohne das allem keine Zigarette. Aber ich habe die Zigarette geraucht!
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Beitrag Nr. 1460-47
26.07.2009 21:24
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Beitrag Nr. 1460-48
26.07.2009 21:35
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Beitrag Nr. 1460-49
26.07.2009 22:01
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Wie gesagt, Längen erscheinen im bewegten System genauso (perspektivisch) verkürzt wie die Zeit. In Deinem Sinne wäre auch die Länge variabel - trotzdem fällt sie nicht weg. Diese "Variabilität" tritt nur in Bezug auf einen weiteren Beobachter auf. Für einen selbst sind Länge, Breite, Höhe und Zeit immer fest gegeben. In meinen Bezugssystem sind Längen stets gleichlang, Zeiten stets gleichlang usw.Zitat:Jetzt ist aber die Zeit Variabel. Man könnte sagen die Dimension fällt weg, weil sie nicht konstant ist.
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Beitrag Nr. 1460-50
26.07.2009 22:19
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1460-1:Die Geschwindigkeit wechselt ständig zwischen LG plus 1 Unendlichstel und LG minus 1 Unendlichstel. Das Licht hat somit eine effektive Geschwindigkeit von genau 1 c
Durch das permanente Wechselspiel entsteht eine Schwingung, die wir als Welle kennen.
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Beitrag Nr. 1460-51
27.07.2009 09:29
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Beitrag Nr. 1460-52
27.07.2009 15:47
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Bei extrem energiearmen, langwelligen Photonen müssten dann die zeitlichen Phasen, in denen es die Lichtgeschwindigkeit unter- bzw. überschreitet relativ groß sein. Zumindest müssten die Abstände zwischen kurzem Unter- und kurzem Überschreiten sehr lang werden. Ansonsten bestünde kein Zusammenhang zur Frequenz.Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1460-50:Deine initialie Idee verstehe ich so, dass das Photon um die mittlere Geschwindigkeit pendelt mit der Frequenz seiner Wellennatur und in der Phase, in der es langsamer als das Licht ist, sei es ein Teilchen.
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Beitrag Nr. 1460-53
11.08.2009 15:29
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Beitrag Nr. 1460-54
13.08.2009 15:54
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Du formulierst zwar enorm drastisch aber trotzdem nicht richtig.Juergen61 schrieb in Beitrag Nr. 1460-53:Licht hat keine Ruhemasse ? Schwachsinn. Jede Masse wird gemessen in Bezug zu etwas anderem.
Licht hat natürlich eine Masse. (...)
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.