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Realität, Logik und Wahrheit

Thema erstellt von Defragende 
Defragende
Hallo Manu
Merci, für deine umfangreiche und plausible Antwort. Nein, ich habe keine feste Vorstellung vom Wesen der Zeit, das ist das Spannendste an der ganzen Sache! Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich sie.
Ich habe noch eine Frage an dich:
In der Antwort hast du geschrieben, dass es sinnlos nach der EINEN Interpretation der Zeit zu suchen. Wieso findest du es sinnlos? Ich finde du widersprichst dir selber, in dem du schreibst, dass die Zeit relativ vom Betrachter ist - also eine Behauptung, die "wissenschaftlich" "begründet" ist - und behauptest gleichzeitig, dass es keine absolute Wahrheit über das Wesen der Zeit gibt. Wie kannst du etwas für begründet halten und gleichzeitig meinen, dass es doch nicht stimmen kann. Ich weiss, das ich jetzt ein ziemlich heikles Thema anpsreche, aber ich würde mich freuen, wenn du mir dieses Widerspurch (oder auch kein Widerspruch, vielleicht habe ich dich einfach falsch verstanden) möglichst einfach erklären würdest. Danke
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Nun, sinnlos ist es natürlich nie, nach einer Sache zu suchen. Das habe ich nicht behauptet. Es ging nicht um die absolute Wahrheit (die gibt es tatsächlich nicht), sondern darum, daß eine absolute Zeit nicht existiert. Das heißt, es gibt keine Zeit, die überall Gültigkeit hat, also "absolut" ist. Es hängt also jeweils vom Beobachter sowie vom beobachteten Objekt selbst ab, wie die Zeit für beide Objekte vergeht, da die Zeit relativ ist.
Trotzdem gibt es keine universelle Wahrheit für das, was wir täglich wahrnehmen. Tatsächlich schränken uns unsere sprachlichen Mittel auch in unseren Denkgewohnheiten ein, und so gibt es nur eine einzige anerkannte und gebräuchliche Wahrheit bzw. Logik. Das ist auch nötig, um eine grundsätzlich verständliche Kommunikation überhaupt erst zu ermöglichen - für den Menschen also überlebenswichtig, doch trägt es nicht gerade zum besseren Verständnis unserer Umwelt bei. Was ich damit sagen möchte: Man kann die Zeit wie jedes andere Phänomen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und auf ganz verschiedene Art und Weise versuchen zu erklären, und trotzdem sind viele der Betrachtungsweisen weder richtiger noch falscher als die anderen. Eine einzig wahre Realität gibt es nicht, sehr wohl jedoch eine von der Allgemeinheit anerkannte Realität. In dieser anerkannten, subjektiven Realität, in der wir alle mit unserem Bewußtsein leben, müssen wir beim Erklären und Verstehen einer Sache immer darauf aufbauen, was uns seit unserer Kindheit gelehrt wurde. Alles baut auf diesem "Grundwissen" auf. Die letztendliche Realität ist dies jedoch nicht - hätte man uns beigebracht, daß "gelb" in wirklichkeit "grün" ist, würden wir von "der grünen Sonne" sprechen und es entspräche den Tatsachen.
Also nochmal zum Verständnis: Ich bin also der Auffassung, daß Zeit relativ vom Betrachter und dem beobachteten Objekt ist (wie du oben schreibst), aber dennoch die wissenschaftliche Betrachtungsweise nicht die einzig wahre sein muß und bestimmt auch nicht ist. Ich hoffe, daß du das jetzt nicht mehr als Widerspruch verstehst und daß ich es einigermaßen verständlich geschrieben habe ;-)
Gruß, Manu
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