Hallo Skyslave,
nein. Durch Zeitdilatation bzw. Längenkontraktion wird in deinem Beispiel nichts aufgehoben. Gehe alles einmal in Ruhe
und vor allem genau durch: In welchem Fall und für wen treffen die Lichtsignale gleichzeitig ein?
Nur, wenn a) das Lichtsignal genau von der Mitte zwischen den beiden im Zug sitzenden Beobachtern aus ausgesandt wird und b) nur für eine Person, die sich genau in dieser Mitte befindet.
Die Längenkontraktion führt dazu, dass der am Bahnsteig sitzende Beobachter den gesamten Zug als gestaucht ansieht. Das gilt also auch für den den Abstand zwischen den beiden Zugbeobachtern. Damit befindet sich der Punkt, von dem aus das Licht ausgesendet wird aber
immer noch in der Mitte zwischen den beiden Beobachtern links und rechts.
Da nun aber
nur vom Bahnsteig aus gesehen der linke Beobachter dem Lichtstrahl entgegeneilt, während der rechte sich von ihm entfernt, bleibt es wie gehabt dabei, dass der Beobachter am Bahnsteig die Lichtsignale innerhalb des Zugs
nicht gleichzeitig eintreffen sieht. Vom Bahnsteig aus gesehen trifft das Signal beim linken Beobachter zuerst ein.
Anmerkung:Im Zug wie auch am Bahnsteig wird in beiden Aussendungsrichtungen dieselbe Lichtgeschwindigkeit gemessen. Die Zeitdilatation verursacht zwar, dass aus der Sicht des Bahnsteigbeobachters alle Abläufe im Zug langsamer erfolgen. Das gilt aber nicht für die Geschwindigkeit, mit der sich das Licht ausbreitet. Diese bleibt für alle Beobachter und in alle Ausbreitungsrichtungen immer dieselbe (was letzlich ja eigentlich der Grund für das Auftreten der Zeitdilatation ist).
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