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Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit

Thema erstellt von Craesmeyer 
Beiträge: 31, Mitglied seit 15 Jahren
Vor zeiten sah ich eine nächtliche fernsehsendung, in der ein versuch an einer amerik. Uni gezeigt wurde. Hier erreichte man das beliebig vielfache der lichtgeschwindigkeit. Nun sollte das den guten Einstein nicht beunruhigen, denn was da so schnell war, war keine materie sondern eine information.
Da wurde auch gezeigt, wie diese information aus einem tunnel eher herauskam als sie hineingekommen war (Tunneleffekt).
Kann mir jemand erklären, was eine solche information im unterschied zur materie ist ?
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Craesmeyer schrieb in Beitrag Nr. 1338-1:
Vor zeiten sah ich eine nächtliche fernsehsendung, in der ein versuch an einer amerik. Uni gezeigt wurde. Hier erreichte man das beliebig vielfache der lichtgeschwindigkeit. Nun sollte das den guten Einstein nicht beunruhigen, denn was da so schnell war, war keine materie sondern eine information. Da wurde auch gezeigt, wie diese information aus einem tunnel eher herauskam als sie hineingekommen war (Tunneleffekt). Kann mir jemand erklären, was eine solche information im unterschied zur materie ist ?
Hallo Craesmeyer,

zwischen Information und Materie gibt es folgenden Unterschied hinsichtlich der maximal erreichbaren Geschindigkeit im Vakuum:
vMaterie < c
vInformation = c

Das heißt, auch die Information kann sich nur höchsten mit der Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum ausbreiten. Ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit wurde bisher nicht beobachtet. Auch nicht in dem von dir genannten Experiment.

M.f.G. Eugen Bauhof

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 14.01.2009 um 16:12 Uhr.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1338-2:
...

Das heißt, auch die Information kann sich nur höchsten mit der Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum ausbreiten. Ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit wurde bisher nicht beobachtet.

...
M.f.G. Eugen Bauhof

[Nachricht zuletzt bearbeitet von Bauhof am 14.01.2009 um 16:12 Uhr]


Hallo Eugen,

ich finde, man sollte vorsichtig mit dieser Aussage sein. Die ART/SRT und die Quantenmechanik beißen sich ja des öfteren, wie du weißt. Ich möchte ein kleines Beispiel anführen, das ein klein wenig an der Absolutheit deiner Aussage rütteln soll:

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberlichtgeschwin...

Abschnitt "superluminares Tunneln".

Hier wurde das überlichtschnelle Tunneln einzelner Photonen nachgewiesen.

Nebenbei: In gasförmigem Cäsium breitet sich Licht auch schneller als c aus.

Wie gesagt, auch wenn Überlichtgeschwindigkeit für dich vielleicht für alle Zeiten ausgeschlossen sein mag, ich rüttel trotzdem mal ein wenig an diesem Dogma ;-).


Oh, ich seh grad: Für das Vakuum, wie du schreibst, hast du mit deiner Aussage völlig recht: Da wurde c natürlich noch nicht geknackt.
Anscheinend muss wieder einmal die quantenmechanische Natur der Materie/Energie herhalten, um c zu überholen. Das Vakuum an sich lässt wohl nix schnelleres zu.
Ich lasse oben Geschriebenes mal trotzdem stehen, da das Threadthema wohl auch aufdiesen Zusammenhang anspielt.

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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 14.01.2009 um 18:35 Uhr.
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Beiträge: 31, Mitglied seit 15 Jahren
"Das heißt, auch die Information kann sich nur höchsten mit der Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum ausbreiten. Ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit wurde bisher nicht beobachtet. Auch nicht in dem von dir genannten Experiment."

Hallo Bauhof,
da irrst du, was die beobachtung angeht. Kannst ja einmal nachforschen, es war der TV-sender, in dem auch der Prof.Lesch seine nächtlichen schwarzen löcher spielen lässt und über die Bergpredigt philosophiert.
Mein frage nach der information ist allerdings noch nicht erschöpfend beantwortet.
S.Hawking postuliert ebenfalls, dass sich das Photon max. mit c voranbewegen kann. Und das klingt ebenso überzeugend wie Einsteins Kosmische Konstante, die sich dann als nicht haltbar erwies, weil man von der vorstellung der statik des universums ablassen musste.
Es ist aber nun nachgewiesen - und da geht kein großartiger ruck durch die fachwelt. Folglich muss der haken in der natur der information liegen. Es wurden fachleute (Professoren) dazu befragt, die meinungen gingen auseinander. Einer verteufelte diese beobachtung ähnlich wie du und biss sich einfach daran fest, dass dies nicht funktionieren kann. Er ging aber davon aus, dass die überlichtgeschwindigkeit von materie erreicht worden sein soll. Ende der vorstellung, man kann ihm nur zustimmen.
Wenn nun aber ein Photon das geschafft haben sollte, dieses Photon also jene information sein soll, dann gibt das schon gewaltig zu denken.

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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Craesmeyer schrieb in Beitrag Nr. 1338-4:
da irrst du, was die beobachtung angeht. Kannst ja einmal nachforschen, es war der TV-sender, ...
Hallo Craesmeyer,

ich irre nicht. Hier kannst du nachlesen, um was es geht. Es geht um die "Gruppengeschwindigkeit". Nur diese kann größer als c werden. Trotzdem kann die Signalgeschwindigkeit und damit die Übetragung der Information nicht größer als c werden. Siehe im nachstehenden Link den Abschnitt: Worum geht es überhaupt?

http://www.aei-potsdam.mpg.de/~mpoessel/Physik/FTL/...

M.f.G. Eugen Bauhof
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Hallo Bauhof,
danke für den link. Die sache mit Prof. G.Nimtz (Köln) hatte ich bereits verfolgt, er wollte Mozart mit 4,7c übertragen haben. Nun gibt es bedeutsame gegenstimmen, die auch etwas rechnen - da könnte sich das lesen lohnen.
Gruß,
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Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

nicht immer haben wir es beim Quotienten aus Strecke und Zeit mit einer Bewegung im physikalischem Sinne zu tun.
Der Schnittpunkt einer zuschnappenden Schere und der Schwenk mit dem Laserstrahl sind nur zwei Beispiele die bekannt sein dürften.
Ich glaube nicht, dass die Lichtgeschwindigkeit beim Tunneleffekt-Experiment überschritten wird. Da es in diesem Thread aber grundsätzlich um die Lichtgeschwindigkeit und ihre Überwindung geht, mir aber im speziellen um den Tunneleffekt, werde ich dazu einen neuen Thread eröffnen und bin auf Reaktionen gespannt.

Nur ein Tipp.
Es ist nicht immer leicht, bei der Internetrecherche Seriöses von Unseriösem zu unterscheiden.
Bei Wikipedia rate ich bei solch strittigen Themen dringend dazu, auch den Reiter "Diskussion" anzuklicken. Da wird einiges kritisiert, angemerkt und richtig gestellt. Gerade bei dem Thema Tunneleffekt geht es da hoch her.

mfg okotombrok
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Gibt es einen besonderen Grund warum c2 nicht als Vielfaches angesehen wird?

Was stellt c2 denn eigentlich dar? E=mc2 im Sinn. Ein Flächenmaß?
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1338-3:
Oh, ich seh grad: Für das Vakuum, wie du schreibst, hast du mit deiner Aussage völlig recht: Da wurde c natürlich noch nicht geknackt. Anscheinend muss wieder einmal die quantenmechanische Natur der Materie/Energie herhalten, um c zu überholen. Das Vakuum an sich lässt wohl nix schnelleres zu.
Hallo Stueps,

das Licht erreicht nur im Vakuum seinen Maximalwert c [1]. In allen anderen Medien (Wasser, Luft, usw.) pflanzt es sich mit einer Geschwindigkeit fort, die kleiner als c ist.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Die Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum beträgt exakt 299.792.458m/s. Dieser Wert wurde international festgelegt, deshalb ist er exakt zu nennen.
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Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Märchenstunde: Der Hase und der Igel

Hallo zusammen,

wir sind uns wohl einig, dass es genau so ist, wie von Bauhof beschrieben.
Zitat:
das Licht erreicht nur im Vakuum seinen Maximalwert c [1]. In allen anderen Medien (Wasser, Luft, usw.) pflanzt es sich mit einer Geschwindigkeit fort, die kleiner als c ist.

Das heisst insbesondere, dass wir nie einen Vakuum-Lichtstrahl überholen werden.

Allerdings führen die beiden Varianten der Relativitästherorie zu verschiedenen Anwendungen.

1. Der Modellraum der speziellen Relativitätstheorie ist der Lorentzraum, eine 4-dimensionale Mannigfaltigkeit. Sie ist flach und es gibt eines Abstandsmetrik.

Metrik bedeutet speziell, dass die Dreiecksungsungleichung gilt: Für je drei Punkte A,B,C ist der Abstand

d(A,C) <= d(A,B) + d(B,C)

..... B ---- C
.......|.... /
.......|.../
.......|./
......A

Das heisst anschaulich, wenn man sich im Münchner Hauptbahnhof an einem Punkt A befindet, einen Schritt nach vorne macht zum Punkt B, dann einen Schritt nach rechts zum Punkt C, dass man dann nicht in Erding ist, eben weil der Abstand d(A,C) nicht mehr sein kann als die Länge der zwei Schritte zusammen.
Daran würde auch der Transrapid nichts ändern.
Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Dreiecksungleichung


2. In der allgemeinen Relativitätstheorie gilt die Dreiecksungleichung nur lokal. Das Licht bewegt sich immer noch auf Geodätischen des Raumes, nur kann es aufgrund der Raumkrümmung, die die Gravitation erzeugt, mehrere Geodätische geben, die zwei Punkte verbinden.

Extrembeispiel ist ein Wurmloch, das die Punkte A und B verbindet. In A und B haben wir je ein Stargate.
Für jeden Punkt C ausserhalb des Wurmlochs in der Nähe von Punkt A gilt für die Abstände

d(A,B) = 0, d(B,C) > d(A,C) > 0

d(A,B) + d(B,C) > d(A,C)

Damit ist die Dreiecksungleichung verletzt.

Zitat:
Wenn man den Abstand auschliesslich auf den Strecken ohne Raumkrümmung misst, dann kann man sich schneller als das Licht von A nach B bewegen

Gruss
Thomas

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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 21.01.2009 um 14:25 Uhr.
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Beiträge: 31, Mitglied seit 15 Jahren
das Licht erreicht nur im Vakuum seinen Maximalwert c

Hallo Bauhof,
handelt es sich um ein technisches oder theoretisches vakuum ?
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hieflauer
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Craesmeyer schrieb in Beitrag Nr. 1338-11:
das Licht erreicht nur im Vakuum seinen Maximalwert c

Hallo Bauhof,
handelt es sich um ein technisches oder theoretisches vakuum ?


Sagen wirmal so:
je besser das Vakuum ist, desto näher kommt "c" wirklich an CVakuum heran.

Jedes Teilchen, daß dem Licht "in die Quere kommt, bremst "c" ab.

CMaterie < CVakuum

Soweit mir bekannt, ist C im Diamanten am geringsten.

CDiamant < 1/2 CVakuum

Lichtgeschwindigkeit in Luft oder Vakuum 299.792.458 m/s
Lichtgeschwindigkeit in Wasser 225.000.000 m/s
Lichtgeschwindigkeit in Diamant 124.000.000 m/s

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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 19.01.2009 um 12:54 Uhr.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
mir stellt sich eine interessante Frage:

Die Relativitästheorie ist mittlerweile den meisten hier bekannt,

aber was ist, wenn wir mit einem Raumschiff 50% C, also 150 000 km/s erreichen und dabei an einem langen Diamanten vorbeifliegen. überholen wir das Licht, das dort nur mit 124 000km/s unterwegs ist, wir wären ja ca 26 000 km/s schneller, oder überholt uns das Licht trotzdem, wie wir es in der SRT kennen mit CDiamant, also 124 000 km/s?

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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 19.01.2009 um 12:53 Uhr.
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Wenn aus Sicht des Photons, bei LG der zeitliche Verlauf drum herum steht, wie kann das Drum herum dann noch eine zusätzliche Beschleunigung des Photons wahrnehmen?

Zweimal stehenbleiben?
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1338-10:
1. Der Modellraum der speziellen Relativitätstheorie ist der Lorentzraum...,
Extrembeispiel ist ein Wurmloch, das die Punkte A und B verbindet. In A und B haben wir je ein Stargate.
Wenn man die Geschwindigkeit auf den Strecken ohne Raumkrümmung misst, dann kann man sich schneller als das Licht von A nach B bewegen

Stargate A sei eine Platte und Stargate B gleichfalls, so wird eine Information linear zu 90 ° der Platte, durch das Wurmloch übertragen, die hierbei erreichte Geschwindigkeit, liegt jenseits jeder Vorstellung von Geschwindigkeit, unserer Vorstellung.
Die Lichtgeschwindigkeit ist durch die Zeit unveränderlich, die an diesem Punkt einfach nur Null verschieden hat, damit aus Null alles folgt, so als geistige Entkostante für den Mensch, wie sein Verständnis dafür gilt.

Auf dieser Welt funktioniert kein Stargate, da sich die Koordinaten schneller ändern, als die Protokolldaten (übertragungskontrolle von A zu B zu A) eingeschrieben werden können.

Trotz allem gelingt es über eine Art Bewusstseinstunnel die Paralellwelt zu wechseln, jedoch lässt sich nur der Standpunkt von A nach B wechseln.

Vorteil des wechselns von 2 Standpunkten aus, ist die unterschiedliche Betrachtung, aber auch die Realität von unzähligen paralellen Welten, die je nach Bewusstsein mehr oder weniger in der Zeit auseinanderdriften.

Schlussendlich ist man permanent versucht alle paralellen Welten möglichst eng der Zeit zu binden. So bleibt ein 1000stel von einer Sekunde, oder C/s (Weg/Zeit), damit dieser Prozess in die Unendlichkeit geschrieben wird.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo zusammen,

wer von Euch Lust hat, kann sich in diesem Themenzusammenhang ja mal meine "Lichtbrechungstheorie" ansehen (siehe Kap. 1.12 auf meiner Homepage). Hochspekulativ, aber ich wage trotzdem ´mal kurz zusammenfassen, was ich mir dabei übergegt habe:


Ausgangsthese:
Materie ruht im Raum und bewegt sich in der Zeit. "Zeitvergehen" ist Bewegung in der Zeitdimension.
(vgl. Beitrag-Nr. 1285-10 und Beitrag-Nr. 1266-165)

Analogie:
Licht ruht in der Zeit und bewegt sich im Raum. D.h.: für Licht "vergeht" die Zeit in Raumrichtung.

Abgeleitet aus der Ausgangsthese:
Wenn sich ein Körper nach Auffassung eines ruhenden Beobachters im Raum bewegt, so ändert sich in Wirklichkeit nur die Bewegungsrichtung (vgl. z.B. Beitrag-Nr. 1086-36) des Körpers gegenüber dem ruhenden Beobachter.

Analogie:
Tritt Licht in ein optisch dichteres Medium ein, so beobachten wir Brechung, d.h. das Licht ändert seine Bewegungsrichtung. Meine These: Diese Richtungsänderung muss nicht ausschließlich im Raum erfolgen. Licht kann auch in die Dimension der Zeit gebrochen werden. In letzterem Fall vergeht die Zeit des Lichts nach der Brechung nicht mehr (ausschließlich) in Raumrichtung, sondern erhält eine Komponente in Zeitrichtung.

Feststellung aufgrund der Ausgangsthese:
Bei Massen wird bei einer (zusätzlichen) Bewegungskomponente im Raum die ursprüngliche Bewegungskomponente in der Zeit verkleinert. Dies beobachten wir in der SRT und nennen es Zeitdilatation.

Analogie:
Für Licht gilt umgekehrt: Erhält das Licht eine Bewegungskomponente in Zeitrichtung so wird die ursprüngliche Bewegungskomponente im Raum verringert. Licht wird im Medium somit scheinbar langsamer. In Wirklichkeit ist aber nur die Raumkomponente der Bewegung verringert, weil das Licht eine zusätzliche Bewegungskomponente in einer senkrecht auf dem Raum stehenden Dimension (der Zeit) erhalten hat und die geometrische Summe beider Komponenten c nicht überschreiten kann.
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Beiträge: 31, Mitglied seit 15 Jahren
Zitat:
Sagen wirmal so:
je besser das Vakuum ist, desto näher kommt "c" wirklich an CVakuum heran.

Jedes Teilchen, daß dem Licht "in die Quere kommt, bremst "c" ab.

Darum meine frage. Aber ein wirkliches vakuum ist technisch doch nicht herstellbar (oder inzwischen doch?), woher dann also diese gewissheit ? Zudem denke ich, ist das doch nicht richtig, ein c für Luft oder vakuum anzugeben. Die festlegung der lichtgeschwindigkeit zeigt doch, dass sie das nicht ist - eher ein näherungswert. So erscheint mir das unklar, die lichtgeschwindigkeit festzulegen und dann zu fordern, dass nichts schneller geht.
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Craesmeyer schrieb in Beitrag Nr. 1338-17:
So erscheint mir das unklar, die lichtgeschwindigkeit festzulegen und dann zu fordern, dass nichts schneller geht.

Die Lichtgeschwindigkeit ist ein Geniestreich und wie das so ist mit einem Geniestreich, kann auch nur ein Genie den Streich erkennen. Lausbubenstreich könnte man auch sagen, doch angesichts der ernsthaften Auseinandersetzung mit der Physik, ist der Geniestreich wohl eher in der Aussage gerechtfertigt.
Bleibt die Frage was ist ein Genie? ; so lassen wir das in der Aussagekraft doch dem der es inszeniert hat, damit gebührt das Genie Albert Einstein.
Wenn es nur ein Genie geben kann, dessen die Lösung der Lichtgeschwindigkeit bewahrt, so ist es auch Albert Einstein und so wird jeder vergeblich nach einer Antwort suchen, die letztlich nur Einstein selbst geben könnte.
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Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

ich möchte an dieser Stelle ein paar Anmerkungen zur Lichtgeschwindigkeit machen.

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1338-9:
das Licht erreicht nur im Vakuum seinen Maximalwert c [1]. In allen anderen Medien (Wasser, Luft, usw.) pflanzt es sich mit einer Geschwindigkeit fort, die kleiner als c ist.

Dieser Satz ist richtig, aber nur, wenn man ihn so versteht, dass das Licht in Medien wie Wasser oder Glas immer wieder neu "gepflanzt" werden muss.

Von Licht sprechen wir dann, wenn Ladungsträger, z.B. Elektronen, Energien austauschen. Das geschieht durch die elektromagnetische Kraft, eine Naturkraft. Übermittelt wird diese Kraft durch das elektromagnetische Feld, welches, wie jedes Feld in der Physik, einem Kräfteteilchen äquivalent ist. Bei der elektromagnetischen Kraft ist dies das Photon. Ein Photon kann nur mit der Lichtgeschwindigkeit c existieren. In dem Moment, wo es von einem Ladungsträger emittiert wird, bewegt es sich mit c , ohne auf diese Geschwindigkeit beschleunigen zu müssen.
Auch wenn es dann von einem anderen Ladungsträger absorbiert wird, wird es dabei nicht abgebremst.
Ein Photon, welches sich mit einer anderen Geschwindigkeit bewegt als c gibt es in unserem Universum nicht.

Was hat es dann mit dem Begriff "Vakuumlichtgeschwindigkeit" auf sich? Impliziert dieser Begriff nicht, dass das Photon sich auch mit einer anderen Geschwindigkeit als c bewegen kann?

Wir müssen hier zwei Geschwindigkeiten unterscheiden.
Einmal die Geschwindigkeit, mit der sich ein Photon bewegt, immer c, und zum anderen die Geschwindigkeit, mit der sich das Licht ausbreitet oder fortpflanzt, in Abhängigkeit vom zu durchdringendem Medium und nur im Vakuum mit c.
Was passiert, wenn Licht im Vakuum auf einen Glasblock trifft? Ein Photon trifft mit c auf die Elektronenhülle eines außenliegenden Atoms. Dabei gibt es seine gesamte Energie an ein Elekton ab und existiert nicht mehr. Da der Zustand des Atoms mit nun höherer Energie instabil ist, gibt es die hinzugewonnene Energie in Form eines Photons wieder ab, aber nicht, wie wir es von nichttransparenten Medien her kennen, Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel, sondern, und das ist das Besondere an optisch transparenten Medien, ins Innere des Glasblocks.
Dieses "neue" abgegebene Photon bewegt sich nun im Innern des Glasblocks wieder mit c ohne beschleunigen zu müssen und trifft, wie sollte es auch anders sein, alsbald wieder auf eine Elektronenhülle und das Spiel beginnt von vorne, bis ein Photon am anderen Ende des Glasblocks ausgesendet wird.
Diese Kettenreaktion von Wechselwirkungen ist es, die eine Verlangsamung der Lichtausbreitung bewirkt. Das Photon bewegt sich dabei auch im Innern des Mediums mit Lichtgeschwindigkeit c.

Sicher sind die Vorgänge dabei komplexer als ich sie dargestellt habe und entziehen sich im Einzelnen auch meiner Kenntnisse, aber der Unterschied zwischen der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes und der eigentlichen Photonengeschwindigkeit dürfte dabei richtig herausgestellt worden sein.

mfg okotombrok

P.S.
Die Homepage von Claus ist unbedingt lesenswert!

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 19.01.2009 um 22:33 Uhr.
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Craesmeyer schrieb in Beitrag Nr. 1338-17:
Zudem denke ich, ist das doch nicht richtig, ein c für Luft oder vakuum anzugeben. Die festlegung der lichtgeschwindigkeit zeigt doch, dass sie das nicht ist - eher ein näherungswert. So erscheint mir das unklar, die lichtgeschwindigkeit festzulegen und dann zu fordern, dass nichts schneller geht.
Hallo Craesmeyer,

Okotombrok hat es bereits erklärt. Zur Sicherheit in wenigen Worten nochmals:

1. Das Licht hat in der Luft eine andere Geschwindigkeit als im Vakuum. Deshalb ist es auch richtig, die Werte für c in Luft und im Vakuum zu messen. Wenn von der "Lichtgeschwindigkeit" die Rede ist, dann ist immer die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum gemeint. Für anderen Medien müssen diese explizit benannt werden.

2. Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist kein Näherungswert, sondern sie ist exakt festgelegt und international so vereinbart (vor etwa 20 Jahren ist das geschehen).

3. Niemand kann fordern, dass nichts schneller geht als Licht. Aber bisher wurde noch keine Geschwindigkeit v>c gemessen. Jeder muss dies als Faktum akzeptieren, so wie es die weltweite Gemeinschaft der Physiker akzeptiert. Erst wenn die Beobachtung andere Fakten liefert, muss an eine Revision gedacht werden.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
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