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Abkühlung des universums

Thema erstellt von Ireland 
Beiträge: 56, Mitglied seit 16 Jahren
moin moin

meiner frage liegt folgende theorie zugrunde: das universum ist durch den urnkall entstanden
dabei enstand der raum und seitdem dehnt er sich aus.

zweitens: raum, zeit und materie hängen fest zusammen. es gibt keinen raum ohne matrie.

irgendwann wird die energie mit der sich das universum ausdehnt zu gering sein um der
gravitation entgegen zuwirken und alles wird wieder in sich zusammenfallen.
dann gibt es wieder einen urknall.

nun ist meine frage: wenn das universum abkühlt bis zum absoluten nullpunkt und kein molekül bewegt sch mehr,
stoppt dann nicht auch die ausdehnung und vll auch die gravitation? so das alles verharrt wie es ist?

gruss Ireland
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Ireland,

das Universum kann sich nicht auf den absoluten Nullpunkt abkühlen, solange es Materie und Energie enthält.
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
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Beiträge: 31, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo Ireland,
an deiner urknalltheorie stört mich, dass erst dann raum (und zeit) entstanden sein soll(en). Da raum, zeit und materie einen festen verbund bilden, müssen raum und zeit bereits passend zur größe der am urknall beteiligten materie zum zeitpunkt des urknalls vorhanden gewesen sein. Sie können aber auch schon vorher bestanden haben, denn wir wissen nicht, was vorher war.
Ein weiterführender gedanke ist, dass davon abhängig raum und zeit außerhalb des kosmos (wenn dort keine materie ist) nicht existieren können. Genau deshalb besteht außerhalb unseres kosmos eine andere dimension, die weder raum noch zeit, sondern (vielleicht) ewigkeit und unendlichkeit zum inhalt hat. Beide, ewigkeit und unendlichkeit, sind m.e. deshalb auch keine phänomene, die wir mit der vorstellung von zeit oder entfernung beschreiben können, weil sie beides nicht zum inhalt haben. Raum und zeit werden, so denke ich, am rande des sich noch ausdehenenden kosmos' erst geschaffen. Grenzenlosigkeit lässt sich nicht mit begrenzenden maßen messen, das scheint mir ein innerer widerspruch zu sein.
Das sich spätere mögliche zusammenziehen des kosmos (wie ein jo-jo), könnte dazu führen, dass ein neuer urknall entsteht, indem sich raum, zeit und materie (was immer das auch ist), auf ein minimum verkleinern und ein neuer urknall den beginn allen seins neu auslöst. Das all "atmet" gewissermaßen. Das lässt sich doch vorstellen, oder ?
An einen statischen stillstand glaube ich dagegen nicht, weil - wie oben schon richtig gesagt - sich materie nicht auf den absoluten nullpunkt abkühlen lässt. Der materie wohnt nach allem, was ich bisher weiß, die dynamik inne.
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hieflauer
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Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Craesmeyer schrieb in Beitrag Nr. 1333-3:
. . . Genau deshalb besteht außerhalb unseres kosmos eine andere dimension, die weder raum noch zeit, sondern (vielleicht) ewigkeit und unendlichkeit zum inhalt hat. Beide, ewigkeit und unendlichkeit, sind m.e. deshalb auch keine phänomene, die wir mit der vorstellung von zeit oder entfernung beschreiben können, weil sie beides nicht zum inhalt haben. Raum und zeit werden, so denke ich, am rande des sich noch ausdehenenden kosmos' erst geschaffen.

Hallo Craesmeyer,

zu unserem Kosmos gehört alles, was prinzipiell beobachtbar ist. Beobachtbar ist nur, was mit uns wechselwirkt. Wir werden also nie etwas über ein Außerhalb des Universums erfahren, weil alles, was wir noch entdecken werden per Definition zu unserem Universum gehört.
Eine Theorie über ein "Außerhalb des Universums" ist keine naturwissenschaftliche Theorie, da sie nicht falsfizierbar ist, sich nicht widerlegen lässt. Ein Außerhalb des universums gibt es in der Naturwissenschaft nicht, das ist reine Glaubenssache.

Zitat:
Grenzenlosigkeit lässt sich nicht mit begrenzenden maßen messen, das scheint mir ein innerer widerspruch zu sein.

Das ist durchaus kein Widerspruch.
Die Oberfläche einer Kugel z.B. ist grenzenlos, lässt sich aber sehr wohl messen. Du verwechselst hier wohl die Begriffe Grenzenlosigkeit mit Unendlichkeit. Unser Universum ist nicht unendlich, aber grenzenlos wie die Oberfläche einer Kugel.

mfg okotombrok
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Beiträge: 31, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo Oktombrok,

Zum ersten: Du hast völlig recht, habe es auch nicht absolut theoriengerecht gemeint, sondern vermutet - was durchaus erlaubt ist. Darum "vielleicht".
Zum zweiten: völlig korrekt, danke. Statt "grenzenlos" musste es besser "unendlich" heißen. Und weil mein dank an dich unermesslich ist, ist er unendlich... Ich hoffe, so passt es einigermaßen.

Grundsätzlich aber musst du zugeben, dass auf diesem forum viele "theorien" duchgekaut werden, die keine sind oder sein können und mehr zum glauben gehören. Aber - die fantasie betreffend müssen wir auch wissen, dass ohne sie die wissenschaft oft keine richtung hätte. Darum finde ich es hier auch nicht besonders wichtig, ausschließlich streng wissenschaftlich zu verfahren, denn dann könnte so manches nicht gesagt, gedacht oder angeregt werden, was ich schade fände.
Das ändert nichts daran, dass deine hinweise an mich völlig richtig sind. Danke nochmals.
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hieflauer
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Auch wenn es etwas ketzerisch klingt, aber etwas sträubt sich in mir immens wenn ich lese: „das universum ist durch den urnkall entstanden…. dabei enstand der raum“.
Ich behaupte, der Urknall als kosmisches Ereignis hat, nach unserem Zeitmaßstab, in „unserem Teil“ des Universums vor ca. 14 Mrd. Lichtjahren stattgefunden, dabei entstanden ist was wir bisher messen, sehen können und auch was wir (noch) nicht sehen, messen können unser Sonnensystem und allen anderen bisher wahrgenommenen weit entfernten Systeme ebenso wie z.B. Promima Centauri, Orionnebel, Krebsnebel usw.

Was dabei jedoch nicht entstand Raum und Zeit, denn in ihnen fand dieser Urknall statt, als ein Prozeß in einer Prozesskette dem schon viele Prozesse vorausgingen von denen wir aber nie etwas erfahren werden.

Das Universum, der Raum ist für mich nicht nur grenzenlos sondern unendlich. Gleiches für die zugehörige Zeit. Raum und Zeit ohne Anfang ohne Ende eben unendlich in ihrer Größe. Lediglich in ihnen ablaufende Prozesse sind zeitlich und räumlich begrenzt aber ebenso fast unendlich in ihrer „Ablaufkette“. Unser Sonnensystem existiert nach bisheriger Erkenntnis seit ca. 4 Mrd. Jahren und wird noch etwa genau so lange existieren mit dem ihm sehr eigenen Veränderungen, aber es gab eine Zeit davor in der es einen anderen Zustand besaß und es wird der Zeitpunkt kommen in der es in einem ganz anderen Zustand als jetzt existieren wird.

Nur weil wir derzeit nur Prozesse und Systeme wahrnehmen können die in einem Abstand von ca. 14. Mrd. Lichtjahren von uns entfernt sind bedeutet es für mich nicht, daß in einem Abstand von 300 Trilliarden Lichtjahren oder jede andere beliebige größere Zahl nichts existiert. Nur weil unsere technischen Mittel dazu nicht ausreichen bedeutet es nicht daß da nichts weiter ist.
Für mich ist der Urknall kein einmaliges kosmisches Ereignis, er vollzieht sich ständig im Universum weit, weiter und noch weiter weg – ohne das wir es jemals wahrnehmen werden können, dazu sind wir schlichtweg zu klein. Auch Moleküle, Atome existieren, obwohl wir sie mit unseren Sinnesorganen so nicht wahrnehmen können, aber die Menschheit hat sich im Laufe ihrer Entwicklung die technischen Möglichkeiten dafür geschaffen sie zu erkennen.
Abschließen möchte ich mit der jahrhunderte lang anerkannten Behauptung und These, welche als Wahrheit gepriesen: „Die Erde ist eine Scheibe“ und als solche galt, bis…..
Signatur:
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Beiträge: 164, Mitglied seit 15 Jahren
hallo,
"einen urknall" hat es auch meiner meinung nach so nicht gegeben. wie auch sollten alle quanten (woraus ja unsere baryonische materie besteht) aus einem punkt, wie groß dieser punkt auch gewesen sein mag, "entstanden" sein ? dieser kleine urfleck müßte die vielfache dichte eines schwarzen loches gehabt haben - und wieso hat sich dieser ausgedehnt ? und wenn dies immer wieder geschieht, müßte also innerhalb allerkürzester "zeit" aus aller komplexen materie wieder jungfräulicher quantenschaum entstehen.
ich halte eher einflüsse aus weiteren dimensionen verantwortlich für das feinst abgestimmte wechselspiel zwischen energie, kräften und materie, zb. die sogenannte dunkle (nichtbaryonische) materie

und raum ist für mich NICHTS: raum wechselwirkt nicht - weder mit materie, noch mit strahlung oder mit der zeit ! materie, strahlung ... wechselwirken miteinander und lassen sich grundsätzlich und auch reversibel ineinander umwandeln - aber raum ?????? raum dehnt sich auch nicht aus, weder an den vermeintlichen rändern unseres erfahrbaren universums, noch innerhalb der atomstrukturen. raum treibt auch nicht die materie auseinander, oder saugt sie zum imaginären rande des universums.

raum ist daher wohl nur ein modell für das allgemeine verständnis, wobei in unserer vorstellung ein raum immer einen begrenzten charakter hat (wände)

lediglich "nutzt und erfüllt" materie (usw.) mehr oder weniger den offenbar unendlich vorhandenen raum. die wohlbekannten naturgesetze sind quasi spielregeln.

allerdings erwarte ich auch folgenden einwand: raum krümmt sich und läßt sich verbiegen ! - aber bei genauer betrachtung ist nicht der raum verzerrt, sondern zb. die strahlung unter dem einfluss massiver materie, ähnlich gegenständen bei durchsicht durch ein fischaugenobjektiv.

die eigenschaft, nichts zu sein, hat der raum allerdings mit der zeit gemeinsam: auch die zeit wechselwirkt nicht und ist unendlich vorhanden. daher ist das sogenannte raum-zeit-kontinuum "lediglich" die existenzvoraussetzung für quanten und photonen, diese sind wieder voraussetzung für kräfte wie schwerkraft und magnetismus.

analog würde ich am beispiel schach formulieren:
erste voraussetzung und konstante ohne einfluss auf die figuren: schachbrett
nachgeordnet: die spielfiguren, die nach ihren definierten spielregeln funktionieren und wechselwirken
übergeordnet: die spieler, die wie eine äußere macht (aus sicht der spielfiguren götter oder dunkle materie) den entscheidenden einfluss auf das gesamtgeschehen ausüben
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... meint der kleine
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Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Craesmeyer schrieb in Beitrag Nr. 1333-5:
Grundsätzlich aber musst du zugeben, dass auf diesem forum viele "theorien" duchgekaut werden, die keine sind oder sein können und mehr zum glauben gehören. Aber - die fantasie betreffend müssen wir auch wissen, dass ohne sie die wissenschaft oft keine richtung hätte. Darum finde ich es hier auch nicht besonders wichtig, ausschließlich streng wissenschaftlich zu verfahren, denn dann könnte so manches nicht gesagt, gedacht oder angeregt werden, was ich schade fände.

Hallo Craesmeyer,

ich wollte meinen Beitrag auch nicht so verstanden haben, als dass hier nur Naturwissenschaftliches relevant ist. Ich finde es gut und wichtig, dass hier alles an Gedankengut vorgebracht werden kann, solange dies sachlich und unter Beachtung der Forenregeln stattfindet.
Auch was die Fantasie anbelangt, kann ich dir zustimmen. Fantasie bedeutet Kreativität und Abstraktionsvermögen, ohne die wir uns kaum etwas vorstellen könnten, was sich unserer Alltagserfahrung entzieht.
Ich wollte letztendlich nur darauf hinweisen, dass es von Vorteil ist, naturwissenschaftlich anerkannte Theorien von eigener Fantasie/Ideen klarer abzuheben, um Missverständnisse vorzubeugen.

mfg okotombrok
Signatur:
"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Ireland schrieb in Beitrag Nr. 1333-1:
irgendwann wird die energie mit der sich das universum ausdehnt zu gering sein um der
gravitation entgegen zuwirken und alles wird wieder in sich zusammenfallen.
Ganz im Gegenteil. Weil die Schwerkraft mit steigender Entfernung rapide abnimmt, kann sie der Expansion schon jetzt nicht mehr entgegenwirken. Die Expansion beschleunigt sich ständig. Das Universum wird nie zusammenfallen.
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
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