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Beitrag Nr. 1266-239
22.12.2008 21:23
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Beitrag Nr. 1266-240
22.12.2008 21:55
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Beitrag Nr. 1266-241
23.12.2008 00:24
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Beitrag Nr. 1266-242
24.12.2008 13:33
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1266-241:Betrachten wir zunächst den Mafioso:
Im Bezugssystem des Mafioso ist die Wand 4,8 Ls entfernt, die Wand kommt auf ihn zu und erreicht ihn in 6s.
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Beitrag Nr. 1266-243
24.12.2008 18:30
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1266-241:Da die Mauer ja jetzt ein Tor besitzt, muss der Mafioso dort nicht mehr zerschellen, sondern nimmt die dortige Wanduhr mit und fliegt zu A zurück (als Mafioso beherrscht er den Trick, ohne Zeitverlust bremsen und in die Gegenrichtung auf 0,8c beschleunigen zu können). Mit dem oben Erläuterten könnt ihr berechnen, was die Wanduhr und die Uhr von A anzeigen, wenn der Mafioso zum Beobachter zurückgekehrt ist.
Um welchen Faktor erscheint a) die Uhr von A auch Sicht des Mafioso und b) die Uhr des Mafioso aus Sicht von A beschleunigt bzw. verlangsamt? Wenn sowohl Beobachter als auch Mafioso die Lichtlaufzeiten herausrechnen und somit nur noch die Zeitdilatation bzw. die Längenkontraktion als Effekt übrig bleiben, um wieviel ist dann die Uhr des jeweils anderen vor- oder nachgegangen?
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Beitrag Nr. 1266-244
25.12.2008 13:26
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Vermutlich bezeichnest du das System Beobachter-Mauer deswegen als Ruhesystem, weil du feststellst, dass Beobachter und Mauer relativ zueinander ruhen.Zitat:Warum gehst Du von einer Zeitdilatation (6 anstatt 10 sec) und einer Längenkontraktion (4,8 anstatt 6 Ls) im System des Mafioso aus, wenn Du den Geschehensablauf aus seinem (als ruhend angenommenen) Bezugssystem heraus betrachtest ? Gehst Du dann nicht in Wirklichkeit von einem Ruhesystem Beobachter aus; denn nur in diesem Fall kommst Du zu der Zeitdilatation und der Längenkontraktion im System Mafioso.
Es ist nicht nur der Dopplereffekt, sondern die Kombination aus Dopplereffekt und Zeitdilatation. Dabei bleibt die Zeitdilatation immer dieselbe, weil sie nur von der Relativgeschwindigkeit abhängt. Der Dopplereffekt wirkt dagegen bei sich entfernenden Objekten leicht verlangsamend, bei sich nähernden Objekten dagegen stark beschleunigend auf den Uhrengang des anderen.Zitat:Durch den Dopplereffekt liest er auf der Uhr des sich entfernenden Mafioso nur 1/3 s pro Sekunde Eigenzeit ab.
Hier muss man aufpassen und sich genauer besser so ausdrücken: "... Diese Information erreicht den Beobachter allerdings erst nach 8 s seiner eigenen Zeitrechnung." Und in der Zeitrechnung des Beobachters geschah der Diebstahl ja bereits nach 10s (!). 8s später zeigt die Uhr des Beobachters dann 18s an und in diesem Moment sieht der Beobachter auch bereits, dass die (aus seiner Sicht noch 8 Ls entfernte Wanduhr) ebenfalls 18s anzeigt. Das passt dann auch zu der früher bereits erwähnten Feststellung, dass die Wanduhr ja die ganze Zeit über synchron mit der Uhr des Beobachters lief und beide beim Start 0s anzeigten.Zitat:Was ist mit der geklauten Uhr?
Sie stand beim Diebstahl auf 18 s. Diese Information erreicht den Beobachter allerdings erst nach 8 s.
Genauso ist es! In den verbleibenden 2s geht die Uhr des Mafioso - und damit auch die geklaute Wanduhr - aus Sicht des Beobachters 3 x so schnell, wie seine eigene. Rechnet der Beobachter den Dopplereffekt ´raus, teilt also durch den Faktor 5, so stellt er fest, dass auf der Mofiosouhr auf dem Rückweg "in Wahrheit" nicht 6s sondern nur 1,2s vergangen sind. Die Mafiosouhr lief also um den Zeitdilatationsfaktor 0,6 langsamer als seine eigene Uhr. Der Mafioso ist auf seinem Rückweg völlig gleichberechtigt. Es sieht, dass während seiner 6-sekündigen Rückreise 18 Beobachtersekunden vergehen. Auch für den Mafioso geht die Uhr des Beobachters damit 3x so schnell wie seine eigene. Auch der Mafioso teilt diese Zeit durch 5 und ermittelt so, wieviel Zeit "in Wirklichkeit" beim Beobachter vergangen ist. Er kommt dabei auf 3,6s und stellt fest: Auch die Uhr des Beobachters ist gegenüber seiner eigenen verlangsamt. Um denselben Faktor 0,6.Zitat:In den verbleibenden 2 s erreichen ihn durch die Zeitdilatation und den Dopplereffekt 6 s. Auf dieser Uhr müssten beim Zusammentreffen 24 s angezeigt werden, was auch für den Mafioso passt, da er die Uhr beim Stand von 18 s geklaut hat und seit dem Zeitpunkt diese Uhr seine Eigenzeit anzeigt. 18 s plus 6 s gleich 24 s.
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Beitrag Nr. 1266-245
25.12.2008 15:54
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1266-244:Bis voraussichtlich 2009 mach´ ich nun Pause und wünsche Euch allen frohe Feiertage und einen guten Rutsch,
Claus.
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Beitrag Nr. 1266-246
26.12.2008 02:57
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Zitat:Wie bringe ich meinem Staubsaugervertreter bei, dass nach 2 Jahren seiner Eigenzeit die Garantie meines viel und schnell hin- und herbewegten Staubsaugers noch nicht abgelaufen ist?
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Beitrag Nr. 1266-247
28.12.2008 14:31
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Hallo Okotombrok,Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1266-226:Was ist, wenn anstatt dem "Mauerfall" beide nach 6 s Eigenzeit eine Stoppuhr drücken? Ermitteln dann nicht beide für den jeweils anderen 3,6 s ? Ich komme hier nicht weiter, Hilfe!
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Beitrag Nr. 1266-248
28.12.2008 16:32
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Beitrag Nr. 1266-249
30.12.2008 14:17
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Hallo Claus,Claus schrieb in Beitrag Nr. 1266-224:Wechselt man dagegen das Bezugssystem und betrachtet das System Wand/ Beobachter als mit 0,8c bewegt und entsprechend den Mafioso in Ruhe, so berechnet der Mafioso - analog, wie es der Beobachter A in seinem Bezugssystem tat, dass die Zeit in einem beliebigen anderen, relativ zu ihm mit 0,8c bewegten Bezussystem um 40% langsamer als seine eigene Zeit vergeht:
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Beitrag Nr. 1266-250
30.12.2008 21:26
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1266-249:Hallo Claus,
so ist es leider nicht. Der Uhrenvergleich ist nicht symmetrisch. Der Wert von 3,6s ist falsch . . .
. . . Das bedeutet, dass auf jeden Fall die zu A bewegte Uhr des Mafioso ein Zeitintervall von 6s anzeigt. Die Mafioso-Uhr geht damit relativ zur Uhr von A langsamer. Die zum Mafioso bewegte Uhr von A zeigt ein Zeitintervall von 10s an und geht damit schneller als die Mafioso-Uhr. Die Auflösung des scheinbaren Paradoxons liegt darin, dass zwei ruhende Uhren im System S existieren müssen: Eine ruhende Uhr beim Beobachter und eine ruhende Uhr an der Mauer. Alle drei Uhren (Mafioso-Uhr + zwei ruhende Uhren) müssen vor dem Start synchronisiert werden.
Zitat:Die Schwierigkeit einer Analyse des Problems aus der Sicht Odysseus (Mafioso) liegt darin, dass er nicht in einem Inertialsystem bleibt. Was passiert genau, wenn Odysseus beschleunigt oder abbremst? Um diese Frage detailliert zu untersuchen, müssten wir beschleunigte Bezugssysteme betrachten. Das ist aber nur mit den Methoden der allgemeinen Relativitätstheorie möglich und geht über den Rahmen des Buches hinaus.
Zitat:Wir können zu einem gewissen Verständnis der Vorgänge gelangen, wenn wir annehmen, die Zwillinge sendeten regelmäßig Signale aus, so dass sie das Alter des jeweils anderen feststellen könnten.
Zitat:Der Beobachter muss eine zweite Uhr an der 2.400.000km entfernten Mauer deponieren und diese vor dem Experiment mit seiner bei ihm befindlichen Uhr synchronisieren. Diese zweite Uhr zeigt dann später den genauen Zeitunterschied zur Mafioso-Uhr. Ansonsten müsste er seine erste Uhr später zur Mauer transportieren. Und dieser Transport würde eine Zeitdilatation zur Folge haben, die dann keinen gültigen Vergleich mehr liefert. Einverstanden?
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Beitrag Nr. 1266-251
31.12.2008 17:16
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Hallo Okotombrok,Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1266-250:Ansonsten bleibt mir nur noch, allen einen guten Rutsch zu wünschen und Silvesterraketen mit mindestens 0,8c.
Ich hatte bereits aus zwei Quellen zitiert, dass sich das Paradoxon auflöst, wird, wenn man eine zweite ruhende Uhr an der Mauer deponiert. Die drei Uhren (Uhr des Beobachters, Mafioso-Uhr und die Uhr an der Mauer) werden vor dem Start wie folgt synchronisiert:Zitat:Ich hatte unser Beispiel dahingehend erweitert, eine Zweite Uhr im Inertialsystem Beobachter/Wand zu deponieren. Wir brauchen uns in unserem Gedankenexperiment nicht darum sorgen, wie die dahingekommen ist. Maßgebend ist nicht, welche Zeit sie anzeigt, sondern dass sie synchron mit der Uhr des Beobachters geht. Darüberhinaus kann man sich vorstellen, der Beobachter hat sie dorthin gebracht und würde danach die Zeitdilatation berechnen und dann seine Uhr entsprechend korrigiert einstellen.
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Beitrag Nr. 1266-252
02.01.2009 10:48
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Beitrag Nr. 1266-253
02.01.2009 11:50
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Warum darf der Mafioso dann nicht sich selbst als System S und den Beobachter als System S’ definieren? Er berechnet dann mithilfe der Lorentz-Transformation die in meinem Beitrag-Nr. 1266-224 erläuterten 3,6s.Zitat:Jeder inertiale Beobachter darf von sich behaupten, dass er ruht und dass der andere sich bewegt. Das wird doch gerade vom Relativitätsprinzip gefordert.
Ich bin - wie du - nicht dieser Meinung. Wir brauchen die ART zur Erklärung nicht. Die SRT reicht völlig. Wir brauchen aber auch nicht unbedingt eine dritte Uhr! ;-)Zitat:ich glaube, dass wir bei diesem Beispiel um die Beschleunigung nicht herum kommen.
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Beitrag Nr. 1266-254
02.01.2009 14:23
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Beitrag Nr. 1266-255
04.01.2009 13:46
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Beitrag Nr. 1266-256
04.01.2009 13:55
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1266-251:Wir nehmen an, dass das Auto (ohne beschleunigen zu müssen) sofort mit v=0,8c bei t=0 startet und diese Geschwindigkeit bis zum Aufprall konstant beibehält. Falls der Mafioso beim Aufprall noch seine Uhr mit der Mauer-Uhr vergleichen könnte, würde er folgendes feststellen: Seine Uhr hat den Zeigerstand 6s und die Mauer-Uhr hat den Zeigerstand 10s. Warum hat die Mauer-Uhr den Zeigerstand 10s? Weil die Mauer-Uhr sich im gleichen "Ruhesystem" befindet wie die Uhr des Beobachters. Und nachdem beide Uhren (Mauer-Uhr und Beobachter-Uhr) vor 10s auf Null gestellt wurden und sich relativ zueinander nicht bewegten, müssen beide Uhren den Zeigerstand 10s aufweisen. Daraus folgt, dass die Uhr des Beobachters 10s anzeigt, wenn die Mafioso-Uhr 6s beim Aufprall anzeigt.
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Beitrag Nr. 1266-257
04.01.2009 19:26
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Hallo Okotombrok,Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1266-256:Wenn er, wie du es schilderst, nur 10s auf dieser Uhr ablesen wird, bleibst du die Antwort auf die Frage schuldig, wo denn die verbleibenden 8 Lichtsignale hergekommen sein sollen, wenn nicht von der Uhr, die ja scheinbar erst 10 Lichtsignale abgegeben hat.
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Beitrag Nr. 1266-258
05.01.2009 08:45
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1266-241:Während des Fluges sieht der Mafioso die Uhr des Beobachters noch langsamer, als durch die Zeitdilatation bewirkt, weitergehen. Die Uhr von A wird zusätzlich durch den Dopplereffekt verlangsamt, weil sich der Beobachter ja von ihm entfernt und das Licht zusätzliche Zeit benötigt, um zum Mafioso zu gelangen.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.