Beiträge: 733, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1135-42
02.03.2008 18:27
|
Beiträge: 200, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1135-43
06.03.2008 05:48
|
Du hast natürlich recht (m.E. allerdings abgesehen von der Formel ;-)). Letztlich ist die Eigenzeit eben genau diese Projektion. Ich verstehe aber aufgrund dieser Projektion die Eigenzeit eben nicht nur als skalare, sondern auch als vektorielle Größe.Claus schrieb in Beitrag Nr. 1135-39:[...] Der Eigenzeit-Vektor (nicht zu verwechseln mit dem zeitartigen Tangential-Vektor) [...]
Bislang war mir nicht klar, dass man neben dem „zeitartigen Tangentialvektor“ auch die Eigenzeit als zusätzliche vektorielle Größe auffassen kann. Ich hatte die Eigenzeit (Tau = dt2 -dx2) bislang als abgeleitete Betragsgröße aus der Projektion des in den Raum „kippenden“ Tangentialvektors auf dessen ursprüngliche Richtung verstanden.
Jain. Der Eigenzeitvektor schrumpft vom Betrag her nur solange gegen Null bis sich die Schere geschlossen hat - also bis bei einer Scherung von 45° beide Achsen kollinear werden. Danach wächst der Eigenzeitvektor dann aber nicht in entgegengesetzter Richtung, sondern in imaginärer Richtung vom Betrag her wieder an. Besser gesagt: die Richtung selbst bleibt eigentlich erhalten - nur der Betrag wird dafür imaginär. Erst bei einer Scherung von 90° - also wenn Raum- und Zeit-Achse vollständig ihre Richtung vertauscht haben - wird der (imaginäre) Betrag erneut maximal.Zitat:Sein Eigenzeit-Vektor [der eines Photons] befindet sich genau im Übergang zwischen der Richtung des zeitlichen Tangential-Vektors von A sowie der Richtung des radialen Raum-Vektors von A.
Der Eigenzeitvektor schrumpft, um dann in die entgegengesetzte Richtung wieder anzuwachsen, während die Schere mit vertauschten Achsen wieder aufgeht. Richtig?
Wohin aber genau "kippst" Du? Wenn ich die x1/ct-Ebene vor mir habe, so kann ich mir persönlich bislang ein "Kippen" nur entlang einer Linie dieser Ebene vorstellen. Nicht aber um einen einzelnen Punkt. Kannst Du mir evtl. das Kippen um einen Punkt veranschaulichen? "Kippen" um einen einzelnen Punkt war für mich bisher immer das Drehen um diesen Punkt innerhalb dieser Ebene... aber eine Drehung um einen Punkt innerhalb der Ebene ist eben keine Scherung.Zitat:[...] Das würde ich als ein „Kippen“ der Fläche x1/t um 90° um den Ursprung in eine Ebene verstehen, die dann senkrecht auf x1/t steht. Anschließend dreht sich die Fläche >90° und wird somit wieder sichtbar, wobei Raum und Zeit vertauscht sind.
Das ist eben genau meine Vermutung.Zitat:Erreicht B nach endlicher Eigenzeit den Ereignishorizont, sieht er in diesem Moment jedoch nicht das gesamte Universum - sondern lediglich jeden anderen von B lichtartig entfernten Punkt ...
B befindet sich (wohl nur sehr kurzzeitig?) im „Raum“ der Photonen. Das bisherige Universum ist für B nicht mehr erreichbar bzw. „vergangen“. Sofern B am Horizont verharren würde gälte Gleiches jedoch auch für das zukünftige Universum (in welchem B gegenüber A überlichtschnell wäre).
So hatte ich mir das ebenfalls bildhaft vorgestellt. Diese Raum-"Ebene" würde sich mit wachsendem Abstand zu ihrem eigenen Ursprung mehr und mehr der Singularität nähern, ohne diese je zu erreichen - was in einem nicht-radialen Bezugssystem wie ein spiralförmiges "Umschlingen" der Singularität (mit ihr selbst im Mittelpunkt) aussehen würde. Ein zum Radius des schwarzen Loches exakt orthogonal ausgesandtes Photon würde die Singularität umkreisen und sich dieser dabei aufgrund der Gravitation asymptotisch nähern - ohne diese dabei jedoch jemals nach einer endlichen Anzahl von Umkreisungen zu erreichen.Zitat:Für B läge die Singularität in seiner unendlich fernen Zukunft. Somit sieht B sie m.E. auch nie. Die „Vertikale“ zeigt m.E. in eine Richtung, die vergleichbar ist mit derjenigen, in die eine schwere Masse auf einem gespannten Gummiebene einsinkt - wenn man sich den Raum in einer 2-D-Analoge als Ebene vorstellt. Dabei nähert sich die so gekrümmte Raum“ebene“ der Singularität, erreicht sie aber nie.
Richtig. Die zeitliche Richtung von B (also die ehemals räumliche Richtung von A) in Richtung der Singularität bietet bis zum Erreichen der Singularität hinreichend Platz. Was aber für B im Punkt der Singularität aufgrund der Signatur-Änderung für B unendlich weit entfernt in der Zukunft liegt, muss somit für A auch unendlich weit entfernt im Raum liegen. Das scheint für uns jedoch paradox - weil wir uns doch einen Raum "hinter" dem schwarzen Loch als räumlich endlich weit entfernt von uns selbst vorstellen...Zitat:Das meinte ich damit, als ich sagte, es sei dort noch genug "Platz" zum Weiterreisen in zeitlicher Richtung von B, die aus Sicht A ja eine räumliche ist.
Zitat:a) ein Objekt, das sich von außen in ein schwarzes Loch hineinbewegt - hängt es kausal mit sich selbst zusammen?
zu a): von A aus betrachtet hängt B immer mit sich selbst zusammen, weil B den Horizont ja nie erreicht. Aus der Sicht B wäre der Übergang von „vor“ und „hinter“ dem Horizont unendlich kurz und somit nicht relevant bzgl. kausaler Fragestellungen. Vor und hinter dem Horizont wäre Kausalität jedoch gleichermaßen gegeben: Zwar liegt nach Überqueren des Horizonts (hypothetisch von A aus betrachtet) die Wirkung vor der Ursache, dafür verläuft die Zeit jedoch auch in die Vergangenheit statt in die Zukunft, was die Symmetrie wieder herstellt.
Zitat:b) Wenn A, B und C jeweils lichtartig entfernt wären - dann wären sie das in jedem beliebigen Bezugssystem zueinander. [...] Direkte Kausalität wäre dann nur eine Frage des Standpunkts eines Beobachters, während die indirekte Kausalität über C immer gegeben wäre.
zu b) diese Vermutung habe ich auch und ich würde sie gern noch erweitern: Möglicherweise muss man zwischen zeit- raum- und lichtartigen Intervallen gar nicht unterscheiden. Dann wäre die Sichtweise, ob Ereignisse räumlich oder zeitlich getrennt stattfinden äquivalent und ebenfalls nur eine Frage der Perspektive.
Ich wollte schon lange die Frage "Determinismus vs. freier Wille" mit Dir diskutieren. Würde aber vorschlagen, wir (Du?) eröffnen dazu ein neues Thema? :)Zitat:Dies führt zur zur Frage des Determinismus und wie die von uns erlebte (und zweifellos vorhandene) Freiheit des Handelns damit vereinbar ist. Habt ihr eine (oder gern auch mehrere) Idee(n) dazu?
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.