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Der Mensch ist klein und denkt zu langsam

Thema erstellt von Claus 
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Die folgenden Gedanken habe ich kürzlich in einem Büchlein "Gefangen in Raum und Zeit" von Heinz Haber (wer kennt ihn noch aus Funk & Fernsehen?) von 1975 gelesen. Was meint ihr dazu?

Nachtrag: zu diesem Buch existriert ein Interview mit Prof. Haber als .mp3 in der ARD-Mediathek:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/5573... (min.29 - min.38)

Zwischen den kleinsten und größten Abständen räumlicher Objekte (d.h. von winzigen Teilchen, die mit einem Durchmesser von ca. 10-17m so klein sind, dass man Ihre Position wegen der Unschärferelation nicht mehr bestimmen kann, bis zum Durchmesser des sichtbaren Weltalls von 1026 m) klaffen ca. 43 Zehnerpotenzen.

Ich bin 1,84m groß und liege damit nicht, wie ich zunächst vermutete, in der Mitte zwischen Größtem und Kleinstem im Universum. Vielmehr bin ich um ca. 4,5 Zehnerpotenzen von der logarithmischen Mitte hin zu den Kleinen Dingen verschoben.

Zwischen den kleinsten und größten physikalisch sinnvollen Zeitintervallen klaffen dieselben 43 Zehnerpotenzen (jetzt aber umgekehrt, d.h. von ca. 10-26 s bis 1017s).

Was die Zeit anbelangt, so haben wir die Sekunde als SI-Einheit gewählt, weil diese nach unserem Zeitgefühl eine gut handhabbare Größe ist. Die Sekunde ist aber im Gegensatz zur SI-Längeneinheit Meter um dieselben ca. 4,5 Zehnerpotenzen von der logarithmische Mitte diesmal aber zu langen, kosmischen Zeitintervallen hin verschoben.

Etwas platt ausgedrückt sind wir also nach kosmischem Maßstab ziemlich klein und denken ziemlich langsam.

Möglicherweise würden wir die wahre Struktur von Raum und Zeit besser erkennen können, wenn wir ca. 50km groß wären und sich ein von uns erlebter Tag innerhalb von 3 Sekunden abspielen würde.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 12.12.2008 um 07:52 Uhr.
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Also kommt es doch auf die Größe an? ;-)

Naja, immerhin arbeiten wir dran (Computer, Teleskope, Raumschiffe etc).
Mich wundert nur, dass wir die einzigen hier sind, die drüber nachdenken. Meinem wunderbaren Hund sind die Sterne scheißegal und er ist glücklich.
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
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Beiträge: 15, Mitglied seit 15 Jahren
Denkt zu langsam? Die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung im Gehirn ist -- Genau, relativ. Nimm einfach mal das Verstehen eines Gespräches. Wort- und Sinnerkennung, inklusive Analyse und Auswertung der Körpersprache und des Tonfalles. Alles simultan. Gleichzeitig wird der verstandene Text auf Ein- oder Vieldeutigkeit analysiert und in den entsprechenden Kontext gestellt sowie gleichzeitig an einer passenden Erwiderung gearbeitet. Nicht zu vergessen, daß unser Gehirn simultan zu alledem auch noch Vergleiche zu bisher gehörtem anstellt und sich in Erinnerung ruft, ob man eine damals gemachte Erfahrung sinnvoll in den aktuellen Dialog einbringen kann......
Und so weiter und so fort.
Relativität in der Realität ;-)
Was für einen Rechner man bräuchte um allein das zuverlässig zu leisten, können wir uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen.

Liebe Grüße
Erich.
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Wir wissen zwar nicht wohin es geht, sind aber die Ersten, die dort ankommen.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Wer setzt den Maßstab, was ist schnell und was ist langsam.

Jeder weiss doch, Zeit ist relativ, und das nicht nur nach Einstein.
Es gibt Vorgänge im Microkosmos, im Bereich der kleinsten Teilchen, die spielen sich in Mikro- und Nanosekunden ab.
Und in den Weiten des Universums dauern Vorgänge Mio oder Mrd Jahre.
Je schneller wir denken und leben, desto kürzer ist die Zeitspanne unsere Existenz.
Würden wir in Nanosekunden Denken, so wären die Vorgänge in den Elementarteilchen für uns leichter vorstellbar. aber die Eireignisse im Universum blieben uns wegen der langen Dauer unverständlich.
Umgekehrt wäre es wenn wir 100 Jahre für einen Gedanken brauchen würden.

So wie es jetzt ist, ist es gut so.
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
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Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo miteinander,

ihr habt sicher recht, wenn ihr sagt, dass Größenordnungen immer relativ sind. Ich wollte mit diesem Thema auch keine Kritik am "Denken des Menschen" üben.

Mir ging es vielmehr um folgendes:

Ich fragte mich: Wenn es tatsächlich so ist, dass die Zeit eine Dimension ist, die den Raumdimensionen ähnelt - warum empfinden wir dann den Raum so anders als die Zeit?

Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass wir über sehr hohe Geschindigkeiten (Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit) zwar reden können, auch damit rechnen können, dass wir aber derartige Geschwindigkeiten im Grund gar nicht begreifen.

Möglicherweise wäre das anders, wenn wir räumlich wesentlich größer wären und schneller denken und handeln würden: Wären wir bspw. 50km groß und ein Tag würde für uns in 3 Sekunden vergehen, so würde z.B. der Vorgang des "Handausstreckens", der üblicherweise 50cm umfasst und in 1s abläuft, nunmehr 10km umfassen und in 0,03 ms ablaufen. Das wäre dann bereits ein ziemlich relativistisches Handausstrecken... ;-)

Vielleicht würde man unter diesen Bedingungen die Zeitdimension ähnlich wie die drei Raumdimensionen auffassen.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1127-5:

Ich fragte mich: Wenn es tatsächlich so ist, dass die Zeit eine Dimension ist, die den Raumdimensionen ähnelt - warum empfinden wir dann den Raum so anders als die Zeit?

Der Raum ist, im Gegensatz zur Zeit, etwas beständiges, auch wenn er sich in seinem Erscheinungsbild ständig ändert.
Alles, was sich im Raum befindet, bleibt auch darin, es kann nichts aus dem Universum verschwinden, es kann sich nur Umwandeln, z.B in Energie und umgekehrt. Die Zeit hingegen ist etwas, was kontinuirlich fließt, alles was Vergangenheit ist, wird nie wieder Gegenwart sein.
Den Raum können wir mit unseren Sinnen erfassen, die Zeit nicht.
Raum und Zeit sind über die Geschwindigkeit untrennbar miteinader verbunden. Jeder Vorgang benötigt eine Zeit um zu passieren, Jeder Vorgang, wie etwa jede Bewegung, Radioaktiver Zerfall, Ernergieumwandlung usw.

Würde alles Gleichzeitig passieren, so hätte das Universum keine Existenz, alles würde in einem Zeitpunkt von Delta-t=0 passieren.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Hans-m,

dein Beitrag hat mich angriffslustig gemacht. Fast jeder Satz weckt ein Widerspruch.
Zitat:
Der Raum ist, im Gegensatz zur Zeit, etwas beständiges, auch wenn er sich in seinem Erscheinungsbild ständig ändert
Raum hat kein Erscheinungsbild. Ich denke, hier gibt es ein Vertausch mit Materie. MAterie selbst ist kein Raum. Sie erzeugt ein Raum (oder Raum und Zeit erzeugen die MAterie).
Zitat:
Den Raum können wir mit unseren Sinnen erfassen, die Zeit nicht.
Du kannst den Raum mit Sinnen nicht erfassen. Du erfasst mit Sinnen die Materie, die nur durch Raum+Zeit existent ist.
Zitat:
Raum und Zeit sind über die Geschwindigkeit untrennbar miteinader verbunden.
Sie sind nicht über die Geschwindigkeit verbunden. Wir können beobachten ein Objekt, das ändert sich nicht in Raum (bewegt sich nicht, ändert nicht die Größe), ändert aber seine Eigenschaften.
M.E. sprechen über Verbundheit ist falsche Ausdruck. Nimmst eine dreiseitige Prisme, aus einer Perspektive siehst du mehr oder weniger allle drei Seiten (es wäre Raum) aus andere nur eine Seite, ein Dreieck (die Zeit). Wie kann man Sprechen über die Verbundheit den Grund (den Sockel) der Prisme mit der Spitze Seite. Es sind das Gleiche - eine Prisme (oder dreieckige Piramide).

Zitat:
Jeder Vorgang benötigt eine Zeit um zu passieren, Jeder Vorgang, wie etwa jede Bewegung, Radioaktiver Zerfall, Ernergieumwandlung usw.
Jeder Vorgang benötigt nicht eine Zeit, als es wäre etwas von Außen, was er er angeeignet kann. Jeder Vorgang ist eine Äußerung der Zeit.

Zitat:
Würde alles Gleichzeitig passieren, so hätte das Universum keine Existenz, alles würde in einem Zeitpunkt von Delta-t=0 passieren.
WAs ist eine Existenz - streiten sich die Geister. Wahrscheinlichkeitswelle - ist sie existent? Deine Gedanken - sind sie existent? Sie haben keine physikalische Realität, aber verweigern ihnen die Existenz?!

Zitat:
Alles, was sich im Raum befindet, bleibt auch darin, es kann nichts aus dem Universum verschwinden, es kann sich nur Umwandeln, z.B in Energie und umgekehrt. Die Zeit hingegen ist etwas, was kontinuirlich fließt, alles was Vergangenheit ist, wird nie wieder Gegenwart sein.
Ein Problem sehe ich darin, dass es gibt kein Raum an sich und keine Zeit an sich, wie du in deinem Beitrag darstellst. Wenn ein Raum expandiert, expandiert die Zeit ebenfals. Eine Wahrnehmung, dass du in RAum kann "unbestraft" zurück laufen ist einfach eine Wahrnehmungstäuschung.

Ich habe ein Glas vom Tisch genommen, ich habe es zurück gestellt. Das Glas aber nur aus meiner - sichtbarer Perspektive bleibt unverändert. Es war einer Erschütturung ausgesetzt, wenn ich habe es genommen, dann wenn ich habe es auf Tisch gestellt. Auf mikroebene das Glas zurück auf Tisch nicht das Glas, das ich habe genommen. Das Tisch erhält Mikrorisse von diesem Vorgang. Er ist nicht der Tisch was vorher war etc.

Gruß
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
HAllo Claus,
Zitat:
Ich fragte mich: Wenn es tatsächlich so ist, dass die Zeit eine Dimension ist, die den Raumdimensionen ähnelt - warum empfinden wir dann den Raum so anders als die Zeit?
Ich denke, es ist mit unseren Sinnen, unserer Wahrnehmung zu tun hat. Wir empfinden die Zeit durch die Feststellung einer Änderung: vorher-nachher. Unsere Gedächtnis ermöglicht es. Raum ist anscheinend immer da. Nur es ist eine Täuschung. Auch Raum ohne Gedächtnis könnten wir nicht wahrnehmen. Schon mit Beobachtung einer Weite müssen wir den Anfang unserer Beobachtung festhalten und weiterverfolgen zur messbaren Ende.

Gruß
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Beiträge: 164, Mitglied seit 15 Jahren
raum wechselwirkt nicht mit materie, kräften, energien
zeit wechselwirkt nicht mit materie, kräften, energien
raum wechselwirkt nicht mit zeit

zeit und raum sind nicht reversibel

es wechselwirken materie, kraefte und energien, diese sind (fast beliebig) ineinander umwandelbar, und zwar grundsätzlich reversibel (mögliche ausnahmen: schwarzes loch, nichtbaryonische materie)

beispiel: ein glas bleibt ein glas, egal zu welchem zeitpunkt oder an welchem ort.

eventuelle veränderungen am glas sind nicht auf die zeit oder den raum zurückzuführen, sondern z.b. auf kraefte, die darauf einwirken

die naturgesetze gelten überall im universum. sie sind feinst aufeinander abgestimmt und in ihrer ausgewogenheit offenbar auf erhaltung des universums (im sinne eines dynamischen ungleichgewichts) angelegt
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... meint der kleine
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo Irena,

An deiner Interpretation meines Beitrag-Nr. 1127-6 sehe ich, daß Du meine Argumentation verstanden hast, obwohl ich mich möglicher weise etwas ungeschickt ausgedrückt habe.

Zitat:
Mein Beitrag:
Den Raum können wir mit unseren Sinnen erfassen, die Zeit nicht.
Zitat:
Dein Kommentar:
Du kannst den Raum mit Sinnen nicht erfassen. Du erfasst mit Sinnen die Materie, die nur durch Raum+Zeit existent ist.

Natürlich können wir den leeren Raum nicht sehen, aber wir sehen, das jede Materie darin ihren Raum braucht, und das selbst die leeren Abstände dazwischen ein Raummaß haben.
Das können wir mit unsere Augen sehen, und, wenn es greifbar ist, auch mit unseren Händen ertasten.
Wir haben die Möglichkeit Materie im Raum hin und her zu bewegen, nicht jedoch in der Zeit.

Zitat:
Eine Wahrnehmung, dass du in RAum kann "unbestraft" zurück laufen ist einfach eine Wahrnehmungstäuschung.

Ich kann im Raum jede beliebige Position ansteuern, und auch erreichen, falls ich die technischen Vorraussetzungen (Fortbewegungsmittel etc.) besitze. Ich kann selbst entscheiden, wo ich mich hinbegeben möchte.Ich kann auf die Straße gehen, nach Amerika fahren oder zum Mars fliegen.
In der Zeit gelingt mir das nicht. In der Zeit unterliege ich der Abfolge von Augenblicken ohne die Möglichkeit einzugreifen.
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Hallo zusammen,

ich habe das Gefühl, Claus ist mit seiner Aussage nicht von allen richtig verstanden worden.
Es geht darum, dass der Mensch von Universum nur einen winzigen Bereich intuitiv erfassen kann. Hat sich ein Objekt Millionen Km entfernt, so ist er für uns verschwunden. Bewegt sich ein Objekt eine Millionstel mm, so steht er für uns still. Veränderungen, die Millionen Jahre benötigen, sind für uns statisch und Ereignisse von Millionenstel Sekunden Dauer passieren für uns instantan.

Von der raumzeitlichen Dimension unseres Universums nehmen wir also für das Vergehen der Zeit und die Abstände von Objekten jeweils nur einen winzigen Ausschnitt wahr. Nun ist es so, wie Claus dargestellt hat, dass diese Ausschnitte nicht deckungsgleich sind und wir somit eine verzerrte Sicht der Raumzeit erfahren.
Für eine Ameise wird eine unvorstellbar große Energiemenge benötigt, um einen Panzer zu beschleunigen und für eine Eintagsfliege sind die Jahreszeiten graue Theorie.

Claus Erklärung, warum wir die Zeit so anders empfinden als den Raum, kann ich gut nachvollziehen.
Ich denke aber, das hat auch noch andere Ursachen.

Den Raum, oder besser die Abstände von Objekten darin, nehmen wir haptsächlich mit unserem Sehsinn wahr. Der visuelle Sinn ist wohl der Sinn, mit dem wir am intensivsten mit unserer Umwelt wechselwirken. Das Bild, welches wir von unserer Umwelt haben, basiert in erster Linie auf dem Sehsinn.
Für das Vergehen der Zeit besitzen wir keinen entsprechenden Sinn. Auch in einem dunklen, schalltoten Raum empfinden wir das Vergehen der Zeit.
Das Empfinden für Raum und Zeit entsteht also auf ganz unterschiedliche Art und Weise und muss wohl auch auf ganz unterschiedliche Weise in unserem Gehirn entstehen und verarbeitet werden.
Auch darum fällt es uns so schwer, Raum und Zeit als einheitliche Raumzeit zu verstehen.

mfg okotombrok
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
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Hallo HAns-m, hallo Okotombrok,

Zitat:
Ich kann im Raum jede beliebige Position ansteuern, und auch erreichen, falls ich die technischen Vorraussetzungen (Fortbewegungsmittel etc.) besitze. Ich kann selbst entscheiden, wo ich mich hinbegeben möchte.Ich kann auf die Straße gehen, nach Amerika fahren oder zum Mars fliegen.
In der Zeit gelingt mir das nicht. In der Zeit unterliege ich der Abfolge von Augenblicken ohne die Möglichkeit einzugreifen.

Du nimmst sich (ein Mensch) als Referenz für den Raum. Du kannst sich in Raum anscheinend beliebig bewegen.Du hast deine Position in geometrischen - statischen- Raum geändert, einem wenn so möchtest relativen Raum. Im RAUM kannst du niemals zurück zu gleicher Stelle kehren. Die Stelle existiert nicht. Genau wie die Vergangenheit.

Wir existieren nicht in einem euklidischen Raum. RAum ist gekrümmt und RAum ist wandelbar. Vor allem die Vorstellung, dass die Zeit eine Linie ist- die ist schon fraglich. Die Zeit kann durchaus eine komplexe Gebilde sein, die muss noch entschlüsseln werden.

Ich möchte hier erinnern, wie die Perspektive-Vorstellung hatte sich entwickelt. Ägypter und Griechen hatten die schöne Bilder hinterlassen, in den gibt es keine Tiefe, kein Raum-Vorstellung. Sie wussten, alle Menschen sind etwa gleich groß und zeigten so, egal wie weit Hintergrund ist. Irgendwie ist so bei uns Menschen: wir wissen und dann sehen es so, wie es wissen.

Zitat:
Das Bild, welches wir von unserer Umwelt haben, basiert in erster Linie auf dem Sehsinn.
Für das Vergehen der Zeit besitzen wir keinen entsprechenden Sinn. Auch in einem dunklen, schalltoten Raum empfinden wir das Vergehen der Zeit.

Doch es gibt in Gehirn ein Region, das wirkt als biologische Uhr.
Auch das vergehen der Zeit in einem geschlossenem RAum empfinden wir durch das Gedächtnis, den unsere Gedanken prägen. Aber wenn man länger in dem Raum bleibt, verliert den Anschluss an allgemeiner Zeit. Jeder hat es bemerkt nach Kino.

Auch das RAum empfinden wir visuell nur sekundär. Primär ist die Erfahrung. Wir greifen was ist näher, wir wissen aus der Erfahrung, das die Gegenstände, die wir sehen 3-dimensional (eigentlich 4-dimensional, weil ohne Zeit würden wir diese Gegenstände nicht sehen können) sind. Die Tiefe des Räumes schließen wir nur aus dem Wissen, der aus der Erfahrung entstand. Es gibt genügend Experimente, in den man unsere Raumvorstellung wird verwirrt., z.B. bei negativen Abdruck eines Gesicht sehen wir trotzdem ein normales Gesicht und ähn.

Zum Klaus Eröffnungs Beitrag möchte ich sagen, dass Mensch ist klein in Vergleich mit Makrokosmos und Mensch ist groß - sehr groß in Vergleich mit Mikrokosmos. Mit jedem Atmen einatmen wir Milliardem Bakterien, nur ganz kleine Teil wird zurück zu Umwelt kehren, die meisten werden von Killerzellen unserer Lunge aufgefressen. Was "denkt" wohl solches Lebewesen, wenn er tödlicher Gefahr entrinnt?!

Zitat:
Möglicherweise würden wir die wahre Struktur von Raum und Zeit besser erkennen können, wenn wir ca. 50km groß wären und sich ein von uns erlebter Tag innerhalb von 3 Sekunden abspielen würde.
Die Frage könnte ein Sinn als ein Gedankenspiel, das keinen Realitätsbezug hat, haben. Etwa wie die Kosmonauten, die mit Lichtgeschwindigkeit fliegen. Das Letzte aber hilft mindestens die Relativität der Zeit zu begreifen. Sorry, Claus. Wir haben noch nicht begriffen, warum wir sind so wie wir sind. DAher die Frage stellen, was wäre, wenn wir 50 km groß würden...

NA ja - viel Spaß bei Lösung.

Gruß

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 04.12.2008 um 09:45 Uhr.
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Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1127-12:
Die Frage könnte ein Sinn als ein Gedankenspiel, das keinen Realitätsbezug hat, haben. Etwa wie die Kosmonauten, die mit Lichtgeschwindigkeit fliegen. Das Letzte aber hilft mindestens die Relativität der Zeit zu begreifen. Sorry, Claus. Wir haben noch nicht begriffen, warum wir sind so wie wir sind. DAher die Frage stellen, was wäre, wenn wir 50 km groß würden...

NA ja - viel Spaß bei Lösung.

Hallo Irena,

Claus hat die Lösung doch schon gegeben:
Zitat:
Wären wir bspw. 50km groß und ein Tag würde für uns in 3 Sekunden vergehen, so würde z.B. der Vorgang des "Handausstreckens", der üblicherweise 50cm umfasst und in 1s abläuft, nunmehr 10km umfassen und in 0,03 ms ablaufen. Das wäre dann bereits ein ziemlich relativistisches Handausstrecken... ;-)

mfg okotombrok
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Letztendlich alles nur Definitionssache , braucht man nur zur Kommunikation und muß dafür in sich nur schlüßig sein.
Definiert man es anders, muß das dann halt auch schlüßig sein um zu bestehen und es muß angenommen werden ...

Die Realität braucht diese Brücken nicht, um zu existieren, nur für ein "politisch" handelndes Wesen ist das eine Hilfe.

Definitionen beschreiben die Realität, sie sind aber nicht die Realität.

Selbst wenn man die Realität richtig erfaßt, bleibt immer die Schwierigkeit es zu kommunizieren.

Nur dafür ist es wichtig, sich auf gemeinsame Definitionen zu einigen, für die Realität ist es belanglos.

Da ist es auch egal, ob man darüber langsam oder schnell nachdenkt.
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Real schrieb in Beitrag Nr. 1127-14:
Letztendlich alles nur Definitionssache , braucht man nur zur Kommunikation und muß dafür in sich nur schlüßig sein.
Definiert man es anders, muß das dann halt auch schlüßig sein um zu bestehen und es muß angenommen werden ...

Hallo Real,

es geht bei Claus Eröffnungsthread nicht um die Definition der Raumzeit, sondern um die Wahrnehmung derselben, oder um die Frage, warum wir uns so schwer tun, die Welt als vierdimensionale Raumzeit zu begreifen.

mfg okotombrok
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Ja, aber das is halt denken und ändert nix an Realität.

Man nimmt das angebotene Schema an, oder definiert ein anderes, was vll besser zu kommunikation geeignet ist.
Das eigene Verständnis bezieht sich also nur auf das Schemata, Realität bleibt davon unberührt.

Will sagen, definierst du mir die Zeit als Dimension, kann ich das so annehmen und in diesem Schema mit dir drüber diskutieren, auch wenn für mich die Zeit mur ein Maß ist wie Meter, oder KG .

Da kann man nicht einfach darauf bestehen, das immer und zu allen Zeiten Jetzt ist und Zeit nicht existiert.
Weil so kommt es nicht zu einer sinnvollen Kommunikation. es bleibt dann ein Definitionsproblem.

Da kann ich die Realität ruhig richtig verstanden haben, das ändert aber nix an ihr ...

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Real am 05.12.2008 um 12:34 Uhr.
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Real schrieb in Beitrag Nr. 1127-16:
Das eigene Verständnis bezieht sich also nur auf das Schemata, Realität bleibt davon unberührt.

Hallo Real,

lassen wir einmal die Begriffe Realität und Wirklichkeit außen vor, das wäre 'mal ein gesonderter Thread wert.
Das eigene Verständnis, in Bezug auf Claus Eingangsthread, bezieht sich nicht auf ein Schemata, sondern darauf, was wir ohne technische Hilfsmittel im Alltag beobachten und erfahren.

mfg okotombrok
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Ich beobachte und erfahre schon mein ganzes Leben lang das ich im Hier und Jetzt lebe, Vegangenheit und Zukunft denk ich mir nur und im nächsten Moment ist wieder Jetzt und das es einen Moment davor gab, denk ich nur, weil er nicht mehr existiert.

Eine Zeitlinie kann ich also nur durch Gedanken erzeugen, in Realität eexistiert sie nicht.

Wenn Zeit in Realität nicht existiert kann man natürlich schwierigkeiten bekommen, sich eine Raum-Zeit vorzustellen.
Geht aber, wenn man das passende gedankliche Schema benutzt.

Aber das ist nur ein Gedankliches Schema und nicht die Realität.

Da kann man auch langsam drüber nachdenken ..
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Vielen Dank für Eure Meinungen!

Hans-m schrieb z.B.
Zitat:
Der Raum ist, im Gegensatz zur Zeit, etwas beständiges
Dieser Meinung bin ich z.B. nicht. Da würde ich lieber Irena zustimmen, die sagte
Zitat:
Du kannst den Raum mit Sinnen nicht erfassen
Ich glaube deshalb nicht, dass wir "a priori" eine Vorstellung vom Raum haben (wie es bspw. Kant behauptete). Man sieht in Wahrheit nur das reflektierte Licht von Körpern im Raum oder man fühlt einen weitergeleiteten nervlichen Reiz - und daraus bilden wir uns dann eine Vorstellung von dem, was Raum für uns ist. Nie könnte man jedoch ein entferntes Objekt direkt wahrnehmen.

Ob sich ein Objekt relativ zu uns im Raum bewegt oder ob für uns Zeit vergeht ist deshalb im Prinzip sehr ähnlich: Wenn ich bspw. mein Zuhause verlasse und mich an einem 300km entfernten Ort aufhalte, so kann ich auch sagen, ich befinde mich eine Millisekunde von meinem Zuhause entfernt. Wobei Irena m.E. recht hat: Wenn ich von mir spreche und meine damit ein "ich zu einer anderen Zeit" oder ich spreche von meinem Zuhause und meine damit "mein Zuhause an einem anderen Ort", so muss ich mir klarmachen, dass weder ich noch mein Zuhause dabei dieselben bleiben. Sie sind zu jedem Zeitpunkt bzw. an jedem betrachteten Ort ein anderer bzw. ein anderes! Wie Irena sagte:
Zitat:
Er ist nicht der Tisch was vorher war etc.

Bislang seid ihr jedoch noch nicht auf meine Ausgangsfeststellung eingegangen:

Wir leben nicht in der Mitte von dem, was wir in Raum und Zeit erfassen können. Unsere Vorstellung umfasst (sowohl in Raum als auch in Zeit) jeweils 43 Zehnerpotenzen . Die Mitte liegt also etwa bei 21,5. Unser räumliches Normmaß (Meter) liegt nun bei Zehnerpotenz 17. Im Gegensatz dazu liegt unser zeitliches Normmaß (Sekunde) bei Zehnerpotenz 26.

Dazwischen klaffen ca. 9 Zehnerpotenzen. Das entspricht interessanterweise in etwa der Lichtgeschwindigkeit, d.i. 10 hoch 8,5 m/s.
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Das Zahlenwerk hält einer genauen Prüfung wohl nicht stand, ist aber vom Ansatz her interessant.

Was nun überhaupt nicht zu sprache kam, ist der Lense-Thirring-Effekt .
Dieser benennt lapidar gesagt das Phänomen, dass eine rotierende Masse alles in seiner Umgebung mitrotieren lässt, also selbst den Raum und das zeitliche Gefüge.
Mit einiger Kenntnis der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) wird auch klar weshalb: rotierende Massen erzeugen ein rotierendes Gravitationsfeld in ihrer Umgebung. In der ART spricht man präzise von einer rotierenden Raumzeit.
Relativistisch gesehen ist die Umgebung rotierender Körper nicht statisch, sondern ein dynamisches Objekt. Dieses Gebilde dreht sich bei rotierenden Massen.
Bringt man nun Testteilchen auf in eine "rotierende Raumzeit" ein, so werden sie unweigerlich gezwungen mit zu rotieren. Das heißt nicht nur die Körper an sich rotiert, sondern ebend auch das Bezugssystem.

Ein jeder ist nun Mittelpunkt seines Zeitempfindens, aber nicht der Gravitation. Der Mittelpunkt unseres Gravitationsfeldes ist - Das schwarze Loch unserer Galaxie.

Da es noch keinen Beweis für eine Gravitationswelle gibt, könnte vll auch das Raum-Zeitgefüge die Gravitation erzeugen.
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