Beschleunigte Geräuschwahrnehmung – Zeitphänomen oder Sinnestäuschung?

Ich habe hier mal eine Frage bezüglich der Geräuschwahrnehmung:

Dass die Zeit scheinbar schneller vergeht, z. B. wenn man schläft oder sich intensiv mit etwas beschäftigt, das empfindet wohl jeder so. Normalerweise ist das ja nur ein sehr individueller subjektiver Eindruck, während dessen vielleicht Geschwindigkeiten anders eingeschätzt werden, aber Töne, Stimmen und Geräusche entweder gar nicht oder in Echtzeit wahrgenommen werden.

Hier meine Frage:

Ist es prinzipiell möglich, Geräusche beschleunigt oder verlangsamt zu hören? Etwa so, als ob sie schneller oder langsamer abgespielt würden?


Hintergrund:

Mir ist aufgefallen, dass ich nachts beim Aufwachen Umgebungsgeräusche verändert wahrnehme. Das ganze spielt sich nur innerhalb einer kurzen Zeitspanne ab, entweder bis zum völligen Erwachen oder bis zum Wiedereinschlafen.
Das wäre nicht weiter ungewöhnlich, weil sich so halb bei Bewusstsein Geräusche nicht unbedingt zuordnen lassen.

Deswegen finde ich eine Sache besonders faszinierend, weil ich sie genau zuordnen kann:

Die unweit entfernte Kirchturmuhr schlägt viertelstündlich jeweils 1-4 mal, zusätzlich zu jeder vollen Stunde noch mal die entsprechende Anzahl Schläge der jeweiligen Uhrzeit in einem etwas tieferen Glockenton.
Die Wahrscheinlichkeit, den regelmäßigen Glockenschlag der Kirchuhr während einer Aufwachphase zu hören ist also recht hoch.
Während dem Aufwachen höre ich nun diesen Glockenschlag nicht im gewohnt lange anhaltendem Glockenklang „Dinnnnng----Dinnnnng----Dinnnnng“ sondern sehr schnell aufeinanderfolgend und kurz „Ding-Ding-Ding“.

Mein verändertes Wahrnehmen von Umgebungsgeräuschen wäre somit ein beschleunigtes hören. Das finde ich insbesondere in Bezug darauf interessant, dass auch vom Empfinden her die Zeit im Schlaf schneller vergeht.

Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gehört das Alles ins Reich der Träume und Fantasie, oder wäre es prinzipiell möglich, Geräusche beschleunigt oder verlangsamt wahrzunehmen?

Ich empfinde deine Wahrnehmung als völlig normal. Hier zeigt sich, denke ich, das viel zu wenig beachtete Zusammenspiel von Bewusstsein und Unterbewusstsein.
An das Unterbewusste erinnerst du dich ja nicht bewusst, dein Hirn ist aber gerade in der Aufwach - und Einschlafphase in diesem "Modus", jedenfalls vorrangig. Es schickt die Glockenschläge als von außen kommendes Geräusch aber auch ans Bewusstsein - es fragt quasi ab, wie dieses Geräusch zu beurteilen ist (Gefahr, Belohnung z.B.).
Also: Bewusst gespeichert werden in dieser Phase nur die Glockenschläge - die Zeiträume in der Zwischenzeit werden wegen "Belanglosigkeit" gelöscht.
Doofes Beispiel: Bei einer Pokerspiel-Fernsehsendung siehst du nur die relevanten und spannenden Hände (die nur eine Stunde inkl. Werbung füllen)- die stundenlangen zermürbenden und ereignislosen Spiele werden herausgeschnitten.

Im Wachzustand nimmst du auch deine Gedanken bewusst wahr, dein Hirn fährt einen anderen "Modus".
Du nimmst die Zeiträume zwischen den Glockenschlägen bewusst wahr - hier hat dein Bewusstsein die Oberhand.

Reicht dir das so erstmal? Nein? Dann frag :-)