Nietzsche

Hat schonmal jemand von euch Nietszsches : "Also sprach Zarathus!" gelesen und sich Gedanken über dessen Weltanschauung gemacht(auch in Betreff auf den nicht linearen Zeitverlauf) ; ) ....

http://www.tabvlarasa.de/29/Lemar.php

Der Link verweist auf einen Vortrag von Peter Lemar. Ich fand diesen Beitrag recht interessant und würde einmal wissen was ihr dazu sagen würdet?

Wow, die Idee gefällt mir und sie würde auch irgendwie alles erklären, zumindest den "Anfang" und das "Ende" von allem, dass es das nämlich nicht gibt.

Ich habe schon viel über diese Dinge nachgedacht - woher kommen wir, warum sind wir da, etc. - und die beste erklärung könnte echt nur ein Kreislauf sein, alles andere wäre noch unvorstellbarer und unmöglicher.

Das einzige was bleibt und natürlich immer bleiben wird ist das "warum"...

Dies ist eine schöne Theorie und hat mich auch überlegen lassen, dies würde aber auch bedeuten das es jede menge Paralelluniversen gibt und andere paradoxe Erscheinungen. Solange sich diese Theorie nicht falltifizeiren lässt muss man davon ausgehen das sie sein kann. Immerhin gibt es 10 hoch 500 möglichkeiten das Universum zu beschreiben in einer Welttheorie, die bestand haben muss in jeder Grössenordnung bis hin zur Unschärferelation.

Krasser finde ich diese Theorien, das wir in einer ART Computer leben und wir selbst nur ein Teil (quasi) bits sind im ganzen. Stelle man sich vor, man wäre reine Information, die durch die gegeben Konstanzen nur beschränkt bewegen und arbeiten können. Wie würde die Ansicht eines Bits zur Aussenwelt sein??? Unvorstellbar oder?
Blackholes wäre demnach die Informationsträger zur Aussenwelt. In was für einer Dimension würde wir dann leben.
Wenn man im Kino ist, sieht man den Film als Projektion auf der Leinwand, die Leinwand ist 2 Dimensional, aber eine 3 Dimensionale Welt wird uns dargestellt.
Angenommen man könnte im Kinosaal auf die Leinwand schauen und unser Universum so anschauen, wie wir uns Filme anschauen können, einzige unterschied der sein würde ist, das die Betrachter unsere Welt beeinflussen könnten oder wir auch zu klein sind um einfluss zu nehmen.

Wie wäre es denn mit dieser Anschaung:

Das Welten in Welten existieren und Paralell ablaufen, nur die Dimensionen uns trennen, sollte eine Milbe die möglichkeit haben, so denken zu können wie wir Menschen, wo liegt ihr Ereignishorizont, bevor Informationen für ihre Welt entschwinden.

Dr. TheLaw

Seid gegrüßt alle miteinander,


Nietzsches Gedanke der ewigen Wiederkehr erinnert mich irgendwie permanent an Gödels Universum als exakte, globale Lösung der Einsteinschen Feldgleichungen. Gödel beschrieb damals damit das kosmologische Modell eines rotierenden, geschlossenen, stationären Universums mit negativer kosmologischer Konstante. Dieses Universum ist überall gleichförmig, aber wegen der Rotation nicht in allen Richtungen gleichartig. Die Weltlinien in diesem Universum sind ohne Anfang und Ende, ohne Überschneidungen und Singularitäten. Sie verlaufen aber nicht wie Geraden, sondern in sich zurück. Selbst die Zeit mündet gleichsam kreisförmig in sich selbst zurück.

Reisen in den Raum hinaus wären gleichzeitig auch Reisen in die Zukunft oder Vergangenheit. Durch beschleunigte Reisen könnte man sogar in die nahe Vergangenheit der Orte gelangen, an denen man selbst gelebt hat - mit allen Konsequenzen und (echten oder scheinbaren) Widersprüchen, die sich daraus ergeben würden. Aktuellen Schätzungen zufolge besäße das Gödel-Universum allerdings eine Rotationsdauer in einer Größenordnung von 100 Milliarden Jahren sowie eine Wiederkehrzeit des Lichts zu einer Materie-Weltlinie von immerhin noch 30 Milliarden Jahren - also der Zeit, die ein Lichtstrahl braucht, bis er quasi einmal "um das Universum herum" gekreist wäre. Der Radius des optischen Horizonts eines Beobachters würde etwa 20 Milliarden Jahre betragen (...also etwas mehr als im heute beobachtbaren Teil unseres Universums).

Unser eigenes beobachtetes Universum ist jedoch nunmal nicht stationär, sondern dehnt sich (sogar beschleunigt) aus und hat auch keine negative, sondern eine effektive positive kosmologische Konstante. Somit besitzt es (leider?) nicht die physikalische Struktur des Gödel-Universums. Dieses bleibt damit wohl lediglich ein mathematisches Modell auf dem Papier - dient aber aufgrund seiner besonders einfachen Form als Standardmodell für akausales Verhalten. Genausogut könnte es aber auch woanders - absolut getrennt von unserem "Universum" - realisiert sein.



Beste Grüße,
parad0x


_{Quelle: Rüdiger Vaas, "Ein Universum als Zeitmaschine" in telepolis special, 2/2007, p.120-124}

So, sehr interessante Sache. Ich selber bin leider wenig versiert im Thema Nietzsche, finde diesen Beitrag jedoch höchst aufschlussreich. Allerdings erscheint mir hier (Wie mir auffällt, fast von jedem bei allem ;)) ein Paradoxon. War Nietzsche nicht derjenige, welcher sagte "Gott ist tot und wir haben ihn getötet"? Nun lassen sich diese Worte mit Sicherheit auch in vielen Formen auslegen, Fakt ist jedoch, dass ein immerwiederkehrender Zyklus, welcher immer genau den selben Ablauf hat, ein Anzeichen des harten Determinismus ist. Dieser wiederum ist ein unabdingbares Anzeichen für die Existenz eines oder mehreren Gottes/Götter. Verhält sich Gott bei Nietzsche also wie die Katze bei Schrödinger, tot und lebendig zugleich ;)?