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Geheimsprache aufgelöst?

Thema erstellt von |-|ardy 
Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Gibt es irgendeine mathematische Formulierung, die man nicht bildlich oder umgangssprachlich formulieren kann?

Mir fällt keine ein. Ob Addition oder Wurzel; 5-dimensionaler oder logarithmischer Zusammenhang, wie auch immer; warum gibt es so gut wie keine Sachliteratur, die einmal versucht, auch extrem komplexe Zusammenhänge bildlich darzustellen, ohne fachspezifische Symbolik, die nur Akademiker der höheren Mathematik verstehen?

Natürlich würde so eine "Malerei" viel Papier und Zeit erfordern. Auch unkonventionelle, fachübergreifende Teamarbeit wäre notwendig. Talentierte Zeichner sind eben meist keine talentierten Algebraiker, und umgekehrt.

Und wofür der ganze Aufwand überhaupt?

Es klingt zwar geschwollen, aber zunächst einmal ist es eine Tatsache, dass die "Spielwiesen" der hohen Mathematik mit Steuergeldern unterstützt werden. Schon deswegen hat der Normalsterbliche, der Steuerzahler, ein Recht darauf, an diesem Spiel teilzunehmen. Ein berühmtes Beispiel ist die steuerfinanzierte NASA. Alle US-Bürger dürfen Patente der NASA kostenlos verwerten. Und das wird auch praktiziert. Die NASA gehört dem Volk; nicht umgekehrt.

Eine Universität ist bekanntlich kein kommerzielles Privateigentum, sondern ein allgemeiner Bestandteil der umgebenden Kultur. Alle Interessierten sollen daran teilnehmen können. Man braucht kein Professor zu sein. Es sollte keinen Graben geben zwischen "schwarz und weiß". Zwischen dem Akademiker und dem Laien gibt es sehr viele interessante und kreative Grautöne. Ist der Akademiker zu eingebildet, oder der Laie zu schüchtern, dann erst tut sich dieser Graben auf. Wenn keiner der beiden ein Fachidiot ist, dann können sie sehr wohl -- in gleicher Augenhöhe -- diskutieren und sich wechselseitig inspirieren.

Gedanklich abschweifend wundert es mich gerade, warum Stephen Hawkings Bücher im "breiten Publikum" so erfolgreich sind. Seine Leser sind mit Sicherheit nur teilweise mathematische Akademiker. Geht es der Mehrheit von Hawkings Lesern nur darum, in einer gewissen Faszination zu schwelgen? Die kompetente Ausstrahlung Hawkings und das "Unbegreifliche" an sich hat ja eine gewisse, spannende Ästhetik. Die allein kann schon jene Faszination auslösen, ohne das Gelesene wirklich verstehen zu müssen. Oder ist es so, dass die meisten Hawking-Leser das Gelesene tatsächlich begreifen? Ich bezweifle das. Aber vielleicht irre ich mich auch.

Bei Hawkings "kurze Geschichte der Zeit" wird erfreulicherweise auf Formelsprache verzichtet. Aber anschauliche Grafiken sind auch in diesem Buch nur spärlich vorhanden. Viel zu wenig, meiner Meinung nach.

In "Raum und Zeit", von S. Hawking und R. Penrose, verlieren sich die Ideen schon eher wieder in hoch-mathematischer Symbolik, in einer Art "Geheimsprache für Druiden". Gelegentlich sind die diskutierten Zusammenhänge an sich relativ banal: wie zum Beispiel in Schrödingers Katzenparadoxon und vielen anderen, die ein durchschnittlich intelligenter Mensch eigentlich ohne weiteres verstehen sollte; aber einfach nur nicht lesen kann, weil er die Symbolik der "Druiden" nicht auswendig weiß.

Man bekommt manchmal unweigerlich den Eindruck, dass diese Symbolik hauptsächlich dies macht: Die Ideen, die innerhalb einer Akademie diskutiert werden, intellektuell "höherwertig" klingen zu lassen, um sie von der scheinbaren "Mittelmäßigkeit" der restlichen Köpfe dieser Welt abzuschotten -- oder einer kühnen, weit hergeholten, banalen Hypothese einen Hauch Eleganz zu verleihen (einer Eleganz, zu der das breite Publikum keinen Zutritt hat). Aber wie gesagt, das mag nur manchmal so den Eindruck machen. Sicherlich ist dieser Eindruck oft falsch oder nicht beabsichtigt.

Jedenfalls sollte dieser Eindruck erst gar nicht entstehen. Vor allem im Lichte der letzten Pisa-Studie. Wenn ich die bewundernswerte Fantasie, Intelligenz und Vielfältigkeit der Leute in diesem Forum sehe (damit meine ich alle Weiblein und Männlein hier), und deren Ideen vergleiche mit jenen diverser Buchautoren der letzten hundert Jahre, dann muss ich sagen, ich sehe außer in der Sprache keinen wesentlichen qualitativen Unterschied!

Auf jeden Fall wäre es einmal der Versuch wert, eine hoch-komplexe physikalische Theorie fast nur in Bildern darzustellen. Und zwar nicht nur lieblos dahincomputerisiert, sondern wirklich ästhetisch, spannend, räumlich, dramatisch, unterhaltsam, detailreich -- so, dass es selbst Kinder anzieht und zum Denken animiert (wirklich gute Sachbücher sind doch letztlich immer die, die für 8 bis 80jährige gedacht sind, oder nicht?). Formel-Fetischisten würden sich wahrscheinlich darüber lustig machen. Ihr Spott würde allerdings ihre eigene Unsicherheit offenbaren. Es würde ans Licht kommen, dass nicht alles Gold ist, was "mathe-symbolisch" glänzt. Ein echter "Einstein" würde darüber nicht spotten; da bin ich mir sicher.

Servus,
|-|ardy
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Beiträge: 180, Mitglied seit 18 Jahren
Linda kommt gerade (8:15) vom Strand. Sie hat eine Gewohnheit daraus gemacht, nach dem Aufstehen den Morgen zu begrüssen. D.h. sie verlässt das Haus und stellt sich ins Grün und „realisiert“ ihren Wachzustand , „verbindet sich“ mit der Welt/Realität, träfe es auch gut (Fokussieren des Bewußtseins in den Wachzustand). Das ist in sofern sinnvoll, da sie ( Linda = Wachbewußtsein/Selbst) während des vorhergegangenen Schlafes in ihrem Traumuniversum Aufenthalt hatte. In diesem Sinne ist Linda eine Weltenwandernde. Während Linda schläft, hat das Ich/Linda Pause, ist sozusagen ausgeschaltet. Da es/sie (Ich/Linda) aber seinen Ursprung dem verdankt, was Linda das Selbst nennt, hat es natürlich seine Wurzeln in selbigem und es passiert unterbewußter Austausch. Kein Mensch kommt, wie wir wissen, ohne Schlaf aus und es ist hochinteressant das Traumuniversum zu erforschen.
Aber ich schweife ab. Linda begrüsste also heute den Morgen am Strand (wow, ist das wunderschön, wenn die Sonne über den Horizont steigt und ihr Licht in die Bucht gießt. . . .). setzte sich dann auf eine Bank um die Schönheit des Sommermorgens mit Blicken zu trinken. Das Wasser mit Booten bestückt, ein Schwanenpaar mit seinen drei Jungen zieht seine Bahn. Den strahlenden Sonnenball zur Linken in ein blaues Firmament gebrannt. Und über ihrem Koppe rechts über den Zenit hinaus, entdeckt sie wahrhaftig den Mond. Fast zu übersehen, er könnte auch ein kleines Wölkchen sein, aber da sonst nichts Wolkiges zu entdecken ist (?) – es ist der Mond. Wieso nur halb? Erdschatten? Nee, kann nicht sein. Ach ja, der Mond hat kein Licht, wird von der Sonne angestrahlt und hält sich halbseitig bedeckt. Eigentlich sieht er aus wie eine weißliche Qualle, die sich Richtung Sonne pumpt. Was jetzt, wenn ein Wesen in seiner Wirklichkeit (wie auch immer diese aussähe) diese Qualle wahrnähme, ähnlich wie Linda ab und an Quallen im Wasser bestaunt? Was für Relationen ergäben sich über diese Wahrnehmung: Wesen - Qualle/Mond - Linda winzigst auf der Bank? Wäre das, was unsere Welt ist für dieses Wesen näherungsweise vergleichbar mit dem, was die Wissenschaft (soweit ich das weiß) Mikrokosmos nennt und wäre Linda dann ein Elementarteilchen?
Haltet mich ruhig für bekloppt – das macht solchen Spaß !!!Und das meine ich ganz ernst!
Einen wunderschönen Sommertag wünscht
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Linda,

ich beneide Dich um Deinen Platz am Meer. Ich glaube, ich kann Deine Stimmung genau nachfühlen, da kommt der Seemann in mir hoch :-)


. . . Während Linda schläft, hat das Ich/Linda Pause, ist sozusagen ausgeschaltet . . .

Wenn ich von mir selbst ausgehe, muss ich sagen, mein "Ich" ist in jenen Träumen, an die ich mich erinnere, meist nicht ausgeschaltet. Die Personen im Traum richten ihre Blicke direkt auf "mich", nicht an "mir" vorbei auf eine weitere Person. Also befindet sich auch im Traum mein "Ich" räumlich direkt hinter meinen Augen. Ich bin mir auch dort "meines" zentralen Standpunktes bewusst.

Viele Träumende, mich eingeschlossen, haben im Traum manchmal das Verlangen, sich stärker zu bewegen, als das "Traum-Drehbuch" es zulässt, wie zum Beispiel sich vom Stehen oder Sitzen loszureißen, um sich fortzubewegen. Aber die Füsse und Hände sind wie gelähmt. Das liegt glaube ich daran, dass der tatsächlich im Bett ruhende Körper eben nur maximal einen Meter Bewegungsfreiraum hat und diese Enge in den Traum hineinabstrahiert wird. Das ist eine faszinierende Wechselwirkung zwischen Traumwelt und Wachwelt. Meist führen solche Bewegungswünsche dann auch zum Aufwachen.

Allerdings war mein "Ich" einmal ausgeschaltet, als ich nicht träumte (oder was auch immer das für ein Wach/Traum-Zustand war). Ich war ein nicht-körperlicher Beobachter eines anderen Körpers; und mir war bewusst, dass dieser andere Körper mein Körper war. Das ist das erste Ereignis überhaupt in meinem Leben, an das ich mich heute noch erinnere. Ich war damals gerade mal zehn Minuten alt. Diesem (meinem) Körper, den "ich" aus ein, zwei Metern beobachtet hatte, musste man das Fruchtwasser aus dem Magen pumpen (ging alles glatt, übrigens). Dieser Effekt, den ja bekanntlich auch Scheintote kennen, könnte auch eine relativ triviale Sinnestäuschung sein. Woher weiß ich aber als Neugeborener, wie mein Körper aussieht? Darüber kann ich nur spekulieren. Endgülige Lehrsätze (Gott, Seelenwanderung, Magie etc.) die dieses Phänomen unfehlbar erklären wollen, lehne ich allerdings ab, da auch die nur Spekulation sind. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Denn ich weiß, dass ich fast nichts weiß.


. . . es ist hochinteressant das Traumuniversum zu erforschen . . .

Das mache ich auch sehr gerne. Es ist erstaunlich, was im Unterbewusstsein teilweise abgelagert wird. Das sind oft kostbare Informationen, die zu Unrecht ausgefiltert worden sind. Traumdeutung vernünftig betrieben kann unglaublich hilfreich sein. Leider gibt es dazu auch viel Schundliteratur und Quacksalberei. Erstaunlicherweise ist Traumdeutung in manchen Magie-Vereinen sogar verboten. Auch Seth predigt, die nähere Betrachtung des Traumes lieber sein zu lassen. (Man kann sich denken warum).


. . .Wäre das, was unsere Welt ist für dieses Wesen näherungsweise vergleichbar mit dem, was die Wissenschaft (soweit ich das weiß) Mikrokosmos nennt und wäre Linda dann ein Elementarteilchen? . . .

So etwa in der Art sehe ich das. In meiner persönlichen Theorie ist das Universum unendlich gross und seine Masse besteht aus unendlich vielen Einzelteilen. Das kleinste Einzelteil ist unendlich klein. Das ist ein doppeltes Dilemma, weil unendlich kleine Teile einen unendlich grossen Raum ausfüllen müssen. Ich finde mich damit ab, die Wahrheit darüber nie erfahren zu können (meine Neugier bleibt aber). Jedenfalls ist die Kette der verschiedenen Grössenkategorien für mich unendlich: Universum, Galaxie, Sonnensystem, Planet, Linda, Atom, Elektron, Neutrino -- hier etwa hört die Kette auf, sagen einige Quantenphysiker -- dann geht's vermutlich weiter mit Superstrings, Kletzchen und so weiter und so fort . . . -- sagen die anderen Quantenphysiker (ich auch). Das betrifft nicht nur Masseteilchen, sondern auch Energieformen, und ebenso die ewig verästelten kausalen Zusammenhänge, deren Erforschung ebenso unendlich vorangeht, aber niemals aufhören wird. Meiner Ansicht nach.


. . . Haltet mich ruhig für bekloppt . . .

Ich kenne Dich zu wenig. Jedenfalls weiß ich, dass ich bekloppt bin -- und ich halte das, gemessen an den gebräuchlichen Maßstäben, für ein Kompliment ;-)


Cheers,
|-|ardy
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Karlheinz
Hallo Hardy,
du sprichst mir aus dem Herzen. Wissenschaftler grenzen sich gegenüber dem „gemeinen Volk“ durch ihre jeweilige Fachsprache ab. Am deutlichsten wird das bei Medizinern. Aber auch die anderen Wissenschaften können es gut (aus Prüfungen werden Evaluationen und aus dem Überdenken von bestimmten Ergebnissen wird ein Paradigmenwechsel – um nur 2 Beispiele zu nennen). Mein Professor während des Studiums hat es explizit abgelehnt, ein allgemeinverständliches Buch zu veröffentlichen. Der Erfolg der Bücher von Stephen Hawking liegt m.E. an der verständlichen Ausdrucksweise. Und das ist auch gut so. Zufälliger Weise hab ich in unserer Ratsbibliothek ein Buch entdeckt, was deinen Anforderungen entspricht. Einziger Nachteil: Die erste Auflage ist 20 Jahre her und die Neuauflage wurde nicht auf den neuesten Stand gebracht. Es hat sehr viele Bilder und allgemeinverständliche Erläuterungen und heißt: ZEHN HOCH, Dimensionen zwischen Quarks und Galaxien, Philip und Phylis Morrison, Heidelberg Berlin 2003. Herzlichst
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Beiträge: 180, Mitglied seit 18 Jahren
„ . Zusammenhänge bildlich darzustellen, ohne fachspezifische Symbolik . . . Und zwar nicht nur lieblos dahincomputerisiert, sondern wirklich ästhetisch, spannend, räumlich, dramatisch, unterhaltsam, detailreich . .“ – die Idee gefällt mir, Hardy, entwerfe doch mal ein Beispiel, wie so etwas aussehen könnte.
Das beste, was mir bisher begegnet ist, ist das Buch von Rudy Rucker „Die Wunderwelt der vierten Dimension – Ein Kursbuch für Reisen in die höhere Wirklichkeit“ mit seinen anschaulichen, manchmal ins Aberwitzige reichenden Illustrationen und reizvoll eingearbeiteten Denkakrobatiken.

„Die Personen im Traum richten ihre Blicke direkt auf ´mich´, nicht an ´mir´ vorbei auf eine weitere Person . .“ - OK, das geht mir ähnlich – allerdings empfinde ich einen Unterschied zwischen Wach-Ich und Traum-Ich. Bemerkbar darin, daß sich Wahrnehmungs- und Reaktionsfelder sehr vom wachen Zustand unterscheiden, desweiteren bin ich in meinen Träumen namenlos. Ich bin nicht unbedingt Linda.

„Ich war ein nicht-körperlicher Beobachter eines anderen Körpers; und mir war bewusst, dass dieser andere Körper mein Körper war. . . könnte auch eine relativ triviale Sinnestäuschung sein . .“ - Was du schilderst ist unter außerkörperlicher Wahrnehmung bekannt. Kannst du erklären, wie unentwickelte Körpersinne einer Sinnestäuschung erliegen können?

“Traumdeutung vernünftig betrieben kann unglaublich hilfreich sein.“ - So sehe ich es auch.

„Leider gibt es dazu auch viel Schundliteratur und Quacksalberei.“ Ist es nicht Kennzeichen dieser Welt, daß es in ihr nichts gibt, was es nicht gibt?“

„Erstaunlicherweise ist Traumdeutung in manchen Magie-Vereinen sogar verboten.“ – Was sind Magie-Vereine? Davon hab´ ich noch nicht gehört.

„Auch Seth predigt, die nähere Betrachtung des Traumes lieber sein zu lassen. (Man kann sich denken warum)“ – Diese Aussage, Hardy, ist schlichtweg falsch. Beispiele aus ´Die Natur der Psyche´: „Es ist viel natürlicher sich seiner Träume zu erinnern, als sich ihrer nicht zu erinnern . . Ihr habt euch jedoch selbst gelehrt, daß ihr in euren Träumen nicht bewußt sein könnt; denn ihr gebraucht den Begriff ´bewußt´ so eng, daß er sich nur auf eure vorgefaßten Konzepte anwenden läßt . . und niemand kann hoffen, einen Blick auf die Natur der Psyche zu werfen, ohne die Wichtigkeit der Traumerfahrung, deren Erinnerung und schöpferische Nutzanwendung im wachbewußten Leben anzuerkennen . . Die Organisation der Träume hat nicht mit der Zeit zu tun, sondern mit dem Gefühlsleben und assoziativen Prozessen. Wenn ihr versteht, wie eure Assoziationen ablaufen, werdet ihr viel eher in der Lage sein eure Träume zu interpretieren . .“

Laß´ mich hier nur kurz anfügen, warum ich das Seth- Material überhaupt in die Diskussion geworfen habe. In diesem Textmaterial wird das Zeit-Thema umfassend behandelt z. B. in der Verbindung: ´Traum und Zeit´ oder ´Psyche und Zeit´. Andere mögliche Sichtweisen wenigstens zur Kenntnis zu nehmen (ob ich dann annehme oder verwerfe steht mir doch frei) betrachte ich als unabdingbar, wenn ich das Sein begreifen will.

Gruß
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Hi Linda,

die Runde geht an Dich. Ich habe zwar ein Zitat von Seth gelesen, in dem es inhaltlich darum geht, man solle in speziellen Traumzuständen nicht weiterbohren, denn sonst könne man wieder zurückfallen auf eine andere Ebene oder so ähnlich (inhaltlich); also ein spezieller Fall vielleicht, wobei er im allgemeinen Traumdeutung jedoch fordert. Aber ich finde diese Textstelle nicht mehr. Wie auch immer, ich lasse mich gerne belehren. Ich senke errötend mein Haupt.

Kann ich erklären, wie unentwickelte Körpersinne einer Sinnestäuschung erliegen können? Nein. Vielleicht sind die schemenhaften Umrisse des eigenen Körpers im visuellen Gedächtnis bereits genetisch vorprogrammiert, wie so viele andere Dinge auch (z.B. die Augen im Gesicht der Hebamme bedeutet: "Gesicht auf mich gerichtet"). Das mit der Genetik ist nur eine Möglichkeit. Ich weiß es nicht.


Hi Karlheinz,

mich würde interessieren, warum Dein Professor ein allgemeinverständliches Buch explizit abgelehnt hat zu veröffentlichen, und um welches Studienfach es hier ging.


Gut'Nacht...
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Karlheinz
@Hardy: Der Prof lehrt Volkswirtschaft und gehört zu den wenigen, die nicht der Meinung sind, dass man nur denen geben soll, die schon haben, da die von ihren Tischen vermehrt herunter fallenden Brosamen auch die anderen besser ernähren, falls du verstehst wie ich das meine. Warum er nicht für den Pöbel schreibt kann ich nur vermuten: Angst vor dem Verlust der wissenschaftlichen Reputation. Oder: Angst vor den eventuell falschen Freunden.
@Linda: Ich habe im Netz etwas über Seth mir angeschaut. Traum und Traumdeutung sind ja seit Freud ein gern diskutierte Themen. Mein Gefühl beim Lesen der ersten HPs sagt mir: Wenn das man nicht Sektierer sind. Natürlich kann ich mich da täuschen. Herzlichst
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Beiträge: 180, Mitglied seit 18 Jahren
„Wenn das man nicht Sektierer sind“ trifft es m.E. nicht. Sektierer sind mir gerade in Gestalt von Gläubigen der Sekte ´Zeugen Jehovas´ begegnet. Diese Begegnung forderte mich emotinell heraus und Worte wollen dann bedacht gewählt sein. Hier wird z.B. mein Potential der ´menschlichen Wertschätzung´ angefragt, wenn vehement gegen Tierversuche gesprochen wird, aber die Unterschrift (und das übrigens grundsätzlich, wie man mir erklärte) verweigert, die dienlich wäre, in diesen Machenschaften des Tiermordes Einhalt zu fordern.
Das nehme ich jetzt mal als Ausgangspunkt, um den Geist des Seth-Materials deutlich zu machen. So ist in ´Individuum und Massenschicksal´ zu lesen: „Wenn die Naturwissenschaften euch und eure Gesellschaft zu verraten scheinen, dann deshalb, weil die von ihnen angewandten Methoden ihrer erklärten Absicht durchaus unwürdig sind – so unwürdig und so wenig in Übereinstimmung mit der eigentlichen Aufgabe jeglicher Wissenschaft, dass diese Methoden geradezu von einer niederträchtigen, antiwissenschaftlichen Einstellung zeugen, die ganz unbemerkt bleibt. Das gilt natürlich im Besonderen für die Medizin, wenn sich ihre Vertreter in ihrer achtenswerten Aufgabe, Leben zu retten, zu abscheulichen Methoden und ganz und gar unwürdigen Experimenten verleiten lassen, in dem Leben zerstört wird, um möglicherweise eine größere Anzahl von Leben zu retten. Oberflächlich betrachtet erscheinen solche Methoden manchmal als zwar bedauerlich, doch notwendig; aber die damit verbundenen Implikationen lassen jeglichen Rechtfertigungsanspruch hinfällig werden, denn durch derartige Methoden verlieren die Menschen ihren Sinn für die Heiligkeit des Lebens und maßen sich dann an, bar aller Achtung damit umzuspringen. Ihr werdet oft angesichts eindeutig verwerflicher Handlungen Nachsicht walten lassen, wenn ihr meint, dass sie im Dienste einer guten Sache begangen wurden. Ihr neigt dazu, nach etwas von Grund auf Bösem Ausschau zu halten und in Kategorien der „Mächte des Guten und des Bösen“ zu denken. Ich bin ziemlich sicher, dass viele . . .von der Macht des Bösen überzeugt sind. Das Böse jedoch existiert in diesem Sinne nicht, und deshalb können sich auch viele offensichtlich idealistisch eingestellte Menschen an verwerflichen Handlungen beteiligen, wobei sie sich einreden, dass der gute Zweck ihr Handeln rechtfertige.
Deshalb fühlen sich viele Fanatiker in i h r e m Handeln gerechtfertigt. Wenn ihr solchem Schwarz-weiß-Denken frönt, dann geht ihr schäbig mit euren Idealen um. Jede Handlung, die sich mit einem eurer Ideale nicht vereinbaren lässt, höhlt es von innen her aus. Mehrfach schon habe ich von der Versuchung gesprochen, die euch blendet, wenn ihr einerseits Idealisten seid und euch andererseits für unwürdig oder ohnmächtig haltet: die Verwirklichung eurer Ideale erscheint euch dann in solcher Zukunftsferne, dass ihr den Einsatz jeglichen Mittels für gerechtfertigt haltet. Und wenn das geschieht, gereichen die schönsten Ideale dem Menschen zum Unglück. Wenn ihr praktizierende Idealisten sein wollt, dann muß jeder Schritt, den ihr auf eurem Weg zum Ziel setzt, mit euren Idealen ethisch vereinbar sein.“
Ich möchte meinen: Man mag über den Ursprung dieses Textes denken wie man will, seine inhaltliche Aussage ist von höchstem ethischen Anspruch!
Ich hoffe, Manu erlaubt das etwas ausführlichere Vorstellen dieser Texte, denn ich habe vor das Thema ZEIT aus diesem Blickwinkel ins Forum einfließen zu lassen, ein m. E. höchst bemerkenswerter Blickwinkel.
Kernsätze sind zum Beispiel: DU ERSCHAFFST DEINE EIGENE REALITÄT, sowie DER KRAFTPUNKT IST DIE GEGENWART. Nicht unerwähnt bleiben sollte noch, gerade im Hinblick auf ´Sektierer´, die sich durch die Seth-Texte ziehende ´unbedingte Aufforderung zur Selbstverantwortlichkeit des Individuums´.
Es grüßt
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Ich bin auch gegen Tierversuche. Ich möchte nur ein paar Randgedanken hinzufügen . . .

Wie weit dürfen wir und alle anderen Kreaturen ihre jeweilige Nahrungsketten/kreisläufe und Umwelt nutzen? Was sind die Kriterien der Ethik? Haben wir auch die moralische Befugnis, Bäume zu zersägen?

Wenn wir sterben, essen uns die Würmer, wachsen Baumwurzeln. Dürfen die das mit uns machen (im ethischen Sinne)?

Das organische Lebenssystem fordert Kompromisse. Jeder muss Einschnitte machen. Die Frage ist "wo". Mein persönlicher Kompromiss: Tierversuche: nein; Ab und zu Fleisch essen: ja; Pflanzen essen: ja; Todesstrafe: nein. Um nur einige Beispiele zu nennen. Es gibt kein allgemeingültig definiertes Gut und Böse. Moral ist eine Sache der individuellen Lebenskultur. Die beste überlebt und vererbt die Werte an ihre Nachkommen weiter; in einem Behälter, das wir "Gewissen" nennen.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Nochmals vorweggeschickt: Auch ich bin gegen Tierversuche.

Zur Inspiration, hier ein weiterer neutraler Gedanke...

Die Menschheit steht hin und wieder vor einer recht unerträglichen Frage... vielleicht der unerträglichsten aller Fragen:

Soll der Mensch -- in einer lebenswichtigen Entweder-Oder-Situation -- zwei Leben opfern, um drei andere Leben zu retten?

Anschauliches Beispiel: Eine Mutter hat Drillinge. Sie baden in einem See. Zwei Kinder baden zusammen am Ort A. Das andere badet 50 Meter weiter alleine an Ort B. Plötzlich tauchen überall Haifischflossen auf. Die Mutter sitzt in einem Boot genau in der Mitte zwischen A und B. Wohin rudert die Mutter zuerst?

Die Entscheidung fällt unerträglich schwer. Aber sie ist unausweichlich.

Sie rudert nach A.

In einer lebenswichtigen Entweder-Oder-Situation hat offensichtlich der blanke Arterhaltungstrieb das letzte Wort. "Art" bezeichnet die gesamte "Artgenossenschaft". Das heißt, geopfert wird die zahlenmäßige Minderheit, nicht die Mehrheit.

Wir leben heute wohl deshalb in dieser Vielzahl, weil wir seit Jahrmillionen den Trieb weitervererben, nicht nur eins, sondern so viel wie möglich Leben zu erhalten.

Quantität und Qualität scheinen gleichberechtigt zu sein.
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Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo |-|ardy,

muss man das, Geheimsprachen auflösen?

Denke, es ist Ausdruck der persönlichen Freiheit, eine Sprache zu wählen
und damit eine schmale oder breite Zielgruppe anzusprechen.

Die Sprache Immanuel Kants wäre wahrscheinlich präzise genug, komplexe technische Systeme zu beschreiben, aber wie würde das aussehen, wenn er eine Aussage über die Ausfallsicherheit eines Flugzeugs treffen sollte?

Finde das gut so, dass jede Disziplin ihre eigene Sprache hat.

Sprachen der Künstler sind breiter und erreichen fast jeden.
Man kann die Hypothese aufstellen, dass alle grossen Denker
auch grosse Künstler sind, denn niemand schreibt oder spricht so, wie er träumt.


Gruss
Thomas

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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 25.08.2008 um 00:49 Uhr.
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Beiträge: 733, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Thomas,
nicht schlecht formuliert aber insoweit kenne ich Dich schon. Traumdeutung ist sicher keine Geheimsprache, sie ist offen und ehrlich wahrhaft, aber nur unter 4 Augen. Unter 4 Augen macht es Spass zu träumen und den Grad dessen wir Träumen immer näher an die Realität heranführen, um im wahren glauben an die Liebe, die kleinen manchmal unglaublichen Wunder zu erleben. Liebe ist wie ein Wunder dessen Glaube unglaubliches erreicht und doch wissen wir, noch nie sind wir so durchgeschüttelt worden.

Gruss Frank
Signatur:
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
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Beiträge: 733, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Stueps,
Du hast ja mit Deinen beiden Worten, die völlig aus der Luft gegriffen sein könnten, schon eine Diskussion vom Zaun gebrochen, hier mal eine Pauschale Antwort, auf einiges....

Deutsch ist die höchste Geheimsprache die es auf HYROA4K übersetzt. Damit ständig ohne Unterbrechung zwischen diesen beiden Konstanten A wie K wie 4mm liegt.
Durch besondere Umstände schreiben wir in Deutschland auf A5K, damit auf 5mm.
Für die HYROAxK spielt das seit 1996 keine wesentliche Rolle mehr.
Ist ein Mensch in der Lage, über ein 2. Dimension in die dritte unbekannte zu sehen, kann man von einem ausgeglichenen Menschen sprechen, mit entsprechenden Freilauf.
Damit ist kein Hologramm gemeint, sondern ein Bild mit Strukturtiefenansicht aus dem offensichtlichen Bild, dass seit ewig Zeit bekannt ist durch die Malerei.

Gruss Frank
Signatur:
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
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Beiträge: 112, Mitglied seit 18 Jahren
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich...

:-)
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