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Die Händigkeit der Zeit

Thema erstellt von Bernhard Kletzenbauer 
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Nachfolgend stelle ich meine Überlegungen zum Zeitablauf vor. Darin wird der Begriff der Händigkeit auf die Zeit übertragen. So, wie rechtsgewundene Schrauben (Schneckengehäuse, Spindeln, usw.) stets rechtsgewunden bleiben, egal in welche Lage man sie dreht; so erfolgt der Zeitablauf definitionsgemäß stets von der Gegenwart in die Zukunft – sozusagen zukunfts-händig. Während es bei materiellen Objekten aber sowohl Links- als auch Rechtshändigkeit gibt, ist der Zeitablauf stets zukunfts-händig – niemals vergangenheits-händig.

* Im überwiegend leeren Universum gibt es Materie (und Strahlung) und Veränderungen.

* Wenn im gesamten Universum keine Veränderungen mehr stattfinden, steht die Zeit still und kann nie wieder in Gang gesetzt werden.

* Wenn in einem begrenzten Bereich keine Veränderungen mehr stattfinden, steht dort die Zeit still, während im restlichen Universum die Zeit weiter läuft.

* Positionen in der Leere kann man durch unterschiedliche Koordinatensysteme festlegen. Die Koordinaten sind richtungsabhängige Entfernungs- oder Winkelmaße. 3 Koordinaten sind ausreichend zur Positionsbestimmung im leeren Raum.

* Die 4. Koordinate, der Abstand zwischen Ereignissen und Zuständen, wird als Zeit bezeichnet.
Beispiel:
Ereignis/Zustand: Licht aus <----------ZEIT----------> Ereignis/Zustand: Licht an

* Der tatsächliche Zustand der Materie bildet die Gegenwart.

* Der ehemalige Zustand der Materie wird Vergangenheit genannt.

* Der kommende Zustand der Materie wird Zukunft genannt.

* Genau so wie es linkshändige und rechtshändige Objekte und Abläufe gibt, ist auch der Zeitablauf durch eine Händigkeit festgelegt. Eine Veränderung erfolgt immer vom gegenwärtigen Zustand hin zum zukünftigen Zustand. Dies hat nichts mit den 3 Raum-Koordinaten zu tun! Die Naturgesetze führen zwangsläufig dazu, daß aus dem vorherbestimmten Zukunfts-Zustand ein tatsächlicher Gegenwarts-Zustand wird.

* Den ehemaligen Zustand (Vergangenheit) kann man auf zweierlei Arten ermitteln:
1. Wahrnehmung von Aufzeichnungen verschiedenster Art (Bild, Ton, Text, Meßergebnisse, Erinnerungen...).
2. Rückrechnen vom gegenwärtigen Zustand, anhand der bekannten Naturgesetze.
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Ich würde sagen, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen :)

Gruß,
Hypercube
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Ich stimme soweit überein, möchte aber auch mal weiterdenken (allerdings auch nichts wirklich neues):

Wenn im gesamten Universum keine Veränderung mehr stattfindet, existiert auch keine Zeit.
Drehen wir den Spieß um: Wenn im gesamten Universum alle denkbaren Veränderungen auf einmal stattfinden, existiert die Zeit wohl auch nicht, oder?
Beides halte ich nebenbei für unmöglich.
Nach oben genannter Definition gäbe es einen Ausweg für eine Zeitreise:

Wenn ich ein Jahr in die Vergangenheit zurückreisen möchte, brauche ich nur den gesamten Zustand des Universums (natürlich inkl. solcher Sachen wie Energie, Abläufe "innerhalb" der Unschärfe u.s.w.) in den Zustand von vor einem Jahr bringen.
Naja, so einfach ist es wohl doch nicht: Mal von der praktischen Seite abgesehen, halte ich dieses auch von der logischen Seite für unmöglich. Denn man bräuchte ja ausführende Instrumente, die dieses Vorhaben umsetzen müssen - diese können sich aber nicht von selbst spontan in den vorjährlichen Zustand zurücksetzen, dazu bräuchten sie ja auch wieder andere Instrumente - oder?

Die "Zeithändigkeit" halte ich für ein sehr schönes Bild, etwas komplizierter wird sie auch in der "Entropie" ausgedrückt: In der von Stephen Hawking genannten Tasse, die wir immer nur zu Boden fallen und zerspringen sehen - niemals werden wir es anders herum sehen - obwohl es mathematisch möglich wäre (unter sehr speziellen Bedingungen). Eine Tasse zu fertigen, ist wie etwas (ein Stück Ton) der Entropie zu entreißen - jedoch zu einem zweifelhaften Preis: Die Energiemenge, die wir von einem "entropiefernen" Niveau in ein "entropienahes" Niveau (z.B. Holz zu Asche zu verbrennen) überführen, um die Tasse herzustellen, ist viel höher als die, die die Tasse an Niveau gegenüber einem Tonklumpen gewonnen hat. Es scheint halt auch in den Naturgesetzen begründet: Alles, was wir der Entropie entreißen, müssen wir an anderer Stelle zu einem höheren Preis bezahlen.
Ich hab mir schon mal so öfter gedacht: Vielleicht könnte man ja meinetwegen 30% der gesamten Materie u Energie der Entropie entreißen - und damit die restlichen 70% Chaos in gewollte Bahnen lenken. Wie in einem Heizungsrohr halt, wo 70 Liter 90 Grad Celsius heißes Wasser in 30 Kilogramm Heizungsrohren munter der Entropie folgen - aber eben geordnet. Mal ganz blöd gesagt jetzt :-)

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 15.08.2007 um 02:38 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1087-3:
Wenn im gesamten Universum keine Veränderung mehr stattfindet, existiert auch keine Zeit.
Drehen wir den Spieß um: Wenn im gesamten Universum alle denkbaren Veränderungen auf einmal stattfinden, existiert die Zeit wohl auch nicht, oder?
Warum sollte im 2. Fall keine Zeit existieren? Das ist doch praktisch der jetzige Zustand. Überall geschehen kleine Veränderungen (außer vielleicht in Schwarzen Löchern).

Zitat:
Beides halte ich nebenbei für unmöglich.
Nach oben genannter Definition gäbe es einen Ausweg für eine Zeitreise:

Wenn ich ein Jahr in die Vergangenheit zurückreisen möchte, brauche ich nur den gesamten Zustand des Universums (natürlich inkl. solcher Sachen wie Energie, Abläufe "innerhalb" der Unschärfe u.s.w.) in den Zustand von vor einem Jahr bringen.
Nein, genau das wollte ich ja mit meinem Text beschreiben. Wenn ich das Universum in den alten Zustand versetze, dann ist das nicht das Selbe wie der Originalzustand. Diese Versetzung (mit welcher Maschinerie auch immer) geschieht ja auch immer von einem Zustand der Gegenwart in einen Zustand der Zukunft.
Der Fachbegriff für die Händigkeit lautet übrigens "Chiralität".
Wenn Gott nach 6 Tagen das Universum geschaffen hatte - und 1 Tag ruhte und das Universum sich selbst überließ - um am 8 Tag das Universum wieder in einen früheren Zustand zu versetzen, dann ist der neue Zustand nicht Tag 6 , sondern Tag 8. Es geht immer nur von der Gegenwart in die Zukunft.
Zitat:
In der von Stephen Hawking genannten Tasse, die wir immer nur zu Boden fallen und zerspringen sehen - niemals werden wir es anders herum sehen - obwohl es mathematisch möglich wäre.
Die Tasse versteht nichts von Mathematik und zerspringt. Und selbst wenn sie sich wieder zusammensetzen würde - siehe oben - ist der wieder zusammengesetzte Zustand ein späterer Zustand als der Zersprungene.
1. heil -> 2. zersprungen -> 3. wieder heil
(nicht: 1. heil -> 2. zersprungen -> 1. wieder heil)
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Hm,
zählen wir von Tag 1 bis zu Tag 3,
alle drei haben stattgefunden.
Soweit so gut.
Aber:
wenn ich am dritten Tag den Originalzustand "Tag 1"vollständig wiederherstelle, habe ich nicht am dritten Tag einen wie "Tag1" geschaffen, sondern es ist Tag 1. Es gäbe (auch logisch) nichts, was Tag 3 als Tag 3 existent machen würde.
Obwohl es Tag 3 ist.
Genau wie mit der Tasse:
Setzt die zersprungene Tasse sich aufgrund dieser speziellen Bedingungen wieder vollständig zusammen, ist es
die Original-Tasse, sie unterscheidet sich in nichts von vor dem Bruch. Wenn niemand das Zerbrechen bemerkt hat, wird es auch niemand nachweisen können. Klar ist die Tasse trotzdem zersprungen.
Denn du hast natürlich recht: Der thermodynamische Zeitpfeil geht nun mal nur in eine Richtung. Aber gerade hier passt der Vergleich mit der Händigkeit:
Alle Schneckenhäuser sind in eine einzige Richtung gewunden. Das ist genetisch bedingt - durch die äußeren Bedingungen also festgelegt. Der thermodynamische Zeitpfeil geht auch nun mal nur von der Vergangenheit in die Zukunft.
Jedoch gibt es ganz wenige Ausnahmen, wo das Schneckenhaus sich genau in die andere Richtung windet - eine Mutation. Hier ist die Händigkeit entgegengesetzt. Diesen Schnecken gehts übrigens genauso gut - ihnen ist das scheißegal.
Und auch in der Thermodynamik sind theoretisch Vorgänge möglich - wo sich der Zeitpfeil umkehren kann. Denn die Zeit ist ja von Materie, Energie und den zugehörigen Naturgesetzen bestimmt - haste selbst festgestellt.
Und mehr ist auch nicht nötig zur Bestimmung der Zeit! Das ist ganz wichtig!
Setzt du nun all diese Faktoren, die die Zeit bestimmen, auf "Tag 1"; dann setzt du auch die Zeit, die einzig und allein auf diese Faktoren beruht, auf "Tag 1"! Das ist Logik.
Mit der Händigkeit gibst du der Zeit aber ein Merkmal, das sich von der Materie, Energie und den Naturgesetzen loskoppelt. Und dies hast du willkürlich festgelegt. Denn du kannst dieses Merkmal nicht logisch beweisen, du stützt dich einzig und allein allein auf deine Beobachtungen der Materie, Energie und Naturgesetze. Nur wenn du über eine vollständige Beobachtung der Energie und Materie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verfügst, kannst du der Zeit ein Merkmal der Händigkeit geben. Sonst greift der zweite Hauptsatz (nicht Haupt-gesetz) der Thermodynamik, der eben theoretisch eine mögliche Umkehrung der Zeit einräumt.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine, ich tu mich immer ein wenig schwer ausdrücken.

Und nun noch zu dem Argument: Keine Materie/Energieveränderungen - keine Zeit.
Ich stimme zu.
Und wenn nun alles im selben Moment stattfindet (die Lichgeschwindigkeit ist also unendlich hoch), dann existiert die Zeit doch auch nicht, oder? Wozu denn auch?

Bitte versteh mich nicht falsch, ich möchte nicht gegen deine Aussagen argumentieren. Ich möchte lediglich einige Überlegungen hinzufügen.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 15.08.2007 um 09:51 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1087-5:
Hm,
zählen wir von Tag 1 bis zu Tag 3,
...wenn ich am dritten Tag den Originalzustand "Tag 1"vollständig wiederherstelle, habe ich nicht am dritten Tag einen wie "Tag1" geschaffen,
Doch!
Zitat:
... sondern es ist Tag 1.
Nein.
Zitat:
Es gäbe (auch logisch) nichts, was Tag 3 als Tag 3 existent machen würde.
(Beim Zitieren ist mir irgendwas abgestürzt, und ich muß den ganzen Text noch mal tippen. Hoffentlich kriege ich ihn wieder genau so hin.)
Die Vergangenheit macht Tag 3 einzigartig. Vor dem Tag 1 gibt es Tag Null – vor dem Tag 3 gibt es Tag 2. Auch wenn sie in Deinem obigen Beispiel physikalisch identisch sind, so sind Tag 1 und Tag 3 im Ablauf der Zeit zwei unterschiedliche Tage.
Vielleicht kann man die Erklärung an den Vorläuferzuständen festmachen. Wenn die ganze Kette an Vorläuferzuständen identisch ist, dann ist auch der Tag identisch, egal welchen Namen er hat. In Deinem Beispiel wäre identisch:
Tag -3 * -2 * -1 * 0 * 1
Tag -3 * -2 * -1 * 0 * 3

Tatsächlich ist der Ablauf aber so:
Tag -3 * -2 * -1 * 0 * 1 *2 * 1
Zitat:
Und auch in der Thermodynamik sind theoretisch Vorgänge möglich - wo sich der Zeitpfeil umkehren kann.
Theoretisch! Theoretisch ist auch möglich, daß sich in einem Raum 3 Leute befinden. Wenn davon 5 Leute den Raum verlassen, müssen 2 Leute wieder hineingehen, damit der Raum leer ist.
Theoretisch!
Zitat:
Mit der Händigkeit gibst du der Zeit aber ein Merkmal, das sich von der Materie, Energie und den Naturgesetzen loskoppelt. Und dies hast du willkürlich festgelegt.
Das Merkmal Händigkeit ist von den Raumkoordinaten losgekoppelt.
Es kommt darauf an, daß eine Veränderung stattfindet. Diese Veränderung kann eine Bewegung in eine beliebige Richtung sein, also auch ein Schritt rückwärts. Wenn ich einen Schritt rückwärts mache, läuft die Zeit trotzdem vorwärts. Der Zustand vor dem Schritt wird zur Vergangenheit und der Zustand nach dem Schritt ist die neue Gegenwart..
Es kann aber auch eine Zustands- oder Ereignisveränderung stattfinden, die ohne Bewegungen abläuft. Wenn auf dem Monitor ein gelbes Pixel weiß aufleuchtet, ist der Zustand weiß die neue Gegenwart und der Zustand gelb die Vergangenheit. Ohne Bewegung fand ein Zeitablauf statt, der immer noch an die Materie- und den Energiezustand des Monitor-Pixels gekoppelt ist.
Zitat:
Nur wenn du über eine vollständige Beobachtung der Energie und Materie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verfügst, kannst du der Zeit ein Merkmal der Händigkeit geben.
Vollständig? Nun mal nicht übertreiben. Sobald eine Veränderung wahrnehmbar oder meßbar ist, ist das vollständig genug, um einen Zeitablauf zu erkennen. Du spielst auf das obige Beispiel mit Tag 1, 2, 3 an? Nun, ich habe in meinem Beispiel sogar die Tage bis "-3" noch vorangestellt. So vollständig wäre es gar nicht nötig gewesen. Meist reicht nur ein einziger Vor-Zustand um zu erkennen, daß Tag 1 ein anderer Zeitpunkt ist als Tag 3. Natürlich kann man überspitzt einen Fall konstruieren, in dem erst am 99. Vorzustand erkennbar wird, ob die Händigkeit stimmt. Aber es wäre doch paradox wenn die Vergangenheit nach der Gegenwart käme. Der Begriff Zeitablauf ist von uns Menschen nun mal so definiert: Vergangenheit > Gegenwart > Zukunft. Alles, was diese Reihenfolge durcheinanderbringt ist unlogisch und unreal.
Zitat:
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine, ich tu mich immer ein wenig schwer ausdrücken.
...Und wenn nun alles im selben Moment stattfindet (die Lichgeschwindigkeit ist also unendlich hoch), dann existiert die Zeit doch auch nicht, oder? Wozu denn auch?
Jetzt habe ich es verstanden. Wenn alles in
einem einzigen
Moment stattfindet, dann gibt es keinen Abstand zu einem anderen Moment – und somit keine Zeit.
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D.h. damit Zeit wahrgenommen werden kann, bzw. existiert muss es verschiedene Geschwindigkeiten geben. Nur wenn sich etwas relativ zueinander bewegt kann Zeit existieren.
Doch selbst wenn sich alles mit Lichtgeschwindigkeit bewegen würde,also keine Zeit vergeht, gibt es doch trotzdem so etwas wie Ursache und Wirkung,oder?
Dieses kann als hintereinander folgende Ereignisse betrachtet werden und somit vergeht theoretisch wieder Zeit.

Nochmal zum Unterschied zwischen Tag 1 und Tag 3:
Ich habe gelesen, dass Wassermoleküle ein "Gedächtnis" haben sollen (wie das gemessen wird habe ich keine Ahnung). Vielleicht ließe sich dies auf alle Teilchen beziehen, die durch Ereignisse "geprägt" wurden. Hört sich sehr utopisch an,ich weiß.
Aber ich denke schon, dass Teilchen, die z.B. als Jet aus einem schwarzen Loch kommen, noch irgendwie davon geprägt sind.
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Hypercube schrieb in Beitrag Nr. 1087-7:
D.h. damit Zeit wahrgenommen werden kann, bzw. existiert muss es verschiedene Geschwindigkeiten geben. Nur wenn sich etwas relativ zueinander bewegt kann Zeit existieren.
Nein. Es muß nur eine Veränderung stattfinden. Das muß keine Bewegung sein. Und es muß auch nicht schnell geschehen.
Zitat:
Ich habe gelesen, dass Wassermoleküle ein "Gedächtnis" haben sollen (wie das gemessen wird habe ich keine Ahnung).
Diejenigen, die es messen, haben auch keine Ahnung.
Zitat:
Aber ich denke schon, dass Teilchen, die z.B. als Jet aus einem schwarzen Loch kommen, noch irgendwie davon geprägt sind.
Aus einem Schwarzen Loch kommt nichts mehr. Das ist eine Einbahnstraße.
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Hier eine schnelle Antwort, später mehr:

Ich bin ja deiner Meinung, ich bin sogar soweit zu gehen, die Händigkeit der Zeit als Axiom hinzunehmen. Aber ehe ich sie als Merkmal akzeptiere, muss noch einiges geklärt werden.
Die Zeit ist also ein Maß für Veränderung. Einverstanden. Die Zeitrichtung ist also fest vorgeschrieben durch das Merkmal der Händigkeit.
Und genau hier habe ich Zweifel.
Auch wenn du klar im Vorteil bist, denn es wird dir schwer jemand das Gegenteil beweisen können, wozu brauchen wir die Händigkeit überhaupt?
Man kann wirklich so argumentieren, dass sich die Zeit aus den Veränderungen/Wechselwirkungen der Materie/Energie ergibt. Diese Wechselwirkungen ergeben sich aus den Naturgesetzen.
Die Zeit ist ein Maß!
Ein Hilfsmittel zur Beschreibung von Veränderungen!
Die Zeit kommt allein mit Raum, Materie, Energie und Naturgesetzen aus!
Mehr braucht sie nicht!
Wenn du ihr das Merkmal der Händigkeit verleihst, dann läuft sie natürlich nur in eine Richtung!
Aber bisher hast du der Zeit dieses Merkmal willkürlich verliehen!
Aber für ihre Existenz braucht sie die Händigkeit nicht! Auch wenn wir aus unseren bisherigen Beobachtungen dieses Axiom aufstellen könnten.
Aber damit Vorsicht, ich bin ein Anhänger von Ockam´s Razor. Also nicht mehr Annahmen machen als nötig!
Wie gesagt: Ohne Händigkeit gibt es eine (wenn auch extrem geringe) Wahrscheinlichkeit einer Zeitreise.
Mit Händigkeit gibt es sie nicht mehr.

Ich werd nochmal in Ruhe drüber nachdenken (hab zwei Tage frei :-) ), ich schlage sogar vor, deine Händigkeit mal als Axiom hinzustellen, und dies dann durchzudiskutieren. Ich ahne darin interessante Effekte und Schlussfolgerungen.

Hypercube:
Braucht die Kausalität wirklich Zeit? Wozu? Tritt halt die Wirkung gleichzeitig mit der Ursache ein. Na und? Ist doch der Kausalität egal.
Natürlich ist dies nicht das, was wir beobachten.


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Zitat:
Wie gesagt: Ohne Händigkeit gibt es eine (wenn auch extrem geringe) Wahrscheinlichkeit einer Zeitreise.
Mit Händigkeit gibt es sie nicht mehr.
Endlich!
Genau deshalb verfaßte ich den Text. Um die Unmöglichkeit einer Zeitreise in die Vergangenheit darzustellen.
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Wie soll ich mir Veränderung vorstellen, wenn nicht durch Bewegung?

zum Wesen des Wassers:
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id1...
(unterer Abschnitt)
http://www.fv-berlin.de/pm_archiv/2005/11-wasser.html


"Von Schwarzen Löchern wissen die meisten Menschen, dass sie Materie verschlingen, die dann auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Doch unter geeigneten Umständen kann es vorkommen, dass Schwarze Löcher Materie, die schon fast hineingefallen ist, auf spektakuläre Weise von sich schleudern!"
http://www.einstein-online.info/de/vertiefung/Jets/...


Wenn ich das nicht falsch verstanden habe, ist doch gerade das Wechselspiel von Ursache-Wirkung die Zeit. Nichts geschieht ohne Grund. Zuerst existiert doch die Ursache, damit eine Veräderung eintreten kann, oder nicht ?
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Hypercube schrieb in Beitrag Nr. 1087-11:
Wie soll ich mir Veränderung vorstellen, wenn nicht durch Bewegung?
Ich schrieb in Beitrag 1087-6:
"Wenn auf dem Monitor ein gelbes Pixel weiß aufleuchtet, ist der Zustand weiß die neue Gegenwart und der Zustand gelb die Vergangenheit."
Eigenschaftsveränderungen benötigen keine Bewegungen.
Zitat:
zum Wesen des Wassers:
Mogelpackung. Man hat kein destilliertes H2O verwendet, sondern verunreinigtes Wasser.
Das schreibt die GWUP:
http://www.gwup.org/themen/texte/wasserbehandlung/i...
Zitat:
"...Doch unter geeigneten Umständen kann es vorkommen, dass Schwarze Löcher Materie, die schon fast hineingefallen ist, auf spektakuläre Weise von sich schleudern!"
Fast wäre ich auch hereingefallen. Fast ins Schwarze Loch gefallen ist eben nicht hineingefallen. Dann gibt es natürlich unter Umständen ein Entkommen.
Zitat:
Wenn ich das nicht falsch verstanden habe, ist doch gerade das Wechselspiel von Ursache-Wirkung die Zeit. Nichts geschieht ohne Grund.
Ursache -Wirkung ist ein anderes Spiel. Bei Zeit geht es einfach nur um den Vorher-Nachher-Effekt:
Frosch ---> Prinz ;-)
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Was mich an deiner Idee ein wenig stört, ist, dass sie eigentlich nicht gebraucht wird.
Du hast der Zeit willkürlich ein zusätzliches Merkmal aufgedrückt, um damit deine Beobachtungen zu erklären - nämlich die Nichtbeobachtung von Zeitreisen.
Es ist eine mögliche (von dir erdachte) Erklärung - ein Beweis jedoch nicht!
Dieses Vorgehen kommt meiner Meinung nach einem anderen Konzept nahe:
Alles, was wir beobachten, aber nicht begreifen können, hat Gott initiiert. Gut, ist jetzt ganz schön übertrieben.
Deine Händigkeit wird sich weder beweisen, noch widerlegen lassen - bis zum beobachtbaren Auftreten einer Zeitreise.

Der Zeitbegriff an sich ist schon fast nicht mit Gedanken zu fassen.
Zeit ist meiner Meinung nach ein erdachtes Konzept, nichts wirklich "körperliches". Ein Gedankenkonstrukt, welches hilft, die beobachtbare Welt zu beschreiben. Die Zeit ergibt sich m. E. aus der Gesamtheit der Thermodynamik, aus der Begrenztheit der Lichtgeschwindigkeit (ausgesandtes Licht kommt nicht im selben Moment des Aussendens am Zielort an), aus den Eigenschaften der Materie, aus der Kausalität der Dinge und aus psychologischen Komponenten. Hab bestimmt jetzt was vergessen.
Ich bin ein Anhänger der Meinung, dass alles Zusammenwirken dieser Elemente eine Zeitreise unmöglich machen. Auch wenn dies schwerer zu verstehen ist, reicht dieses Konzept aus, um die Nichtbeobachtung von Zeitreisen zu erlkären.
Diese Nichtbeobachtung sagt nicht aus, dass Zeitreisen unmöglich sind!
Nur weil wir etwas nicht beobachten, ist es noch lange nicht unmöglich.
Die Händigkeit ist daher für mich völlig überflüssig.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 17.08.2007 um 16:26 Uhr.
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@Bernhart Kletzenbauer
nochmal kurz zum schwarzen Loch auch wenn es eigentlich nicht hierher gehört: unter fast verstehe ich dass etwas den Ereignishorizont überschritten und damit eigentlich verloren.
Wasser:so ein esotherik-krams meine ich nicht,sondern das physikalische.(meinetwegen, dass in der Quantenmechanik ein Zustand wahrscheinlicher wird.somit wäre das System verändert und eine Änderung von Tag 1 auf 3 möglich.)
Aber gibt es nicht eine Ursache dass der Frosch zum Prinzen, sodass dieser Vorgang die Wirkung ist?:)
und so auch bei der Farbverschiebung von Pixeln.
Gruß,
Hypercube
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Hypercube schrieb in Beitrag Nr. 1087-14:
...nochmal kurz zum schwarzen Loch ... unter fast verstehe ich dass etwas den Ereignishorizont überschritten und damit eigentlich verloren...
Es ist verloren, wenn es den Ereignishorizont überschritten hat.

Zitat:
Wasser:so ein esotherik-krams meine ich nicht,sondern das physikalische
Es las sich aber so esoterisch...
Zitat:
Aber gibt es nicht eine Ursache dass der Frosch zum Prinzen, sodass dieser Vorgang die Wirkung ist?:)
und so auch bei der Farbverschiebung von Pixeln.
Natürlich gibt es für alles eine Ursache. Letztendlich werden auch alle Veränderungen auf Bewegungen zurückführbar sein. Aber dermaßen tief wollte ich gar nicht in den Mikrokosmos vordringen.
Es gibt auch Veränderungen, bei denen uns nicht sofort die Bewegung ersichtlich ist. Das sich verändernde Objekt bleibt an Ort und Stelle und verändert sich trotzdem. Und der Abstand zwischen vorher und nachher wird als Zeit gemessen.
Der zeitliche Abstand wohlgemerkt! Bei dem Begriff "Abstand" wird zu oft an einen räumlichen Abstand gedacht.
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Bernhard,

ich möchte meinen letzten Beitrag noch etwas abmildern:

Vielleicht verleiht ja von mir vorher erwähntes Zusammenwirken aller Elemente der Zeit diese Händigkeit, ich halte das für durchaus möglich!
Ich halte deine Händigkeit auch nicht mehr für weder beweis- noch nichtbeweisbar!
Und damit habe ich dir mit meinem überzogenen Gottesbeweisbarkeits-Vergleich in meinem vorigen Beitrag schwer Unrecht getan.
Ich habe für diese/n Widerlegung/Beweis allerdings erst eine äußerst vage Vorstellung, und werd daher erst mal fein die Klappe halten.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 19.08.2007 um 22:27 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1087-16:
Vielleicht verleiht ja von mir vorher erwähntes Zusammenwirken aller Elemente der Zeit diese Händigkeit, ich halte das für durchaus möglich!
Beim Lesen Deiner Erklärung über das Zusammenwirken,
"Die Zeit ergibt sich m. E. aus der Gesamtheit der Thermodynamik, aus der Begrenztheit der Lichtgeschwindigkeit (ausgesandtes Licht kommt nicht im selben Moment des Aussendens am Zielort an), aus den Eigenschaften der Materie, aus der Kausalität der Dinge und aus psychologischen Komponenten."
dachte ich mir auch, daß wir im Grunde einer Meinung sind. Nur beschreibt es jeder von uns anders.


Ich schrecke oft vor bildhaften Vergleichen zurück, weil man die mißverstehen kann. Aber in den letzten Tagen ist mir ein Vergleich eingefallen, der vielleicht ganz gut verständlich macht, was ich meine.
Jede Kugel hat 2 Pole und einen Äquator. Der eine Pol heißt in unserem Fall "Gegenwart" und der andere Pol "Zukunft". Steht nun eine Person an dem Pol "Gegenwart", dann führt jeder Schritt in die Zukunft.
Den vergangenen Zustand gibt es nicht mehr, weil der Standort der Person immer die "Gegenwart" markiert (also kein fester Punkt auf der Kugel). Wenn dieser Punkt wandert, dann wandert natürlich auch der gegenüberliegende Punkt der Zukunft.
So wie alle Vergleiche hinken, so humpelt auch dieser Vergleich. Er ist nur dann einleuchtend, wenn eine Bewegung im Raum stattfindet.
Aber egal ob es nun Händigkeit genannt wird, oder mit einer Kugeloberfläche verglichen wird - den realen Zustand der Welt (und aller darin enthaltenen "Objekte") nennen wir Gegenwart. Jede Veränderung davon führt in die Zukunft. Der dann veränderte Zustand wird nun wieder Gegenwart genannt....usw...
Selbst wenn ein vorheriger Zustand wieder hergestellt wird, ist er - insgesamt betrachtet - nicht Vergangenheit. Wenn ich also die Person auf der Kugel wieder einen Schritt zurück machen lasse, geht dieser Schritt wieder in die Zukunft.
Von vergangenen Zuständen haben wir nur Kenntnisse, wenn es irgendwelche Aufzeichnungen gibt (Fußspuren, Fotos, Erinnerungen im Gehirn).

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bernhard Kletzenbauer am 19.08.2007 um 23:16 Uhr.
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Ok, jede Veränderung führt also in die Zukunft -keine Chance zu entfliehen.
(Vergleich war anschaulich)
Die Gegenwart ist also sehr kurz (wenn man es so betrachtet) solange bis irgendwo eine Verändereung stattfindet.
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Hypercube schrieb in Beitrag Nr. 1087-18:
Die Gegenwart ist also sehr kurz ... solange bis irgendwo eine Verändereung stattfindet.
Interessante Formulierung. Aber von "außerhalb" betrachtet, scheint ein Schwarzes Loch und andere Gegenden hoher Schwerkraft tatsächlich eine ziemlich "lange" Gegenwart zu haben.
Vom Standpunkt des Schwarzen Loches gesehen ist das natürlich anders. Da ist die Gegenwart praktisch in Nullzeit, so wie bei uns (Zeitdauer von 24:00 Uhr bis 00:00 Uhr).
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Ich finde diesen Vergleich auch sehr gut.
Die Vergangenheit wäre dann nördlicher als der Nordpol (wenn die Gegenwart der Nordpol ist) - wohin man nun mal nicht kann.
Allerdings blieben wir dann immer auf dem Nordpol, und könnten dort nicht weg. Denn jeder Schritt vom Nordpol weg führt zwar in die Zukunft, aber sobald wir uns vom Norpol wegbewegen würden, läge der in der Vergangenheit. Und dann könnten wir bis zu einem gewissen Grad in die Vergangenheit- bis zum Nordpol halt.
Es ist, als liefen wir auf einer Kugel - und der Nordpol wandert immer mit uns mit.
Wir leben in der Gegenwart, können in Richtung Zukunft handeln, und können aufgrund des Prinzipes der Kausalität und der Naturgesetze in die Vergangenheit blicken, ohne sie verändern zu können. Denn alles Vergangene wird genauso zur Gegenwart, wie die Gegenwart zur Zukunft wird.
Das alles muss einen Grund haben.
Gehört zwar nicht ganz hierher, ich sags mal trotzdem:
ich glaube, selbst der Urknall (so er denn stattgefunden hat) ist kausal bedingt, hat also eine Ursache. Und wenn das der Fall ist, dann ist das Gesetz der Kausalität sogar noch über die Grenzen des uns bekannten Universums hinaus gültig.
Reine Spekulation. Aber für mich persönlich gehört das inzwischen zum gesunden Menschenverstand.
Da können die Quantentheoretiker mit ihren Spontanentstehungen und Unschärferelationen reden wie sie wollen. Die Theorien machen zwar sehr brauchbare Voraussagen, aber selbst hier glaube ich, dass die Gesetze der Kausalität gelten, und die Vorgänge nur scheinbar spontan sind. Wir könnens halt noch nicht besser beschreiben (obwohl diese Beschreibungen schon wahnsinnig gut sind).
Entschuldigung die Abweichung vom Thema. War halt spontan ;-)
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