Willkommen in Manus Zeitforum
RobinOutside
Beiträge: 1, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Forumler,

ich habe mich soeben angemeldet und möchte Euch gern den Grund dafür nennen:

Ich arbeite als Coach und als Trainer für ein größeres Unternehmen und das Thema Zeitmanagement für Führungskräfte steht mal wieder auf dem Plan. Da ich keine Lust mehr darauf habe, ausschließlich Lothar Seiwert zu diesem Thema heranzuziehen, möchte ich es um einen philosophischen Ansatz erweitern. Oder sagen wir es eher so: Wenn ich Zeit managen will, muss ich doch vorher wissen, was das eigentlich ist die Zeit!

Nun habe ich in eine Ethymologisches Wörterbuch (Ursprung der Wörter) geschaut und fand folgende Aussage zur Zeit: Gezeiten, Ebbe und Flut, die Blätter abstreifen ....

.... und dann verliesen sie mich!
Außerdem interessiert es mich, wie Zeit in anderen Kulturen bzw. Religionen gesehen wird.

Hat Jemand einen Impuls für mich, damit mein Hirn weiterarbeiten kann?

Viele Grüße
Robin
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Robin
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Timeout
Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
RobinOutside schrieb in Beitrag Nr. 1074-1:
Hallo Forumler,

ich habe mich soeben angemeldet und möchte Euch gern den Grund dafür nennen:

Ich arbeite als Coach und als Trainer für ein größeres Unternehmen und das Thema Zeitmanagement für Führungskräfte steht mal wieder auf dem Plan. Da ich keine Lust mehr darauf habe, ausschließlich Lothar Seiwert zu diesem Thema heranzuziehen, möchte ich es um einen philosophischen Ansatz erweitern. Oder sagen wir es eher so: Wenn ich Zeit managen will, muss ich doch vorher wissen, was das eigentlich ist die Zeit!
Nein, Du mußt nicht wissen, was sie ist, Du mußt nur wissen, welche Eigenschaften sie hat. Kein Physiker weiß z.B., was ein Elektron eigentlich ist (OK, eine Elementaranregung des Elektronenfeldes, aber das verschiebt das Problem auch nur, was ist eigentlich das Elektronenfeld, und was genau ist eine Elementaranregung?) Dennoch können Physiker mit Elektronen wunderbar umgehen, sie sehr erfolgreich theoretisch beschreiben, und in Beschleunigern mit hoher Präzision auf andere Teilchen treffen lassen.

In der Tat kann man die Frage stellen, ob die Frage "was ist" als solche überhaput einen Sinn hat. Alles, was wir feststellen können, ist, welche Eigenschaften etwas hat.

In diesem Sinne kann man also auf das berühmte Einstein-Zitat zurückgreifen: Zeit ist das, was wir auf einer Uhr ablesen.

Die eigentliche Frage ist also, welche Modelle können wir uns von der Zeit machen (die möglichst viele Eigenschaften derselben richtig abbilden). Und hier wird es dann richtig komplex, weil wir mit "Zeit" eigentlich mehrere ziemlich verschiedene Dinge beschreiben: Einerseits eine physikalische Größe, mit deren Hilfe wir die Vorgänge in der Natur beschreiben können, und andererseits die "erlebte" Zeit, die so nur in unseren Köpfen existiert.

Letztlich geht es also um Modelle für die jeweilige Zeit, die möglichst viele Eigenschaften derselben abbilden, sowie idealerweise das Verhältnis derselben.

Zitat:
Nun habe ich in eine Ethymologisches Wörterbuch (Ursprung der Wörter) geschaut und fand folgende Aussage zur Zeit: Gezeiten, Ebbe und Flut, die Blätter abstreifen ....

.... und dann verliesen sie mich!
Außerdem interessiert es mich, wie Zeit in anderen Kulturen bzw. Religionen gesehen wird.

Hat Jemand einen Impuls für mich, damit mein Hirn weiterarbeiten kann?

Soweit ich weiß, sind die beiden großen Zeitmodelle i.W. die lineare Zeit und die zyklische Zeit. Die lineare Zeit ist vor allem im westlichen Denken verankert; es ist die Zeit, die "vergeht" und nicht wiederkommt. Sprich, es gibt eine einmalige Entwicklung, was war, kommt so nicht wieder. Das christliche Schöpfungsverständnis ist ein Paradebeispiel dafür: Am Anfang wurde die Welt erschaffen, dann gibt es eine Entwicklung, und am Ende kommt dan die Wiederkehr Christi. Auch das menschliche Leben ist einmalig: Jeder Mensch wird einmal geboren (Anfang), macht eine Entwicklung durch, und stirbt dann, um danach ins Paradies oder in die Hölle zu kommen. Das Leben jedes Menschen ist also eine einmalige Sache, mit einem definierten Anfang und einem definierten Ende. Andere Bereiche, wo dieses Zeitverständnis fundamental ist, sind die Evolutionslehre (das Leben macht eine gerichtete Entwicklung durch, in deren Verlauf immer komplexere Lebensformen entstehen), die Geschichtswissenschaft (es gibt eine durchgehende Entwicklungslinie von den ersten Hochkulturen bis zur Moderne; die Geschichte insgesamt schreitet immer voran), oder in der Physik der zweite Hauptsatz der Thermodynamik (die Entropie nimmt mit der Zeit immer zu; diese Eigenschaft ist verantwortlich dafür, daß z.B. zersprungene Gläser sich nicht wieder von selbst zusammensetzen).

Die zyklische Zeit ist hingegen vor allem im östlichen Denken verankert. In der zyklischen Zeit kehrt alles im Wesentlichen wieder. So wie auf einen Tag der nächste folgt, und auf ein Jahr das nächste, läuft nach dem zyklischen Zeitverständnis die gesamte Zeit in Zyklen. Das gilt sowohl für die Welt als Ganzes, als auch für das einzelne Leben (Zyklus der Wiedergeburten). Die meisten Methoden der Zeitmessung (inklusive der Definition der Sekunde nach SI-Standard) beruhen auf periodischen Vorgängen (Schwingungen, z.B. eines Pendels, einer Unruh oder eines Quartzes, oder natürlich der täglich wiederkehrende Lauf der Sonne und der wiederkehrende Wechsel der Jahreszeiten), eine Ausnahme ist die Zeitbestimmung mittels Radioaktivität (z.B. zur Altersbestimmung in der Archäologie).

Ok, ich hoffe, das hilft schon einmal weiter.
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Thomas der Große
Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
@Timeout
Gefällt mir, der Denkansatz aus dem fernen Osten!
Die Zeit wird z.B. mit einem Uhrzeiger verglichen
und der gibt nur die Phase innerhalb eines festen Abschnitts an.


@Robin
Salve Robin,

im wesentlichen möchte mich darauf beschränken, Deine Frage zu verstehen.


I. "Wenn ich Zeit managen will, muss ich doch vorher wissen, was das eigentlich ist die Zeit!". [A1]

.. ist das wirklich so? In der Mathematik werden Begriffe zuerst attributiv definiert, bevor man sie verwendet.
Ansonsten ist die menschliche Sprache voll von Begriffen, bei denen man sich schwer tut, sie auf die
Definitionsform

"Ein <Begriff> ist etwas, mit den Eigenschaften <e1>, <e2>, <e3>,..., <en>"

zu reduzieren.

Der Begriff der "Zeit" ist wohl so einer. Das Forum ist voll von Identifizierungen z.B. vom Wesen der Zeit, dem Vorgang der Zeitmessung, und der Uhrzeit, also einem Zeitpunkt.

Der gute alte Einstein würde sagen: "Man muß die Welt nicht verstehen, man muß sich nur damit zurechtfinden".

Deine Aussage würde mit der entsprechenden Schärfe formuliert heißen: "Man muß nicht verstehen, was die Zeit ist, man muß sie nur managen können". [A2]

Deine urspüngliche Aussage [A1] fordert dagegen implizit, daß Du die Zeit managen willst, indem Du sie mit präzisen Begriffen beschreibst, z.B. mit einem mathematisch-physikalischen Modell, korrekt?

Biete an
[A3] Es wäre hilfreich zu wissen, was die Zeit ist, um sie zu managen.



II. Ist es wirklich die Zeit, die Du managen willst?

Denke in einem Unternehmen steht der Begriff Leistung im Vordergrund. Die Zeit ist dabei lediglich ein Parameter.

Die Abstraktion des physikalischen Begriffs der Leistung zur Bewertung von Managements sehe ich als
unproblematisch: Leistung=geleistete Arbeit/benötige Zeit.
Auf Grenzübergänge mit infinitesimaler Zeit einzugehen, halte ich hier für unnötig!

1. Wenn wir die übliche Uhrzeitmessung zugrunde legen, ist die Zeit keine besondere Qualität.
Wenn wir von einem konstanten Gehalt eines Managers ausgehen, gibt die Zeitspanne gerade
die entspr. Kosten für das Unternehmen wieder.

Interessant ist dagegen die Abstraktion der physikalischen Arbeit=Energie.

2a. Wenn z.B. jemand viel Zeit und Energie in seine Aufgabe steckt, aber das Ergebnis unbrauchbar ist,
was ist dann das Maß seiner geleisteten Arbeit?


2b. Gerade für einen Manager ist es wichtig, daß er weitreichende Entscheidung ohne wesentliche
Hindernisse, also ohne großen Aufwand, umsetzen kann.

Bemerkung: Die Kombination aus 2a. und 2b. gibt es natürlich auch: In größeren Firmen wird ständig umstrukturiert, ohne daß allgemeines Verständnis dafür eingefordert würde :)

Nach 2b. hat die Arbeit notwendig Strukturcharakter, hat etwas mit Information zu tun.
Nach 2a. bleibt entscheidend, daß das Ergebnis für das Unternehmen positiv ist.

Diese beiden Aspekte halte ich für wesentlich bei der Bewertung von Tätigkeiten innerhalb
der Management-Prozesse. Wie man die messen kann, will ich jetzt nicht vertiefen.

Zeitmanagement innerhalb der Management-Prozesse assoziiere ich nun wesentlich mit der
Einschätzung und Optimierung des Zeitaufwandes für die einzelnen Prozess-Schritte.
Entsprechend 1. ist aber das Wesen der Zeit nicht sonderlich interessant.


III. Was ist Zeit?
1. Wikipedia finde ich an der Stelle ganz gut: http://de.wikipedia.org/wiki/Zeit
"Der Begriff Zeit bezeichnet die vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommene Form der Ordnung des Auftretens von Ereignissen."

Wir haben also Sequenzen von Ereignissen, auch Prozesse genannt.
Die kommen in unserem Bewußtsein an, wir können die einzelnen Phasen
des Prozesses sortieren und haben ein Maß dafür, wielange jede Phase
und das Ganze gedauert hat.

Problem ist hier, daß das Maß wie das menschliche Bewußtsein ein sehr individuelles ist.

2. Die physikalische Zeit hat im Gegensatz zur indiviuellen Zeit den Anspruch objektiv zu sein
und damit unabhängig von indiviuellen Wahrnehmungen.

Um die physikalische Zeit zu finden, ist es hinreichend ein objektives Maß für Ereignisfolgen zu finden.
Und hier kommt jetzt Kollege "Timeout" mit der zyklischen Zeit ins Spiel, bzw.
Dein ethymologisches Wörterbuch mit den Gezeiten:

Viele periodische Vorgänge haben nach Beobachtung die Eigenschaft, daß das Zählen ihrer Perioden
vergleichbar ist.

Zwei Fadenpendel mit gleichlangen Schnüren, die mit der gleichen Auslenkung eben schwingen,
haben innerhalb des Meßfehlers überall auf der Erde die gleiche Periode. Und das Zählen der Perioden
ist ein sinnvolles Maß für die vergangen Zeit seit seit einem vereinbarten Startzeitpunkt.

Dann finden wir ein drittes Pendel, das in der gleichen Zeit doppelt so oft schwingt.
Dann finden wir ein 4. Pendel, das in der gleichen Zeit 4-mal so oft schwingt.
Dann finden wir ein 5. Pendel, das in der gleichen Zeit 8-mal so oft schwingt.
und so fort.

Mit dem Zählen hinreichend feiner Perioden können wir jedem Ereignis eines Prozesses ein objektives Zeitmaß zuordnen. Damit haben wir ein Maß für die reelle physikalische Zeit konstrukiert.


Wenn wir davon ausgehen, daß das Zeitmaß alle Eigenschaften der Zeit charakterisiert, können wir
die "Zeit" mit dem "Zeitmaß" identifizieren:


D1: "Die reelle physikalische Zeit sei das Grenzmaß von normierten periodischen Zählprozessen."

Mit Normieren eines Zählprozesses meine ich folgendes:
1. Alle Zählprozesse haben einen gemeinsamen Nullpunkt zu einem Zeitpunkt.
2. Einer der periodischen Vorgänge wird als Normprozeß auszeichnet. Seine Periode fasse ich als Zeiteinheit auf.
3. Die Zählung der übrigen Vorgänge wird mit dem Zählverhältnis zum Eichprozeß gewichtet. Z.B ein periodischer
Vorgang passiert 128 mal wärend einer Zeiteinheit, dann mulitpliziere ich seinen Zählprozeß mit 1/128 damit
er nach einer Zeiteinheit auch auf "1" kommt.

Die Existenz der Zeit ist gesichert durch die Postulate
P1: "Es gibt ortsunabhängie vergleichbare periodische Vorgänge, d.h. sie führen unabhängig von ihrem Ort zu gleichen Zählprozessen"
P2: "Die periodischen Vorgänge seien außerdem skalierbar sind, d.h. zu einem periodischen Vorgang gibt es einen entsprechenden mit
doppelter Periode und mit halber Periode, falls die Halbperiode beobachtbar ist.

Diese Postulate entsprechen den oben genannten Beobachtungen mit den Fadenpendeln.
P1 drückt das eigentliche Phänomän der Zeit aus. Zwei periodische Vorgänge, die sich am gleichen
Ort gleich verhalten, tun das auch wenn sie an verschiedenen Orten stattfinden.
So können wir grundsätzlich Gleichzeitigkeit und Reihenfolge von Ereignissen bewerten.

Bei P2 brauchen wir die Halbierung der Periode für die Konstuktion des Grenzmaßes.

Mit der Verdoppelung der Periode bei P2 ist implizit die lineare Ordnung beim Periodenzählen gefordert.


Bemerkungen:
1. In der Quantentheorie können wir die Folge von Ereignisse nicht beliebig fein auflösen.
Entsprechend beibt die Zeit diskret. Das Zeitmaß ist also immer eine rationale Zahl.
Das Modell, das der klassischen Mechanik zugrundeliegt, kann den Grenzübergang
sehr wohl durchführen, dort ist die Zeit eine reell Zahl.

2. Nun habe ich die Monotonie der Zeit mit der Entropie irreversibler Prozesse nicht gefordert.
Ich brauche sie nicht. Wenn die Thermodynamiker sie brauchen, ist es ihr Problem!
Vgl. Thema "Wie entkleiden sich Zwiebeln?", Modran "Ich behaupte: von innen nach außen."

3. Und wenn ich er richtig gemacht habe, wurde auch keine Relativitättheroie beansprucht,
Die gehen davon aus, daß innerhalb eines Inertialsystems P1 gilt.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 03.09.2007 um 12:13 Uhr.
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Thomas der Große
Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Sei gegrüßt Robin,

jetzt habe ich noch etwas gefunden aus der Philosopie des tibetischen Buddhismus
und ich war erstaunt, daß mir die Betrachtungen über die Zeit näher sind als alles,
was ich über Physik weiß.

Der Dalai Lama hat letztens darüber gesprochen und zwar aus der


I. "Meditation über die Transienz der Dinge".


1. Die Kausalität ist in der tibetischen Philosphie startk verankert

>> [203] Es gibt kein [wirksames] Ding ohne Ursachen, und was Ursachen besitzt ist nicht beständig.
>> Der Kenner der Wirklichkeit hat daher gesagt, dass kein Ereignis ohne Ursachen existiert.

>> [208] Ohne Wirkung hat die Ursache nicht die Eigenschaft, Ursache zu sein.
>> Folglich müssen alle Ursachen immer auch Wirkung sein.


2. Es wird die Existenz einer objektiven Zeit gefordert, die durch Veränderung wirklich wird.

>> [207] [These:] Weil die [unabhängige Zeit] existiert, lässt sich bei den Dingen sowohl Aktivität als auch Inaktivität beobachten.
>> [Antwort:] Doch weil solche [Vorgänge in der Zeit] von [Ursachen] abhängig sind, folgt, dass auch die [Zeit] eine Wirkung ist.

Der Ansatz der klassischen Physik, Ereignisse als Funktion der Zeit darzustellen, taugt demnach nicht für eine umfassende Theorie.
Über einen zyklischen Zeitbegriff wird hier nichts gesagt.


3. Der Raum ist endlich, Immanuel Kant ist weise :), vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant

>> [205] Dass der Raum und ähnliche Phänomene ewig sind, ist die Vorstellung gewöhnlicher Menschen.
>> Doch die Weisen betrachten diese nicht einmal im weltlichen Sinne als wirkliche Objekte.


4. Über die Spezialisierung von Unterstrukturen

>> [212] Wenn [das Atom] einige Teile hat, die Ursachen sind, und andere Teile, die keine Ursachen sind, so muss
>> es ein vielfältiges Phänomen sein. Ein vielfältiges Ding kann aber nicht beständig sein.

D.h. in einer beständigen Struktur muß notwendig jedes Teil Ursache sein.


II. "Den Glauben an Beständigkeit überwinden"

1. Symmetrie der Zeit

>> [3] Die Vergangenheit scheint dir kurz, doch die Zukunft siehst Du ganzu anders:
>> Dass du Gleiches als ungleich betrachtest, gleicht deutlich dem Ruf des Schreckens.

Hier wird eine asymmetrische Zeitachse abgelehnt, implizit der zweite Hauptsatz der Thermodynamik.



III. "Meditation über die Ablehnung der Zeit".


1. Die Zeit ist endlich

>> [258] [Wenn es eine ewige Zeit ans sich gäbe,] so könnten die Vergangenheit und die Gegenwart
>> nicht vergänglich sein, und ebenso nicht die davon verschiedene [Zukunft als] dritte.
>> [Ohne Veränderung aber ist der Begriff der Zeit sinnlos.]


2. Die Zukunft als Illusion

>> [261] Wenn ein zukünftiges Ding zu erblicken ist, warum nicht auch etwas Nicht-Existentes?
>> Und für jemanden, für den die Zukunft [bereits] existiert, kann nichts mehr lange dauern.


3. Die Gegenwart als Illusion

>> [266] Die Veränderung der Dinge wird nicht einmal vom Geist wahrgenommen, und dennoch
>> glauben die Unkundigen, dass die Gegenwart [wahrhaft] existiere.


Gruß
Thomas

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 30.08.2008 um 09:39 Uhr.
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Quante
Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Zeit managen???
Willst du wirklich die ZEIT managen??? (im Stenogramm, also ganz kurz gefaßt)

Du kannst Prozesse, Abläufe, Ereignisse etc. managen, verwalten, steuern was auch immer, optimieren, und dadurch so steuern, daß sie in einer für DICH optimalen Zeit geschehen.
Mehr aber auch schon nicht, auf die „philosophische Zeit“ kannst du keinen Einfluß ausüben.
Jeder Mensch hat ein subjektives Zeit-Gefühl, eine andere Einstellung zur Zeit – dadurch gehen die Menschen auch verschieden an die Lösung bestimmter Prozesse heran.
Das solltest du versuchen den Leuten klar zu machen, oder aber zumindest dir selbst.
Auf DIE ZEIT als philosophische Kategorie hast DU – wie alle/s andere/n auch – keinerlei Einfluß.
Durchdringt die ZEIT den Raum – oder ist es umgekehrt? Eine sehr komplexe Frage - auf die wir noch keine Antwort haben, die Kirche schon , Gott sei Dank?
Bewegung drückt sich aus durch Veränderung, und wird gemessen in der physikalischen Zeit, hier kannst du etwas ändern, indem du Prozesse analysierst und schließlich optimierst.
Du kannst also die Zeit selbst nicht managen, sondern immer nur Prozesse, Ereignisse.

Ich könnte jetzt Absätze weiter „philosophieren“ aber überlege dir deine Fragestellung noch einmal neu, was willst du wirklich managen??!!
Lass die ZEIT dabei, denk drüber nach, und frage dann hier neu nach.
Sei auf der Höhe der Zeit - ein blöder Spruch!

Signatur:
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Quante am 04.09.2007 um 19:04 Uhr.
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Thomas der Große
Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Salve Robin,

der buddhistische Nihilismus hat Dir wahrscheinlich nicht weitergeholfen.
Oder haben wir nichts mehr von Dir gehört, weil Du schon im Nirvana bist? :)

Dein Guru Seiwert meint
Zitat:
Die Zeit können wir nicht managen, aber uns selbst
Dem schliesse ich mich an.

Meine obige Zeitdefinition, Beitrag-Nr. 1074-3, ist natürlich die faule Lösung für Deine Ansprüche.
Die Reduktion auf Prozesse deren Dauer man kennt ist noch keine Leistung.

Natürlich kann man auch gerade über den Begriff Entropie einen Zeitbegriff herleiten.

Einen Ansatz liefert eventuell der Begriff der informationstheoretischen Entropie,
mit der es möglich sein sollte, einen Prozess bezüglich sich ändernder äusserer
Erwartungen zu beschreiben und damit aus seiner Entropie umgekehrt eine
stochastische Zeit abzuleiten. Dazu verweis ich Dich an die Informationstheorie von Shannon.

http://de.wikipedia.org/wiki/Entropie_%28Informatio...

Da die Entropie an Erwartungen aufgehängt ist, sind die Menschen wesentliche Parameter in den Prozessen.

Deine Prozesse zu modellieren, nehme ich Dir jetzt nicht ab, dafür hast Du aufgrund Deines Vorwissens mehr "Entropie-Zeit".

@Timeout
Was ist bei Dir philosophische Zeit, ist das sowas wie Informationsfluß?

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 30.08.2008 um 09:38 Uhr.
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