Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Die ewige Widerkehr desselben

Thema erstellt von Maximilian 
Beiträge: 348, Mitglied seit 18 Jahren
Liebe Forengemeinde,

nach längerer Abwesenheit melde ich wieder einmal zu Wort. Da mir auffiel, hier oftmals schon längst besprochene und ewig oft diskutierte Themen wiederzufinden, möchte ich diesmal nicht nur eine Neuigkeit ansprechen, sondern eben dieses Phänomen zur Thematik meiner Diskussion machen.

Wir alle liegen der selben Evolution zugrunde, sind Podukt unzähliger Vorfahren, Gernerationen und Entwicklungen, und sind heute - wie wir uns geben - scheinbar unterschiedlich und verschieden. Der eine beliebt jenes zu Essen, der andere speist lieber solches - wahre Unterschiedlichkeit, die in anderen Kulturkreisen wahrlich Überhand nimmt; denn die bloße Vorstellung, einen Käfer zu unserem Hauptmahl zu machen, scheint absurt und widerlich.
Doch müssen wir uns eingestehen, das wir unserer Relativität unterlegen sind, die jede Unterschiedlichkeit nur im bekannten und allgegenwärtigen Kreise erkennt. Sofern wir uns ansehen - ohne den Blick je nach aussen zu wagen, sehen wir uns als Individuen, Persönlichkeiten und Unikate an, der Blick jedoch einmal außerhalb des Bekannten, in die ferne Welt der Möglichkeit gerichtet, wird zeigen, das wir - allesamt - nach selben Muster leben, handeln und reagieren. Unterschiede, in sich so gewaltig, werden mit einem Male klein, unbedeutend, gar unwichtig. Wir Menschen, allesamt mit Beinen, Armen, Haaren, Organen, sind gleich, kaum differenzierbar von den sonstigen, evolutionsergebenen Geschöpfen, die sich gleicher Gruppierung nennen.
Nicht nur die Form, in der wir Leben, und die wir in aller Wichtigkeit Aussehen bezeichnen, sondern auch jede angenommene Aktion und widergegebene Reaktion wird zum Spiel mit unserer Gleichheit.
Zuletzt sind wir kleine Menschen, in die Zeit geworfene Kreaturen, an einen willkürlichen Ort geschmissene Wesen, die nach Orientierung sichten, in dieser Ordnung schaffen und plötzlich in der Kette unzähliger Regeln, Gesetze und Engen einen Weg passieren, der unzählbar oft zuvor schon gegangen wurde.

Ist es nicht interessant, wie immerzu gleiche Gedanken, gleiche Absichten, gleiche Gründe und Handlungen zu Tage stehen; das man im alltäglichen Miteinander bald schon den einen von dem anderen nicht mehr zu unterscheiden weiß? Die Menschen haben ihren Drang nach Klarheit und Richtung soweit durchsetzen können, das wir gleiche Bedürfnisse, selbe Eigenheiten haben - und bald schon die Seltenheit zur Wichtigkeit, die mengenmäßigen Vorkommnise zur Gewohnheit werden.
Doch wie weit hat uns diese Form gebracht, der wir genügen, die wir darstellen. Wir reihen uns in einer Gesellschaft ein, die wir brauchen, auf die wir angewiesen sind - dann haben wir die Verbindung gesetzt und können nicht raus - folgen ihr, die jedoch, stellvertretend von wenigen, oft eigennützigen Hoheiten, über jedes einzelne, alle Vielfalt entscheiden.
Wie kommt es, das keine neue Ideen geschaffen sind, das wir alle mehr und mehr gleich, eingereiht, mechanisch, vorhersehbar handeln? Am Ende können wir den einen Tag vom anderen nicht unterscheiden, sind selbst nicht anders, als der nächste, werden nie mehr sein, als es Millarden vor uns, schon gestorbene je waren.
Doch wer hier den Pessimismus vermutet, vermeint sicher hinter den Worten einen Charakterzug zu erkennen - ich bin nur interessiert, wo zuletzt die echte, tiefgreifende, innovative und einzigartige Besonderheit liegt, der sich einige Menschen opfern konnten? Woher kam eine ergreifende, emotionale Sprache, die den Fluss der Zeit überwand? Wo fanden sich die Gedanken, die so nie gedacht und niemand mehr hätten geistig entstehen können? Lebten diese Menschen in der Einsamkeit - in der Flucht in den gefühlsmäßigen Verderb und der Gewinnung der heiligen Freiheit?
Eine interessante Thematik, wenn ihr möchtet; diskutiert.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Maximilian am 07.06.2007 um 16:51 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 112, Mitglied seit 18 Jahren
...ein schöner und gelungener Beitrag...der zeigt...mit jedem Atemzug hole ich Luft um zu Leben,
wenn ich ausatme ist die Luft "tot", also..."sterbe" ich auch ein wenig mit jedem Zug...
das Kontinuum von sterben....werden...fließt mit jedem Atemzug...ohne Anfang und Ende...aus der einen Quelle...

Es grüßte Peter Pan :-)
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Ich bin heute ein anderer Mensch als gestern. Weil ich es so will. Und weil es in der Gesamtheit meine Natur ist.
Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben