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Bezugspunkte in der Zeit

Thema erstellt von MaxEco 
Beiträge: 65, Mitglied seit 17 Jahren
Angenommen, einem Menschen würde bewusst werden das alles sich statt linear, im Kreis bewegt.
Einen Großteil des Wissens würde er mitnehmen, aber am Anfang seiner Geburt nur unscheinbar wahrnehmen und durch gewisse Schlüsselereignisse wieder darauf hingewiesen werden.

Das Unterbewusstsein ist in unserer Realität immer noch ein Phänomen, das keiner richtig beschreiben kann. Was wenn dieses das Abbild des letzten Lebens erhält und diese Person darauf hinweißt?

Theoretisch könnte er die Zukunft wie sie war ändern?!

Stellt sich die Frage, würde dies dann eine Änderung hervorrufen oder einfach nur der gewollte Zeitablauf sein.
Eine ziemlich philosopische Frage, doch wäre diese Möglichkeit eine "Erklärung" für die Parawissenschaftler.
Menschen die in die "Zukunft" sehen, sehen nicht die Zukunft sondern nur Schlüsselereignisse aus ihrem letzten Leben und können durch ihr "Unterbewusstsein" darauf zu greifen und gewisse Ereignisse erkennen, da aber der Verlauf sich dadurch immer geringfügig ändert können sie nur einen Bruchteil abrufen...

Bin mal gespannt was ihr dazu sagt ;)
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Es gibt keine relevante Zeit,das Ende bestimmt den Anfang.
Und am Anfang war das Bewusstsein...
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Das würde zu klassischen Zaitparadoxien führen (z.B. Großvaterparadoxon), wenn sie Ereignisse verhindern, die sie vorrausgesehen (zurückerinnert) haben.
Insofern sehr skeptisch zu betrachten...
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 65, Mitglied seit 17 Jahren
Vieles in diesem Forum, wirft Spekulationen auf, habe ich in der letzen Zeit schon festgestellt. Nun gibt es einige in diesem Forum die über fundiertes Wissen verfügen und logische Verknüpfungen hervorbringen und auch gute Argumente.

Meine nächste Frage, ist diese wenn es sich nicht im Kreis bewegt,sondern auf einer Kugel.

Wir haben den Nordpol an dem alles beginnt und wir haben den Südpol an dem alles endet, wenn man die Zeit eines jeden Menschen darüber schickt.

Da sich Schüsselerlebnisse bei jedem Menschen ergeben und der zeitliche Verlauf dadurch geringfügig nur geändert wird da sie den Weg bewusst ändern, verblassen Erinnerungen = nur gewisse Sachen können erfasst werden.

Ist eben nur Spekulation, die zum denken anregen soll. ;)
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MaxEco schrieb in Beitrag Nr. 1066-1:
Angenommen, einem Menschen würde bewusst werden das alles sich statt linear, im Kreis bewegt.
Angenommen, einem Menschen würde zusätzlich bewusst werden, daß er keinen freien Willen hat, sondern wie die Kugel in einem Flipperautomaten immer irgendwo abprallt.
Dann ist diesem Menschen bewußt, daß er sich im Kreis dreht, und nichts daran ändern kann, außer zuschauen und es ertragen.
Zeitparadoxien gibt es somit nicht. Selbst mit einem freien Willen gäbe es keine Zeitparadoxien, weil es in dem Kreis keinen festen Punkt gibt. Wenn der Mensch annimmt "jetzt habe ich eine freie Entscheidung getroffen, die die Zukunft ändert", muß er - von einem späteren Zeitpunkt betrachtet - feststellen, daß es keine freie Entscheidung war. Er wird feststellen "weil jetzt (in der Zukunft) mein Leben diesen Zustand hat, mußte ich damals diese scheinbar freie Entscheidung so treffen und nicht anders".
Wenn wir den Zeitablauf im Universum betrachten, können wir willkürlich den Zeitpunkt "Jetzt" festlegen. Und alles was vor diesem Zeitpunkt geschah, mußte genau so geschehen um zu dem Zustand "Jetzt" zu führen.
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Beiträge: 65, Mitglied seit 17 Jahren
Eine für mich, sehr schlimme Theorie, da man eigentlich nur die Spielfigur für "etwas" anderes ist.

Doch wenn sich diese Person bewusst wäre, könnte das ganze Leben nur ein Film sein... da jede bewusste Änderung das Band zereißen würde.
Genauso gut, könnte man sagen das alles was in der Welt passiert nach einem unlogischen Schema passiert, das der Mensch nicht versteht, da er alles erklären will.

Wie auch immer, das Leben ist das was man daraus macht. Zuviel Zeit damit zuverbringen über Theorien zu philosophieren bringt niemand auf seinen Weg--- :)
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Zitat:
Wenn der Mensch annimmt "jetzt habe ich eine freie Entscheidung getroffen, die die Zukunft ändert", muß er - von einem späteren Zeitpunkt betrachtet - feststellen, daß es keine freie Entscheidung war.

Wieso schliesst du aus, dass es kein freier Wille war? Würde er nicht auch feststellen, bei einer anderen Entscheidung, dass letzlich diese Entscheidung zum "Heute" führt? Könnte man die Auswirkungen andere Entscheidungen aufzeigen, so würde es natürlich es zu einem späteren Zeitpunkt "Heute" für den Betrachter anders aussehen...
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Wenn man Glück hat, hat man auch noch Pech.
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Chris schrieb in Beitrag Nr. 1066-6:
Wieso schliesst du aus, dass es kein freier Wille war? Würde er nicht auch feststellen, bei einer anderen Entscheidung, dass letzlich diese Entscheidung zum "Heute" führt?...
Das ist nicht so einfach zu erklären. Neuer Versuch.
Dieser Thread hat den Titel „Bezugspunkte in der Zeit“. Ich möchte aufzeigen, daß es keinen festen Bezugspunkt „Gegenwart“ gibt. Und damit sind natürlich auch die Begriffe „Vergangenheit“ und „Zukunft“ relativ. MaxEco setzt noch einen drauf, indem er für unser Gedankenexperiment annimmt, daß sich alle Zeit-Ereignisse im Kreis bewegen.

Ich schneide aus diesem großen Kreis mal ein kleines Stück heraus. Die Kreiskrümmung ist so gering, daß man sie hier nicht erkennt, und den Eindruck einer Zeichen-Linie hat. ;-)


-------V------------E-----------Z----------Z2----------Z3-------------

------V2-----------V-----------G-----------Z----------Z2----------Z3

V3-----------------V2----------V------------G-----------Z----------Z2----------Z 3

E= Ereignis/Entscheidung
V= Vergangenheit
G= Gegenwart
Z= Zukunft

Wichtig sind die Fett dargestellten Bezugspunkte.
In der obersten Linie trifft der Mensch eine Entscheidung, in einem Moment, den er für Gegenwart hält.

In der mittleren Linie ist er an einem Bezugspunkt angekommen, der vorher für ihn Zukunft war, aber nun für ihn Gegenwart ist. Hier erkennt er Folgen seiner Entscheidung.
Der Bezugspukt seiner Entscheidung ist nun für ihn Vergangenheit

In der untersten Linie ist die Gegenwart des Menschen noch ein Stück weiter in die Zukunft gerückt. Seine Gegenwart auf der mittleren Linie ist nun Vergangenheit.


Schon auf der zweiten Linie erkennen wir, daß die Entscheidung in der Vergangenheit liegt.
Es ist also schon passiert. Es gibt keine freie Wahl mehr, weil die Entscheidung schon getroffen wurde. Aus - vorbei.
Deshalb schließe ich aus, daß der Mensch einen freien Willen hat.
Die Entscheidung, welche Taste ich gleich drücken werde, ist von einem späteren Zeit-Bezugs-Punkt aus betrachtet, schon längst gefallen. Es ist schon passiert, und mit „Willen“ nicht mehr änderbar.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Die Relativitätstheorie widerspricht sich selbst, in dem man sie durch Beobachter an Bahnsteigen erklärt, und dann Zeit als Vorraussetzung ansieht um diese Theorie zu vertretten.

Das ganze ist immer nur ein wirrer Was wäre, wennn es Zeit gäbe Versuch, um zu erklären, was es nicht gibt.

Es gibt keinen Bezugspunkt in der Zeit.
Wir sind an einen grossen Widerspruch angelangt, wir müssen verdammt noch mal antworten geben. Nach uns werden Generationen geboren. Soll die ganze Gülle den Bach hinunter fliessen?
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Quarck schrieb in Beitrag Nr. 1066-8:
Die Relativitätstheorie widerspricht sich selbst, in dem man sie durch Beobachter an Bahnsteigen erklärt, und dann Zeit als Vorraussetzung ansieht um diese Theorie zu vertretten.

Das ganze ist immer nur ein wirrer Was wäre...
Kannst Du uns Deine wirren Sätze über den Bahnsteig genauer erklären?
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Beiträge: 11, Mitglied seit 16 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1066-7:
In der mittleren Linie ist er an einem Bezugspunkt angekommen, der vorher für ihn Zukunft war, aber nun für ihn Gegenwart ist. Hier erkennt er Folgen seiner Entscheidung.
Der Bezugspukt seiner Entscheidung ist nun für ihn Vergangenheit

Seine Gegenwart auf der mittleren Linie ist nun Vergangenheit.

Ich verstehe worauf du hinaus willst. Jedoch meine ich, dass du diese Bezugspunkte nicht setzen kannst, da die vermeindliche Zukunft (Z) in der nächsten Bezugslinie garnicht der Gegenwart (G) sein kann, da wir sie ja durch unsere Einflüsse bzw Entscheidungen "geändert" haben. Du siehst sie als Konstante?
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Tomm
HAllo MaxEco
Zitat:
Angenommen, einem Menschen würde bewusst werden das alles sich statt linear, im Kreis bewegt.

Dann müsste man ihm vorwerfen, dass er wohl noch nie einen Kalender und eine Uhr bewusst betrachtet hat. Die sind nämlich zyklisch angeordnet (Jahr, Monat, Woche, Tage; Stunde, Minute, Sekunde). Aber auch davon abgesehen, so neu ist die Idee nicht. Beispielsweise vertrat der italienische Rechts- und Geschichtsphilosoph Giambattista Vico (1688-1744) die Auffassung, dass die gesamte Menschheitsgeschichte in einer gesetzmäßigen Wiederkehr dreier Zeitalter (theokratisch, heroisch, menschlich) verlaufe, in einem Zyklus von Aufstieg, Verfall und ständiger Wiederkehr.

Darüber hinaus bezeichnen wir ja heute noch eine geschichtliche Epoche, die Renaissance, als Wiedergeburt. Bekanntlich ist diese Anschauung auch im Christentum und in östlichen Religionen/Weltanschauungen immer noch gang und gäbe. Allerdings bezieht sich die Wiedergeburt hier auf das Individuum.

Zitat:
Einen Großteil des Wissens würde er mitnehmen, aber am Anfang seiner Geburt nur unscheinbar wahrnehmen und durch gewisse Schlüsselereignisse wieder darauf hingewiesen werden.

Ich würde mal behaupten, dass unser ganzer Organismus (offensichtlich zu erkennen an den Vitalfunktionen Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Verdauung und Stoffwechsel) ein Großteil dieses übernommenen Wissens ist, aber der bleibt uns - bislang jedenfalls - lebenslang unbewusst und natürlich auch dem Willen entzogen. Ansonsten sind Kinder immer das "Produkt" aus Mutter und Vater, und deren Müttern und Vätern etc. Insofern erinnern wir möglicherweise etwas, was gar nichts mit unserer angeblichen früheren Existenz zu tun hat, sondern eher mit unseren Ahnen. Es wäre also ein überindividuelles Wissen, das wir erinnern. Dass es die Möglichkeit gibt, etwas zu wissen, das wir als Individuen nicht selbst erlebt oder erfahren haben, ist durch Versuche mit Ratten bekannt. Es wäre also denkbar, dass es ähnlich auch beim Menschen funktioniert.

Zitat:
Das Unterbewusstsein ist in unserer Realität immer noch ein Phänomen, das keiner richtig beschreiben kann. Was wenn dieses das Abbild des letzten Lebens erhält und diese Person darauf hinweißt?

Ich würde das Unbewusste eher als das vorgegebene beschränkte Bewusstsein deuten und nicht als Hinweis auf eine frühere Existenz. Unsere Sinne sind beschränkt, und das Bewusstsein, dass jenseits der Sinneswahrnehmungen auch noch eine Wirklichkeit ist, die uns aber unzugänglich ist, führt zwangsläufig zum Unbewussten.

Zitat:
Theoretisch könnte er die Zukunft wie sie war ändern?

Ist das als Hypothese gemeint? Ich gehe mal davon aus.

Zitat:
Stellt sich die Frage, würde dies dann eine Änderung hervorrufen oder einfach nur der gewollte Zeitablauf sein.

Wenn der Zeitverlauf wirklich ein Kreis ist, dann gibt es auch keine Veränderung, denn ein Kreis ist determiniert. Das allein spricht eigentlich schon gegen einen solchen Zeitverlauf, finde ich. Ich denke, die Zeit verläuft dann wohl eher spiralförmig.

Zitat:
Eine ziemlich philosopische Frage, doch wäre diese Möglichkeit eine "Erklärung" für die Parawissenschaftler.
Menschen die in die "Zukunft" sehen, sehen nicht die Zukunft sondern nur Schlüsselereignisse aus ihrem letzten Leben und können durch ihr "Unterbewusstsein" darauf zu greifen und gewisse Ereignisse erkennen, da aber der Verlauf sich dadurch immer geringfügig ändert können sie nur einen Bruchteil abrufen...

Es ist nicht zwangsläufig so, dass Menschen, die die Zukunft vorauszusehen scheinen, dies auch wirklich tun. Es kann sein, dass jemand Muster von Abläufen erkennt (das wäre aber die Vergangenheit) und damit Voraussagen über die Zukunft treffen kann. Aber er sieht sie nicht. Ob es nun tatsächlich Leute gibt, die die Zukunft "sehen", weiß ich allerdings nicht.

Gruß

Tomm
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Chris schrieb in Beitrag Nr. 1066-10:
Zitat:
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1066-7:
In der mittleren Linie ist er an einem Bezugspunkt angekommen, der vorher für ihn Zukunft war, aber nun für ihn Gegenwart ist. Hier erkennt er Folgen seiner Entscheidung.
Der Bezugspukt seiner Entscheidung ist nun für ihn Vergangenheit

Seine Gegenwart auf der mittleren Linie ist nun Vergangenheit.
Zitat:
Ich verstehe worauf du hinaus willst. Jedoch meine ich, dass du diese Bezugspunkte nicht setzen kannst, da die vermeindliche Zukunft (Z) in der nächsten Bezugslinie garnicht der Gegenwart (G) sein kann, da wir sie ja durch unsere Einflüsse bzw Entscheidungen "geändert" haben. Du siehst sie als Konstante?

Vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt, vielleicht hast Du doch noch nicht verstanden worauf ich hinaus will.
Wir treffen Entscheidungen, die aus unserer Sicht die Zukunft verändern. Auf Ursache folgt Wirkung.
Wenn wir uns nun einen solchen Ablauf von Ursachen und Wirkungen ansehen (eine Zeitlinie, egal ob gerade oder rund) können wir auf dieser Linie nicht den Punkt „jetzt“ (Gegenwart) absolut unveränderbar markieren. Es wird immer einen noch späteren Punkt in der Zukunft geben an dem alles schon geschehen ist.
Auch wenn ich hier scheinbar während des Schreibens frei entscheide, ist doch ein oder zwei Sekunden später schon alles unabänderlich geschehen.
Ich kann sogar sagen, daß auch die Zukunft schon geschehen ist. Das hängt nur vom Betrachter-Zeitpunkt (noch weiter in der Zukunft) ab.

------------Entscheidung--------------Wirkung-------------------Zukunft

------freie Entscheidung--------------W ir ku ng 2-------------------Z uk un f t

In der zweiten Zeitlinie müßte ich eigentlich die Worte “freie Entscheidung“ völlig verschwommen und unleserlich darstellen (was hier im Forum nicht geht). Wenn ich eine freie Entscheidung treffen will, muß ich die Kausalkette von Ursache und Wirkung umgehen. Das aber geht nicht, da für einen Betrachter der obigen Zeitlinien in einer noch ferneren Zukunft (Zukunft 2 hier nicht mehr dargestellt) doch schon alles geschehen ist.
Wenn es einen Selbstheilungsmechanismus der Zeitlinen und Kausalketten gäbe, wie es in vielen Science Fiction Filmen angenommen wird, dann müßte die Linie folgendermaßen aussehen:

------freie Entscheidung--------------???????-------------------???????----------Zukunft 2----------Zukunft3------

Hier ist nicht festgelegt, was nach der freien Entscheidung geschah. Es ist sozusagen noch gar nichts geschehen. Erst wenn durch Selbstheilung wieder Wirkung auf Ursache folgt, kann man sagen wie in Zukunft 2 oder Zukunft 3 die Welt aussehen wird (oder aussah – von Zukunft 4 aus betrachtet).

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bernhard Kletzenbauer am 26.05.2007 um 14:40 Uhr.
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@Tomm
Zitat:
Theoretisch könnte er die Zukunft wie sie war ändern?


Ist das als Hypothese gemeint? Ich gehe mal davon aus.

Dies sollte so gedacht sein. Den wie soll jemand etwas ändern können, was eigentlich noch nicht da ist, auch wenn er sich an etwas "erinnert" . Denn die Tatsache ist das der Moment nie kommen "könnte" wenn die betreffende Person sich von vornherein sagt: Diesmal bleibe ich zuhause und gehe nicht an diesen Ort. Ergo würde diese "Zukunft" nie existieren, sondern nur im Kopf der betreffenden Person.

Was mich interessiert ist nun die angesprochene Spirale, das kann ich nicht ganz nachvollziehen.

!Bewegt sich der Lebenszyklus in die Mitte der Spirale oder nach außen und wird dann wieder an das andere Ende derer gebracht?
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Tomm
Hallo MaxEco,

Zitat:
Was mich interessiert ist nun die angesprochene Spirale, das kann ich nicht ganz nachvollziehen.

!Bewegt sich der Lebenszyklus in die Mitte der Spirale oder nach außen und wird dann wieder an das andere Ende derer gebracht?

Eine Spirale ist nicht zirkulär, daher kann es bei der spiralförmig verlaufenden Zeit auch keine Wiederholung der Vergangenheit geben. Jeder Moment ist neu.

Gruß

Tomm
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Ich denke auch, dass es keine Vorzugs- bzw. Bezugspunkte in der Zeit gibt.

Konsequenterweise müsste dann in der Tat wohl die Zukunft (schon) existieren, wie Bernhard meint.

Eine andere Frage ist jedoch m.E. die nach dem freien Willen:
Zitat:
Es ist also schon passiert. Es gibt keine freie Wahl mehr, weil die Entscheidung schon getroffen wurde. Aus - vorbei.
Deshalb schließe ich aus, daß der Mensch einen freien Willen hat.
Das sehe ich etwas anders:

Wenn ich z.B. eine Skulptur in einem Museum betrachte, so ist sie zwar unveränderlich - aber dennoch vom Künstler in der Zeit geschaffen worden.

Ich hätte dem Bildhauer damals zusehen können, wie er sein Kunstwerk geschaffen hat. Dann hätte ich gesehen, wie er zu jedem (seiner eigenen) Zeitpunkte sein Können, seine Inspiration, seinen Willen in das Entstehen des Werks mit eingebracht hat.

Wenn ein Betrachter (später) diese vielen Zeitpunkte als ein Ganzes sieht, so ändert das doch nichts an der Tatsache der gestalterischen Tätigkeit des Künstlers.

Die gestalterische Einflussnahme auf unser Schicksal ist aber nun das, was ich mit unserem freien Willen gleichsetzen würde.
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1066-15:
Wenn ein Betrachter (später) diese vielen Zeitpunkte als ein Ganzes sieht, so ändert das doch nichts an der Tatsache der gestalterischen Tätigkeit des Künstlers.
Das ist wohl eine Frage des Standpunktes. Ich sehe es so, daß die spätere Form des Kunstwerkes, die ich dann als Betrachter sehe, erreicht werden muß. Um ganz genau diese Form zu erreichen, muß der Künstler ganz genau festliegende Arbeitsschritte ausführen, ohne eine Wahl.
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Zitat:
Um ganz genau diese Form zu erreichen, muß der Künstler ganz genau festliegende Arbeitsschritte ausführen, ohne eine Wahl.

Der Gedanke und die Umsetzung bildet die Zukunft.

Der Weg, sowie die Zeit, spielen in diesem Fall eine geringfügige Rolle. Das Produkt zeichnet den Willen aus.
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1066-16:
Das ist wohl eine Frage des Standpunktes. Ich sehe es so, daß die spätere Form des Kunstwerkes, die ich dann als Betrachter sehe, erreicht werden muß. Um ganz genau diese Form zu erreichen, muß der Künstler ganz genau festliegende Arbeitsschritte ausführen, ohne eine Wahl.
Hallo Bernhard, ich grüße Dich.
Erlaube mir die Bitte um eine Bestätigung.

Wenn ich Dich nicht falsch verstanden habe, hat keiner, kein Künstler, keine Hausfrau und auch
sonst niemand auf diesem schönen Planeten, so etwas wie eine freie Entscheidung!

Jeder muss denken, sagen und handeln, ohne die Möglichkeit einer Wahl, weil das,
was gedacht, gesagt und getan wird, schon "ganz genau festliegt".

Ist das so gemeint, oder bin ich da einem Mißverständnis zum Opfer gefallen?

Im Vorraus vielen Dank für Deine Mühe.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Also: ich persönlich habe keine freie Entscheidung (ob das anderen Leuten anders geht, weiß ich nicht).
Es gibt Versuche, während einer "freien Entscheidung", wann und ob ich zum Beispiel meinen Arm heben will, die Hirnströme aufzuzeichen und daraus auf den Zeitpunkt zu schließen.
Der Witz ist nun: die Maschine weiß schon, daß gleich die Hand gehoben wird, BEVOR der Mensch selbst sich seiner "Entscheidung" bewußt ist. Sonderlich "frei" kann sie also nicht sein.

siehe z.Bsp.: http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheit/akt...

Diese Ergebnisse werden aber auch unter Experten kontrovers diskutiert; es bleibt also Raum, an das zu glauben, was einem lieber ist. Ich persönlich nehme mein Bewußtsein als rein wahrnehmend wahr, nicht als steuernd. Doch ich bekomme keinen Minderwertigkeitskomplex deswegen ...
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Ich leide nicht unter Realitätsverlust - ich genieße ihn!
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
@Modran
Ich kenne dieses Experiment. Ich habe der Zweifel an die Interpretation und die Datierung. Man sitzt da am Tisch schon in Bereitschaft Hand zu drücken. Es wird die Zeit der Umsetzung der Entscheidung in einer Handlung auch nicht berücksichtigt. Wir sehr viel handeln ohne dem bewusst zu werden. Ich würde überhaupt es nicht trennen. Wie ein Baum ohne Wurzeln - ein tote Baum ist, es gibt keine Bewusste Entscheidung ohne vorher in Unterbewusst verarbeitet werden. Hattest du schon beschäftigt mit einer Problem und die Lösung in der Schlaf bekommen, dann plötzlich erwacht? Ich schon. Wenn du nicht sofort aufstehst und aufschreibst: es geht verloren. Es bedeutet nicht, dass du irgendwann bewusst trotzdem zur Lösung kommst, nur eben mit erheblichen Zeitaufwand. Insofern glaube ich an der Geschichte mit Newton und dem Apfel.

Allerdings ich sehe auch, dass man muss überdenken das Konzept den freien Wille. Sagen wir, wir haben freien Raum für die Entscheidungen nicht in 360° aber eher in 120° (oder 30°...). Die Einschränkung entsteht durch die lenkende Wirkung der Kultur.

Dein Ansicht ist gleich der Ansicht Bernhard K., der alles in eine feste kausale Kette sieht. Es ist wenn du annimst, dass keiner freier Wille gibts. Schon in Quantenwelt gibt es unvorsehbaren Ereignisse. Der Chaos in Makrowelt widerholt es auf eigene Weise. Fakt ist - es gibt ein Richtung. Die Erfindung der Reliativitäts Theorie liegt auf dieser Richtung, in diesem kausalen Fluß. Dass es war Albert Einstein und dass es passiert zu gegebenen Punkt - ist eher Zufall. Ich möchte hier nicht an seine Genialität zweifeln, ich möchte sagen, wenn Mama-Einstein würde nicht Papa-Enstein getroffen, wenn er würde in anderen Umgebung aufgewachsen, vielleicht würde er ein Musiker geworden und die Physik verabscheuet. In dem Sinne es ist Zufall.

@Bernhard K.
Warum suchst du einen festen Punkt auf die abstrakte Zeitlinie? Das feste Punkt ist unsere Bewusstsein. Unsere Bewusstsein ist ständig in Jetzt Position. Also drehst um den Spieß und läßt deine abstrakte Zeitlinie durch den "Kopf" des Bewusstseins laufen.

@Claus
Es gibt kein unveränderlichen Kunst. Die Zeitgenossen des Leonardo da Vinci hatten anders seiner Kunst betrachtet als wir, obwohl seine Werke (ausser Alterungsspuren) haben sich nicht verändert. Besser ist zu sagen, sie haben sich nicht materiell aber inhaltlich verändert. Der Inhalt ist immer in Bezug auf "Jetzt"-kulturellen Umwelt zu betrachten. Die Tatsache, dass jeder Mensch auch anders betrachtet, lasse ich aus dem Acht, weil zeitliche Differenz (anderer Stand der Kultur) überwiegt.

Gruß an Alle

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 30.05.2007 um 18:27 Uhr.
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