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Sollten wir jetzt ernsthafte Angst haben?

Thema erstellt von Pju14 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Claus, sei' gegrüßt.

Deine Annahmen in allen Ehren, aber wenn Du für Dich in Anspruch nimmst,
was Du Deinem Gegenüber nicht bereit bist zu gewähren, macht das keinen Spass mehr.
Du darfst Kritik üben, ich nicht, und wenn, dann ist das für Dich Demagogie.

Außerdem ist mir die "Nähe" der Demagogie unangenehm
zumal die härtere Variante schon Volksverhetzung heißt,
und strafbar ist. Die Zeiten eines Perikles sind lange vorbei.
(ich würde mich bei meinem Geschichtslehrer beschweren)

Das ist schon sehr starker Tobak. Der mir zu persönlich wird.


Trotzdem habe ich zur Sache noch folgenden Hinweis:

http://www.ecolog-institut.de/index.php?id=6
Kapitel 2 bietet sich an, der Übersicht wegen.


Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Ich habe mir mal die erste Studie aus Ernst Ellert II´s Literaturzitat näher angesehen.

Es geht dort um die Frage, ob niederfrequente Magnetfelder die Leukämierate bei Kindern erhöhen.

Untersucht wurden 176 Erkrankungsfälle neben 414 gesunden Kontrollfällen. Man kommt darin zu dem Schluss, dass die Erkrankungsrate ab einer Feldstärke von 0,2µT statistisch signifikant erhöht ist.

Diese Aussage wird aus der Tatsache abgeleitet, dass in 17 Fällen (mehr gab es nicht), in denen man in der Wohnumgebung der Probanden eben diese oder eine höhere Flussdichte von 0,2µT vorfand, insgesamt 7 Erkrankungen gefunden wurden.

Nun unterteilt man noch in Tages- und Nachtexposition, unterscheidet das Alter der Kinder und findet außerdem unterschiedliche relative Risiken für Wohnungen in Niedersachsen, West- und Ostberlin.

Mir ist schleierhaft, wie man bei 7 Erkrankungsfällen überhaupt eine Statistik aufstellen kann.

Aber nehmen wir mal an, sie stimmt.

Dann wage ich zu behaupten, dass an den Orten, an denen ein höheres magnetisches Feld gefunden wurde (z.B. Ostberlin gegenüber Niedersachsen auf dem Lande - so wie in der Studie angegeben) auch die Industrialisierung und die Straßenverkehrsdichte vergleichsweise erhöht ist.

Somit sollte auch die Benzol- und Dieselfeinstaubbelastung (zumindest früher mal) in Ostberlin höher gelegen haben als im niedersächsischen Land.

Von Benzol und Dieselemissionen weiß man mit Sicherheit um deren Kanzerogenität.

Stellt aber jemand einmal die Frage, ob die Studienergebnisse eventuell durch diese chemischen Noxen bedingt sein könnten?

Nein.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1063-17:
Hallo Timeout, sei mir gegrüßt.
Vielen Dank für Deine Info's.
Aber nun zu Deinen Fragen.
Du schreibst:
(quote)
Wer hat das in wessen Blut unter dem Mikroskop gesehen? Roß und Reiter bitte.
(/quote)
Das Phänomen als solches ist eigendlich schon recht betagt (1982).
Deshalb habe ich mir das Auflisten von Linksammlungen erspart.
Siehe bitte hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Geldrollenbildung
Ok, davon hatte ich noch nichts gehört. Weiterhin bestehen bleibt allerdings meine Analyse, daß der von Dir beschriebene Mechanismus physikalisch einfach nicht möglich ist. Was ich nicht bedacht hatte, ist, daß dasselbe Ergebnis auch durch einen anderen Mechanismus hervorgerufen werden könnte (in diesem Fall ganz einfach profanes Aneinanderhaften der Blutkörperchen).

Was dem Wikipedia-Artikel ebenfalls zu entnehmen ist, ist die Tatsache, daß eine solche Geldrollenbildung auch beim gesunden Menschen natürlicherweise auftritt.

PS: Es hätte auch genützt, wenn Du den Ausdruck "Geldrollenbildung" explizit erwähnt hättest.

Zitat:
In diesem Zusammenhang wurde der Verdacht publiziert,
das dieser Effekt durch Strahlungseinflüsse mehr oder weniger
dauerhaft verstärkt wird.
Kölner Stadt-Anzeiger vom 15.10.1999 und vom 15. / 16.01.2000
Desweiteren wurde Berichtet im Rahmen von "Spiegel TV"
und im Heft "Der Spiegel" vom 6.3.2000

http://www.fgf.de/fup/publikat/news_einzel/NL_00-01...
Entscheidende Passage aus dem Artikel:
"Bei Untersuchungen im eigenen Labor wurde deutlich, dass der bei der Bürgerversammlung durchgeführte Test keinen wissenschaftlichen Kriterien standhält, weil die nicht standardisierte Methode offenbar gar keine reproduzierbaren Ergebnisse liefern kann. [...] In keinem Fall konnte ein Hinweis auf einen Effekt durch ein geführten Handy-Telefonat gefunden werden." (Tippfehler schon im Original)
Mit anderen Worten, die besagte Vorführung hat exakt gar nichts ausgesagt.

Zitat:
Und bis bei solchen Zusammenhängen ALLE Risiken für den Menschen ausgeschlossen worden sind,
gehört es nicht einfach in die Ablage wo draufsteht "Erst mal Umsatz machen" (oder etwa doch)
Und das nicht alles in Ordnung sein kann "beweißt" die Reaktion der Versicherungswirtschaft.
Wenn diese Herschaften darauf verzichten Geld zu verdienen will das schon etwas heißen.
http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/Archiv_04/Ve...
http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/Archiv_05/Ve...
Hier noch der ARD-Ratgeber-Technik vom November letzten Jahres.
http://daserste.ndr.de/ardratgebertechnik/archiv/te...
In all diesen Fällen gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, daß dies irgendetwas mit der Geldrollenbildung zu tun hat (und schon gar nicht mit der abenteuerlichen "Magnet-Theorie"). Daß elektromagnetische Strahlung über andere Mechanismen schädlich sein könnte, habe ich ja nicht bestritten.

Gerade wenn es wirklich objektiv existierende Gefährdungen durch "Handystrahlung" geben sollte, erweist Du Deinem Anliegen durch solche Geschichten einen Bärendienst.

Zitat:
Übrigens kann ich jedem mal empfehlen die Seiten des BfS zu besuchen.
Äußerst aufschlussreich was da alles zu finden ist.
Wie massiv die beamteten Strahlenschützer um unser aller Gesundheit besorgt sind.

Selbstverständlich habe ich auch in Erwägung gezogen, falsch zu liegen.
Aber als unsere Kinder noch klein waren haben wir auf "schnurlos" verzichtet,
um kein vermeidbares Risiko einzugehen.
Und heute vermisse ich es nicht.
Niemand verbietet Dir (oder irgendjemand anderem), darauf zu verzichten.

Zitat:
Dann hast Du noch geschrieben:
(quote)
Aber die "Blutkörperchen-Schlangen", die Du hier angebracht hast, kann ich guten Gewissens ins Reich der Märchen verweisen.
(/quote)
Das kommentierst Du vielleicht lieber selbst. ;-)
Hoffendlich genauso deutlich wie beim "zürnen" ;-)

Gerne. Den von Dir beschriebenen Mechanismus, mit dem EM-Strahlung angeblich zur "Girlandenbildung" führen soll, verweise ich weiterhin kategorisch ins Reich der Märchen. Übrigens habe ich auch in keinem der von Dir verlinkten Artikel einen Hinweis auf diese These gesehen.
Den Effekt der zusammenhängenden Blutkörperchen selbst gibt es offenbar (und zwar auch natürlicherweise bei gesunden Menschen), aber der angebliche Nachweis einer Auswirkung von EM-Strahlung auf selbigen hat offensichtlich einem genaueren Test nicht standgehalten.

Insofern kann ich meinen Satz zwar nicht im Wortlaut aufrechterhalten, aber da hier die "Blutkörperchen-Schlangen" kurz für den gesamten angeblichen Mechanismus standen, läßt sich der Satz m.E. in diesem Sinne weiterhin verteidigen.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Timeout schrieb in Beitrag Nr. 1063-23:
..................PS: Es hätte auch genützt, wenn Du den Ausdruck "Geldrollenbildung" explizit erwähnt hättest.
.......................................
Insofern kann ich meinen Satz zwar nicht im Wortlaut aufrechterhalten, aber da hier die "Blutkörperchen-Schlangen" kurz für den gesamten angeblichen Mechanismus standen, läßt sich der Satz m.E. in diesem Sinne weiterhin verteidigen.
Für diesen kaum wieder gut zu machenden Formfehler,
der dann wahrlich zu dem "Bärendienst" wurde,
möchte ich mich hiermit bei Dir,
stellvertretend auch für alle anderen,
die davon betroffen waren, entschuldigen.

Zitat:
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1063-22:
Ich habe mir mal die erste Studie aus Ernst Ellert II´s Literaturzitat näher angesehen.
.................................................
Ich hatte mir erlaubt in Beitrag-Nr. 1063-21 zu schreiben:

http://www.ecolog-institut.de/index.php?id=6
Kapitel 2 bietet sich an, der Übersicht wegen.

Da hättest Du auf Seite 17 lesen können:
Zitat:
In „in vitro-Experimenten“ wurden Einflüsse niederfrequent
gepulster Hochfrequenz-Felder auf die Zellkommunikation
und die Steuerung zellulärer Prozesse beobachtet,
wie sie auch bei niederfrequenten Magnetfeldern auftreten,
und es wurden Auswirkungen auf Gen-Expression,
Gen-Transkription und Gen-Translation festgestellt.

Auch gibt es Hinweise auf eine fördernde Wirkung auf die
Zell-Proliferation und Beeinträchtigungen der Zelldifferenzierung.

Die Aktivität des Enzyms ODC wird einigen Experimenten zufolge
nicht nur durch bekannte chemische Tumorpromotoren gesteigert.
Es wurde in mehreren Experimenten gezeigt, das diese Wirkung
Auch durch niederfrequent amplitudenmodulierte Hochfrequenzfelder
Hervorgerufen werden kann.

Fazit:
Im Vergleich zum Niederfrequenzbereich ist die Zahl der epidemiologischen
Untersuchungen im Hochfrequenzbereich klein.
Da sehr unterschiedliche Expositionssituationen mit verschiedenen Trägerfrequenzen
und Modulationsarten untersucht wurden, ist eine direkte Vergleichbarkeit
der Ergebnisse verschiedener Studien selten gegeben.

Dennoch sind die Ergebnisse insgesamt als ernst zu nehmende Hinweise
auf ein erhöhtes Krebsrisiko (insbesondere Leukämie und Gehirntumoren)
als Folge elektromagnetischer Hochfrequenz-Expositionen zu werten.

Eine verlässliche Aussage über das Gesundheitsrisiko der Nutzer von
Mobiltelefonen lässt sich derzeit noch nicht machen,
allerdings deuten erste Untersuchungen auf einen Zusammenhang zwischen
dem häufigen Gebrauch von Handys über viele Jahre und der Ausbildung
von bestimmten Gehirntumoren.

Auf der experimentellen Seite gibt es etliche Untersuchungen, bei denen
Effekte auf der zellulären Ebene oder patho-physiologische Wirkungen
Nachgewiesen wurden, die unter anderem im Hinblick auf die Entstehung
Von Krebs bedeutsam sein könnten.

Viele dieser Effekte wurden bereits für Intensitäten nachgewiesen,
die deutlich unter der Schwelle für thermische Effekte und den
derzeit geltenden Grenzwerten lagen.

Angesichts der in einigen Bereichen vorliegenden Befunde einerseits
Und der nach wie vor erheblichen Unsicherheiten bei der Bewertung
der Gesundheitsrisiken durch nicht-thermische Hochfrequenz-Intensitäten
andererseits sind vor dem Hintergrund der bereits hohen Hochfrequenz-Belastungen
der Bevölkerung und der absehbaren technologischen Entwicklungen,
die zu einer erheblichen Zunahme der Zahl von Hochfrequenz-Quellen führen wird,
entschiedene Maßnahmen zum vorsorgenden Gesundheitsschutz
durch Minimierung der Expositionen notwendig. (s. Kapitel 3, 4)

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Galileo, Welt der Wunder und Wunderwelt Wissen haben eines gemeinsam: Wie verpacke ich halbseidenes Wissen, damit ich es der breiten Masse verkaufen kann. Das TV-Programm spiegelt im Groben auch unsere gesamte Gesellschaft wieder. Leicht verdaulich für alle!

Galileo führt schon seit seiner Erstausstrahlung die Liste der "Magazine verdaubaren Unwissens" an. Da wird immer wieder das Gleiche gesendet. Absoluter Tiefpunkt war für mich einmal der Beitrag "Herstellung von Kleiderbügeln". Nicht dass ihr jetzt denkt, dass ich mich für so etwas interessiere, aber ich interessiere mich für die Tatsache, wie "normale" Menschen mit solchen Sachen bei Laune gehalten werden sollen.

Wo ist das gute alte "Knoff-Hoff" geblieben, mit wirklich interessanten und verblüffenden Experimenten? Stattdessen pfeift uns die Show "Clever - die Show die Wissen schafft" um die Ohren, die so lächerlich ist, dass es schmerzt, wenn man nur drüber zappt. Wo ist die Sendung "Abenteuer Forschung" abgeblieben?! Es gibt im deutschen Fernsehen kein einziges wissenschaftliches Magazin mehr, was sich mit wirklich interessanten Themen beschäftigt. Alles wird zur Reality-Show und so werden wir auch morgen noch erleben wie man Brezeln bäckt und woher das Sprichwort kommt "Jemandem die Ohren lang ziehen!" usw.

Auch mein persönlicher Favorit im deutschen Fernsehen "Joachim Bublath" sagte einst sinngemäß, dass die Qualität der heutigen Wissensmagazine bedenklich ist und eine Form angenommen hat, die der BILD-Zeitung in nichts nachsteht. Wahrscheinlich auch, weil auch er irgendwann von Showmastern und Entertainern abgelöst wurde. Traurig!

Was Ranga Yogeshwar anbelangt, so war er meiner Meinung nach schon immer mehr Entertainer als Wissenschaftler und die Themen seines "Quarks & Co" driften auch immer mehr in die Richtung "Haushaltstauglich".

Schade schade schade, aber heutzutage lautet wieder die Devise: Lesen bildet ... und da gibt's genügend Bücher, die sich mit richtig interessanten Themen befassen. Ich habe neulich ein Buch erworben ("Schrödingers Katze auf dem Mandelbrotbaum"), dass sich mit zahlreichen Gedankenexperimenten befasst und eindrucksvoll beleuchtet, wie weit der Mensch davon entfernt ist, das Universum zu begreifen und was auch zeigt, dass Gedankenexperimente eben nur dazu da sind, um Theorien zu unterstützen, meist sind sie selbst keine Theorien.
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Zeit ist relativ! - Albert Einstein
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Immerhin gibt es noch eine Sendung die sich mit interessanten, nicht nur oberflächlich abgewickelten Themen beschäftigt.Bei "Alpha-Centauri" erklärt Prof.Lesch die Astro-Physik.

Aber es ist wirklich erschreckend, wie tief das Niveau der Medien gesunken ist.Ein Beispiel dafür ist "Kopfball":
erst wissenschaftlich,dann nur noch eine Rateshow,und jetzt werden nur noch Fragen von Zuschauern geklärt (die wirklich nichts mehr mit Wissenschaft zu tun haben).

Leider wird nur noch Programm für die breite Menge geboten. Der Sinn von Sendungen leibt bei vielen Sendern fraglich -ist ja auch egal wenn die Einschaltquoten stimmen.

Wer sich für Quantenmechanik oder dergleihen oder einfach nur für reine Wissenschaft-ohne irgendwelchen Alltagskrimskrams- interessiert, muss sich mühsam Bücher suchen.

Fast noch erschreckender sind zum Teil Schulen,die auf dem Gebiet Physik und allgemein in naturwissenschaftlichen Fächern nur begrenzte, wenn überhapt richtige Informationen vermitteln.

Da kann man nur hoffen, dass sich einiges weder in eine andere Richtung bewegt.
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Hypercube schrieb in Beitrag Nr. 1063-26:
Immerhin gibt es noch eine Sendung die sich mit interessanten, nicht nur oberflächlich abgewickelten Themen beschäftigt.Bei "Alpha-Centauri" erklärt Prof.Lesch die Astro-Physik. Aber es ist wirklich erschreckend, wie tief das Niveau der Medien gesunken ist.

Ja, das ist wirklich traurig. Aber dafür gibt es ja das Internet. Und wenn man nur ein wenig Hintergrundwissen mitbringt, kann man recht gut seriös und unseriös unterscheiden.

Auf YouTube gibts jede Menge interessante wissenschaftliche Videos. Da hat man wirklich die große Auswahl, wenn man in Englisch einigermaßen fit ist. Wer braucht da noch "Kopfball" oder "Welt der Wunder".

Gruß
Marco
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"Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt" -- Albert Einstein
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Hallo Claus und hallo Timeout.

Es ist wohl so, das es nicht geben kann, was es nicht geben darf.
Allerdings gehe ich davon aus, das etwas, was Schüler in den Niederlanden können,
wohl auch von profesionellen Forschern ermittelt werden könnte.
Bleibt die Frage offen, warum niemand daran interessiert ist,
überhaupt nachzusehen, ob es was zu finden gibt.
Immerhin geht es um die Gesundheit von mittlerweile Millionen wenn nicht schon Milliarden Menschen.

Zur Kenntnisnahme: http://www.milieuziektes.nl/Rapporten/20050325_Geld...

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Hallo Ernst Ellert II,

ich hoffe ehrlich, dass ich nicht die Augen vor etwas zu mache, was offensichtlich ist.

Dass nun aber Handy-Strahlung gefährlich für den Menschen ist, ist - wie oben von mir ausgeführt - m.E. weder offensichtlich, noch gibt es (mir einleuchtende) begründete Vermutungen dafür.

Die von dir zitierte Studie zweier Schüler eines Gymnasiums aus Spaichingen (liegt übrigens in Deutschland - nicht in den Niederlanden) ist m.E. ein interessanter Versuch. Aber ich habe die dort errechnete Fehlerwahrscheinlichkeit nicht verstanden; die Zahl der Probanden für den Hauptversuch ist nicht angegeben (ich vermute, bei einer Schülerstudie waren es nicht viele).

"Geldrollenbildung der Blutkörperchen" ist - wie ich mir anlas - ein häufig gesehenes, aus diversen medizinischen Gründen vorkommendes Phänomen, weches vor allem abhängig von der jeweiligen untersuchten Person mehr oder auch weniger auftritt (eine etwaige Statistik müsste daher einen vergleichsweise großen Probandenkreis voraussetzen). Die Bildung der Geldrollen ist reversibel. Eine negative Wirkung ist bislang nicht festgestellt worden.

Es gibt nun Kritik zur Studie der Schüler, die zu bedenken gibt, dass Geldrollenbildung z.B. auch als Vorstufe bei der Blutgerinnung auftritt. Dies sei bei dem Versuch nicht ausreichend berücksichtigt worden, weil die Schüler die mikroskopischen Untersuchungen an der Luft ausgeführt haben.

Es ist nicht richtig, dass
Zitat:
... niemand daran interessiert ist, überhaupt nachzusehen, ob es was zu finden gibt.
, da bereits seit Jahrzehnten viele widersprüchliche Studien zu diesem Thema durchgeführt worden sind.

Dass die Studien widersprüchlich sind, halte ich für normal, weil ich nicht erwarten würde, dass man diesbezüglich etwas Signifikantes messen kann. Sollte ich recht haben, ist bei solchen Studien manchmal eben der Wunsch (d.h. die Interpretation des Ergebnisses) Vater des Gedankens.

Ich empfehle auch die Lektüre der kritischen Anmerkungen (z.B. Robert-Koch-Institut) zu dem Versuch:

http://www.hese-project.de/de/emf/Medizin/Diagnosemoeglichkeiten/Blutuntersuchung/geldrollenbildung.php?target=Blutuntersuchung
(Der Link ist zu lang, bitte manuell in den web-browser kopieren)
Anmerkung von Manu: Habs für diesen Beitrag gefixt. Wird bei erneuter Bearbeitung aber wieder auftreten. Liegt am Zwangs-Leerzeichen, das bei extrem langen "Wörtern" automatisch eingefügt wird, damit der Browser die Möglichkeit hat, an dieser Stelle einen Zeilenumbruch vor zu nehmen, bevor bei der Darstellung das gesamte Seitenlayout "gesprengt" wird. Sorry...


http://www.fgf.de/fup/publikat/news_einzel/NL_00-01...

Beitrag zuletzt bearbeitet von Manu am 25.11.2007 um 22:38 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Claus, und guten Morgen.
Du hast geschrieben:
Zitat:
Es gibt nun Kritik zur Studie der Schüler, die zu bedenken gibt, dass Geldrollenbildung z.B. auch als Vorstufe bei der Blutgerinnung auftritt. Dies sei bei dem Versuch nicht ausreichend berücksichtigt worden, weil die Schüler die mikroskopischen Untersuchungen an der Luft ausgeführt haben.
Das erklärt NICHT die unterschiedlichen Grade der "Geldrollen-Bildung" vor und nach der Handybenutzung,
weil ALLE Proben ohne Luftabschluss stattgefunden haben.
Dann hätten die Präperate schon von sich aus wissen müssen wann sie schneller und wann langsamer gerinnen sollen.
Und die Blutproben hätten eine Uhr gebraucht um zu wissen wie lange nach dem Telefonat den jetzt das Bild gemacht wird.
Der Einwand kann bei den "Ergebnis-Fotos" wohl nicht ernstgemeint sein, oder etwa doch. :-)

Und für ganz besonders bezeichnend halte ich:
Zitat:
Ich empfehle auch die Lektüre der kritischen Anmerkungen (z.B. Robert-Koch-Institut) zu dem Versuch:
Diese Truppe hätte es doch wahrlich in der Hand diese Versuche zum einen mit einem großen Kreis an Probanden durchzuführen,
und zum anderen die Möglichkeiten die kritisierten Detailfragen fachgerecht zu lösen und umzusetzen.
Wieso beschränkt man sich auf die Kritik an den Schülern?
Wo es möglich ist definitiv nachzuweisen (und dann Fehlerfrei) was dran oder nicht.
Der einzige Grund warum das nicht passiert, ist, das man fürchtet etwas greifbares zu finden.

Alle anderen Spekulationen sind auf Grund des Umstandes, das, wie du ja selbst schreibst.....
Zitat:
bereits seit Jahrzehnten viele widersprüchliche Studien zu diesem Thema durchgeführt worden sind.
gegenstandslos.

Warum wird oder wurde dann nicht auch in diese Richtung geforscht und untersucht?
Spätestens seit der Untersuchung die die Nachwuchsforscher vorgelegt haben.
Vielleicht hat man tatsächlich nur befürchtet etwas zu finden, und beschränkt sich deshalb auf die Kritik an den Schülern.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Tomm
Hallo Ernst und Claus,

zum Thema "Unbedenklicher Mobilfunk - Demagogie oder wissenschaftlich begründet" ist mir aufgefallen, dass ihr fast ausschließlich um das Thema "Geldrollenbildung" kreist. Ich bin bei diesem Thema auf einen gewissen Dr. George Carlo, einen Epidemiologen, gestoßen, der im Auftrage der amerikanischen Mobilfunkindustrie in den 90-er Jahren einen Etat von 28,5 Mio. US $ zur Verfügung gestellt bekam, um die Ungefährlichkeit des Mobilfunks zu beweisen. Wenn letztere Formulierung, die ich aus dem ödp-Journal Nr. 136 von November 2007 (http://www.web-demokratie.de/bund/oep/136b.pdf) entnommen habe, zutrifft, dann wäre dies just ein Fall von Demagogie, denn die Intention dieser in Auftrag gegebenen Studie sollte das Ergebnis ja schon vorwegnehmen. Allerdings war das Berufsethos von Dr. George Carlo offenbar stärker ausgeprägt, die Ergebnisse entsprachen nicht dem ursprünglichen Anliegen der Mobilfunkindustrie, er kam sehr wohl zu dem Ergebnis der Gefährlichkeit des Mobilfunks: nämlich für die DNA und die Hirnzellmembran. Zudem besteht offenbar eine biologische Plausibilität für die Ausbildung von Hirntumoren.(http://www.der-mast-muss-weg.de/pdf/appell/CarloMemorandum_d.pdf).
Er erklärt die vielen widersprüchlichen Studien, die seitdem zu diesem Thema auf dem Markt sind, wie folgt: Industriefinanzierte Studien kommen sechsmal häufiger zu dem Ergebnis der Unbedenklichkeit des Mobilfunks als unabhängige Studien.

Gruß

Tomm

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 29.11.2007 um 09:53 Uhr.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Tomm,

Wen dieses Thema genauer interessiert, sollte sich m.E. die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens ansehen, das das BMU in Auftrag gegeben hat:


http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/biol...

Es wurden hier keine Effekte von HF-Strahlung auf Zellen bei Expositionen bis zu 10 W/kg im Vergleich zu einer unbestrahlten Kontrollgruppe nachgewiesen. (Anm.: Handy Grenzwerte 0,08 W/kg Ganzkörper- bei bis max. 2 W/kg Teilkörperexposition)

Zur Sache:

In den von dir zitierten web-links wird die Vermutung geäußert, Handystrahlung könne Gehirntumore verursachen. Es treten nun eine Bürgerinitiative „Der Mast muss weg“ und eine Splitterpartei, die Ökologisch Demokratische Partei (ödp) auf, die einen Wissenschaftler zitieren, um ihre Ängste vor Mobilfunkstrahlung zu untermauern.

Einen wissenschaftlichen Fürsprecher findet man immer - egal für welche Sache: Man denke nur an die Zeit der mysteriösen „Figuren in Kornfeldern“. Ganze Institute wurden gegründet, um der Sache auf den Grund zu gehen, bis man schließlich den wahren Grund, zwei Bauern mit Schneeschuhen, die das Korn platt traten, fand.

Dr. Carlo führt nun in einem persönlichen und vertraulichen Brief an jemanden, den man nicht kennt, aus, dass (Zitat) ‚nach dem heutigen Stand des akkumulativen wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts’ die in der Nähe des Ohrs befindliche Hirnzellmembran bei einem Handytelefonat erkennt, dass eine Radiowelle eindringt. Sie reagiert darauf - so Dr. Carlos wissenschaftliche Erläuterung des Schädigungsmechanismuses - mit der Ausschüttung von Stressproteinen, aufgrund derer die Membran „aushärtet“, so dass Stoffwechselprodukte, wie z.B. freie Radikale, die Zelle nicht mehr verlassen können und so Schaden in der Zelle anrichten.

Dr. Carlo ist Wissenschaftler und kennt meinen weiter oben bereits vorgebrachten Einwand, dass (Zitat) ‚die Trägerwelle mit einer Frequenz von ca. 837 Megahertz bzw. 1900 Megahertz – nicht ohne weiteres durch die Hirnzellmembran erkannt wird, da sie zu schnell schwingt, um biologisch aufgenommen zu werden’. Daher sucht er einen neuen Übeltäter und findet diesen in der so genannten „Modulation“ des Trägerfelds: (Zitat) ‚Die Membranerkennung tritt auf, wenn eine zur Informationsübertragung genutzte Welle, eine sekundäre Welle im Bereich 2 – 40 Hertz, vorliegt.’

Interessant finde ich nun, dass die oben zitierte BMU-Studie genau dies untersucht hat, wobei es in einem der Versuche keine Zunahme, sondern eine unerklärliche Abnahme der freien Radikale in einer nicht bestrahlten Kontrollgruppe gegeben hat. Den Grund dafür hat man trotz vieler Mühen nicht gefunden - jedenfalls war die (absolut gesehen normale) Radikalkonzentration der bestrahlten Probe nun im Verhältnis zur unbestrahlten Kontrollgruppe natürlich höher.

Einschlägige Kreise nutzen einen solchen Fehler im Versuchsaufbau wahrscheinlich sofort für die Meldung:

„Freie Radikale in Hirnzellen nach Bestrahlung mit Handywellen nachweisbar erhöht“.

Ich hoffe, ich habe etwas deutlich gemacht, warum ich nicht daran glaube.

Hier noch zwei Links zu einer epidemiologischen Studie, die m.E. gut ist, weil die Zahl der untersuchten Personen (420 000) beeindruckend ist:


http://www.livescience.com/health/061212_bad_phones...

http://jnci.oxfordjournals.org/cgi/content/full/93/...

Ich finde diese Studie jedenfalls deutlich aussagefähiger, als die von der ödp zitierte Naila-Studie, bei der Hausärzte in einer nordbayrischen Kleinstadt die Zahl der Krebsfälle in einem „um einen Mobilfunk-Sender herum belasteten Gebiet“ zählen. Sie vergleichen die Zahl der nach der Montage einer Sendeantenne beobachteten Krebsfälle mit derjenigen vor der Montage, ohne zu wissen, ob nicht vielleicht irgendein böser Mensch parallel zur Montage des Funkmasts ein Giftmüllfass irgendwo versteckt hat.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 01.12.2007 um 20:07 Uhr.
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Tomm
Hallo Claus,

Carlo sagt m.E. sehr richtig, dass man sich jede Studie genau ansehen d.h. prüfen muss, inwieweit die behauptete Wissenschaftlichkeit auch zutrifft. Ich glaube, dem würdest Du ohne Weiteres zustimmen. Nur: Wie vieel Leute auf der Welt können das? Nun behauptet Carlo zum einen, dass die von ihm über sechs Jahre geführte Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen sei, die Hypothese, dass Mobilfunk z.B. ein Tumorrisiko birgt, werde "massiv gestützt". In einem Brief an den Vorsitzenden von AT & T referiert er seine Ergebnisse. (http://www.der-mast-muss-weg.de/pdf/appell/DrCarloanAT+Tde.pdf)

Die von Dir zitierte Studie im Auftrag des BMU kommt zu einem anderen Ergebnis. Allerdings verweist sie am Ende noch auf Folgendes:

Es sollte erwähnt werden, dass die Studien ausschließlich
mit einer Expositionsanlage in vitro durchgeführt wurden. Unterschiedliche Zellen und
Befeldungskonditionen durch andere Expositionsmodelle (unterschiedliche Hersteller aber
auch echte Mobiltelefone) könnten unterschiedliche zelluläre Reaktionen hervorrufen. Daher
sind weiter Untersuchungen notwendig.


Damit wäre das Ergebnis von den Untersuchenden selbst als nicht abschließendes Urteil bewertet, also relativiert.

Kundi et al. von der Wiener Universität (Institut für Umwelthygiene, Institut für Krebsforschung) haben eine Studie des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr untersucht, die die Plausibilität der Unbedenklichkeit hochfrequenter elektromagnetischer Felder für die Bevölkerung behauptet, und haben, wie sie sagen, "Schwerwiegende Mängel" festgestellt (http://www.gau.de/dokumente/031121_Kundi_etal._Kritik_an_Studie.pdf).

Ich kann nicht finden, dass dies die Unbedenklichkeit des Mobilfunks unbedingt nahelegt.

Gruß

Tomm

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 02.12.2007 um 17:40 Uhr.
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