Beiträge: 8, Mitglied seit 17 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-21
06.06.2007 23:18
|
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-22
07.06.2007 09:14
|
Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-23
08.06.2007 22:26
|
Und bereits dort hattest Du bezüglich dieser Gleichsetzung Widerspruch erhalten. In der Tat macht die Quantenmechanik den Widerspruch offenbar: Die maximale Entropie eines Qubits ist ein bit. Man kann aber ein Qubit niemals vollständig mit einem einzigen klassischen Bit beschreiben.Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1060-22:Leider fehlt mir heute die Zeit, diesen interessanten Thread mit der erforderlichen Sorgfalt zu lesen. Stattdessen ein Schnellschuß:
Bereits im Informationsthread erwähnte ich die formale Identität von Entropie und Information.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-24
09.06.2007 10:18
|
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-25
12.06.2007 10:03
|
Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-26
15.06.2007 14:28
|
Damit ist es aber nicht die Informationsmenge, um die es in diesem Thread geht: Nämlich die, die man benötigt, um das Verhalten eines Quantensystems korrekt vorhersagen (bzw. simulieren) zu können.Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1060-24:Die Shannonsche Information ist potentielle Information. Sie bezieht sich auf einen bestimmten Informationskanal und gibt an wieviel Information über diesen Kanal übertragen werden könnte.
Die Bekenstein-Hawking-Entropie misst also den potentiellen Informationsgehalt eines schwarzen Loches.
Sie gibt an wieviel klassische Information wir gewinnen können, wenn wir entsprechende Messungen durchführen könnten. Zur Kenntnis genommene Information ist immer klassische Information.
Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-27
15.06.2007 15:49
|
Damit hast Du natürlich das anfängliche Problem verändert (beispielsweise wäre es gar nicht sinnvoll, ein einzelnes Elektron in dieser Version zu simulieren, weil es ja keinen Beobachter gäbe, der es beobachten könnte).Modran schrieb in Beitrag Nr. 1060-19:(quote)Am leichtesten läßt sich wohl der Typ "Dualismus" bauen: Da hier der Geist eine von der Physik getrennte Einheit ist, paßt sie exakt auf das Computermodell (der Geist ist der Benutzer, der vor dem Computer sitzt, also außerhalb der Quantenwelt).(/quote)
Da müssen wir aber erst nochmal Ockhams Messer drüberjagen. Ich denke nicht, daß ein Benutzer von außerhalb für die Funktion des Modells nötig ist.
Der Computer sollte zumindest in der Lage sein, die Beobachtungen eines bestimmten Beobachters wiederzugeben (wobei im "ein bestimmter Beobachter" gerade das Hauptproblem liegen könnte). Denn wenn der Computer keine Ausgaben liefern muß, dann brauche ich auch kein Programm zu schreiben (ich kann den Computer ausgeschaltet lassen, und erklären, der Zustand des ausgeschalteten Computers sei ein Modell für den Zustand des Universums; die Interpretation dieses Zustandes ändert sich eben mit der Zeit).Zitat:Trotzdem kann man seine Existenz annehmen, und sei es nur, um das Geschehen aus seiner Perspektive zu beschreiben. ("Theorie" bedeutet ja wortwörtlich "Gottessicht".)
Nun ja, die Zahl der Bits, mit denen er die Richtung bestimmen kann, ist zunächst einmal von der Zahl der Bits in seinem "Gehirn" abhängig, die er für diese Bestimmung reserviert hat. Mit Hilfe dieser Bits kann er nun die Wechselwirkung mit dem System festlegen, über die die Messung läuft. An dieser Stelle können dann physikalische Einschränkungen des Meßgeräts bezüglich der entsprechenden Einstellung hinzukommen (das ist die Einschränkung, auf die Du wohl eigentlich hinaus wolltest).Zitat:Dieser Benutzer könnte Experimente im Computer vornehmen, das wäre die Kür.
Die Pflicht ist aber, daß die Bits von E1 selber mit sich und ihren Nachbarn Experimente veranstalten.
Ein Teil der Bits auf E1 bildet einen Experimentator, der Einfluß auf einen (nicht notwendigerweise) anderen Teil der Bits nimmt. Sagen wir, er legt die Richtung eines Spin-Tests fest (und erhält als Ergebnis dann exakt ein Bit).
Um die Richtung des Spintests festzulegen, muß er also eine bestimmte Zahl an Bits von E1 festlegen. Ich gehe davon aus, daß diese Anzahl prinzipiell endlich ist, und hatte 400 als Maximum vorgeschlagen, was im Notfall auch mühelos auf 4000 oder fünf gogol erweiterbar ist.
Was aber auf jeden Fall festzustellen ist, ist, daß "links oder rechts" voraussetzt, daß Du vorher schon eine Entscheidung getroffen hast, die wesentlich mehr Information benötigt als ein Bit: Welche Raumrichtung ist überhaupt "links"? (Die Richtung "rechts" ergibt sich daraus natürlich automatisch).Zitat:Egal, er will die Zahl gar nicht ausreizen, sondern im Gegenteil die Richtung der Messung so ungenau wie möglich festlegen: mit nur einem Bit: Messe ich von links oder rechts. Kann er machen: umso mehr bit bleiben für gleichzeitige Messungen in den anderen zwei Raumdimensionen übrig, richtig?
Ah, Ok, Du beziehst Dich auf die Messung eines Spin-1/2-Teilchens. In diesem Fall ist Deine Entscheidung "links oder rechts" letztlich irrelevant (weil sie nur die Bezeichnungen "hoch" und "runter" für die beiden Zustände vertauscht, ohne sonst etwas zu ändern). Die wichtige Entscheidung ist vorher gefallen (nämlich die Auswahl der "links-rechts-Achse").Zitat:Im Moment der Messung kennt er also den gleichzeitigen Zustand zweier Bits: das Experiment-Bit, das er gesetzt hat, und das Ergebnis-Bit, den Spin des Teilchens (hoch oder runter).
Die Möglichkeit hat er ohnehin nicht. (Jedenfalls wenn man von einer konventionellen orthogonalen Messung ausgeht; es gibt noch die sogenannten POVM, aber da wird die Sache nochmal komplizierter, und mehr Information als bei einer orthogonalen Messung bekommst Du dennoch nicht)Zitat:Er kann nun das Experiment genauer machen, die Richtung bis zu 400 bits genau festlegen, dann hätte er am Ende die Information über 401 gleichzeitige Bits.
Dann hat er aber keinerlei Möglichkeit mehr, den Spin gleichzeitig in orthogonaler Richtung zu messen.
Kommt drauf an, was Du unter "Bedeutung" verstehst. Vereinfacht ausgerdrückt, speichert das System die Information "Die Messung X wurde ausgeführt und lieferte das Ergebnis Y."Zitat:Es ist fast so, als ob der Experimentator nicht nur den Inhalt eines Bits festlegt, sondern auf einer anderen Ebene auch dessen _Bedeutung_.
Kann das sein? Wenn die "Bedeutung" von Bits Einfluß auf das Verhalten hat, dann muß auch die Bedeutungs-Zuordnung vollständig in E1 abgebildet sein. Aber hat sie denn überhaupt Einfluß?
Keine Bedeutung insofern, als er nichts über den Spin erfahren hat. Sprich: Über das System hat er exakt 0 bit an Information gewonnen (er hätte genausogut eine Münze werfen können, das hätte ihm genauso 1 Bit geliefert, ohne etwas über das System zu verraten).Zitat:Wenn der Experimentator die Richtung des Experiments mit exakt Null bit Genauigkeit festlegt, dann erhält er doch trotzdem genau 1 Bit Ergebnis - nur hat dieses Ergebnis dann keinerlei Bedeutung.
Nun ja, wenn wir kein Experiment durchführen, erhalten wir auch kein Ergebnis. Amsonsten muß man eben immer fragen: Worüber erhalten wir Information. Der Münzwurf im vorigen Beispiel liefert mir durchaus Information (nämlich darüber, wie die Münze gefallen ist), aber eben keine Information über den Spin des betrachteten Teilchens.Zitat:Ich würde daraus gerne schlußfolgern: auch für jedes Experiment, welches wir NICHT durchführen, erhalten wir Ergebnis-Bits, die jedoch keine Bedeutung für uns haben, weil wir die Frage nicht kennen. 42. ;)
Beiträge: 139, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1060-28
25.06.2007 17:55
|
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.