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Zeit und Licht - Mitteilungen der nächsten Dimension?

Thema erstellt von Felix Leu 
Beiträge: 2, Mitglied seit 17 Jahren
In den gesammelten Werken des Schriftstellers Günter Eich findet sich aus dem Jahr 1970 folgende Notiz:
Zeit und Licht sind Mitteilungen der nächsten Dimension.
Diese Notiz steht für sich. Mich würde interessieren, welchen Zusammenhang oder was er damit gemeint haben könnte. Ich kann es für mich nicht auflösen.
Zu bedenken ist dabei, dass Eich gegen die Zeit war, d.h. er sah sie als Grundübel an, da sie den Tod im Schlepptau mit sich führte. Er war deshalb an Gedankengängen interessiert, die Möglichkeiten zu entwerfen scheinen, wie Zeit kontrollierbar oder gar aufhebbar zu machen wäre. Für Eich schien in diesem Zusammenhang das Licht irgendwie eine Rolle zu spielen, er bezieht sich da auf Einstein und die RT (welche von den RTs, weiß ich nicht).
Mich würde interessieren, was Eich mit dem Zitat gemeint haben könnte, wobei ich darum bitte, die Ideen sehr offen zu äußern, Eich selbst war nicht unbedingt naturwissenschaftlich begabt, sondern er hat immer eigenwillig gedacht. Mir scheint das Zitat eine Spekulation Eichs zu sein - es bezieht sich also wahrscheinlich nicht auf schon Bewiesenes, sondern geht vermutlich darüber hinaus.
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Der NÄCHSTEN Dimension??? Da stellt sich erst die frage, nächst wozu?
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Beiträge: 2, Mitglied seit 17 Jahren
Tut mir leid, dass ich das auch nur spekulieren kann. Aber ich vermute, dass es als "nächst" zu den drei Raumdimensionen gemeint ist.
In einem Hörspiel von Eich, das übrigens "Zeit und Kartoffeln" heißt, lässt er seine Protagonistin davon sprechen, dass Licht die fünfte Dimension sei, keine Ahnung, wie realistisch so eine Behauptung ist bzw. überhaupt gemeint war, oder ob es in einem poetischen Sinne gemeint ist. Daraus schließe ich aber, dass er also erkannt haben dürfte, dass die Zeit die vierte Dimension ist. Die spannende Frage wäre allerdings, wie er von dieser dann auf die fünfte kommt, die bei ihm also das Licht ist (bzw. bei seiner Protagonistin).
Poetisch wird das da wenig konkret von besagter Ottilie im Hörspiel erklärt (es geht über die Entdeckung der fünften Dimension Licht): "Ich saß im Dunkeln, die Hände über dem Nabel gefaltet. Ich hörte das Fett in der Pfanne singen und es war zugleich das Universum. Orion oder der Große Wagen, womöglich ein Quietschen der Naben, wenn ich gut hinhörte, womöglich ein längst verloschenes Licht."
Dieser Text macht es mir nicht gerade leichter.
Gäbe es eine wissenschaftlich denkbare Begründung für diese Annahme (auch wenn diese heute als falsch widerlegt wäre)?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Felix Leu am 15.04.2007 um 20:27 Uhr.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Eine Möglichkeit, die mir da einfiele, wären die Kaluza-Klein-Theorie. Theodor Kaluza hat durch Hinzufügung einer weiteren Raumdimension (also einer vierten Raumdimension bzw. einer fünften Raumzeit-Dimension) zur ART eine Theorie entwickelt, die neben der Gravitation auch die Elektrodynamik beschreibt. Oskar Klein hat die Theorie weiterentwickelt, insbesondere stammt von ihm das Argument, daß wir die fünfte Dimension deshalb nicht sehen, weil sie klein aufgerollt ist.

Da in der Kaluza-Klein-Theorie die fünfte Dimension nicht direkt sichtbar ist, sondern nur indirekt über das elektromagnetische Feld wahrnehmbare Effekte liefert, und Licht als elektromagnetische Welle ein Spezialfall des elektromagnetischen Feldes ist, könnte man in diesem Sinne also sagen, daß – im Rahmen der Kaluza-Klein-Theorie – das Licht uns die fünfte Dimension "mitteilt".

Die elf Dimensionen der Stringtheorie beruhen übrigens auf einer Weiterentwicklung der Kaluza-Klein-Theorie.
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Beiträge: 99, Mitglied seit 17 Jahren
Timeout ein sog. "Physiker" schrieb in Beitrag Nr. 1053-4:
Eine Möglichkeit, die mir da einfiele, wären die Kaluza-Klein-Theorie. Theodor Kaluza hat durch Hinzufügung einer weiteren Raumdimension (also einer vierten Raumdimension bzw. einer fünften Raumzeit-Dimension) zur ART eine Theorie entwickelt, die neben der Gravitation auch die Elektrodynamik beschreibt. Oskar Klein hat die Theorie weiterentwickelt, insbesondere stammt von ihm das Argument, daß wir die fünfte Dimension deshalb nicht sehen, weil sie klein aufgerollt ist.

Da in der Kaluza-Klein-Theorie die fünfte Dimension nicht direkt sichtbar ist, sondern nur indirekt über das elektromagnetische Feld wahrnehmbare Effekte liefert, und Licht als elektromagnetische Welle ein Spezialfall des elektromagnetischen Feldes ist, könnte man in diesem Sinne also sagen, daß – im Rahmen der Kaluza-Klein-Theorie – das Licht uns die fünfte Dimension "mitteilt".

Die elf Dimensionen der Stringtheorie beruhen übrigens auf einer Weiterentwicklung der Kaluza-Klein-Theorie.

Für diese wissenschaftliche Glanzleistung hat Herr Klein 1997 den Oskar und Herr Kaluza den Komikerpreis erhalten.

Man kann die fünfte Dimension zwar nicht sehen, aber wenn man ein Möbiusband in das schwarze Wurmloch steckt und entgegen dem Uhrzeigersinn vorsichtig dreht, dann kann man die fünfte Dimension an der Braunfärbung des Bandes nachweisen, das wurde bereits 1993 von Abraham Braunfinger am Hebräischen Institut für Proktologie festgestellt.
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Beiträge: 2.425, Mitglied seit 17 Jahren
Ich vermute, dass Licht und Masse geometrisch ähnliche Eigenschaften aufweisen:

Während sich Licht mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegt, bewegt sich Masse mit derselben (Licht)geschwindigkeit durch die Zeit.

Ähnlich wie eine Masse im Raum die Lichtgeschwindigkeit nicht erreichen kann, kann ein Photon im Raum nicht ruhen (die Schildbürger konnten das Licht deshalb nicht mit Eimern in ihr fensterloses Rathaus tragen : )). Das Photon ruht stattdessen in der Zeit.

Ein massebehaftetes Teilchen kann dagegen selbstverständlich im Raum ruhen. Aber dafür niemals in der Zeit.

Man kann die Bewegung eines Masseteilchens in der Zeitdimension zwar "abbremsen", indem man es im Raum bewegt - die geometrische Summe beider Geschwindigkeitskomponenten (in Raum und Zeit) behält allerdings immer den konstanten Wert c, so dass der Zeitverlauf auch eines bewegten Teilchens nie zur Ruhe kommen kann - eben weil seine Geschwindigkeit im Raum nicht c betragen kann.

Es scheint trivial, dass ein Masseteilchen niemals zur selben Zeit an verschiedenen Orten eines Bezugssystems sein kann. Genauso trivial muss es jedoch sein, dass es sich mit Licht anders verhält:

Licht erscheint uns bei bestimmten Experimenten in Form einer Welle. Eine aus der Mitte eines Raums abgestrahlte Kugelwelle kann an zwei entgegengesetzt positionierten Empfängern gleichzeitig empfangen werden. Es kann also gleichzeitig an verschiedenen Orten wirksam werden.
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Beiträge: 153, Mitglied seit 18 Jahren
Felix Leu schrieb in Beitrag Nr. 1053-1:
IZeit und Licht sind Mitteilungen der nächsten Dimension.

Ergibt für mich durchaus Sinn!

Das kommt glaube ich daher das wir die materielle Welt in 3 Dimensionen x, y und z teilen.

Der Beobachtung von Veränderung dieser 3 Dimension nannte Einstein die 4.te Dimension.

Sieht man jedoch über die immer währende Veränderung hinaus, wird eine Kommunikation mit zeitlich "weit" voneinander entfernten Zuständen der 3 Dimensionen vorstellbar.

Man stelle sich vor er stellt 1970 eine Frage an sein Gehirn. Diese Frage ruht dann im kollektiven Gedächtniss der Menschheit bis sie in einer Diskussion 2007 beantwortet wird. Nimmt man jetzt an, daß das Licht einen zeitlosen Informatonsträger darstellt, wird für mich vorstellbar das der Fragesteller diese Antwort als eine Mitteilung aus der nächsten Dimension wahrgenommen haben könnte indem er ein Gefühl der Bestätigung empfand die Frage gestellt zu haben, da sie bis heute erhalten blieb und wir heute drüber nachdenken mit unseren gefühlstechnischen Hintergründen.

Erklärt meiner Meinung nach wie Günter Eich auf den Gedanken von Mitteilungen aus einen nächsten, also evntl. in der Zukunft liegenden Dimension, als 5.te Dimension dargestellt wahrnimmt. (?)

Signatur:
Entspricht die Wahrheit der Wirklichkeit?
Woraus bestehen die Dinge die wir glauben?
Beitrag zuletzt bearbeitet von Cha-Oz am 09.05.2007 um 14:14 Uhr.
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