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Wesen der Zeit als Teil des Weltbildes

Thema erstellt von Wolfgang Werth 
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Horst,
ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, daß auch ich davon ausgehe, daß es das "Absolute" nicht gibt (auch nicht in Form absoluter Ruhe), sondern daß wir uns"Absolutes" nur vorstellen (denken) können bzw. müssen.
Dein Hinweis, daß man zwischen Ruhe und geradlinig, unbeschleunigter Bewegung nicht unterscheiden kann, läuft darauf hinaus, daß es zwischen Ruhe und Bewegung keinen Unterschied gibt. Uns damit zu begnügen, wäre aber bei der Orientierung in der Welt äußerst unzweckmäßig bzw. eine Orientierung wäre garnicht möglich. Es ist daher günstiger bzw. notwendig sich ein Objekt(System) als (absolut) ruhend vorzustellen (zu denken) und ein anderes Objekt im Verhältnis dazu als bewegt. Diese Vorgehensweise beruht meines Erachtens darauf, daß unserem Denken letztlich immer ein Vergleichen zugrundeliegt. Ich habe den Eindruck, daß bei der Betrachtung von Bewegungen häufig nicht klar ist, in Verhältnis zu welchem (angenommenen) ruhenden System die Bewegung eines Objekts als Bewegung erscheint. Das Bezugssystem bleibt häufig unerwähnt.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Beiträge: 99, Mitglied seit 17 Jahren
Harti schrieb in Beitrag Nr. 983-82:
Hallo Horst,

.....Dein Hinweis, daß man zwischen Ruhe und geradlinig, unbeschleunigter Bewegung nicht unterscheiden kann, läuft darauf hinaus, daß es zwischen Ruhe und Bewegung keinen Unterschied gibt.

MfG
Harti

Da staun ich aber: wenn man zwischen Ruhe und geradlinig gleichförmiger Bewegung im kräftefreien Raum nicht unterscheiden kann, dann läuft das nur darauf hinaus, daß es zwischen Ruhe und geradlinig gleichförmiger Bewegung im kräftefreien Raum keinen Unterschied gibt.

Man kann aber zwischen Ruhe und geradlinig gleichförmiger Bewegung einerseits und beschleunigter Bewegung andererseits immer unterscheiden, weil bei der beschleunigten Bewegung immer Kräfte auftreten (z.B. F = m*a oder F = m*v²/r).
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Beiträge: 28, Mitglied seit 17 Jahren
In dieser Diskussion habe ich auf die Antwort von Steups Beitrag-Nr. 983-36 geschrieben, dass ich noch mal über die Sache mit der Rotverschiebung auf Grund der Fluchtbewegung des Universums nachdenken werde (Stichwort: Dopplereffekt).
Das habe ich gemacht und bin auf folgende Merkwürdigkeiten gestoßen:
Man sollte annehmen, dass auch unser System an dieser Bewegung teil nimmt. Jedenfalls bewegt sich die Erde um die Sonne, unser Sonnensystem um das Zentrum der Milchstraße und wahrscheinlich ist unsere Milchstraße nicht das Zentrum des Universums. Somit müssen die Lichtwellen, die uns verlassen nach irgend eine Richtung gestaucht und in die entgegengesetzte Richtung gestreckt sein. Diese Überlegung bringt zwangsläufig den „Michelson-Versuch“ in Erinnerung, der einen Äther nachweisen wollte. Er hat keine Interferenzen gefunden. Heißt das jetzt, alles dreht sich um unsere Erde oder hat Michelson damit den an den Bewegungen der Planeten und Systeme teilnehmenden Äther nachgewiesen? Nach dem Dopplereffekt müssten ja Interferenzen auftreten. Wer weiß eine Antwort?

Signatur:
Wolfgang Werth
Beitrag zuletzt bearbeitet von Wolfgang Werth am 06.04.2008 um 20:52 Uhr.
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Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Wolfgang,

im Michelson-Morley Experiment ging es nicht um Interferenz oder um den Doppler-Effekt. Es ging um den Nachweis des Äthers im Universum, zu dem alle Bewegungen bzw. Geschwindigkeiten als absolute, also nicht relative Gößen unabhängig von Inertialsystemen angegeben werden können.
Seine Überlegung war folgende: Wenn ein Lichtstrahl in Bewegungsrichtung der Erde abgegeben wird, müsste zur Lichtgeschwindigkeit die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne addiert werden. Wird ein Lichtstrahl entgegengesetzt zur Erdbewegung abgegeben, müsste man die Geschwindigkeiten subtrahieren. Durch eine Anordnung von teildurchlässigen Spiegeln wurde erreicht, dass sich das Licht aufteilt, zwei Strahlen also in unterschiedlichen Richtungen aber gleich langen Wegen gelenkt wurden, die sich am Ende wieder trafen. Der Anteil des Lichtstrahles, welcher sich in Bewegungsrichtung der Erde bewegt, müsste sich nach seiner Auffassung schneller bewegen, würde also vor dem anderen Lichtstrahl sein Ziel erreichen. Das würde zu Phasenverschiebung/Interferenzen der beiden Lichtstrahlen führen. Die Amplituden würden zu unterschiedlichen Zeiten eintreffen, also phasenverschoben. Das war aber nicht der Fall! Die Lichtgeschwindigkeit ist unabhängig von Inertialsystemen und immer konstant. Das bedeutet, dass das Licht uns immer mit Lichtgeschwindigkeit c erreicht, egal ob die Lichtquelle sich von uns entfernt oder auf uns zubewegt.
Was aber passiert, wenn eine Lichtquelle sich von uns fortbewegt, ist, dass die Lichtwelle "auseinandergezogen" wird, sich also die Wellenlänge vergrößert und die Frequenz verringert.(Rotverschiebung/Dopplereffekt) Trotzdem erreicht uns das Licht dabei immer mit Lichtgeschwindigkeit c. Auch wenn wir das in unseren Schädel nicht reinkriegen, wir haben noch nie etwas anderes gemessen.
Ich hoffe, ich war Dir eine Hilfe.
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Beiträge: 28, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Okotombrok,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. In meinen Schädel geht es durchaus rein, dass die Lichtgeschwindigkeit unabhängig von der Lichtquelle zu allen Seiten gleich ist, ähnlich wie beim Schall. Michelson und Morley wollten demnach nur die Geschwindigkeitsdifferenz nachweisen und haben also auf die Wellenlänge nicht geachtet. Nach dem Dopplereffekt müsste dann doch die eine Welle länger sein als ihr Gegenpart. Das wird wahrscheinlich gar nicht nachweisbar sein, weil die Wellen ja wieder an einen Punkt zusammengeführt werden müssen, sie also nach ihrer „Streckphase“ und der Reflexion wieder in die „Stauchphase“ kommen oder umgekehrt. Hat schon mal jemand versucht das herauszubekommen? Dann würden wir z.B. erkennen in welche Richtung unsere Galaxie driftet und wo wir in etwa im Universum sind.
Signatur:
Wolfgang Werth
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