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Möglich?

Thema erstellt von Hoshi36 
Beiträge: 6, Mitglied seit 17 Jahren
Ich denke das Problem bei Zeitreisen ist dieses Paradoxon, dessen Bezeichnung ich mich gerade nicht entsinnen kann. Ihr wisst schon, der Vater des Freundes von Stephen Hawking wird von seinem Sohn vor seiner Geburt erschossen. Was nun? Hört der Sohn auf zu existieren? Dann hätte er seinen Dad ja auch niemals erschießen können, paradox! Oder aber bleibt seine Existenz erhalten, weil er in dem Moment in dem er durch die Zeit reiste ein Paralleluniversum betrat aus dem er nie wieder in sein Heimat-Uni zurück kann? Höchstens in ein anderes Paralleluni? Ich denke Zeitreisen in die Vergangenheit sind unter dem Aspekt nicht möglich.

Aber es gäbe eine viel einfachere Möglichkeit, in die Vergangenheit zu reisen ohne solche Paradoxone hervor zu rufen: Die Erinnerung nochmals durchleben wie als wäre sie real. Unser Unterbewusstsein macht bemerkenswert detailreiche Aufzeichnungen unseres Lebens auf die wir keinen zugriff haben, fehlende stellen ersetzt unser gehirn automatisch in plausibler form. Sollte es die Technik erlauben, wäre so eine Zeitreise ohne Qualitätsverlust gegenüber der "paradoxen Zeitreise" möglich.

Jetzt kann man Kritik üben in dem man sagt, damit kann man aber nicht zu jedem Punkt der Vergangenheit reisen. Jedoch können wir zu jedem Punkt reisen den wir uns vorstellen können, bewusst oder unbewusst. Und wer will schon an einen punkt reisen an den er sich nicht erinnern kann??? Man kann ja nichts wollen was keine spuren in unserem gehirn hinterlassen hat.

Der nächste Kritikpunkt wäre, man kann nicht in eine Zeit reisen als es einen selbst noch nicht gab, das Vater-Sohn paradoxon ist somit von vornherrein ausgeschlossen.
Aber sind wir doch mal ehrlich, es gibt keinen Beweis dafür, das es das Universum vor deiner Geburt gegeben hat. Womöglich war deine Geburt der allererste existierende Zeitpunkt, in dem das Universum in seiner Form direkt erschaffen wurde. Und alles was wir berechnet haben, was uns zur Urknall-Theorie geführt hat sind nur leere Phrasen weil es ihn niemals gab. Es hätte ihn geben können wenn du schon da gewesen wärst. Aber wo kein Raum, da keine reale Materie.
Leider kann man das weder Beweisen, noch widerlegen. Denn in der Gegenwart funktionieren alle theorien in ihrem system, alles wurde direkt so geschaffen dass du nur glaubst, es hätte etwas vor dir geben können.

Die Annahme führt allgemein dazu, dass andere Menschen nach vorgegebenen algorithmen funktionieren (was ja auch so ist) und nicht das haben, was man eine Seele nennt. Nur du hast das und denkst deshalb alles sei real, weil du es sehen und anfassen kannst wie du willst. Die anderen können das nicht, sie handeln nach dem "Plan der Schöpfung". Und sogar die Quanten würden das tun, nur sie geben uns nicht wie alles andere Anhaltspunkte für eine kausalität, weshalb wir denken alles sei möglich und es regiert das Zufallsprinzip.

Jetzt kommen wir mal weg von solchen schleierhaften Begriffen wie "Seele" und versuchen das ganze rational zu erklären, gesetz dem fall es könnte so sein wie oben beschrieben. Was ist "Seele", das was dich in dem Szenario von den "Maschinen-Menschen" unterscheidet??? Der freie Wille muss es sein, und unsere Wahrnehmung, da wir ja davon ausgehen müssen, niemand ausser dir eine Wahrnehmung hat. Nun ist wahrnehmung etwas sehr relatives, ein bischen alkohol und schon ist alles nicht mehr dasselbe. Ein bischen schlaf und die Wahrnehmung ist wo ganz anders. Nun ist die Sache mit dem freien willen die, das wir davon ausgehen sollten, er unterliege nicht der kausalität. Denn sonst wäre der wille ja nicht frei. Und das ist auch so wie jüngste untersuchungen belegen.
Freier wille ist ein konstrukt unseres intellekts um uns "bei laune" zu halten.
Wieso sonst entscheiden wir uns in ähnlichen situationen nach dem selben muster? Wieso kann man nicht so einfach mit dem rauchen aufhören, wieso wird man von drogen abhängig?
Wieso haben wir bei einer unbewussten zuckung für einen Moment das gefühl, die besegung haben wir "gewollt"???
Wieso können wir nicht die Persönlichkeit haben die wir haben wollen? Wieso kann man sich bestimmte Redewendungen einfach nicht abgewöhnen? Wieso kann man "aus dem Bauch heraus" entscheiden?
Wäre ein wirklich freier wille nicht eher zufällig bedingt als ´kausal?
Wieso haben wir angst vor spinnen wenn die eltern ein ähnliches muster in unserer kindheit vorgelebt haben?
wieso wollen wir was anderes wenn wir traurig, wütend oder dergleichen sind?
Wieso sagen wir so oft "das habe ich nicht gewollt"?

Ein kleines aber sehr Erkenntnisbringendes Experiment hat gezeigt wie unser "freier" wille entsteht.
Man hat Elektroden am Arm mehrerer Personen angebracht, um so künstlich ihre Muskeln zu kontrahieren, sodass sich ihre Arme heben. Nach der durchführung waren alle personen felsenfest davon überzeugt, sie haben die bewegung selbst "gewollt".
Scheinbar tun wir nicht was wir wollen, sondern wir wollen was wir tun. Das alles nur um unserem Bewusstsein seine freie existenz zu suggerieren.
Für entscheidungen die einen freien willen erfordern, so denn es welche gibt, spielen die erfahrungen, die erinnerungen, die intention und die gegenwärtigen umstände eine kausale rolle.
Es gibt also keinen freien willen, damit ist bewiesen, dass das nicht die Seele ist die ich gesucht habe.

Was also unterscheidet dich nun von den Seelenlosen nach der Theorie von mir, alles wurde bei deiner geburt geschaffen? Das problem ist ganz einfach das ICH dir das alles schreiben will, das heist du müsstest nur ein Seelenloser sein. Jeder, ausser mir. Auch wenn du nach der Thorie behaupten müsstest, jeder ausser dir. Sowie es jeder tun würde. Und trotzdem, was wenn diese "anderen" das nur aus ihrem kausalen Schöpfungsplan herraus behaupten. Wäre das etwa nicht möglich? Es gibt keinen Beweis, und auch kein Konter-Argument...
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Man erlebt in den Erinnerungen nie die Vergangenheit "wie sie damals war", sondern nur "wie man sich vorstellt, dass sie damals so war".

Dazu manche Fälle:

Erstens: 100 erwachsenen Probanden wurde eine abstrakte Figur aus unterschiedlichen geometrischen Elementen gezeigt. Jeden Tag sollten sie die Figur nachzeichnen (das erste Mal direkt nachdem sie die Figur gesehen haben). Ergebnis: nach einem Monat hatten die ´gemalten Figuren kein einziges (!!!) Element vom Original enthalten - dabei waren die Probanden sich sicher, dass sie immer noch das Original in der Erinnerung haben.

Der andere Fall. Ein vierjähriger Junge wurde jede Woche gefragt, ob mal eine solche Geschcihte passierte: er hat seine Finger in der Mausefalle gebrochen und wurde zum Krankenhaus gebracht (tatsächlich passierte dieses Ereignis gar nicht):Seine Antworten:

1. Woche: "Nein, es gab nichts damit."
4.Woche: "Ich die Mausefalle beobachtet und auf meine Finger nicht aufgepasst".
11.Woche: "Das passierte GESTERN. Ich habe mit der Mausefalle gespielt dann rief mich der Vater zum Essen.Als ich mich umderhte, um Richtung Küche zu gehen, habe ich mit den Fingern die Mausefalle berührt und dabei meine Funger gebrochen. Ich wurde zum Krankenheus gefahren, aber die Ärzte sagten, dass es kein schlimmer Bruch sei".
Dabei passierte die Geschichte gar nicht (weder vor einem Tag noch vor Jahren).

Dritter Fall: 5 Frauen werden als Augenzeuginnen nach einem Raubüberfall ins Hypnose (!) versetzt, damit sie, wie man damals glaubte, sichere Aussagen über die Tat machen. Aber alle 5 gaben unterschiedliche Angaben, so schwankte z.B. die Zahl der Täter zwischen 3 und 8.

Vierter Fall: In den Tagebüchern vom Marlene Dietrich gab es eine Beschreibung, wie sie im Alter von 16 Jahren von einem bestimmten Lehrer an ihrer Schule vergewaltigt wurde. Dabei - wie es erst Jahre später (ich glaube, erst nach Marlenes Tod) herausgestellt wurde, hat dieser Lehrer in jener Zeit außerhalb Deutschlands aufgehalten - und zwar gute 1000km weg von M.Dietrich.

Solche Fälle der falschen Erinnerungen gibt es Tausende. Es wird vermutet, dass jedes Mal, wenn man sich an etwas erinnert, das Gehirn die "drin gespeicherte" Information "löscht" und dabei durch die Information, an die man sich "erinnert" hat, ersetzt. Die Erinnerung besteht also mehr aus Phantasien als aus Tatsachen. Wer meint, durch die Erinnerungen Vergangenheit wiederzuerleben, täuscht sich gewaltig - er erinnert sich an etwas, was zu 90-95% gar nicht passierte.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 25.03.2007 um 23:52 Uhr.
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Beiträge: 6, Mitglied seit 17 Jahren
WIe gesagt, das Gehirn ersetzt fehlendes plausibel, sodass man fest an die wahrheit göaubt.
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