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Was ist Zeit ? kindgerecht erklären

Thema erstellt von EVOD 
Beiträge: 1, Mitglied seit 17 Jahren
Ich habe in den letzten Stunden viel über die Zeit gelesen. Leider helfen mir die Informationen nicht, dass gelesene kindgerecht zu formulieren. Ich könnte meiner Tochter (7) etwas erzählen was sie problemlos nachplappert, aber das ist nicht in meinem Sinn. Wer kann mir helfen die Frage: Was ist Zeit? kindgerecht und sachlich richtig zu erklären.

MfG und Danke

EVOD
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Vielleicht sollte man lieber den Kindern zuhören, was sie selbst darüber denken?
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Und? Hast du deine Tocher mal danach gefragt?
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Beiträge: 77, Mitglied seit 18 Jahren
@Andre

Das ist wirklich mal schön gedacht....
könnten wir doch alles mit den Augen von Kindern sehen...
vieles wäre so einfach...

Liebe Grüße

Solicatis
Signatur:
Und nun die Muppetshow....
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Tomm
Hallo EVOD

Andres Vorschlag zur Sondierung der Vorstellungen deiner Tochter über die Zeit ist schlicht und treffend. Aber vielleicht willst du danach noch einen Schritt weitergehen, oder mehrere Schritte.

Dann wäre wahrscheinlich hilfreich, das "Anschauungsmaterial" der letzten reichlich 2700 Jahre, soweit es kindgerecht erscheinen mag, zu Hilfe zu nehmen und vom Erlebbaren auszugehen.

Beispielsweise kann das Verrinnen der Zeit durch die Aussage Heraklits, man könne nicht zweimal in denselben Fluss steigen, veranschaulicht werden. Da aber der Fluss eine Kontinuität des Strömens vortäuscht, Zeit aber ein Diskontinuum zu sein scheint, wäre vielleicht ein tropfender Wasserhahn oder das Verrinnen von Sand, der ja aus winzigen Sandkörnern besteht, angemessener. Dass aber die Zeitdauer, die "Dinge" bestehen, sehr unterscheidlich ist, könnte man anhand der Veränderung eines Steins im Vergleich zu einem Menschen oder anderen Lebewesen aufzeigen. Und selbst bei den Lebewesen ist die Lebenszeit ja höchst unterschiedlich: von der Eintagsfliege (es gibt sicherlich noch sehr viel kurzlebigere Lebewesen) bis zum Mammutbaum, der bis etwa 3000 Jahre alt werden kann.

Dass man Zeit braucht, um Entfernungen zurückzulegen, kann man anhand eines Sekundenzeigers demonstrieren. Timeout hat darauf verweisen, dass man nicht gleichzeitig an verschiedenen Orten sein kann, wohl aber zu verschiedenen Zeiten am selben Ort. Auch das lässt sich zu Hause leicht demonstrieren, indem man eine Uhr mit Sekundenzeiger nimmt und im Raum nacheinander verschiedene Stellen einnimmt.

Andre hat in anderem Zusammenhang geschriebent, dass man nicht um 10.00 Uhr morgens in Hamburg abfahren und um 8.00 Uhr am selben Morgen in Berlin ankommen kann (umgekehrt aber schon; wissenschaftlich Anisotropie der Zeit): dass also die Zeit nur in eine Richtung verläuft, nämlich von der Vergangenheit in die Zukunft.

Vielleicht kannst du deiner Tochter auch sagen, dass "Zeit" so schwer zu fassen ist, dass auch die Erwachsenen sie nicht wirklich begreifen können. Augustinus sagte bereits sinngemäß, dass er genau wisse, was Zeit sei, wenn er nicht darüber nachdenke, dass er es aber nicht mehr wisse, wenn er sie jemandem erklären wolle. Man kann sie nicht sehen, nicht hören, nicht schmecken, nicht riechen, nicht ertasten, aber dennoch braucht man sie, um all dies zu tun. Und da sie dem Denken so viele Probleme bereitet, gibt es ja Leute, die behaupten, Zeit sei inexistent, nur ein Hirngespinst.

Ich hoffe, das war einigermaßen kindgerecht und du kannst was damit anfangen. Was Zeit ist, hast du deinem Kind damit natürlich noch nicht erklären können.
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