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Paralleluniversen?

Thema erstellt von Hoshi36 
Beiträge: 9, Mitglied seit 17 Jahren
Habe ein interessantes thema im inet gefunden.
Habe was über so genannte paralleluniversen gelesen, in denen alles und jeder nochmals vorhanden sein soll.
Gäbe es in irgend einer art und weise die möglichkeit kontakt mit jemanden aus einem paralleluniversum
aufzunehmen? Das kommt mir zumindest "einfacher" vor als die kontaktaufnahme mit personen aus der
vergangenheit geschweige denn der zukunft. Da sie ja entweder schon vorbei ist oder erst noch geschieht.
Wo sollen denn diese sogenannten paralleluniversen sein? Könnten sie direkt vor uns liegen und wir können sie
nur nicht sehen da sie in anderen dimensionen liegen?

MFG
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Ist das NICHTS wirklich NICHTS?
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Hoschie

Zitat:
Gäbe es in irgend einer art und weise die möglichkeit kontakt mit jemanden aus einem paralleluniversum
aufzunehmen?

Mir ist keine Möglichkeit bekannt... und es wären dann auch nicht mehr wirklich Paralleluniversen, die zwar die Bezeichnung "Universum" ohnehin nicht verdient haben, aber wenigstens nicht miteinander wechselwirken... aber du hattest ja noch eine andere Frage, die hier mit hinein spielt.

Zitat:
Wo sollen denn diese sogenannten paralleluniversen sein?

Wahrscheinlich dort, wo sich alles Denkbare auch befindet, in den Köpfen mancher Menschen, oder besser, in ihrer Phantasie. Es gibt da "schlaue" Köpfe, die manche vielleicht auch einen Fachidioten nennen würden, wie Max Tegmark, die das Denkbare und Wirkliche miteinander verwechseln.
Mit Wissenschaft, in diesem Falle Kosmologie, hat es ja nicht viel zu tun... es sind interessante Spekulationen, die eine gewisse Faszination ausüben... ich finde sie auch faszinierend.

Zitat:
Könnten sie direkt vor uns liegen und wir können sie nur nicht sehen da sie in anderen dimensionen liegen?

Vielleicht gibt es hier keine räumlichen Relationen?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 20.11.2006 um 17:45 Uhr.
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Beiträge: 9, Mitglied seit 17 Jahren
Wie soll ich deine letzte antwort verstehen?


MFG
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Ist das NICHTS wirklich NICHTS?
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Beiträge: 8, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Hoshi36,

leider hat Andre mit seiner Vermutung unrecht das sich alles nur in der Phantasie mancher schlauer Köpfe abspielt. Manches läßt sich sogar beweisen:
Ich denke da an David Deutsch der im Experiment bewiesen hat das sich Quanten wie Photonen, Elektronen zwischen Paralleluniversen hin und her springen. Ein Lichtteilchen das man auf eine Wand mit zwei Löchern schießt kommt auf der anderen Seite gleichzeitig aus beiden Löchern heraus. Die Wiedervereinigung des Teilchens hinterläßt meßbare Spuren. Auf dieser Grundlage wird derzeit am Bau eines Quantencomputers gearbeitet (keine SF!) Nachzulesen ist dieser Sachverhalt im "Welt der Wunder"-Heft 11/06 - Die Einsteins des 21.Jahrhunderts.
Natürlich basiert erst einmal alles - wie auch das Modell der Atome und Quanten - als phantastische Theorie die sich dann jedoch langsam durch Bestätigung aus Experimenten zu einer Tatsache entwickelt. Schließlich konnte sich vor 100 Jahren auch niemand vorstellen das Tonnen an Gewicht durch die Luft gleiten kann -außer in der Phantasie (Jules Verne). Schließlich hat die Erkenntnis in der Physik die Theorie des Fliegens bis in den Weltraum zur Tatsache werden lassen!
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TB
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
Ich denke da an David Deutsch der im Experiment bewiesen hat das sich Quanten wie Photonen, Elektronen zwischen Paralleluniversen hin und her springen.

Das ist schlicht gelogen - es handelt sich lediglich um die Phantasie von Deutsch. Und seine Deutung hat im übrigen keinen Einfluss auf die Funktionsweise eines Quantencomputers, zumal die wirklichen Grundlagen von anderen Physiker kommen.

Tja, so kurz können Antworten manchmal sein. Und "Welt der Wunder" also dazu muss wohl kaum etwas sagen. Dieses Magazin/Sendung befindet sich mit auf dem untersten Niveau.

Solchen Sendungen/Magazinen geht es nicht um seriöse und sachlich nüchterne Berichterstattung, sondern nur um Mystifizierung, weil dies eben mehr Quote bringt - früher, vor vielen Jahren hatte aber auch "Welt der Wunder" noch ein höheres Niveau.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 21.11.2006 um 11:42 Uhr.
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Tomm
An alle

Vielleicht ist mit Paralleluniversen - was begrifflich sicherlich Unsinn ist, da Universum alles umfasst, auch so genanntes Paralleles -, lediglich gemeint, dass da weitere Dimensionen angenommen werden? Aber die wären immer noch unser Universum. Kontakt aufnehmen kann man nur mit dem Bereich, der sich uns auf welche Art auch immer, nachweislich mitteilt oder durch vernüftiges Schließen zumindest angenommen werden kann.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Die Sache mit den Paralleluniversen ist imo recht uninteressant:
Entweder es gibt eine Wechselwirkung, zwichen unserer bekannten Welt und diesen 'Orten' - dann sind es aber keine Paralleluniversen.
Oder es sind Paralleluniversen und eine Wechselwirkung ist nicht gegeben - dann meldet mein Agnostizismus ernsthaftes Desinteresse daran.
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Chemo hat es auf den Punkt gebracht... wirklich interessant ist dieses Thema ansonsten doch nur für SciFi-Romane.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Also, die M*I-"Paralleluniversen" sind durchaus nicht einfach Hirngespinste, sondern durchaus begründet. Ob sie tatsächlich existieren, können wir natürlich nicht letztgültig feststellen (deshalb ist es ja auch eine Interpretation, keine Theorie). (Es sei denn, der Quantenselbstmord funktioniert, der kann es aber auch nur für die Person klären, die ihn durchführt, hat aber für diese den Vorteil, daß alle "Jenseitstheorien" gleich mit überprüft werden. ;-)) Sie haben aber als Hypothese einen anderen Status als z.B. die "Jenseitstheorien", da sie nicht auf irgendwelchen willkürlichen Phantasien beruhen, sondern auf einer konsistenten Interpretation empirisch gesicherter physikalischer Gleichungen (eben der QM). Davon zu reden, daß es sich "lediglich um die Phantasie von Deutsch" handelt, ist deshalb m.E. nicht angemessen. Und nein, ich teile nicht Deutschs Interpretation, in der Elektronen aus verschiedenen Welten miteinander interferieren. Das ist aber noch kein Grund, seine Anschauung derart zu diffamieren.

Richtig ist, daß der Quantencomputer Deutschs Version der MWI nicht beweist. Zeilinger ist erklärter Anhänger der Kopenhagener Interpretation und kann dennoch problemlos Quanteninformationsexperimente machen. Alle Experimente sind interpretationsinvariant. Sonst wären es ja keine Interpretationen, sondern eigenständige Theorien.
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Beiträge: 8, Mitglied seit 17 Jahren
Ich möchte hier keine Lanze brechen für einen Wissenschaftler der in einem (unseriösen?) und sich auf unterstem Niveau bewegenden Wissenschaftsmagazin (ich oute mich gerne als Laie!) veröffentlich wurde aber leider, Andre, klingt es in anderen "Fachliteraturen" unisono.
Hier ein Auszug aus "Die Zeit" in Bezug auf die erwähnte Kopenhagener Interpretation und vielleicht auch eine MÖGLICHE Antwort auf die Frage dieses Beitrages:

"Anfangs habe man Deutschs Arbeiten eher als "Skurrilitäten" betrachtet, sagt der Innsbrucker Quantenphysiker Peter Zoller: "Aus heutiger Sicht zeigt sich, dass er seiner Zeit um Jahre voraus war." 1998 erhielt Deutsch für seine "Pionierarbeit auf dem Gebiet der Quantenberechnung" den angesehenen Paul-Dirac-Preis für Theoretische Physik. Solche wissenschaftlichen Leistungen machen Deutsch in gewissem Sinne unantastbar und gestatten ihm ein Eigenleben, das bei anderen, vorsichtig ausgedrückt, skurril erschiene....

Sein Universum ist die merkwürdige Quantenwelt. Dort lassen sich alle Objekte (zum Beispiel Elektronen) als feste Partikel beschreiben - und zugleich als Wellen, die sich gegenseitig überlagern oder auslöschen, sprich: miteinander interferieren. Jedes Elektron befindet sich in mehreren Zuständen zugleich. Erst bei einer Messung zwingt man es gleichsam, sich für einen der möglichen Zustände zu entscheiden. Die Frage ist nur: Was um alles in der Welt passiert da genau?

Nach der Standardinterpretation der Quantenmechanik, der so genannten Kopenhagener Deutung, ist diese Frage unsinnig. Denn die mikrophysikalische Realität könne man prinzipiell nicht kennen. Das sei auch nicht nötig - schließlich liefere der mathematische Formelapparat stets korrekte Vorhersagen. Doch diese Deutung war Deutsch schon als Student suspekt: Eine Theorie müsse auch Erklärungen liefern, meint er.

Er favorisiert daher die "Viele-Welten-Interpretation", die der US-Physiker Hugh Everett im Jahr 1957 formulierte: Ihr zufolge verwirklicht das Elektron alle möglichen denkbaren Zustände - jedoch in verschiedenen Universen. Bei einer Messung komme es zu einer Aufspaltung des Universums in neue Universen.

Das klingt zunächst verrückt, doch es zeigt sich, dass die Viele-Welten-Theorie, genauso wie die Kopenhagener Deutung, mit der experimentellen Beobachtung übereinstimmt. Rein logisch gibt es also keinen Grund, die Viele-Welten-Theorie abzulehnen. Dennoch steht ihr die Mehrheit der Physiker skeptisch gegenüber. Die Interpretation der Quantenmechanik sei eben "Meinungssache" und für die Anwendungen der Theorie "nicht wirklich relevant", sagt Ignacio Cirac, Leiter des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik.

David Deutsch hingegen hält es schlicht für einen Skandal, dass die Viele-Welten-Theorie bis heute eine Außenseiterposition einnimmt. Die Physiker-Gemeinde habe einen "kolossalen Fehler" begangen, sagt er mit einem Anflug von Unduldsamkeit. Schon Ende der siebziger Jahre ersann er ein Experiment, mit der sich die Idee der vielen Welten zumindest theoretisch testen ließe: das entsprechende Gerät, wenn es denn gebaut würde, wäre der Prototyp eines Quantencomputers.

Von der technischen Realisierung eines solchen Superrechners ist man zwar noch weit entfernt. Doch einem Forscherteam von IBM gelang es kürzlich immerhin, mit einem simplen Quantensystem die Zahl 15 in ihre Primfaktoren zu zerlegen und damit die bislang komplexeste Berechnung auf Quantenbasis durchzuführen. Als das Gespräch auf diese Pioniertat kommt, gibt Deutsch sich erstaunt: "Tatsächlich?", fragt er und fügt hinzu, die Fortschritte auf dem Weg zum Bau eines Quantenrechners verfolge er nur als "interessierter Laie" ". Ende des Auszugs

zur Person:
David Deutsch (* 1953 in Haifa) gilt derzeit als einer der führenden Köpfe auf dem Gebiet der Quantencomputer. Deutsch studierte Mathematik und Physik in Cambridge, Oxford und Austin und ist derzeit Inhaber eines Lehrstuhls an der Universität Oxford. Er erhielt den Dirac-Preis 1998 für seine Arbeiten zum Quantencomputer, u. a. wie diese Maschinen durch Quantenlogikgatter realisiert werden könnten. Zusammen mit Roger Penrose und John Wheeler veröffentlichte er mehrere Arbeiten.

Aus dem Doppelspaltexperiment der Quantenmechanik zieht Deutsch den Schluss, dass parallele Universen sehr konkret unser Universum beeinflussen, z. B. die Intensitätsverteilung der Photonen im Doppelspaltexperiment, wo einzelne Teilchen ohne sichtbare Wechselwirkungspartner ein Interferenzmuster erzeugen. Die unsichtbaren Partner seien Teilchen anderer Universen, auch wenn diese Paralleluniversen uns ansonsten nur äußerst schwer zugänglich seien.

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TB
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Tomm
Hallo Andre, Timebandit etc.

Laienfragen: 1. Wenn sich das Universum ausdehnt und somit irgendwohin expandiert, wäre dann die Annahme von Paralleluniversen, ein Gedanke an den ich mich erst noch gewöhnen muss, ein Widerspruch zum Hyperraum oder wären die mit letzterem identisch? Was heißt in diesem Zusammenhang "Parallel"?

2. Wenn sich die Ausdehnung, wie gesagt wurde, beschleunigt, wo kommt die Energie für diese Beschleunigung her? Nimmt also an den "Rändern" des Universums die Gravitation zu?

Gruß

Tomm

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 22.11.2006 um 08:15 Uhr.
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Beiträge: 8, Mitglied seit 17 Jahren
zu Laienfrage 1

zu klären wäre erst einmal was wir unter Universum verstehen:
Als Universum (von lat.: universus = gesamt; von unus und versus = „in eins gekehrt“) wird allgemein die Gesamtheit aller Dinge und Objekte bezeichnet. Im Speziellen meint man damit den Weltraum, auch Weltall oder Kosmos (von griechisch kósmos – (Welt) Ordnung, Schmuck, Anstand; das Gegenstück zum Chaos) und bezeichnet die Welt bzw. das Weltall sowohl als das sichtbare Universum als auch als geordnetes, harmonisches Ganzes.

Der Begriff Universum wurde von Philipp von Zesen durch den Ausdruck Weltall eingedeutscht. Oft wird mit dem Begriff Weltraum auch nur der Raum außerhalb der Erdatmosphäre bezeichnet.

Und Multiversen:

Der Gedanke, das beobachtbare Universum sei nur ein Teil der gesamten Wirklichkeit, führte zu der Definition eines Multiversums (Mehrzahl: Multiversen), das zahlreiche mögliche Universen enthält. Der Begriff Multiversum wurde im Dezember 1960 von Andy Nimmo geprägt, damals stellvertretender Geschäftsführer der "British Interplanetary Society, Scottish Branch", für einen Vortrag der Abteilung über die Viele-Welten-Deutung der Quantenphysik, die 1957 veröffentlicht worden war. Dieser wurde im Februar 1961 gehalten und das Wort in seiner ursprünglichen Definition erstmals benutzt: "ein offensichtliches Universum, von dem eine Vielzahl das gesamte Universum bilden". Grund hierfür war, dass zu dieser Zeit die Definition des Wortes "Universum" = "Alles was ist" war und etymologisch eine weitere Steigerung ("Mehr als alles") nicht möglich ist. Lateinisch "Unus" bedeutet "Eines" und "versus" bedeutet "gekehrt". "Universum" kann also als "in eins gekehrt" übersetzt werden. Im Gegensatz dazu bedeutet "Multi" viele, so lässt sich die Viele-Welten-Deutung mit dem Begriff "Multiversum" beschreiben.

Der Begriff wurde dann mehrere Jahre wiederholt sowohl korrekt als auch falsch in wissenschaftlichen und Science-Fiction-Kreisen benutzt. In den späten Sechzigern verwendete Michael Moorcock den Begriff in einem Roman. Nach dessen Lektüre benutzte David Deutsch den Ausdruck "Multiversum" in einer wissenschaftlichen Arbeit als die Gesamtheit aller möglichen Universen aller Zeiten, unser beobachtbares Universum eingeschlossen - das Gegenteil der vorigen Definition. Andere Wissenschaftler, die keine Etymologen waren, griffen dann das Wort auf und nahmen die populäre Neudefinition an.

- -Zusammenfassend ist hieraus zu schließen das mit Multiversum paradoxerweise das eigentliche Universum bedeutet.


zu Laienfrage 2:

Das Universum besteht möglicherweise nur zu einem kleinen Teil aus uns bekannter Materie und Energie (4 %), den größten Teil macht eine, durch eine Vielzahl von Beobachtungen indirekt nachgewiesene, aber bis heute weitgehend unverstandene „dunkle Materie“ (19 %) und die „dunkle Energie“ (76 %) aus, die für die beschleunigte Expansion verantwortlich ist. Auf die dunkle Energie wurde aus den Daten von weit entfernten Supernovaexplosionen geschlossen, ihre Existenz wird durch Satelliten wie COBE und WMAP und Ballonexperimente wie BOOMERANG sowie Gravitationslinseneffekte und die Galaxienverteilung im Universum bestätigt. Die Gesamtmasse des sichtbaren Universums liegt zwischen 8,5·1052 und 1053 kg. Dunkle Energie wirkt, im Gegensatz zu normaler Materie und Energie antigravitativ. Ohne sie würde sich durch die Gravitationswirkung der Materie die Expansion des Universums verlangsamen und, sofern genügend Materie vorhanden ist, letztendlich umkehren: das Universum würde in einem so genannten „Big Crunch“ wieder in sich zusammenstürzen und zu einer Singularität kollabieren. Mit ihr beschleunigt sich die Expansion des Universums sogar.

Gruß
ein Laie
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TB
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Tomm
Grüß dich Time4Bandit

Zitat:
Zusammenfassend ist hieraus zu schließen das mit Multiversum paradoxerweise das eigentliche Universum bedeutet.

Viel Erklärung und dann sowas. Aber Hyperraum und Paralleluniversen, identisch oder was ganz anderes, hast du leider nicht beantwortet.


Zitat:
Das Universum besteht möglicherweise nur zu einem kleinen Teil aus uns bekannter Materie und Energie (4 %), den größten Teil macht eine, durch eine Vielzahl von Beobachtungen indirekt nachgewiesene, aber bis heute weitgehend unverstandene „dunkle Materie“ (19 %) und die „dunkle Energie“ (76 %) aus, die für die beschleunigte Expansion verantwortlich ist.

Das wäre dann eine Erklärung. Zufällig(?) bin ich aber auf die folgende Website gelangt, wo neueste Messungen des ESA-Satelliten XMM Newton auch eine andere Interpretation zulassen, die die Existenz der dunklen Energie in Frage stellen würde. Ob die schlüssig ist, kann ich nicht beurteilen.

http://www.raumfahrer.net/astronomie/kosmologie/dar...

Gruß und Dank

Tomm

P.S. Naja, der Artikel stammt aus dem Jahr 2003, was in der Physik vielleicht nicht mehr so neu ist.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 22.11.2006 um 17:47 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
Doch diese Deutung war Deutsch schon als Student suspekt

Das wundert mich nicht, dass er Bohr nicht versteht, da einiges an Bildung bezüglich der abendländischen Philosophie notwendig ist... genau der Philosophie, der die Begriffe entstammen, die Deutsch benutzt.

Bohrs Deutung ist die einzige erkenntniskritische Interpretation. Die MMI, wie sie Timeout vertritt, ist natürlich ebenso keine naive Interpretation... aber die MWI, wie sie Deutsch sieht, ist es schon.

Über den Physiker und Mathematiker Deutsch sage ich nichts schlechtes... aber seine Interpretationsversuche sind etwas anderes.

Zitat:
Er favorisiert daher die "Viele-Welten-Interpretation", die der US-Physiker Hugh Everett im Jahr 1957 formulierte

Ist es nicht erschreckend, dass solche extremen metaphysischen Konstruktionen von Physikern kommen?

Zitat:
Aus dem Doppelspaltexperiment der Quantenmechanik zieht Deutsch den Schluss, dass parallele Universen sehr konkret unser Universum beeinflussen

Ein Schluss? Er trifft eine Entscheidung, aber einen Schluss zieht er nicht.



Hallo Timeout,

Zitat:
da sie nicht auf irgendwelchen willkürlichen Phantasien beruhen, sondern auf einer konsistenten Interpretation empirisch gesicherter physikalischer Gleichungen (eben der QM).

Also die Gleichungen legen so eine Interpretation wohl kaum nahe... ebenso wenig wie sie auch die Kopenhagener Interpretation nahe legen würden.
Das Vorwissen und das Weltbild eines Menschen bilden den Rahmen, in dem so eine Interpretation stattfindet. Bei Bohr sind es gute Kenntnisse der Philosophie von Kant und anderen und seine Gedanken darüber, wovon Physik überhaupt handeln könnte (und diese Entscheidung (eine von Vielen) muss Deutsch ebenso treffen... hier ist man nicht einfach auf irgendetwas festgelegt).
Und die Kerngedanken seiner Interpretation hatte er schon vor der Quantenmechanik.

Weder die Gleichungen, noch die Experimente und deren Ergebnisse haben Deutsch gesagt: "So musst Du uns interpretieren!"
Ob er sich dessen bewusst ist?

Ich befürchte allerdings, dass diese Art zu denken auch verhindert, dass man neue Ideen haben wird und neue Hypothesen aufstellt...

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 23.11.2006 um 17:35 Uhr.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
@Tomm
Zitat:
Laienfragen: 1. Wenn sich das Universum ausdehnt und somit irgendwohin expandiert, wäre dann die Annahme von Paralleluniversen, ein Gedanke an den ich mich erst noch gewöhnen muss, ein Widerspruch zum Hyperraum oder wären die mit letzterem identisch? Was heißt in diesem Zusammenhang "Parallel"?
Och nö... nicht schon wieder dieser Fehlschluss... ...der ist sooo alt... ;)
Das Universum dehnt sich nicht 'in irgend etwas' aus, eben weil es bereits alles umfasst. Ein Hyperraum ist überflüssig.
Alles was passiert, ist, dass sich die Abstände zwichen den Materieballungen in unserem Universum konstant (oder exponentiell) vergrößern. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb ist es auch kein Widerspruch, zu glauben, dass das Universum gleichzeitig unendlich groß ist und sich ausdehnt.
Oder hab ich dich jetzt falsch verstanden.

Ich finde die Multiversumtheorie aber ebenfalls äußerst unpraktisch. Ein ziemlich weit hergeholtes Beschreibungsmodell. Aber ich gehe doch richtig in der Annahme, dass diese Parallelwelten in keiner Weise mit unserer wechselwirken, oder? Nur die Aufspaltung ist eine Form der Wechselwirkung.
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Tomm
Hallo CHemo
Zitat:
Och nö... nicht schon wieder dieser Fehlschluss... ...der ist sooo alt... ;)
Das Universum dehnt sich nicht 'in irgend etwas' aus, eben weil es bereits alles umfasst. Ein Hyperraum ist überflüssig.
Alles was passiert, ist, dass sich die Abstände zwichen den Materieballungen in unserem Universum konstant (oder exponentiell) vergrößern. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb ist es auch kein Widerspruch, zu glauben, dass das Universum gleichzeitig unendlich groß ist und sich ausdehnt.
Oder hab ich dich jetzt falsch verstanden.

Ich finde die Multiversumtheorie aber ebenfalls äußerst unpraktisch. Ein ziemlich weit hergeholtes Beschreibungsmodell. Aber ich gehe doch richtig in der Annahme, dass diese Parallelwelten in keiner Weise mit unserer wechselwirken, oder? Nur die Aufspaltung ist eine Form der Wechselwirkung.

Also wenn sich lediglich Abstände zwischen Materieballungen in unserem Universum konstant oder exponentiell vergrößern, verstehe ich halt nicht, was "Expansion des Univsersums" bedeuten soll. Die können ja noch nicht das Universum sein. Für mich bedeutet Expansion Vergrößerung, in diesem Falle also dass sich der Umfang des Universums weiter ausdehnt. Aber wahrscheinlich ist die Lösung, dass wir in dem von uns beobachtbaren winzigen Teil des Universums die beschriebenen Phänomene beobachten und in dem nicht beobachtbaren Teil reichlich Raum vorhanden ist, dass wir nicht davon ausgehen müssen, das Universum dehne seine Ränder irgendwo hin aus. Aber dennoch macht dann für mich "Das Universum expandiert" nicht viel Sinn. Ist das so in etwa richtig?

Jedenfalls Dank fü deine Ausführungen.

Tomm
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Nein leider nicht. Diese Frage ist wohl die meistgestellte im Forum und ich selbst habe die Antwort von Andre - ohne dass er davon weiß *g*.
Ist das Universum begrenzt groß, dann bedeutet Ausdehnung tatsächlich, dass der Abstand zwichen den äußersten Materieballungen sich ständig vergrößert. Allerdings nicht durch eine klassische kinetische Bewegung, sondern sie lässt sich eher als eine Form der 'Raumentstehung' zwichen den Materieballungen beschreiben.
Ist das Universum unendlich, so gibt es wohl keine äußeren Materieballungen. Es wächst einfach nur der Abstand zwichen allen Materieballungen.
Dadurch kommt auch der seltsame Effekt zustande, dass sich Galaxien von uns um so schneller entfernen, umso weiter sie von uns entfernt sind - weil einfach mehr Raum dazwichen liegt und mehr Raum 'entsteht'.
Aber diese Galaxien entfernen sich nicht nur von uns, sondern von allen anderen Materieballungen im ganzen Universum gleichzeitig. Daher ist es auch eine falscher Schluss zu glauben, dass wir im Mittelpunkt des Universums liegen, weil sich alles ringsrum von uns entfernt.
Alternativ lässt sich dieses Ausbreiten auch als ein permanentes Schrumpfen jedes Materieteilchens betrachten.

In beiden Modellen ist ein Raum der unseren Raum umgibt überflüssig.

Wenn dir keines der beiden Modelle zusagt, dann vielleicht das Luftballonmodell: Stell dir vor du lebst nur in zwei Raumdimensionen, kannst also die dritte nicht wahrnehmen und wohnst auf einem Luftballon, der aufgeblasen wird. Ein zweiter Mensch, der neben dir steht wird sich immer weiter von dir entfernen, weil die Oberfläche ständig größer wird. tatsächlich entfernen sich alle Punkte auf dem Ballon voneinander. Um so weiter ein Punkt von dir entfernt ist desto schneller wächst der Abstand zu ihm. Allerdings verleitet dieses Modell zu falschen Schlüssen.
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Tomm
Hallo Chemo

Dann entscheide ich mich für die Unendlichkeit des Universums, auch wenn ich dazu nicht befugt bin, weil ich das sonst nicht begreife. Die Materieschrumpfung hat allerdings auch was für sich. Dank dir.

Tomm
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Beiträge: 8, Mitglied seit 17 Jahren
Ich finde es schön wie kontrovers hier alles zerpflückt wird worüber sich studierte Professoren in Ihren Labors jahrelang wissenschaftliche Ergebnisse und Spekulationen liefern. Sicher haben sich zu Einsteins Zeiten auch viele Laien so kritisch über sein Gedankenmodell diskutiert bis... ja bis schließlich seine Theorie zu den Stützpfeilern unserer heutigen Physik wurde. Er erhielt den Nobelpreis z.B. für den photoelektrischen Effekt: Albert Einstein zeigte 1905, dass eine Beschreibung des Lichts durch Lichtquanten, heute Photonen genannt, den Effekt gut erklären kann. Insofern gilt der photoelektrische Effekt als eines der Schlüsselexperimente zur Begründung der Quantenphysik. Man sieht: Ein Theoretisches Modell für einen beobachteten Effekt führt zu einer neuen Erkenntnis- hier die Quantenphysik. Aus den Erkenntnissen der Quantenphysik enstand real der Quantenkaskandenlaser und Halbleitertechnik.

Wir streiten hier über Gedankenmodelle die momentan keine realen Erkenntnisse liefern (was wir natürlich gerne hätten). Aber am Anfang steht immer die Theorie!
Das Teleskop HUBBEL ist auch real und die ausgewerteten Bilder sagen uns etwas über den Ursprung der Galaxien und bringen uns die Theorie des Urknalls erstaunlich nahe in unseren Verständnishorizont. Doch begreifen wir tatsächlich die Singularität am Beginn. Auch das wird in Frage gestellt obwohl es auch hierfür Modelle gibt die im Einklang der heutigen Physik stehen.

Wo ständen WIR z. B. wenn Columbus damals nicht über den sprichwörtlichen Tellerrand geschaut , die Theorie der Westroute nach Indien bestätigt hätte und den "Entwicklungsbremsern" vor allem aus der Kirche ihrer Anschauung beraubte. Natürlich war vielen (Jahrhunderte vorher) schon bekannt das die Erde rund ist! Wie lange hat es gedauert bis aus den Köpfen das Bild einer Scheibe verschwunden war?!

Folglich: Nur eine Öffnung und Tolleranz zu neuen Theorien kann uns weiterbringen. Stellen wir jedoch alles in Frage dann.... hat eben die Kirche gewonnen ;-) !

Letztendlich: Die Entscheidung oder Bestätigung der Richtigkeit einer These obligt immer deren Schöpfer oder der Wiederlegung durch deren Kritikern die allerdings meistens ihre eingen Thesen im Gepäck haben!

Für uns Laien heißt es eben... Glauben únd Hoffen und... Nichtwissen.

Gruss an alle Kontroversen ;-)
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TB
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Hallo Time4Bandit,

Zitat:
Nur eine Öffnung und Tolleranz zu neuen Theorien kann uns weiterbringen. Stellen wir jedoch alles in Frage dann.... hat eben die Kirche gewonnen ;-)

Ja... siehe meinem Schlusssatz in meinem letzten Post. Davon abgesehen gibt es aber einen Unterschied zwischen Thesen, Hypothesen und einer Weltanschauung.

Was ich kritisiert habe, sind Weltanschauungen... und die haben mit Wissenschaft nichts zu tun. Wenn Deutsch in dieser Hinsicht seine privaten Überzeugungen öffentlich macht, dann kann er dies ja tun, nur macht er dies dann nicht als Physiker... das sollte doch auch dir klar sein, oder?

Seine Publikationen als Physiker sind ja sehr gut, soweit ich das überhaupt beurteilen kann!

Aber es ist nicht nett, wenn er suggeriert, dass seine Weltanschauung durch wissenschaftliche Forschung bestätigt werden würde.
Vielleicht hältst du dir mal eines klar vor Augen... seine Weltanschauung bildet erst den Rahmen für seine Deutungen der Experimente... daher auch meine Kritik an seinen Aussagen - er soll seine Weltanschauung nicht als Wissen verkaufen!


Soweit ich mich erinnern kann, habe ich in meinen Posts auch nicht ein einziges Mal geschrieben, dass Deutsch sich irrt, oder seine Sicht der Dinge falsch ist... so ein Urteil überlasse ich dir.



Und dann noch etwas grundsätzliches: Autorität ist kein Argument.

Zitat:
Ich finde es schön wie kontrovers hier alles zerpflückt wird worüber sich studierte Professoren in Ihren Labors jahrelang wissenschaftliche Ergebnisse und Spekulationen liefern.

Hallo? Was hat denn das mit seinen weltanschaulichen Äußerungen zu tun? Es wurden hier ja keine Forschungsergebnisse angezweifelt.
Und was weißt du schon über uns? Vielleicht habe ich genügend Kenntnisse, um verschiedene Fach-Publikationen lesen zu können? Und da gibt es Aufsätze, die sind hundert mal interessanter als das, was man von Deutsch zu lesen bekommt... zum Beispiel ein neuer Ansatz über relationale Quantenmechanik, welcher die nichtrelationale QM als Grenzfall enthält + der theoretischen Behandlung von Uhren, ohne Zeit vorauszusetzen und einem fundamentalen Decohärenzmechanismus.
Das ist natürlich erst einmal nur mathematische Physik...

http://www.arxiv.org/ hier findet du verschiedene Publikationen.
"http://arxiv.org/find/grp_physics/1/au:+Deutsch_Dav...; hier sind einige Publikationen von David Deutsch

http://www.arxiv.org/abs/quant-ph/0505081 hier die Publikation über eine mögliche relationale Formulierung der Quantenmechanik. (Die Deutungen wie die von Deutsch wohl nicht mehr zulassen würden.)

Zitat:
Das Teleskop HUBBEL ist auch real und die ausgewerteten Bilder sagen uns etwas über den Ursprung der Galaxien und bringen uns die Theorie des Urknalls erstaunlich nahe in unseren Verständnishorizont.

Das ist zum Beispiel auch falsch... und das es falsch ist, ist kein Geheimnis in der Kosmologie. Der "Urknall" folgt weder aus der allgemeinen Relativitätstheorie noch aus dem beobachtbaren Universum, sondern aus der Randbedingung, dass die Materieverteilung im Großen homogen ist...

Und an diese Annahme glaube ich natürlich... aber darum geht es nicht.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 24.11.2006 um 16:27 Uhr.
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