Beiträge: 102, Mitglied seit 17 Jahren |
Beitrag Nr. 959-1
18.11.2006 15:15
|
Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 959-2
18.11.2006 16:02
|
Ein möglicher Grund wäre die prinzipiell beliebige Manipulierbarkeit der virtuellen Welt. In der realen Welt können wir uns auf die Naturgesetze verlassen, eben weil wir sie nicht manipulieren können. Wenn die Simulation wirklich perfekt ist (wir also beliebige Eindrücke simulieren können), dann ist es problemlos möglich, die simulierte Welt in eine Hölle zu verwandeln, wie sie in der Realität nicht möglich wäre. Und in diesem Fall möchte man doch gerne die Möglichkeit haben, die simulierte Realität auch wieder zu verlassen. Schließlich weiß man ja nie mit absoluter Sicherheit, ob nicht irgendein bösartiger Programmierer die entsprechenden Routinen irgendwann einbringt (oder vielleicht sogar schon unbemerkt eingebracht hat).SKyLiNeR schrieb in Beitrag Nr. 959-1:Von der technischen Entwickelung her glaube ich auch nicht das wir in so 50 Jahren so etwas wie ein Holedeck haben werden was man aus Star Trek kennt. Realistischer finde ich da die Annahme das es dann Simulatoren gibt, die nur unsere Wahrnehmungen so mit Eindrücken versorgen das uns das was wir erleben vollkommen real erscheinen wird.
Damit beginnt das was mich eigenltich bei diesem Thema interessiert. Wenn man in einer virtuellen Welt die selben Eindrücke geliefert bekommt und diese Welt noch besser ist, so wie man diese haben will, welchen Grund gibt es dann noch diese Welt nicht der realen vorzuziehen? Kommt da das Gewissen ins Spiel und die Verpflichtungen, Aufgaben und Zielstellungen des realen Lebens?
Hier gilt dasselbe in verschärfter Form: Einerseits wäre es vermutlich unmöglich, die Digitalisierung rückgängig zu machen. Andererseits würde die absolute Manipulierbarkeit in diesem Falle nicht nur unsere Umwelt betreffen, sondern auch uns selbst: Mal eben jemanden rückstandsfrei löschen? Kein Problem. Jemandem Wahnvorstellungen einprogrammieren? Bei Kenntnis des Systems durchaus machbar. Unsterblichkeit wäre keinesfalls garantiert, selbst wenn man davon absieht, daß das System selbst ebenfalls versagen könnte.Zitat:Dann gehe ich noch weiter. Stellen wir uns vor das es in nicht all zu ferner Zukunft auch möglich sein wird die gesamte Ich-Perspektive, Bewusstsein, Gedanken, Erinnerungen und Eigenschaften wie man es auch immmer nennen will zu scannen und in ein digitales System hochzuladen. Würdet ihr das in Betracht ziehen diese Methode anzuwenden um dem natürlichen Tod zu entgehen?
Nicht wirklich, siehe oben. Nur wenn wir vergessen würden, daß es eine darunterliegende Realität gibt, würden wir uns mit der simulierten Welt zufrieden geben.Zitat:Einmal "digitialisiert" wäre es dann egal ob wir uns nur in der virtuellen Welt beschäftigen oder ob wir mit Hilfe von Technik noch versuchen Informationen aus der realen Welt zu erhalten und mit ihr zu interagieren.
Man könnte sich vorstellen, eine Technik zu entwickeln, die für sich selber sorgt (so, wie wir ja auch für uns selber sorgen). Die Frage, ob man bereit wäre, sich auf diese auch zu verlassen, ist natürlich eine andere Frage.Zitat:Ich denke das wird so sein wie mit dem bilologischen Körper. Dieser ist notwendig um geistig fit und aktiv zu bleiben, da unsere gedanklichen Stimmen ja nicht erlöschen sollen pflegen wir unsern Körper. Um die Technik müssten wir uns dann genau so sorgen, da diese ja dann antatt des Körpers die Grundlage für unser Denken bereit stellt.
Beiträge: 121, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 959-3
18.11.2006 17:30
|
Beiträge: 29, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 959-4
18.11.2006 22:33
|
Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 959-5
19.11.2006 19:18
|
Virtuelle Welten hat es schon immer im Netz gegeben. Das ganze Internet ist eine virtuelle Welt.Osbios schrieb in Beitrag Nr. 959-4:Interresant, es ist noch keiner darauf gekommen, dass es bereits Virtuelle Welten gibt. Diese werden soger trotz relativ primitiver Darstellungsmethoden sehr gut aufgenommen.
Ein Beispiel? WoW!!!
Darauf Trifft dann auch Branworlds Aussage: "Wie rettet man den Anwender vor sich selbst ..?"
Und noch näher an der echten Realität orientiert sich secondlife (http://secondlife.com/).
Mmorpg (Massive Multiplayer Online Roleplaying Game) ist eine neue Art von Droge, die sich findige Geschäftsleute zu nutzen machen.
Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren |
Beitrag Nr. 959-6
20.11.2006 19:16
|
Beiträge: 2, Mitglied seit 17 Jahren |
Beitrag Nr. 959-7
06.01.2007 00:04
|
Chemo schrieb in Beitrag Nr. 959-6:Eine interessante Frage in diesem Zusammenhang ist der soziale Aspekt. Ist eine Interaktion mit anderen Lebewesen/Menschen notwendig oder überflüssig, weil uns die Umwelt jede Interaktion dieser Art simulieren kann.
Was unterscheidet ein digitalisierter Geist eigentlich von einem komplexen Computerprogramm?
Das Hauptproblem bei dieser Sache ist die Sicherheit.
Warum greift Neo zur roten Kapsel?
In diesem Fall wohl Neugier. Aber wenn wir die Wahl hätten, würden wir nicht zugreifen müssen, um unsere eigene Existenz zu sichern? Um zu verhindern, dass jemand oder etwas in der Realität unsere Existenz in der Realität und damit auch in der Simulation beendet? In der Simulation selbst, sind wir wehrlos allen äußeren Eingriffen gegenüber.
Weiterhin stellt sich die Frage, von wem diese Simulation geschaffen und verändert werden soll. Von außenstehenden ist aus oben genannten Gründen problematisch - von uns selbst könnte insofern problematisch werden, als dass wir nicht in der Lage sind eine realität zu schaffen, die über unsere eigene Vorstellung (->Erfahrung, Bekanntes) hinausgeht. Keine Überraschungen, keine Entdeckungen und kein Erkentnisszuwachs? Keine Eigenentwicklung?
Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren |
Beitrag Nr. 959-8
08.01.2007 19:08
|
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.