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Was ist am Ende des Universums?

Thema erstellt von Johans 
Beiträge: 1, Mitglied seit 17 Jahren
Ich habe gelesen, dass sich unser Universum immer weiter ausbreitet dabei habe ich mich
gefragt worin es sich ausbreitet. Und wie sich die Grenze von unserem Universum und dem
"NICHTS" gestaltet.
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Beiträge: 94, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Johans!

Tja, das ist nun so eine Frage, die wir eben gar nicht beantworten können.
Wie ich im Forum schon lernen "musste" ist es sinnvoll, sich das Universum als unbegrenzt vorzustellen.

Das heißt, es dehnt sich nichts gegenüber aus, es dehnt sich also nicht gegen ein Nichts aus und auch nicht gegen ein Außen. Es dehnt sich nur gegenüber sich selbst, genauer einem fürheren Zustand, aus.

In seiner Ausdehnung scheint das Univerum allerdings unendlich zu sein. Da es sich schon so lange ausdehnt herrscht zurzeit (bitte berichtigen wenn es nicht stimmt) die Ansicht, dass es damit auch nicht aufhören wird.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Kaimangadil am 05.09.2006 um 21:37 Uhr.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Tatsächlich erübrigt sich die Frage danach was außerhalb des Universums ist, da alles 'existente' Teil des Universums ist.
Das das Universum unendlich groß ist (zum Beispiel unendlich viele Sterne hat) ist eine unpopuläre Annahme.
Aber wenn es unendlich groß ist, bedeutet dass trotzdem dass es sich ausdehnen kann, in dem Sinne wie es das tut.
Dabei vergrößert sich das Universum nicht in dem Sinne, sondern nur der Abstand zwichen den Materieballungen (Galaxien, Sternsysteme) wird größer. Es entsteht quasi Raum zwichen den Materieballungen.
Im gewissen Sinne ist das auch eine Form der Ausdehnung.

Das Thema wird u.a. im Thread "Lichtgrenze?" behandelt.
Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 228, Mitglied seit 18 Jahren
guten Morgen,

ja, es ist eine unpopuläre Annahme, dass es unendlich groß ist. Entschuldigt, wenn ich das falsch sehe, aber wenn es unendlich groß ist, bedeutet das automatisch auch, dass es unendlich viel Masse gibt, richtig? Und wenn es unendlich viel Masse gibt, ist es völlig unwichtig, wie man es aufteilt, ein Prozent von unendlich ist immer noch unendlich. Und wenn das so ist, dann wäre der Himmel stets strahlend hell erleuchtet, von den unendlich vielen Sternen um uns herum. Eine unendliche Masse würde auf uns drücken und wir könnten nicht existieren. Das Universum kann also nicht unendlich sein. Egal ob man unter dem Universum die Welt versteht, also das, was uns bekannt ist oder tatsächlich alles, was existieren soll.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Jup, die Sache mit dem endlos hellen Sternenhimmel ist die bekannteste Methode um ein endlos großes Universum auzufechten. Allerdings gibt es auch hier im Forum Leute wie z.B. Timeout, die sich zum endlosen Universum bekennen (so aus diversen Bemerkungen geschlußfolgert). Und ich bin sicher dahinter steht eine fundierte Weltsicht.
Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 94, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Chemo, hallo Sedna!

Es sei darauf hingewießen, das Johans nix von einem unendlichen Universum geschrieben hat.

Das ich das Universum in seiner Ausdehnung für unendlich halte bezieht sich im Übrigen nicht auf fixe Ausdehnung, sondern auf ein sich ausdehnen. Das heißt, von unendlich vielen Sternen usw. kann nicht die Reden sein. Es geht hauptsächlich um den zeitlichen Aspekt. Und ich unterstelle, dass das Universum sich immer ausdehnen wird, immer verändern wird.

Und hier noch ein Einwand gegen die "unendlich-viele-Sterne-Theorie", hier wird einfach verkannt, dass es im Universum eine Assymetrie gibt zwischen leuchtender und dunkler Materie. Gemäß der Mengentheorie stünden hier die Unendlichkeiten in einem >< Verhältnis zu einander; das Verhältnis leuchtender und dunkler Materie würde bis ins unendlichen fortgesetzt werden können. Aber dieses Gedankenexperiment ist nicht zentral, es bliebe zu klären, wie Materie entsteht, und ob mit sich bildendem Raum immer auch das Potential der Materiebidlung eingeschlossen ist.

Der Knackpunkt für mich ist, das sich das Universum stetig von einem Zustand x' in einen Zustand x'' ausdehnt und dies wahrscheinlich bis zu einem Zustand x* fortführen wird.
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Beiträge: 228, Mitglied seit 18 Jahren
hallo,

Zitat:
"Der Knackpunkt für mich ist, das sich das Universum stetig von einem Zustand x' in einen Zustand x'' ausdehnt und dies wahrscheinlich bis zu einem Zustand x* fortführen wird."

Dagegen ist auch nichts einzuwenden, im Gegenteil, es ist Tatsache. Dass Johans nur von der Ausdehnung geschrieben hat, hat allerdings durchaus etwas damit zu tun, ob das Universum unendlich ist oder nicht.
Dabei kommt es darauf an, ob man unter unendlich versteht, dass alle Welten zu einem Universum zusammengeschlossen sind und es dann unendlich viele Welten gibt oder ob man von unendlich vielen einzelnen Blasenwelten als Gesamtuniversum redet.
Ich sprach vorhin von dem Universum als einheitliches Gefüge und nicht von einzelnen Blasenwelten.
Wenn alle Welten zusammengeschlossen, nicht mehr als Blase, sondern vielmehr als eine Einheit, ein Gefüge, das sich zusammengesetzt hat, ein Universum von unendlicher Masse und Größe bilden, dann kann es sich nicht ausdehnen, denn es ist schon unendlich ausgedehnt, da spielt der Zeitrahmen und die Form der Materie, auch wenn mehrere Arten davon 1:1 stehen, keine Rolle, was wohl klar ist, wenn man von Unendlichkeiten spricht.
Wenn man das Universum als eine Vielzahl von Blasenwelten sieht, dann könnte es durchaus sein, dass es unendlich ist, unter der Vorraussetzung, dass alle Blasen, mögen es auch unendlich viele sein, nur jeweils eine beschränkte Masse besitzen.
Ich würde gerne wissen, was passiert, wenn sich diese Blasen ausbreiten, so wie es unsere Welt tut. Dazwischen ist nicht einmal Vakuum, sondern nichts. Wenn nun z.B. zwei dieser Blasen relativ nah beieinander sind und sie ausbreiten, was passiert? Treiben sie auseinander oder werden sie irgendwann zu einer Einheit?

Timeout, vielleicht kannst du noch etwas dazu sagen, Chemo meinte, du vertrittst die Ansicht eines unendlichen Universums. Schon mal vielen Dank im Voraus.

lieben Gruß,

Sedna

Beitrag zuletzt bearbeitet von Sedna am 06.09.2006 um 16:39 Uhr.
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Beiträge: 94, Mitglied seit 17 Jahren
Wenn in den "Blasen" des Universums wirklich nichts ist, wie kann es sich dann ausdehnen?
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Beiträge: 228, Mitglied seit 18 Jahren
schönen Abend,

ich habe mich wohl ungeschickt ausgedrückt. In den Blasen ist natürlich schon etwas, z.B. unser Sonnensystem aber in den Abständen zwischen den Blasen nicht. Und das ist auch das Unverständliche für mich. Wenn zwischen den Blasen kein Raum ist, dann müssten sie alle direkt aneinander sein, verbunden zu einem Gefüge. Wenn das aber so ist, dann können es nicht unendlich viele Blasen in dem Gefüge sein, denn unendlich viele würde wieder unendlich viel Masse bedeuten, was in einem Gefüge nicht funktionieren kann, außer, wenn dieses Gefüge vorher durch in ihrer Masse beschränkte Blasen entstanden ist. Ich glaube ich habe es verstanden, danke.

lieben Gruß,

Sedna
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Sedna schrieb in Beitrag Nr. 905-4:
...aber wenn es unendlich groß ist, bedeutet das automatisch auch, dass es unendlich viel Masse gibt, richtig?
Falsch, das eine hat mit dem andern nichts zu tun. Das Universum kann unendlich groß sein, aber endliche Masse haben.
Zitat:
Und wenn es unendlich viel Masse gibt, ist es völlig unwichtig, wie man es aufteilt, ein Prozent von unendlich ist immer noch unendlich. Und wenn das so ist, dann wäre der Himmel stets strahlend hell erleuchtet, von den unendlich vielen Sternen um uns herum.
Nein. Die Sterne leben nicht ewig, und das Licht braucht immer länger zu uns, je weiter die Lichtquelle (Stern) von uns entfernt ist. Wenn tatsächlich mit dem Beginn der Ausdehnung (Urknall genannt) die Materie und ersten Sterne entstanden (vor 13,8 Mrd. Jahren) dann kann das Licht von unendlich weit entfernten Sternen noch nicht bis zu uns gelangt sein.
Zitat:
Eine unendliche Masse würde auf uns drücken und wir könnten nicht existieren.
Falsch. Die Masse drückt nicht auf uns, sondern entfernt sich von uns. Die Galaxiensuperhaufen entfernen sich immer weiter voneinander.
Das Argument mit der unendlichen Masse, die uns erdrückt, gilt dann, wenn man annimmt, daß Vergangenheit und Zukunft materiell vorhanden sind, und man per Zeitreise von einem Moment zum anderen reisen kann, und dort ein komplettes Universum vorfindet. Dann gäbe es nämlich dicht nebeneinander - für jeden winzigsten Zeitpunkt - ein komplettes Universum mit all seiner Masse. Und all diese vielen Vergangenheiten und Zukünfte würden sich nicht voneinander entfernen, sondern sich durch ihre Schwerkraft anziehen und längst erdrückt haben. Da das aber nicht der Fall ist, kann es keine materiell vorhandene Vergangenheit geben - und keine Zeitreisen.
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Beiträge: 228, Mitglied seit 18 Jahren
Ah, danke :-) Du weißt wer Einstein ist oder? Also das mit der Frage über die unendliche Masse in einem unendlichen Universum war rhetorisch gemeint, denn Eintstein selbt hat diese Frage schon mit der Begründung, die ich vor zwei Beiträgen geschrieben habe, beantwortet. Nachzulesen übrigens unter anderem in dem Buch "Einstein" von Jean-Jacques Greif.

Raum kann nur existieren, wenn Materie oder Energie vorhanden ist. Wenn der Raum also unendlich groß ist, muss auch die Materie/Energie unendlich sein.

Da unsere Welt (nicht Erde) vor einiger Zeit entstand (die 13, 8 sind eigentlich 13,7 und nicht einmal das ist sicher) hat es nur begrenzt Masse. Wenn alle Welten dieses unendlichen Universums so entstanden ist eine Unendlichkeit tatsächlich möglich, weil sich die unendliche Masse, die die unendliche Anzahl von Welten ergibt, deren Massen jeweils aber endlich sind so verteilt, dass in der jeweiligen Welt die Masse beschränkt ist, ein Blasenuniversum also.
Der ganze Inhalt stand schon in der Mail davor.

Meine Frage war auch eigentlich eine andere, die du leider nicht beantwortet hast: Wenn bei der Entstehung der einzelnen Welten zwischen den Welten nichts war, auch kein Raum, wie können sie dann nun unabhängig voneinander existieren? Sie hätten, wenn nichts dazwischen war, nur in- oder aufeinander entstehen können. Nun wäre die nächste Frage, wie sie überhaupt aus dem Nichts entstehen konnten, denn wo nichts ist, gibt es auch kein Vakuum, womit eine Vakuumfluktuation ausgeschlossen wäre, was zu mindest meine Meinung ist.

Also, vielleicht kann ja jemand die Frage beantworten.

liebe Grüße,

Eva
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Sedna schrieb in Beitrag Nr. 905-11:
Ah, danke :-) Du weißt wer Einstein ist oder?
Ja, der Kerl dessen größte Eselei weltweit bekannt ist.
Zitat:
Meine Frage war auch eigentlich eine andere, die du leider nicht beantwortet hast: Wenn bei der Entstehung der einzelnen Welten zwischen den Welten nichts war, auch kein Raum, wie können sie dann nun unabhängig voneinander existieren?
Für mich gibt es keine Welten sondern nur 1 Uni-versum. Deshalb sehe ich keinen Sinn darin, auf eine Frage über den Zwischenraum von Welten zu antworten.
Zitat:
Nun wäre die nächste Frage, wie sie überhaupt aus dem Nichts entstehen konnten, ...
Ja, von nichts kommt nichts. Es hat bisher noch niemand erklären können, wie aus nichts etwas wird.
Ich persönlich sage mir, daß das Universum schon immer existierte. In einer anderen Form als heute zwar, aber es war eben immer schon da.
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Hallo zusammen,

ich glaube ihr redet etwas aneinander vorbei. Das heißt, meiner Ansicht nach bietet ihr zwei Möglichkeiten an, wie man sich ein unendliches Universum (oder Multiversum) vorstellen könnte, ohne dass man dafür unendlich viel Masse benötigte.

Ich denke, Ihr seid Euch darüber einig, dass wir nicht über ein homogenes oder symetrisches Universum sprechen.
Es gibt eine z.B. Asymetrien in der Dichte, also der Verteilung der Materie und damit einhergehend in der Temperatur.

So nun mal zu Euren Lösungsansätzen:

Sedna schrieb in Beitrag Nr. 905-9:
In den Blasen ist natürlich schon etwas, z.B. unser Sonnensystem aber in den Abständen zwischen den Blasen nicht. Und das ist auch das Unverständliche für mich. Wenn zwischen den Blasen kein Raum ist, dann müssten sie alle direkt aneinander sein, verbunden zu einem Gefüge.

UND

Zitat:
Sedna schrieb in Beitrag Nr. 905-11:

Raum kann nur existieren, wenn Materie oder Energie vorhanden ist. Wenn der Raum also unendlich groß ist, muss auch die Materie/Energie unendlich sein.

Wenn alle Welten dieses unendlichen Universums so entstanden ist eine Unendlichkeit tatsächlich möglich, weil sich die unendliche Masse, die die unendliche Anzahl von Welten ergibt, deren Massen jeweils aber endlich sind so verteilt, dass in der jeweiligen Welt die Masse beschränkt ist...


Sedna schlägt also eine Struktur vor, die sich dadurch auszeichnet, dass ein Universum in einer Blase organisiert ist, die eine endliche Masse haben.

Eine Fragen dazu: Heißt das, es gibt mehr als ein Univesum?


So, und nun zu Bernhard:
Zitat:
Das Argument mit der unendlichen Masse, die uns erdrückt, gilt dann, wenn man annimmt, daß Vergangenheit und Zukunft materiell vorhanden sind, und man per Zeitreise von einem Moment zum anderen reisen kann, und dort ein komplettes Universum vorfindet. Dann gäbe es nämlich dicht nebeneinander - für jeden winzigsten Zeitpunkt - ein komplettes Universum mit all seiner Masse

Bernhard bringt, wie sich das für dieses Forum gehört, die Zeit als 4. Dimension ins Spiel. Das Universum dehnt sich ja nicht nur räumlich aus, sonder auch zeitlich. Das heißt, die unendliche Masse eines Universums wird niemal gleichzeitig miteinander wechselwirken können, die Unendlichkeit kann uns also nicht erdrücken.

Bezüglich der Sterne habe ich dann allerdings ein Problem. Man geht ja davon aus, dass es für Licht keine Zeit gibt.
Das Licht geht also auch 14 Mrd. seinen Weg und reagiert sich dann an Materie (z.B. unserer Netzhaut ab). Das würde aber auch bedeuten wir müssten immer mehr Sterne sehen. Man kann also davon ausgehen, dass die materielle Entsprechung des Sterns nicht mehr vorhanden ist, also keine Masse zu dem Bild, dass wir empfangen gehört.

Auch hier ein Frage: Welchen Schluss muss man jetzt daraus ziehen, was die Expansion an sich und die Verteilung der Masse im Universum betrifft?

Und noch einen für Sedna: Kann es sein, das sich Einstein mit diesem "Raumerhaltungssatz" auf ein stationäres Universum bezogen hat?


Gruß

Kai

P.S. vielleicht ein Resümee? Ich finde, die beiden Szenarien schließen sich nicht aus. Ein Multiversum mit Blasenstruktur sollte wohl auch Zeit besitzen. Struktur an sich ist ja nicht ohne Zeit denkbar.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Kaimangadil am 10.09.2006 um 00:52 Uhr.
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Kaimangadil schrieb in Beitrag Nr. 905-13:
So, und nun zu Bernhard:
Das Argument mit der unendlichen Masse, die uns erdrückt, gilt dann, wenn man annimmt, daß Vergangenheit und Zukunft materiell vorhanden sind, und man per Zeitreise von einem Moment zum anderen reisen kann, und dort ein komplettes Universum vorfindet. Dann gäbe es nämlich dicht nebeneinander - für jeden winzigsten Zeitpunkt - ein komplettes Universum mit all seiner Masse

Zitat:
Bernhard bring, wie sich das für dieses Forum gehört die Zeit als 4. Dimension ins Spiel. Das Universum dehnt sich ja nicht nur räumlich aus, sonder auch zeitlich. Das heißt, die unendliche Masse eines Universums wird niemal gleichzeitig miteinander wechselwirken können, die Unendlichkeit kann uns also nicht erdrücken.
Wenn ich mir jeden Moment des Universums als Dia oder als Filmbild vorstelle, und diese Bilder aufeinander stapele, so daß kein Platz dazwischen ist.... dann werden sie Deiner Meinung nach gravitativ nicht wechselwirken???
Zitat:
Bezüglich der Sterne habe ich dann allerdings ein Problem. Man geht ja davon aus, dass es für Licht keine Zeit gibt.
Das Licht geht also auch 14 Mrd. seinen Weg und reagiert sich dann an Materie (z.B. unserer Netzhaut ab). Das würde aber auch bedeuten wir müssten immer mehr Sterne sehen.
Kaimangadil bring, wie sich das für dieses Forum gehört die Zeit als 4. Dimension ins Spiel. Der Nachthimmel wäre hell wenn das Universum unendlich alt wäre und die Sterne ewig lebten. Dann würden wir immer mehr Sterne sehen. Oder gar keine mehr sehen, weil ja dann das Licht aller Sterne ständig auf uns leuchtet und einen gleißend hellen Himmel bildet.
Bringen wir die Zeit ins Spiel: Der Himmel ist dunkel weil das Universum erst 14 Mrd. Jahre alt ist. Selbst wenn es unendlich groß ist und unendlich viele Sterne besitzt, kommt nur das Licht hier an, das vor weniger als 14 Mrd. Jahren ausgestrahlt wurde.
Der Himmel ist dunkel, weil die Sterne nicht ewig existieren, wie Du ja selbst schreibst:
Zitat:
Man kann also davon ausgehen, dass die materielle Entsprechung des Sterns nicht mehr vorhanden ist, also keine Masse zu dem Bild, dass wir empfangen gehört.
Zitat:
Auch hier ein Frage: Welchen Schluss muss man jetzt daraus ziehen, was die Expansion an sich und die Verteilung der Masse im Universum betrifft?
Ich dachte, Du könntest das beantworten.
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hallo miteinander,

Ja, Einstein hat sich tatsächlich auf ein stationäres Universum bezogen. Doch können wir mit Bestimmtheit sagen, dass es nicht so ist? Unsere Welt entstand vor ca 14 Mia. Jahren und expandiert. Doch wenn es tatsächlich ein unendliches Universum geben würde und sich immer nur geringfügig etwas ändert, so wie durch die Entstehung unserer Welt, dann könnte man (bitte verbessern, wenn ich mich täusche) das durchaus als ein stationäres Universum durchgehen lassen, oder? Was ist so eine kleine Welt schon gegen die Unendlichkeit?
Zu der Frage, ob es mehrere Universen gibt: Soweit ich weiß, bezeichnet man alles, was existieren könnte, als Universum und Dinge wie das, was vor ca 14 Milliarden Jahren entstanden ist, als eine Welt, deswegen würde ich sagen, dass es nur ein Universum gibt.


Wäre ein unendlich großes Universum unendlich alt? Ich weiß es nicht, kann mir allerdings nicht vorstellen, dass ein unendlich großes Universum in kurzer Zeit entsteht. Das Bild verändert sich, Sterne sterben usw aber anscheinend kann ja auch wieder Neues entstehen, wie man an unserer Welt sieht. Für die Unendlichkeit spielen Jahrtausende, Jahrmillionen keine Rolle.

@ Bernhard Kletzenbauer: Du hast geschrieben, du glaubst, dass es nur eine!! Welt gibt? Wie könnte das möglich sein? Unsere Welt, die vor 14 Milliarden Jahren entstand, ist nicht unendlich. Du jedoch redest von einem unendlich großen Universum, also kann unsere Welt nicht alles sein, oder?

Andererseits hattest du schon Recht. Die vier Dimensionen, die Entstehung unserer Welt mit der Expansion sorgt dafür, dass die Masse hier beschränkt bleibt. Wohl auch überall anders, sollte es ein "anders" geben, denn man könnte davon ausgehen, dass Vieles durch solche plötzlichen Kettenreaktionen entstanden ist und dadurch natürlich auch überall alles beschränkt ist, im großen Unendlichen jedoch nicht.

Also wenn ich mir die letzten Beiträge von allen hier durchlese, dann würde ich vorschlagen, dass das Universum unendlich sein könnte, solange
1. die vierte Dimension an den einzelnen Orten eine Rolle spielt
2. überall die gleichen Regeln gelten wie hier
3. die Masse an allen einzelnen Orten beschränkt ist.

Zu 2. wenn die Regeln nicht denen hier entsprechen, sonder c z.B. nicht knapp 300 000 km/s beträgt sondern unendlich schnell ist, dann würde uns Licht aus einer Quelle, die fast unendlich weit entfernt ist, ständig erreichen und Regeln, die hier eigentlich gelten würden, wären plötzlich nicht mehr nachvollziehbar.

Nun, ich hoffe ich habe mich nicht vertan, also, noch einen schönen Tag,

lieben Gruß,

Sedna
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Sedna schrieb in Beitrag Nr. 905-15:
...Zu der Frage, ob es mehrere Universen gibt: Soweit ich weiß, bezeichnet man alles, was existieren könnte, als Universum und Dinge wie das, was vor ca 14 Milliarden Jahren entstanden ist, als eine Welt, deswegen würde ich sagen, dass es nur ein Universum gibt.

@ Bernhard Kletzenbauer: Du hast geschrieben, du glaubst, dass es nur eine!! Welt gibt? Wie könnte das möglich sein?
Ich schrieb:
"Für mich gibt es keine Welten sondern nur 1 Uni-versum."
Du hast ja selbst geschrieben, "...dass es nur ein Universum gibt".
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Sedna schrieb in Beitrag Nr. 905-15:
Also wenn ich mir die letzten Beiträge von allen hier durchlese, dann würde ich vorschlagen, dass das Universum unendlich sein könnte, solange
1. die vierte Dimension an den einzelnen Orten eine Rolle spielt
2. überall die gleichen Regeln gelten wie hier
3. die Masse an allen einzelnen Orten beschränkt ist.


Kommt ganz darauf an, was Du mit Ort meinst. Die Zeit spielt an einem einzelnen Ort ja eigentlich gar keine Rolle, ich verstehe unter Ort ein Punkt mit 3 Koordinaten.
Eine Ausdehnung benötigt aber mindestens zwei Orte, und dann kommt die Zeit ins Spiel.
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schönen Abend miteinander,

@ Bernhard K.
In Ordnung, wie du willst. Dann ist also das, was vor knapp 14. Mia. Jahren entstanden ist, keine Welt sonder ein einfacher Teil des Universums. Gut, dann haben wir also ein Ergebnis aus dieser Diskussion - die Einigung darauf, dass wir es nicht "Welt", sondern "Teil" nennen, schön...
Wenn du allerdings einen anderen, zur Abwechslung präziseren Vorschlag deiner eigenen Vorstellungen beschreiben willst, wäre ich wirklich erfreut, ihn zu hören und unsere Diskussion beenden zu können.

@ Kaimangadil:

Mit Ort meinte ich eine "Welt" oder für Bernhard K. "Teil" des unendlichen Gesamtuniversums.
Nun, das Zeit-Raumgefüge müsste überall gelten. Ich meinte mit 1 und 3., dass die einzelnen "Welten" nicht statisch und unendlich sein dürfen. So denke ich das zumindest, verbessere mich bitte, wenn ich irre. Das unendliche Universums scheint also statisch, da solch kleine aber doch sehr wichtige Veränderungen in den einzelnen "Welten" durch die Expansion im Unendlichen betrachtet kaum auffallen (wenn man sich jetzt auch fragen könnte, von wo aus man das unendliche Universum betrachten würde können.
Allerdings frage ich mich immer noch wegen der "Zwischenräume" aus Nichts. Vielleicht hast du ja eine Antwort.
Könnte sich irgendjemand vorstellen, dass dieses Superuniversum aus einem Urknall wie unseres entstanden sein könnte, nur viel viel Größer (unendlich)? Dann wäre es nicht mehr statisch aber einige gedankliche Probleme wären lösbar (zumindest für meinen verwirrten Kopf :-) ) und würden gleich wieder Neue ergeben)
Also,

lieben Gruß,

Sedna
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Sedna schrieb in Beitrag Nr. 905-19:
@ Bernhard K.
In Ordnung, wie du willst. Dann ist also das, was vor knapp 14. Mia. Jahren entstanden ist, keine Welt sonder ein einfacher Teil des Universums. ...
Wenn du allerdings einen anderen, zur Abwechslung präziseren Vorschlag deiner eigenen Vorstellungen beschreiben willst, wäre ich wirklich erfreut, ihn zu hören und unsere Diskussion beenden zu können.
Meiner Vorstellung nach ist vor 14 Mrd. Jahren nichts neu entstanden, sondern etwas, das schon immer da war, begann zu expandieren. Die Kosmologen berechneten einen dichten und heißen Zustand des frühen Universums. Das übernehme ich mal so.
Die Ursache für die Expansion kennt niemand. Ich weiß auch nicht, ob der Zustand vor der Expansion von kurzer oder langer Dauer war. Auf alle Fälle war dieses dichte Universum undurchsichtig, bis es unter 3000 K abkühlte. Erst dann konnten die Lichtstrahlen ungehindert durchfliegen, ohne irgendwo anzustoßen und abgelenkt zu werden. Dieser Zeitpunkt, an dem das Universum durchsichtig wurde, ist der früheste Zeitpunkt, den wir sehen können. Alles andere ist für uns ewig unsichtbar.
Physiker gehen davon aus, daß die Naturgesetze überall gleich sind. Astrophysiker nehmen an, daß der Aufbau des Universums, grob gesehen, überall gleich ist. Demnach gibt es nirgends ein räumliches Ende des Universums. Ein Raumschiff das ewig geradeaus fliegen könnte, würde nie an einen Rand kommen. Es hätte immer unendlich viel Universum vor sich.
Was die Entwicklung des Universums betrifft, so ist sie unumkehrbar. Eine zerbrochene Tasse wird sich nicht wieder zusammenfügen. Das Universum wird immer weiter expandieren. Nach den letzten Messungen soll diese Expansion sich ja beschleunigen. Damit ist nicht die erhöhte Fluchtgeschwindigkeit von Galaxienhaufen gemeint, je weiter sie voneinander weg sind. Alles wird sich schneller voneinander weg bewegen. Sonnen werden ausbrennen, und keine neuen werden entstehen. Irgendwann wird in dem für uns sichtbaren Teil des Universums der letzte Stern zu leuchten aufhören.
Was wäre, wenn das Universum endlich wäre, und einen Rand, eine Grenze, ein Ende hätte? Dann würde von der Seite des Universums die Schwerkraft ziehen, und von der dem Universum abgewandten Seite nichts ziehen. Die Materie am Rand würde in Richtung des Universumsmittelpunktes gezogen. Die Frage ist nur, ob wir davon etwas sehen würden. Wenn das Universum größer als der jetzige Sichtbereich ist, dann sehen wir nichts davon. Wenn das Universum aber vor 14 Mrd. Jahren neu entstand und an der Hintergrundstrahlung eine Grenze hat, dann müßte man eventuell in der Hintergrundstrahlung irgendwelche Veränderungen bemerken können.
Signatur:
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Beiträge: 228, Mitglied seit 18 Jahren
hallo miteinander,

Zitat:
"Was wäre, wenn das Universum endlich wäre, und einen Rand, eine Grenze, ein Ende hätte? Dann würde von der Seite des Universums die Schwerkraft ziehen, und von der dem Universum abgewandten Seite nichts ziehen. Die Materie am Rand würde in Richtung des Universumsmittelpunktes gezogen."

Außer wenn es expandiert, so wie unsere Welt/unser Teil des Universum, was gut möglich wäre, denn wenn alle Teile des Gesamtuniversums, von dem du geschrieben hast, so oder ähnlich aufgebaut sind, wie unseres, dann müsste es im Prinzip expandieren, da es von innen sozusagen aufgeblasen wird, außer aber es ist schon unendlich.

lieben Gruß,

Sedna
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