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Absolute Welt???

Thema erstellt von Scrluka 
Beiträge: 96, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Scrluka,

Scrluka schrieb in Beitrag Nr. 856-19:
Dass da keine (materielle) Welt ist, die darauf wartet von jemandem wahrgenommen zu werden, ist, da stimm ich dir recht, aber das da keiner ist, der eine Welt wahrnimmt (wobei man sagen müsste die Welt), da geb ich dir net recht.

Wenn es eine materielle Welt nur in der Wahrnehmung gibt, dann muß das auch für deinen Körper gelten.

Scrluka schrieb in Beitrag Nr. 856-19:
Wir nehmen doch schließlich die Welt war... was auch immer, und wie auch immer, und wo auch immer diese Welt ist. Tatsache ist, es gibt uns, und wir nehmen sie war.

Das wiederum ist unzweifelhaft. Die Frage ist: wer oder was nimmt tatsächlich wahr? Und du darfst nicht vergessen, daß du der einzige Beobachter der von dir beobachteten Welt bist. Die anderen Beobachter sind letztlich immer deine Beobachtung.

Scrluka schrieb in Beitrag Nr. 856-19:
Nur meine Frage ist, was ist denn die Welt "wert", wenn es keinen gibt, der sie wahrnimmt.
Angenommen, es hätte uns Lebewesen nie gegeben. Wer würde dann die Welt wahrnehmen.
Sie kann eigentlich nur dadurch ins Dasein gerufen werden, indem sie wahrgenommen wird.

Wenn es keinen gibt, der die Welt wahrnimmt, aber dennoch zweifellos wahrgenommen wird, dann kann es nur die Welt selbst sein, die sich wahrnimmt :-)

Scrluka schrieb in Beitrag Nr. 856-19:
Außer, es gibt eine andere Art von Bewusstsein/Wahrnehmung, einen Geist, oder sowas, der unendlich ist, und schon immer da war...

Ja, aber was sollte dieser "Geist" anderes sein als das, was du selbst bist?

Hallo Zara,

ich staune, ich staune......das sind astreine non-dualistische Aussagen!

viele Grüße,
Tom
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was ist wirklich?
Das was wirkt!

Genauer: Wir brauchen zwei Gedankenkonstrukte - Ursache und Wirkung. Wir brauchen etwas anerkannt Wirkliches auf das von einem anderen "Etwas" gewirkt werden kann. Kann so ein Etwas ein anerkannt Wirkliches verändern, so ist dieses Etwas auch wirklich. Es wirkt auf Wirkliches.

Da tut sich nun aber ein kleines Problemchen auf. Wir brauchen zuerst mal ein anerkannt Wirkliches. Ungeprüft!!! Dieses verlangt eine axiomatische Setzung! Alles weitere folgt dann zwangsläufig.
Wirklichkeit ist demnach relativ. Wer eine andere axiomatische Setzung wählt, erhält eine andere Wirklichkeit. Zwischen beiden Wirklichkeiten dürfte es (IMHO) kein experimentum crucis geben. (das dann zugunsten der einen Wirklichkeit entscheiden würde)
Unterschiedliche Kulturen haben tatsächlich auch andere Wirklichkeiten gewählt, man könnte auch sagen, sie haben andere Wirklichkeiten realisiert.

Die sich nun aufdrängende Frage ist, gibt es eine richtige Wahl? Gibt es unter den unzähligen von den Menschen wählbaren Wirklichkeiten eine einzige wirkliche Wirklichkeit? Wodurch wäre sie ausgezeichnet? (siehe den Thread "Existenzkriterium")
Ich wage die pragmatische Behauptung, wenn es kein experimentum crucis gibt, dann gibt es auch keine "wirkliche Wirklichkeit".
Vielleicht könnte die Menge aller möglichen Wirklichkeiten absolute Realität beanspruchen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 27.05.2006 um 14:26 Uhr.
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Ich denke auch. Es gibt einfach nicht DIE Wirklichkeit, wie sie nun in Wirklichkeit ist. Die Wirklichkeit muß alles umfassen, das wirkliche wie das unwirkliche. Um dahin zu kommen, muß man aber von der Vorstellung einer objektiven Welt-an-sich ablassen können. Gar nicht so leicht.....

Grüße,
Tom
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Tom43:
Zitat:
Ich denke auch. Es gibt einfach nicht DIE Wirklichkeit, wie sie nun in Wirklichkeit ist. Die Wirklichkeit muß alles umfassen, das wirkliche wie das unwirkliche. Um dahin zu kommen, muß man aber von der Vorstellung einer objektiven Welt-an-sich ablassen können. Gar nicht so leicht.....

Genau das nehme ich auch an.
Damit der Mensch überhaupt in der Lage sein kann aus den "unendlich" vielen möglichkeiten zu wählen, müssen diese Möglichkeiten doch in irgendeiner Form angelegt sein !?

Gruß, LV

Beitrag zuletzt bearbeitet von LavaVisualizer am 28.05.2006 um 01:05 Uhr.
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"Damit der Mensch überhaupt in der Lage sein kann aus den "unendlich" vielen möglichkeiten zu wählen, müssen diese Möglichkeiten doch in irgendeiner Form angelegt sein !?"

In der Welt der Quantentheorie gibt es "wirkliche" Möglichkeiten. Die Existenz dieser Möglichkeiten zeigt sich in messbaren Interferenzen.
Teilchen, die mehrere Möglichkeiten haben von ihrer Quelle zu einem Detektor zu gelangen (z.B: Doppelspalt), werden ein Interferenzmuster erzeugen. Dieses Muster ist Ausdruck der real vorhandenen Möglichkeiten.

Möglichkeiten wirken sich also auf das Messergebniss aus. ==> Möglichkeiten sind Element der Wirklichkeit. (= Potentialität)

Ich glaube nicht, daß die Anzahl der Möglichkeiten unendlich ist.

Frage: Werden auch die Welten, die der Kulturrelativismus aufzeigt, von der Quantentheorie beschrieben?
Sind die Welten eines Carlos Castanedas in der MWI enthalten?
Da ich Wahrnehmung oder Information als das der Welt Zugrundeliegende betrachte, meine ich, wenn ich von "Many Worlds" spreche natürlich "Many Minds"
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Hallo LV,

LavaVisualizer schrieb in Beitrag Nr. 856-24:
Damit der Mensch überhaupt in der Lage sein kann aus den "unendlich" vielen möglichkeiten zu wählen, müssen diese Möglichkeiten doch in irgendeiner Form angelegt sein !?

Naja, der Mensch ist selbst ja nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten. Es ist daher nicht der Mensch, der aus diesen Möglichkeiten auswählt. Das, was "auswählt", ist die letzte Realität, die sprachlich oder gedanklich nicht zu erfassen ist. Inwiefern die Möglichkeiten angelegt sind, und wie und warum sie sich manifestieren, halte ich für nicht beantwortbar. Nicht nur gegenwärtig, sondern prinzipiell.

viele Grüße,
Tom
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Hi Tom!

du schreibst: "Inwiefern die Möglichkeiten angelegt sind, und wie und warum sie sich manifestieren, halte ich für nicht beantwortbar."

Ich glaube, daß diese Frage wissenschaftlich beantwortbar ist. Eine wissenschaftliche Antwort kann aber natürlich nie eine absolute sein.
In diesem wissenschaftlichen Sinne wird man sogar über "Das was auswählt" oder "Die letzte Realität" modellhaft reden können.

Ich weiß, ich weiß: worüber man reden kann ist nicht das Tao -die letzte Realität. :-)


spielerische Grüße
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 29.05.2006 um 11:22 Uhr.
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Hallo Zara,

natürlich kannst du relative Antworten suchen und finden. Aber wenn der Mensch glaubt, er komme den Geheimnissen der Natur auf die Spur, dann ist genau das ja auch nichts anderes als ein weiteres Spiel der Natur. Die Natur sucht sich selbst, scheinbar durch den Menschen.

Das, was wir sind, unsere absolute Identität, ist Natur (um bei diesem Ausdruck zu bleiben). Wie aber willst du diese deine Identität erfassen? Unmöglich durch Gedanken, Worte, Formeln, Philosophien. Die können nur Wegweiser sein. Du kannst es nur introspektiv erfassen, eine Erkenntnis ohne Objekt. "Knowledge through Identity", wie es der Philosoph und Mathematiker Franklin Merrell-Wolff nannte. Und wer hat schließlich diese Erkenntnis? Keiner, da ist nur einfach "erkennen" :-).

Dasselbe Paradoxon haben wir, wenn wir über Bewußtsein reden. Wir reden darüber als wäre es ein Ding, das ihm Kopf von Lebewesen haust. Dabei hat noch keiner ein solches Ding gesehen, wird auch keiner, wetten?:-)

Daß Wahrnehmungen "in meinem" Bewußtsein geschehen, ist auch nur eine Redensart, die verwirrt. Du nimmst wahr, mehr nicht. Daß du etwas wahrnimmst, das "eigentlich" außerhalb "deines" Bewußtseins ist und auf wundersame Weise in dein Bewußtsein dringt, ist nichts als eine abstrakte Idee. In keinster Weise entspricht es unserem unmittelbaren Erleben, nicht wahr? Diese Verwirrung entsteht nur durch den Aberglauben, daß Bewußtsein sich im Kopf befindet. (Damit bestreite ich gar nicht, daß eine Beeinträchtigung der Gehirnfunktionen die Wahrnehmung verändert. Aber der Zusammenhang ist ein völlig anderer, als wir normalerweise glauben).

Und natürlich rede ich hier auch so über Bewußtsein, daß man meinen könnte, ich würde von einer Art Objekt reden. Mir ist dabei aber bewußt, daß alles was ich sage - auch über Bewußtsein - nichts als Bewußtsein ist, das über sich selbst reflektiert. Und ich bin damit identisch.

Und damit ist auch klar, daß ich niemals wissen kann, was ich nun bin. Ich stehe quasi im toten Winkel meiner selbst. Ich kann es nicht wissen, sowenig wie eine Waage ihr eigenes Gewicht bestimmen kann.

viele Grüße,
Tom
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Müssen wir von 2 Erweiterungsprozessen ausgehen?

Zara spielt gerne mit den Naturgesetzen, Tom zentriert das Bewußtsein zum Punkt einer immer tieferen Identität.

....ich habs ..., Non-dual natürlich, Innere Zentrierung und freiere Komunikation nach außen sind die beiden Seiten desselben Erweiterungsprozesses, der uns mit dem Leben verbindet.
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Hallo Logikout,

ich ahne mehr, als daß ich weiß, was du meinst. Aber ich glaube, ich gebe dir recht :-))

viele Grüße,
Tom
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